Erwartungen an neue Spiele z. B. zur Messe

  • Immer wieder habe ich in den letzten Tagen gelesen, dass zur Messe nicht der Überflieger erschienen ist oder überhaupt keine guten Spiele erschienen seien oder der Jahrgang viel schwächer sei als der letzte, usw. Oder die Äußerung vielleicht sei man übersättigt.


    Da stellt sich mir die Frage, was erwarten wir eigentlich von neuen Spielen? Warum werden welche Erwartungen nicht erfüllt? Wollen wir Spiele sammeln, wollen wir Spiele spielen?
    Grundsätzlich, wenn man Spiele spielen will, so geht es mir, will ich gut unterhalten werden. Ich suche Spiele für verschiedene Anlässe: Spiele, bei denen ich nebenbei auch mal quatschen kann, Spiele, die ich konzentriert spiele und die eine gewisse Herausforderung an mich stellen. Ich will Spiele entdecken.
    Die Zeiten, in denen ich 30 oder 40 Spiele zur Messe gekauft habe und viele nur ein- oder zweimal gespielt habe, sind vorbei. Weniger ist mehr. Aber dann möchte ich auch nur noch die Spiele kaufen, die für mich die Note 1 oder 1+ haben. Was sind das für Spiele?


    Spiele mit neuen Mechanismen - immer wieder erwähnt der Workers Placemant Mechanismus. Caylus war nicht das erste (glaube ich), hat den Mechanismus aber bekannt gemacht. Inzwischen finden viele den Mechanismus langweilig. Aber: Russian RailRoads kommt super an. Lords of Waterdeep wurde im letzten Jahr von einem Mitspieler angekündigt als: eigentlich nix neues, aber die Mechanismen greifen gut ineinander. Jeder, mit dem ich Lords of Waterdeep gespielt habe (bis auf wenige Ausnahmen) hat sich das Spiel gekauft. Warum? Weil das Spiel irgendwie etwas besonderes hat, irgendwie gut rüber kommt.
    Glück auf, auch ein Workers Placemant Spiel, kommt gut an, viele haben Freude daran. Weil es so thematisch umgesetzt wurde?


    Amerigo: völlig neuer Mechanismus (okay, den Würfelturm gab es schon mal), bei dem auf dem Rad die Anzahl der Aktionen durch die Anzahl der Würfel angezeigt wird und man entsprechend auch andere Aktionen wählen kann, je nachdem welche Würfelfarben aus dem Turm fallen. Der Mechanismus wird als genial bezeichnet, das "Spiel dahinter" - mit Schiffen Inseln erkunden und bauen, etc. als beliebig und langweilig. Warum? Wir haben es heute zum zweiten Mal gespielt und die einzelnen Mechanismen greifen wunderbar ineinander - ein "typischer Feld" fein ausbalanciert.


    Warten alle auf den einen neuen genialen Mechanismus? Wieviele gibt es noch? Und wenn der nicht kommt, ist alles langweilig? Spiele bestechen doch auch durch thematische Umsetzungen, durch die Verzahnung von verschiedenen Mechanismen (Kommentar zu Madeira, den ich irgendwo gelesen habe: Whats your Game hat versucht, alle bekannten Mechanismen in einem einzigen Spiel unterzubringen). Ist das schlecht? Madeira ist eine echte Herausforderung, indem ich mit den Aktionen und Möglichkeiten, die ich wähle, auch Möglichkeiten wähle, die ich nicht unbedingt will. Wenn ich aber die Gebäudeaktion nicht machen will, setze ich halt einen Piratenwürfel. Oder wähle zwischen Pest und Cholera - wie im wirklichen Leben. Das Spiel will entdeckt werden und dazu braucht es mehr als eine Partie. Aber langweilig oder nichts neues trifft es doch nicht, oder?


    Letzten Endes kommt man in den Diskussionen immer wieder darauf, dass Spiele Geschmackssache sind oder in dem einen oder anderen Fall ein Spiel als gut oder auch als nicht schlecht bezeichnet wird, aber eben den eigenen Geschmack nicht trifft - bei mir in diesem Jahr Concordia - ist nicht meins, aber deswegen nicht schlecht. Mancher sagt: Langweilig, Deckbaumechanismus, gab es schon. Ja, aber so auf diese Art eben noch nicht.


    Welche Erwartungen habt Ihr, die sich so augenscheinlich irgendwie nicht erfüllen? Ich habe viele viele gute Spiele im Regal, die ich immer wieder hervorhole und gerne spiele (zuletzt Hamburgum vom PD-Verlag). Aber ich spiele genauso gerne neue Spiele und freue mich auf die Messe und entdecke neue Spiele und in diesem Jahr haben 11 große Spiele ein neues Zuhause bei mir gefunden und ich freue mich auf jede Partie. Warum ist das Gejammer und Gejaule so groß?
    Andererseits erlebe ich eben auch, dass viele "Schreiber" viele Spiele mögen. Warum werden deren Erwartungen erfüllt? Oder bleibt tatsächlich am Ende über, es ist eine Frage des Geschmacks und sonst nichts?


    Ich bin gespannt!


    Gruß vom
    Spielteufel :evil:

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Kurz subjektiv geantwortet:
    - es ist eine Frage meines subjektiven Geschmacks, ob ich ein neues Spiel gut oder sehr gut finde bzw. ob es interessant für mich ist
    - das hängt nicht nur davon ab, ob es einen neuen Mechanismus hat oder nicht
    - Spiele, die nicht in mein Beute-Schema passen, finde ich normalerweise nicht gut
    - wenn ich ein Spiel nicht gut finde, heißt das nicht automatisch, daß ich es schlecht finde
    - ich habe kaum "Erwartungen" an die Messe - ich bin einfach nur neugierig
    - wenn's was Interessantes für mich gibt, sage ich das offen und freue mich
    - wenn's nix Interessantes für mich gibt, sage ich das auch deutlich, bin aber nicht zwangsläufig enttäuscht
    - ich gehe in erster Linie zur Messe, um Leute zu treffen und um Spaß zu haben
    - ich kaufe kaum noch neue Spiele auf der Messe (das war früher mal anders)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hi,


    Das gejammer ist doch jedes jahr das selbe. Das ist wie die SdJ Diskussion ... und jedes Jahr wieder zur ungefähr selben Zeit.


    Cherio, Mr Winterbutton. Cherio Mrs Sophie.


    Atti

  • Ich stimme mit dem Bären in vielen Punkten überein (mal abgesehen von den Messebesuchen, auf die verzichte ich seit einigen Jahren).


    Was bei mir noch dazu kommt: ich habe, wie jeder, in meinem Spielregal eine Messlatte an guten und sehr guten Spielen liegen. Die wird, in den letzten Jahren langsamer, immer höher gelegt. Denn ich versuche nur Spiele zu behalten, die mir Spaß bereiten, die mich unterhalten (klar, es bleibt auch mal Müll im Regal liegen, aber von der Tendenz her steigt bei mir die Qualität der Spiele im Regal).
    Wenn ich nun die Neuheiten sehe und spiele, dann habe ich immer im Hinterkopf: ach, das kenne ich doch schon aus dem Spiel, oder das ist dem Spiel vergleichbar. Diese Vergleiche entstehen irgendwie automatisch. Und dann wäge ich ab: bietet mir das neue Spiel im Vergleich zu den alten Spielen mehr oder mindestens den gleichen Spielspaß, die gleiche Unterhaltung. Ist das 40/50/60 Euro wert? Und genau diesen Fragen werden bei mir in den letzten Jahren immer häufiger mit "Nein" beantwortet. Dann kommt dazu, dass die Zeit die ich zum Spielen habe ist ein sehr knappes Gut ist. Diese Zeit möchte ich optimal ausnutzen und füllen.


    Das ist nicht schlimm, denn ich habe eine große Auswahl an Spielen die mir erstklassig gefallen und die auch nicht langweilig werden. Früher hatten es neue Spiele da viel einfacher: die Konkurrenz in meinem Regal (und in meinem Kopf) war nicht so gut ("Es gab ja nichts" :) Wenn ich überlege wie man sich früher auf die Avalon Hill Neuerscheinungen gestürzt hat ... wenn sie denn endlich in D zu bekommen waren). Da habe ich auch neue Spiele von der Messe weggeschleppt dass einem schwindelig wurde.
    Aber habt ihr mal beobachtet, wieviele Spiele nach dem kurzen Messehype einfach im Nichts verschwinden? Wie viele Spiele von 2011 oder 2012 kommen wirklich noch auf den Tisch? Im Augenblick wird dieses Spiel gehypt und das Spiel soll auch auch ganz toll sein. Sucht mal in den Foren in zwei Monaten nach den Namen der Spiele - über 95% der Spiele spricht dann niemand mehr.


    Von den neuen Spielen die ich bisher gespielt habe werde ich keins kaufen. Kommt vielleicht noch, da ich bisher nur eine handvoll gespielt habe. Letztes Jahr hat mir Keyflower gut gefallen, das spiele ich heute noch gerne. Aber sonst?


    Das sieht man übrigens auch gut wenn ich meine Spielkisten für irgendwelche Cons packe. Da kommen die guten Spiele der letzten Jahre (Jahrzehnte) rein. Die möchte ich eben gerne wieder spielen.
    Ist das bei Euch anders? Macht es Euch nichts aus die alten Schätze verstauben zu lassen nur um neue "mittelmässige Emporkömmlinge" zu spielen?

    --
    "Out. For. A. Walk. ... Bitch." (Spike/Buffy-TVS)
    --

  • Prima, rojack spart mir Zeit :) Mal abgesehen davon, dass ich die Hochzeiten von Avalon Hill nicht live erlebt habe, weil ich vermutlich einige Jahre jünger bin und 2002 das erste Mal überhaupt auf der SPIEL war, kann ich ihm nur beipflichten.


    Für mich müssen Spiele zwingend entweder etwas (für mich) wirklich Neues und unheimlich Interessantes aufweisen (Caylus, Dominion, ...), Bekanntes außerordentlich gut umsetzen/kombinieren (Agricola) oder mich thematisch stark ansprechen. Wenn mehrere Punkte zusammen kommen und ich dann auch noch Spaß beim Probespiel hatte, wird ein Kauf recht wahrscheinlich. Die Folge davon ist, dass ich bis dato in Essen nicht einmal mehr als eine Handvoll (große) Spiele gekauft habe. Letztes Jahr waren das u. a. Suburbia und Snowdonia. Beide sind sicher keine spielerischen Überflieger, haben aber ein paar interessante Kniffe; desweiteren passen Thema und Mechanismen prima zusammen, so dass ich bisher bei jeder Partie entsprechend Spaß hatte. Den x-ten Aufguss (Rokoko) brauche ich einfach nicht mehr, egal wie gut er auch sein mag (Russian RailRoads). Da besteht höchstens noch die Chance, dass ich irgendwann beim Verramschen zuschlage und dafür was anderes aussortiere. Die Messe an sich ist für mich mittlerweile primär Anlass, Bekannte zu treffen sowie gute Freunde zu besuchen und mit diesen auf und abseits der SPIEL zu spielen :)


    tl;dr: Ich erwarte nicht (mehr), dass ich in Essen ein Spiel finde, dass mich aus den Socken haut.


    Cherio, Mr Winterbutton. Cherio Mrs Sophie.

    Mr. Winterbottom und Miss Sophie - so viel Zeit muss sein ;)

  • Hi,


    Naja, also ich halte nicht krampfhaft an den "alten, besseren Spielen" fest. z.B. Outpost war "früher" toll, aber Zepter ist einfach das bessere Spiel. Das kann man lange drehen und wenden ... Zepter ist das bessere Outpost. Freiwillig spiel ich das alte Ding nimmer. Spiele entwickeln sich nunmal weiter. Manches "alte" ist auch aus heutiger Sicht noch gut, bei vielen denkt man sich aber "das haben wir früher mal gespielt?".
    Auch ein schönes Beispiel: Merchant of Venus - so sehr ich das "alte" mag, so überholt ist es auch.
    Oder Hannibal - nach wie vor ein gutes Spiel. Aber inzwischen gib es einige, wesentlich bessere wenn man mal ehrlich ist.


    Warum sollte ich mich mit dem "alten" zufriedengeben, wenn es was besseres gibt? Etwas was einem noch besser gefällt, wo vielleicht nur Kleinigkeiten verändert wurden, aber entscheidende Kleinigkeiten!?


    Klar gibt es auch solche "alte", die bisher nicht "übertroffen" wurden. Adv. Civ z.B. oder Zeitalter der Renaissance. Oder Vinci, was mit Smallworld zwar massentauglich ist, aber keinesfalls "besser".


    Russian Railroads ist für mich z.B. die neue "spitze" der Workerplacements. Eigentlich kann ich nun alle vorherigen Workerplacement rauswerfen (provokant gesagt).


    Ich sag mal so:


    Man kann sich zuhause hinsetzen und stur bei dem bleiben was man kennt und alles "neue" pauschel "verteufeln" (gab es alles schon, nix neues, etc, etc) oder man ist offen für neues und schaut sich das an, ganz ohne Verbitterung auf die "alten Spiele", die ja "alle so viel besser waren".


    Spiele entwickeln sich im laufe der Jahre weiter. Manchmal in kleinen und manchmal in grösseren Schritten. Ich freue mich auf jeden fall schon auf nächstes Jahr um wieder neue Idee, neue Kniffe und neue Spiele zu entdecken (und seien sie noch so winzig). Bei mir ist dieser Spielerische Entdeckergeist zumindest noch nicht verflogen und ich verfluche den Tag an dem es passieren sollte (in der Hoffnung das es nicht passiert, ich bin da aber guter Dinge).


    Madeira ist. z.B. eine Weiterentwicklung von bekannten Mechanismen, welche es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Das mach einfach nur Spass zu "erkunden".


    Atti

  • Naja, also ich halte nicht krampfhaft an den "alten, besseren Spielen" fest. z.B. Outpost war "früher" toll, aber Zepter ist einfach das bessere Spiel. Das kann man lange drehen und wenden ... Zepter ist das bessere Outpost. Freiwillig spiel ich das alte Ding nimmer. Spiele entwickeln sich nunmal weiter. Manches "alte" ist auch aus heutiger Sicht noch gut, bei vielen denkt man sich aber "das haben wir früher mal gespielt?".


    Ich glaube nicht, daß jemand "krampfhaft" an alten Spielen festhält - warum soillte man das tun?
    Wenn die alten Spiele schlechter sind als neue, wäre man ja schlecht beraten.
    Wenn sie besser sind als neue, hat das mit "krampfhaft" nix zu tun.


    Outpost würde ich auch nicht mehr spielen wollen, aber Zepter genauso wenig. Ist halt subjektiv.


    Auch ein schönes Beispiel: Merchant of Venus - so sehr ich das "alte" mag, so überholt ist es auch.
    Oder Hannibal - nach wie vor ein gutes Spiel. Aber inzwischen gib es einige, wesentlich bessere wenn man mal ehrlich ist.


    Das alte Merchant of Venus ist für mich nach 150+ Partien weitgehend ausgelutscht, da hilft auch das neue nicht weiter.
    Hannibal hat für mich immer noch viel Potential, das würde ich auch nach bisher 100+ Partien jederzeit wieder gerne spielen. Es gibt nicht viele Card Driven Games entsprechender Komplexität, die da ran kommen.


    Warum sollte ich mich mit dem "alten" zufriedengeben, wenn es was besseres gibt? Etwas was einem noch besser gefällt, wo vielleicht nur Kleinigkeiten verändert wurden, aber entscheidende Kleinigkeiten!?
    Ich bin völlig Deiner Meinung.
    Klar gibt es auch solche "alte", die bisher nicht "übertroffen" wurden. Adv. Civ z.B. oder Zeitalter der Renaissance. Oder Vinci, was mit Smallworld zwar massentauglich ist, aber keinesfalls "besser".


    Das stimmt, aber diese drei würden mich jetzt trotzdem nicht mehr an den Spieltisch bringen können.


    Russian Railroads ist für mich z.B. die neue "spitze" der Workerplacements. Eigentlich kann ich nun alle vorherigen Workerplacement rauswerfen (provokant gesagt).


    Ich bin gespannt - ich habe mir Russian Railroads auch zugelegt, aber noch nicht gespielt.


    Man kann sich zuhause hinsetzen und stur bei dem bleiben was man kennt und alles "neue" pauschel "verteufeln" (gab es alles schon, nix neues, etc, etc) oder man ist offen für neues und schaut sich das an, ganz ohne Verbitterung auf die "alten Spiele", die ja "alle so viel besser waren".


    Ehrlich gesagt kann ich "stur", "verteufeln" und "Verbitterung" bisher niemandem zuordnen, weder hier im Forum noch in meinem spielerischen Umfeld.
    Ich kann mir auch nicht recht vorstellen, daß es solche Spieler wirklich geben kann.


    Spiele entwickeln sich im laufe der Jahre weiter. Manchmal in kleinen und manchmal in grösseren Schritten. Ich freue mich auf jeden fall schon auf nächstes Jahr um wieder neue Idee, neue Kniffe und neue Spiele zu entdecken (und seien sie noch so winzig). Bei mir ist dieser Spielerische Entdeckergeist zumindest noch nicht verflogen und ich verfluche den Tag an dem es passieren sollte (in der Hoffnung das es nicht passiert, ich bin da aber guter Dinge).


    Weitgehende Zustimmung - allerdings müssen neue Spiele zumindest einigermaßen in mein Beuteschema passen, wenn ich sie sehr gut finden soll.
    Und diesbezüglich werde ich immer anspruchsvoller, ähnlich wie rojack.


    Madeira ist. z.B. eine Weiterentwicklung von bekannten Mechanismen, welche es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Das mach einfach nur Spass zu "erkunden".


    Auch hier bin ich gespannt, denn das habe ich mir auch zugelegt.
    Leider habe ich gerade keine passende Spielgruppe für Mehrpersonenspiele, deshalb wird das Entdecken von Madeira und Russian Railroads noch etwas dauern.
    Aber 2-Personen-Partien sind ja auch nicht schlecht ...


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Für mich ist es auf jeden Fall eine Hürde, wenn ich ein Spiel mit einer ähnlichen Mechanik und/oder einem ähnlichen Thema schon habe.


    Wenn ich z.B. schon mehrere Worker Placements habe, hat es ein neues Worker Placement ungleich schwerer, weil es sich erstmal an den vorhandenen messen muss.
    Das heißt nicht, dass mich das neue nicht interessieren würde und ich es mir nicht auch mal anschauen werde, aber das "haben wollen" wird dann durch ein "muss ich das haben?" ersetzt.
    Das ist aber vor allem in den Bereichen der Fall in denen die Spiele sowieso nicht oft auf den Tisch kommen.
    Bei uns kommt z.B. Agricola nur sehr selten mal auf den Tisch. Für was brauche ich dann also noch ein Caverna?


    Bei Spielen, Mechaniken und Themen, die sehr oft auf den Tisch kommen, ist eben diese Hürde viel niedriger, aber trotzdem noch vorhanden, wenn sich schon x ähnliche Spiele im Fundus befinden.

  • Das ist bei mir Ähnlich. Interessant ist vieles, aber Spiele mit neuartigem Mechanismus haben es erst einmal leichter als Bekanntes. Bekanntes originell verpackt oder super thematisch umgesetzt, hat dann aber wieder gute Chancen auf einen Kauf.


    Caverna finde ich auch sehr interessant, aber bei dem Preis ist es mir doch zu nah an Agricola um einen Kauf zu rechtfertigen.


    Daneben sind bei mir auch die Frage, wie oft ein Spiel auf den Tisch kommt und der Preis ausschlaggebende Kriterien. So war ein Loveletter für 5 € bei AEG überhaupt keine Frage ob ich es kaufe.
    Teurere Spiele mit Spieldauer deutlich über 2 Stunden haben hier schon einen schwereren Stand von mir gekauft zu werden, weil sich da eben die Frage stellt: Wie oft kommen die neben Ringkrieg, Mage Knight und im Wandel der Zeiten auf den Tisch? Diese Spiele werden eben nicht in der Woche sondern nur am Wochenende gespielt und auch nur dann wenn Lust auf was Längeres besteht, damit stehem hier defakto deutlich weniger Gelegenheiten zur Verfügung diese zu spielen.

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Hi,


    Ich finde rojack kommt durchaus "stur" und "verbittert" rüber. Alleine die Eingangsfrage im anderen Thread ... <grusel> ... :)
    Grundsätzlich bin ich zwar auch voll bei ihm, nur messe ich dem ganzen weit weniger Interesse bei. Ich interessiere mich nicht für den "Einheitsbrei" (der Jahr um Jahr mehr wird, keine Frage) - ich meide wenn es geht die "grossen" und "etablierten" Verlage auf der Messe soweit es geht. Ich konzertiere mich auf das was mich interessiert, halt auf - wie Warbear so schön sagt - mein Beuteschema. Ich denke jeder hat ein "Beutschema": Themen, Mechanismen, Optiken u.ä. welche ihn ganz besonders ansprechen.


    Ich habe noch nie so wenig Spiele gekauft wie auf dieser Messe. Gab's denn nur Schrott? - Nein, mit Nichten - ich bin halt nur aufgrund meiner Spielerfahrung und Sammlung viel wählerischer. Ich muss nicht mehr jedes abgedroschen Workerplacement mit neuem Thema haben. Natürlich "messe" ich die Spiele die ich spiele an denen die ich bereits gespielt habe (das nennt man Erfahrung) und im laufe der Zeit gibt es halt immer weniger neues zu entdecken bzw. man trifft immer mehr Varianten von bekanntem (ich sag mal 99% sind Varianten von mir bekannten Spielen & Mechanismen - mehr oder weniger stark variiert). Jemand der z.B. IWdZ nicht kennt, für den ist Nations vielleicht was ganz neues ... jeder Spieler geht halt mit seinem eigenen Erfahrungsschatz an neue Spiele.


    Der Preis ist mir inzwischen völlig egal. Ich habe aufgehört mir irgendwelche Limits zu setzen.Caverna 70 Euro? - So what? - Meine Gute es geht um Siebzig lächerliche Tacken. (Ja, manche rennen auch für Zweieurosiebzig zu sparen 5mal über die Messe um dann beim günstigsten zu kaufen - man bin ich froh diese Zeiten hinter mir zu haben) - ist das Spiel gut: ok. Wenn nicht wird's für den halben Preis auch nicht besser)
    Caverna hat mich übrigens auch noch nicht so überzeugt. Aber das kann sich noch ändern. Mal schauen.


    Atti

  • Wir jammern hier aber auf einem sehr hohen Niveau. Hätte ich mich 10 Jahre nicht um Spiele gekümmert, dann wären mir gerade mal 8 Spiele aus den BGG Top 50 bekannt:


    05 Puerto Rico (2002)
    19 El Grande (1995)
    24 Euphrat & Tigris (1997)
    32 Paths of Glory (2004)
    41 Age of Steam (2002)
    42 Die Fürsten von Florenz (2000)
    48 Hannibal (1998)
    49 Tichu

    84% der Top 50 der Spiele sind also in den letzten 10 Jahren erschienen. Hätte ich mich 20 Jahre nicht gekümmert, so wäre mir aus den Top50 gerade mal Tichu kakannt.


    Und hier wird ernsthaft behauptet, es gäbe kaum noch Neues? Mit der Erfahrung von vor 10 Jahren wäre ich von diesem Spielejahrgang begeistert! Unfassbar was die Autoren sich für neue Mechanismen überlegt haben! Wir leben im Schlaraffenland! Man vergleiche das mal mit anderen keativen Bereichen wie Literatur oder Musik. Kommen etwa 84% der besten Bücher oder Musikalben aus den letzten 10 Jahren. Wohl kaum!


    War 2011 schlecht? Mit Eclipse (6), Mage Knight (9), Burgen von Burgund (12), Ora et Labora (23) und Trajan (35) immerhin 5 Titel in den Top 50. War 2012 schlecht? Da zähle ich 7!


    Früher war die Anzahl der Neuheiten doch dermaßen überschaubar, dass man sich fast jedes Spiel gekauft hat. Und das meiste davon schauen wir heute nicht mal mit dem Allerwertesten an, spielen muss schon gar nicht sein. Hätten wir damals gewusst was es heute geben wird, hätten wir einen Großteil wohl gar nicht gekauft.


    Nicht die Spiele werden schlechter, unsere Messlatte liegt höher!


    Und was ich noch sagen wollte: wer Outpost kennt der benötigt kein Zepter von Zavandor!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Meine Erwartungen an neue Spiele sind ganz einfach: ich möchte gut unterhalten werden. Dafür brauche ich keine "neuen" Mechanismen oder ungewöhnliche Themen, keine "exklusiven" Erweiterungen und keine 3D-Figuren. Einfach nur ein gut gemachtes Spiel.


    Was ich von einem guten "komplexen" Spiel erwarte, ist eine gute Komposition mehrerer Einzelmechanismen, die es erlaubt, verschiedene Wege auszuprobieren und möglichst mit jeder Aktion Einfluss auf meine MitspielerInnen zu nehmen. Glück sollte nur in "gerechter" Form auftreten, d.h. alle Spieler gleichmaßen betreffen. Das ganze am besten mit einer Spieldauer von 1 bis 2 Stunden (Beispiele: "Magister Navis" und "Snowdonia"). Längere oder hoch komplexe Spiele arten für mich oft in Arbeit aus, während Spiele ohne nennenswerte Interaktion schnell öde werden. Ich spiele ja auch, um mit- und gegeneinander zu spielen, und nicht nur nebeneinander her.


    Ein gutes "einfaches" Spiel hingegen soll schnell gehen, leicht zu erlernen sein und Spaß machen. Dabei kann ruhig eine Menge Glück mitspielen (Beispiele: "Las Vegas" und "Drecksau").


    Ich vergleiche ein Spiel gern mit Musik. Die Grundelemente (Töne und Musikinstrumente) sind ziemlich universell und verändern sich kaum, dennoch ist jedes Musikstück anders. Mal darf es ein kurzer, belangloser 3-Minuten-Titel sein, mal eine ganze Sinfonie. Auch dort erwarte ich nicht, dass der Komponist die Art, wie Musik erzeugt wird, neu erfindet. Aber die fertig komponierte Musik muss in sich passig sein und meinen Geschmack treffen – der sich im Laufe der Zeit auch verändern kann.


    Ciao
    Stefan

  • Wenn ich ganz ehrlich zu mir bin: Ich erwarte von einem neue Spiel, daß ich, nachdem ich es erworben habe, insgesamt häufiger zum Spielen komme, als im Moment.
    Ja, mir ist bewußt, daß ein Spiel das nicht leisten kann, aber ich hoffe eben! :)

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Wenn ich ganz ehrlich zu mir bin: Ich erwarte von einem neue Spiel, daß ich, nachdem ich es erworben habe, insgesamt häufiger zum Spielen komme, als im Moment.
    Ja, mir ist bewußt, daß ein Spiel das nicht leisten kann, aber ich hoffe eben! :)


    Klar kann ein Spiel das leisten.
    Du brauchst dann keine Zeit mehr aufzuwenden, um es zu besorgen, und kannst diese Zeit jetzt zum Spielen verwenden ... :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.


  • Ob rojak in einem anderen Thread stur und verbittert rüberkommt vermag ich nicht beurteilen, mir hat er in diesem Thread jedenfalls aus der Seele gesproche. Meine Spielemesslatte wird auch immer höher und ich finde den Messlattenvergleich SEHR treffend!

  • Und was ich noch sagen wollte: wer Outpost kennt der benötigt kein Zepter von Zavandor!


    Wolltest du nicht eher sagen, wer Outpost kennt braucht outpost nicht ;)


    (Klassischer Fall von früher tolles Spiel, jetzt weit unter der Spielsammlumgsmesslatte....)

  • Ob rojak in einem anderen Thread stur und verbittert rüberkommt vermag ich nicht beurteilen, mir hat er in diesem Thread jedenfalls aus der Seele gesproche. Meine Spielemesslatte wird auch immer höher und ich finde den Messlattenvergleich SEHR treffend!


    Ja, die Messlatte liegt definitiv höher. Da gibt es nix. Die "alten" Spiele springen aber auch nicht drüber. :)



    Atti


  • Wolltest du nicht eher sagen, wer Outpost kennt braucht outpost nicht ;)
    (Klassischer Fall von früher tolles Spiel, jetzt weit unter der Spielsammlumgsmesslatte....)


    Ich kenne Outpost und Zavandor, und ich brauche beide nicht (mehr) ... ;)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Ja, die Messlatte liegt definitiv höher. Da gibt es nix. Die "alten" Spiele springen aber auch nicht drüber.


    Vielleicht hast Du ja nur die falschen alten Spiele?
    Über meine Messlatte springen jedenfalls noch eine ganze Menge drüber ... :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hi,


    Abgesehen davon das man den Bonus für den 6ten Spieler rausnehmen muss, ist Zavandor einfach ein Spiel zum reinsetzen. War es von 9 Jahren - ist es heute noch. Wüsste kein's dieser Art was es "Ablösen" kann. Phoenicia als "Light"-Version, wenn's was zügiger gehen soll. Aber wirklich nur dann.


    Atti

  • Wolltest du nicht eher sagen, wer Outpost kennt braucht outpost nicht ;)


    (Klassischer Fall von früher tolles Spiel, jetzt weit unter der Spielsammlumgsmesslatte....)


    Mir gefällt Outpost immer noch gut! Sozusagen einer der Pfeiler meiner Messlatte. Ein wenig Spielenostalgie muss sein :)

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Über meine Messlatte springen jedenfalls noch eine ganze Menge drüber ...


    "Eine Menge" ist auf jeden fall richtig und bei mir auch so. :)


    Die menge wird halt nur jedes Jahr weniger. (Die drüber springt)


    Die Menge ist gross genug das ich nicht alle spielen kann. Selbst wenn ich den ganzen Tag nix anderes tun könnte als Spielen. (Was leider extrem weit davon entfernt ist wie viel ich wirklich spiele ... immerhin ist bald Willingen ... wenigstens ein paar Tage nix anderes als Spielen).


    Atti

  • Hi,


    Das es in der Sammlung bleibt in der Hoffnung gespielt zu werden. Ich habe einige Spiele in meiner Sammlung die ich noch drin habe, weil ich zu faul bin sie aus zu sortieren und andere weil sie einen anderen Wert für mich haben als den rein "spielerischen".


    Ich hab diesen Sommer aber 20 Umzugskisten (die Grossen) entsorgt. Und die Anzahl dieser Spiele ist aber nicht mehr so gross.


    Atti

  • Was bedeutet denn für Euch "über die Meßlatte springen"? Daß es in der Sammlung bleibt, oder?


    Für mich heißt es, daß ich immer noch großes Interesse habe, es ausgiebig zu spielen.


    Aktuelles Beispiel:
    Derzeit lerne ich wieder die Regeln zu OCS (Operational Combat Series) von MMP.
    Von dieser Serie gibt es inzwischen 12 Spiele, das erste davon kam schon 1992, damals noch bei The Gamers, heraus.
    Ich habe diese Serie früher oft und gerne, inzwischen aber seit fast 10 Jahren Jahren nicht mehr gespielt, jetzt kommt eines der neueren Spiele davon wieder auf den Tisch (und das bestimmt nicht nur 1x).


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hi,


    Bei den CoSims entdecke ich übrigens viel mehr "alte" die mir gefallen als "neue".


    Das liegt ggf daran das CoSim schon rel. lange ein hohes Niveau haben und hier kommt es ja nicht primär auf die Mechanismen man. CoSims profitieren zwar auch manchmal von "neuen" Mechanismen, aber es wird halt kein Spiel um Mechanismen gebaut, sondern die Mechanismen sind dazu da etwas bestimmtes zu simulieren.


    DAK2 steht auch noch ganz oben auf meiner Liste was ich unbedingt spielen muss.


    Atti

  • Derzeit lerne ich wieder die Regeln zu OCS (Operational Combat Series) von MMP.


    DAK2 steht auch noch ganz oben auf meiner Liste was ich unbedingt spielen muss.


    DAK (= Deutsches Afrika Korps) bzw. DAK2 habe ich auch noch nicht gespielt.
    Es ist eines der früheren OCS-Spiele (das fünfte) und wurde mit einer älteren Version der Serienregeln ausgeliefert.
    Da muß man erst noch prüfen, ob irgendwelche größeren Klimmzüge notwendig sind, um es an die aktuellen V.4.1-Serienregeln anzupassen.
    Auf jeden Fall braucht man einen langen Tisch (ich glaube ca. 3m), wenn man die Campaign spielen will.


    Wir haben vor, aus der Operational Combat Series im Dezember eine Woche lang Burma II oder Blitzkrieg Legend zu spielen (beide sind schon auf Version-4-Serienregeln ausgerichtet).


    Wenn's jemand interessiert:
    http://www.gamersarchive.net/theGamers/archive/ocs.htm
    http://www.gamersarchive.net/theGamers/archive/dak.htm
    http://www.gamersarchive.net/theGamers/archive/burma.htm
    http://www.gamersarchive.net/t…s/archive/blitzlegend.htm


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Meine Erwartungen an neue Spiele sind ganz einfach: ich möchte gut unterhalten werden. Dafür brauche ich keine "neuen" Mechanismen oder ungewöhnliche Themen, keine "exklusiven" Erweiterungen und keine 3D-Figuren. Einfach nur ein gut gemachtes Spiel.


    Sehe ich für mich persönlich anders: Wenn ein neues Spiel zu wenig Neues bietet und zeitgleich auf einem vergleichbaren Niveau wie vorhandene Spiele unterhält, dann brauche ich dieses neue Spiel nicht. Stattdessen vertiefe ich lieber die vorhandenen und für gut empfundenen Spiele. Zeitgleich wertet sich diese Neuheit dann für mich ab, weil Neuheiten schon besser sein sollten als das Vorhandene, um von mir gekauft und häufiger als eine Kennenlernpartie mitgespielt zu werden.


    So finde ich Rokoko als gutes Spiel, das sicherliche seine Zielgruppen und Freunde finden wird. Die Kennenlernpartie hat mir auch Spass gemacht. Es bot mir aber zu wenig Neues und das Vorhandene spielte sich auf einem vergleichbaren Niveau wie andere Mit-Rohstoffe-Produkt-Herstellungs-Mehrheiten-Spiele ab. Der Deckbau-Aspekt war zwar interessant, es war mir aber zu sehr ein zu gewöhnliches Mehrheiten-Spiel im Kern. "Nur gut" reicht mir aber nicht mehr aus, wenn es persönliche "sehr gut"-Spiele gibt, die um die zur Verfügung stehende Spielzeit buhlen.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Hi,


    Schön, nur wie findest du das raus?


    Über die Fairplay Scoutliste?
    Über das BGG Ranking?


    Oder doch darüber es schlicht selbst zu spielen?


    Atti

  • Hi,
    Schön, nur wie findest du das raus?
    Oder doch darüber es schlicht selbst zu spielen?


    Schlicht selbst spielen, nachdem ich subjektiv vorausgewählt habe anhand Vorabinfos auf BGG & Co, was mich interessieren könnte. Wenn sich dann auf diversen Spieletreffs oder öffentlichen Spieleveranstaltungen ergibt, dass man diese Spiele kennenlernen kann, dann spiele ich mit. Nach so einer Kennenlernpartie selektiere ich dann, ob ich mich irgendwie gepackt hat und ich das Spiel gerne intensiver kennenlernen will oder mir diese eine Kennenlernpartie dann doch reicht und diese Spiele bei mir durchs Raster fallen.


    Klar kann dabei auch mal ein Spiel durchs Raster fallen, das unter anderen Bedingungen (sei es unpassende Runde, eigene Spielstimmung oder Erwartungshaltung, falsch verstandende Regeldetails) eine nähere Betrachtung verdient gehabt hätten, aber das muss ich bei der Masse an Neuheiten in Kauf nehmen. Im Zweifel kann man die eigene Erstmeinung ja immer noch revidieren, wenn man von Anderen nur gutes davon liest. Beispiel Snowdonia, was mir durch ein Regelmissverständis in Kombination mit 5er-Runde zunächst nicht gefallen hat, das aber eine zweite Chance bekam.


    So sind aktuell bei mir folgende teilweise "nur mittelmässige bis gute" Spiele durchs Raster gefallen:


    - Rokoko (zu gewöhnliches Mehrheitenspiel mit Thema, das mich nicht anspricht)
    - Glasstrasse (zu kurzer-komprimierter Rosenberg)
    - Futterneid (Funke ist schlicht nicht übergesprungen)
    - UGO (zu gewöhnliches Stichkartenspiel)
    - Relic Runners (schlicht langweiliger Spielablauf)
    - Glück Auf (hat sich nach zwei Partien spielerisch abgenutzt)
    - Field of Glory Card Game (unnötig aufgeblähtes Schotten-Totten)
    - World of Tanks (zu nahe an Dominion)
    - Serpents Toungue (wird keine Mitspieler bei mir finden)
    - 12 Realms (schlicht schlecht)
    - Lost Legends (zu zufällig, zu wenig Interaktion)


    Stattdessen bin ich bei folgenden Neuheiten hängengeblieben


    - Russian Railroads (faszinierend unterschiedliche Strategien)
    - Concept (lustig, kommunikativ, teils herrlich schräge Begriffs-Erklärungen)
    - Lewis & Clark (interessanter Aktions-Verstärkungs-Mechanismus, muss sich in grösserer Runde noch beweisen)
    - Nations (auf Prüfstand nachdem es zu zweit langweilig war, aber die 4er-Messe-Runde wirklich gut war)
    - Madeira (schön verzahnte Mechanismen mit vorgegebenen Zielen nach Auswahl)
    - Rampage (einfach anders)
    - City Council (in grösserer Runde packende Interessens-Konflikte)
    - CV (skurille wie schwarzhumorige Illustrationen, interessanter Spielansatz, noch unklar ob es spielerisch was taugt)
    - The great Persuader (hat für die besten 10 Minuten auf der Messe gesorgt, muss sich noch beweisen)


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Hi,


    Snowdonia hat mit in der ersten Partie auch nicht gefallen, obwohl wir es komplett richtig gespielt haben, hat es nicht gezündet. (3er Runde)
    Inzwischen finde ich sehr gut!


    Atti

  • Ich erwarte garnicht unbedingt etwas bestimmten Spiel, ich lasse mich auch gerne überraschen und verführen. Abgesehen davon bin ich immer auf der Suche nach DEM Spiel für mich, eine Utopie wahrscheinlich, aber eine schöne und spannende und man kann ihr nachjagen, was alleine sie schon attraktiv macht. Wenn ich versuchen würde zu beschreiben, wie dieses Spiel sein sollte, könnte ich das mit "wie Heroes of Might and Magic, nur besser und mit mehr Wirtschaftsspielanteil und das dann als Brettspiel" anfangen. Aber ob es das dann tatsächlich wäre? Wer weiß...


    Dieses Jahr hab ich bei den Neuerscheinungen im Laufe des Jahres und zur Messe, wie anscheinend viele andere auch, noch nicht so recht was ausmachen können, was mir den Puls schneller schlagen lässt. Nur viele Aspiranten auf ein Spiel, das mir möglicherweise gut gefallen könnte. Sei es wegen des Themas, des Mechanismus oder andere Eigenschaften. Aber was solls, ich habe dieses Jahr sehr viele andere Dinge auf dem Buckel sitzen, also ist das Thema "Spiel" für mich leider gezwungenermaßen nebensächlicher als sonst. Zum anderen besitze ich ja auch schon ne Menge Spiele, warum sich also irgendeinen künstlichen druck machen?


    Was die Spielemesse und Neuerscheinungen angeht habe ich darüber hinaus auch einige überaus erfreulich Jahre hinter mir, in denen es Neuerscheinungen gab die schon bei Erst- oder Zweitsichtung laut geschrieen haben: "Nimm mich, Frankie, hier bin ich los nimm mich, ich bin Dein Spiel!" ... seien es Dominion oder Quarriors, Mage Knight oder Terra Mystica, A few Acres of Snow oder Le Havre....


    Wozu sich also aus irgendwelchen Kaufrauschgründen oder ähnlichem Jagdverhalten Stress machen? Es ist so ein tolles Hobby (oder wie auch immer man es nennen mag), das mir schon so viele Highlights beschert hat, die ja in der Zukunft auch zur Verfügung stehen und noch viele Jahre gespielt werden wollen.


    Und die Neuerscheinungen kommen immer weiter und halten die Spannung hoch, was unser dynamischer Spielemarkt noch alles hervorbringen wird.

    DragonHunter - Hunt the dragon before the dragon hunts you

  • Ja, hab ich tatsächlich kürzlich erst mitbekommen und werde es mir auch ansehen, sobald ich wieder Zeit habe mich um sowas zu kümmern. Freu mich schon drauf, erwarte aber ehrlich gesagt nicht so richtig viel, nachdem was ich so drüber gelesen/gehört habe. Ich lasse mich überraschen. Danach, dass sie einen ausgebauten Wirtschaftsteil eingebaut haben, macht es aber nicht den Eindruck :D


    Scheint den Wunsch des HoMM-PC-Spiel-Liebhabers nach einem Brettspiel zu bedienen, wozu ich mich ja auch zähle, insofern bin ich die Zielgruppe. Hast Du es schon selber gespielt, Parathion?

    DragonHunter - Hunt the dragon before the dragon hunts you

  • Hi,
    was erwarte ich von neuen Spielen...

    • sie sollen optisch ansprechend sein. z.B. war dies ein Grund warum Twin-Tin-Bots nicht gekauft wurde. Gegenbeispiel Troyes und dessen "Nachfolger" habe ich hauptsächlich gekauft weil mit die Optik gefiel/gefällt.
    • Interessantes Themen aufgreifen. FuBa z.B. ist eine Fußball-Taktik-Spiel. Da bin ich schon gespannt was es taugt.
    • Interessante Mechanismen sind auch immer gut um erwartet zu werden
    • Das Material sollte dem Preis entsprechend sein. Ein Grund warum Castelan nicht gekauft wurde. Schlicht zu teuer auch wenn es uns gefallen hat.
    • Es sollte in meinem Umfeld Menschen geben mit denen man dieses Spiel spielen kann.

    Ich glaube, dass sind die Hauptsächlichen Erwartungen die ich an ein neues Spiel habe. Bis jetzt konnte ich jedem Spiel, dass ich gekauft und gespielt habe etwas abgewinnen. Aber die Auswahl wird immer erlesener und somit die Erwartungen höher.


    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.