Okay, ich gebe es zu: Ich habe mich hier vom Hype anstecken lassen. Nachdem ich letztes Jahr #Mischwald als nicht sonderlich interessant abtat, machten mich die einzelnen Berichte neugierig. Ironischerweise wollte ich eigentlich eher auch unbedingt herausfinden, was es denn mit dieser mega komplizierten Punkteabrechnung auf sich hat. Und so war #Mischwald jetzt meine erste Neuerwerbung im Jahr 2024 - nach über vier Monaten Pause, was neue Spiele betrifft.
Nach zwei Partien in jeweils einer 3er-Runde kann ich festhalten:
Unsere kompliziertesten Kopfrechnungen waren bisher so in der Art von: 3*10 + 3*10 + 3*7 + 1 oder 2*3*5 + 2*8 + 3*3 + 2*3
Klar, es setzt voraus, daß jeder selbst vorrechnen und aufzeigen kann, wie sich seine Punkte ermitteln, aber eigentlich halte ich solche Rechnungen nicht für sonderlich kompliziert. Da hatte ich wesentlich schlimmeres befürchtet. Insofern teile ich die Meinung derjenigen, die das alles halb so tragisch finden; vor allem da der Abrechnungsblock einem eh eine gute Struktur vorgibt, wie man sich durch die Abrechnung arbeiten kann.
Nun noch kurz zu den zwei Partien:
In der Erstpartie hatte mein Sohn gleich mal eine interessente No-Brainer-Taktik entdeckt, indem er seinen Wald dank des frühzeitig ausgespielten Pfifferlings permanent mit Sprößlingen vollpflanzen konnte. So brauchte er nur noch die entsprechenden Wertungskarten, für die auch die Sprößlinge als Punktelieferant dienen, ausspielen und fertig war das stumpfe Runterspielen an Karten. Irgendwie war ich am Ende dann doch erleichtert, als ich mich mit meiner etwas komplexeren Strategie aus Buche/Schmetterling/Frischling/Wildschwein/Reh/Luchs dank eines eher späteren Spielendes doch noch hauchdünn vor ihn setzen konnte.
In der Zweitpartie spielte meine Tochter eine starke Paarhufer-Strategie, welche ihr letztendlich den deutlichen Sieg brachte.
An Ersteindrücken läßt sich für mich bislang festhalten:
- Interessantes Spielkonzept, solange man nicht zulange über jeden einzelnen Spielzug nachgrübelt.
- Gewisse Wertungskarten erscheinen mir von vornherein eher wenig interessant zu sein - vor allem die, welche acht unterschiedliche Baumarten verlangen. Aber ich meine mich erinnern zu können gelesen zu haben, daß das in Vollbesetzung wieder anders aussehen könnte, da dann keine Karten mehr aussortiert werden.
- Mit dem Kartenglück kann ich bislang leben, da die Gegner auch immer wieder gezwungen sind, für mich möglichweise interessante Karten in die Lichtung zu legen.
- Unbefriedigend fühlt sich für mich allerdings das abrupte Spielende an, wenn es dafür sorgt, daß nicht alle Spieler von der Reihenfolge her dieselbe Zuganzahl hatten.
- Als Alternative zu #ÖkosystemKorallenriff kann #Mischwald bis jetzt gut mithalten. Insofern sehe ich das bei uns daheim als gute Ergänzung hierzu an.
- Ach ja, und der Appendix von der Lookout-Homepage kam in ausgedruckter Form schon mehrfach zum Einsatz. Der hätte für mich eigentlich verlagsseitig dazugehört. Die beigefügten Erklärungskarten hingegen fanden bislang kaum Gebrauch.