Wir hatten gestern Abend unsere erste Partie und sind schon recht angetan.
Heute Morgen beim Kaffee haben wir uns dann wieder an den Tisch mit dem beendeten Spiel gesetzt und gemeinsam das Spiel Revue passieren lassen.
Ich war recht sattelfest, was die Regeln betrifft, meine Frau wollte nach drei YT Videos und vielen Fragezeichen einfach mal anfangen zu spielen
Recht früh hatten wir beide das Gefühl, dass gleich der Punkt kommen könnte, dass wir beide nichts mehr machen können. Dieses typische "Mangel-Gefühl", so dass wir auch schon mal die ein oder andere sinnfreie Aktion machen mussten, nur um Aktionsplättchen los zu werden, damit man dann einen neuen Streifen anlegen kann. Auch hatten wir zu dem Zeitpunkt das Gefühl, dass wir für alle Aktionen Rohstoffe abgeben müssen und es zu wenig Aktionen gibt Neue zu erhalten.
Dieser Mangel relativiert sich (zum Glück) im Laufe des weiteren Spiels. Durch geschicktes Anlegen der Fate Tiles und Gnom Karten, die bestimmte Einkünfte verdoppelt erhält man zwischendurch immer mal wieder einen wahren Ressourcen und Plättchen-Regen. Ein tolles Gefühl!
Wie viele es schon geschrieben haben - mit Viel-Grüblern wird das Spiel langwieriger und aus meiner Sicht auch uninteressanter. Meine Frau und ich sind eher die, die nur wenige Züge im Vorfeld planen; nicht weil wir es nicht anders können, sondern weil wir gerne so spielen. Da haben wir uns echt gut eingegrooved bei unseren Spielen - man ist am Zug, überlegt maximal 45 Sekunden und macht seine Aktionen. Wenn der andere dran ist, ist man (bis auf ein paar Ausnahmen) voll und ganz beim Zug des Partners und verfolgt seine Aktionen. Das macht uns(!) viel mehr Spaß als die Zeit zu nutzen, um selber zu grübeln.
Am Ende hatten wir eine recht knappe Partie, die ich nur gewonnen habe, weil ich doch echt viele Ressourcen übrig hatte und alleine damit noch mal 11 Punkte holen konnte (auf den Score Sheet die letzte Position). Das erreichte ich vor allen Dingen dadurch, dass ich mir früh den Gnom holte, der bei der Prozession jeweils doppelt Ressourcen gibt.
Wir sind uns nicht sicher, ob a) die Karte nicht sehr OP sind und b) die Punkte für die Ressourcen am Ende nicht etwas zu hoch sind. Nachdem Hillbilly auch mit seiner Frau das Phänomen hatte, überlegen wir ob wir hier nicht eine Hausregel einführen. Meine Frau hatte nämlich das eigentliche Ziel des Spiels (Bonfire erleuchten und Hüter abstellen) besser erledigt als ich. Da fühlt sich mein Sieg nicht so richtig gut an...
Insgesamt aber ein wirklich tolles Spiel! Meine Frau sagte heute Morgen noch "man merkt, dass Stefan das Spiel bezüglich des Themas abgegeben hat". Das ist in keiner Richtung wertend, aber man erkennt den wahren Feld bei Bonfire wohl nur an den toll verzahnten Mechaniken, nicht aber am Thema.
Wer die Regeln per YT lernen möchte, dem kann ich genau zwei empfehlen:
- Gaming Rules!
- SpieleBlog mit Stefan Feld
Ersteres hat mir gereicht, um die Regeln ohne Anleitung komplett zu verstehen (Dank Kontrollzwang musste ich sie aber natürlich dennoch lesen ). Zweiteres hat meiner Frau geholfen, die Mechaniken hinter dem Spiel einzusortieren.
Heute Abend geht es in die zweite Runde... aus unserer Sicht auf jeden fall Top 5 in diesem Jahr was neue Spiele betrifft.