Beiträge von IamSalvation im Thema „Spiel '22 - Ersteindrücke gespielter Spiele“

    Bis auf die merkwürdige Art der "Bundesautobahnbeamten" (nie gehört) ist das Spiel meiner Meinung nach absolut thematisch.

    Erst baut man die Autobahnen aus, dann kann ich auf diesen meine Güter verschiffen während ich gleichzeitig Siegpunkte über meine "Bundesautoabahnbeamten" in deren Büro mache.

    Grad das ist doch unthematisch - in echt baut doch nicht der gleiche die Autobahn der sie benutzt - die Ebene von Planung, Bau und Nutzung werden hier zusammen geschoben - und das bei jedem der Vier Spieler. Wenn das in DE so wäre beim Autobahnbau hätten wir ein gehöriges Korruptionsproblem :lachwein:(Achja und die Tank&Raststätten Betreiber werden ja auch noch vom gleichen Kopf gesteuert)

    Habs übrigens auch, Regeln sind gelesen und freu mich auf die erste Partie.


    Thematisch wäre aber anders - da wäre ein Spieler die Regierung die plant, Gelder gibt und das Ziel hat das der Verkehr möglichst gut fliest, 1-3 Spieler Bauunternehmer die um die Aufträge wetteifern und ihren Profit maximieren wollen aber trotzdem die Vorgaben der Ausschreibung einhalten müssen, weitere Spieler wären Transport Unternehmen die eigentlich gar nichts mit den anderen beiden zutun haben bis die Regierung auf die Idee kommt eine Maut zu erheben - und die Tank und Raststellen wären auch noch mal ein ganz eigenes Ding das Geld von den Transportunternehmern verdient, die Bauunternehmer braucht um die Gebäude zu bauen und bei der Regierung für Lizenzen zahlt.


    Zumindest ist das mein Verständnis von "thematisch" - das Gegebenheiten des Settings natürlich abstrahiert werden aber eben soweit wie möglich am Thema bleiben. Da fallen für mich schon mal Spiele raus in denen Rollen verschiedener Akteure mit teils entgegengesetzten Interessen zu einem Spieler Avatar verschmolzen werden.

    Auf die aktuellen Wertungen würde ich eh nicht viel geben. Alle sind noch im Messehype und berauscht von den Neuerwerbungen.

    Naja wenn aber schon im Neuheitenrausch ein Spiel mit 5/10 oder 6/10 Bewertet wird ist das kein gutes Zeichen - klar ein 9/10 oder 10/10 direkt nach dem auspöppeln sollte man immer mit Vorsicht genießen.

    Nur mit der darin häufig verwendeten Komma fünf kann ich nichts anfangen.

    5,5 ist zum Beispiel besser als eine 5 aber nicht so gut wie eine 6.

    Ich habe Galileo Project spielen können.

    Das Spiel war ja eine ziemliche Überraschung, vor der Messe hatte es niemand mit dem ich gesprochen habe auf dem Zettel und dann war es auf einmal in Halle 3 mit riesigem Stand und 6 Demotischen da.

    Das Material wirkt sehr hochwertig, besonders natürlich die Poker Chips. Artwork sieht auch gut aus. Die Erklärung war etwas herausfordernd da der Name des Verlags hier Programm war. (Sorry We Are French)

    Nachdem die erste Hürde des Verstehens dann aber überwunden war, zeigte sich ein doch sehr ansprechendes Spiel - Man kauft / drafted Karten vom Zentralen Board. Entweder Roboter die einen auf einer der 4 verschiedenen Leisten aufsteigen lassen und noch eine Sonderfähigkeit haben die stärker wird je mehr man vom gleichen Typ schon hat oder aber Personen die einem Einfluss geben und entweder einen einmal Effekt oder ein Endgame scoring.

    Mit dem Einfluss bezahlt man die Roboter und man kann entweder roten oder blauen Einfluss bekommen, je nach dem auf welcher Seite der Leiste man grad steht. (Einfacher zu verstehen mit diesem Bild hier: https://boardgamegeek.com/image/7029936/galileo-project )

    Man kann am anfang des Zuges immer einen Pokerchip ausgeben um auf die andere Seite der Leiste zu springen.

    Die Leisten auf den Playerboardsauf denen man aufsteigt schalten Siegpunkte fürs spielende frei und verschiedene Fähigkeiten.

    Wirklich ein sehr interessantes Spiel das viele Möglichkeiten und Entscheidungen in ein kompaktes Format packt. (zeitlich und räumlich kompakt)

    Habe es nicht mit genommen da das Budget schon sehr ausgereizt war, werde es aber mal auf die Wunschliste setzen und Ausschau halten sobald wieder Budget da ist.

    Axon Protocol konnte ich auch anspielen, das stand ja auch sehr weit oben auf meiner Liste zum testen.

    Ich bin hin und her gerissen. Einerseits ist die Grundmechanik wirklich cool - anderseits konnte ich schon in der verkürzten Demo sehen das mir da so einiges nicht gefällt.

    Das Material ist natürlich noch sichtlich Prototyp Status mit einigen recht wichtigen Markern die gefühlt Stecknadelkopf groß sind und sich entsprechend schwer handeln lassen und auch nicht gut sichtbar sind.

    Es gibt einen riesigen Haufen Karten mit Programmen die teilweise sehr in Richtung "Take That" gehen - auch das man Charaktere töten kann und damit dann alle Rohstoffe weg sind die von ihnen gesammelt wurden scheint etwas... zu sehr interaktiv für meinen Geschmack zu sein.

    Die Spieler machen Punkte in dem sie die Bürger der Stadt verschiedene Dinge tun lassen, wie z.B. Cyberware kaufen, Gerüchte in die Welt setzen, Drogen kaufen etc. - je nach Konzern den man spielt bekommt man am Spielende Punkte für die Marker von 2 bestimmten Arten - wenn der Bürger der sie hat noch lebt. Denn kriminelle oder Polizisten/Securities können ohne einen Check oder sonst was einen Charakter töten und damit alle Punkte die auf ihm waren vernichten. Drogen bringen die Leute sogar selbst um wenn sie zu viele davon haben.

    Konsumgüter hingegen werden vom Mörder mitgenommen und können das Spiel nicht verlassen.

    Als Konzern der Punkte durch Konsumgüter macht braucht man sich also keine Sorgen zu machen das diese wieder verschwinden, als Konzern der Punkte mit Drogen macht muss man sich sehr bemühen die auf alle Bürger zu verteilen damit die nciht einfach wegsterben wegen zu viele Drogen und da jeder Spieler jeden Bürger aktivieren kann, kann auch ein Mitspieler einfach die Überdosis geben.

    Das ganze ist dann auch in keiner Weise irgendwie kompensiert, Konsumgüter kommt man sogar leichter dran als an Drogen.

    Dazu kommt das die Kernmechanik zwar gut ist aber wir schon in der auf die Hälfte verkürzten Demo Partie sehen konnten wie unübersichtlich das Ganze wird.

    Grundsätzlich gibt es Bürger in der Stadt, die haben eine Karte auf der steht welche Fähigkeiten sie haben, z.B. welche Sachen sie kaufen können und wie sie sich bewegen.

    Dazu gibt es Routinen, das ist quasi das normale verhalten dieses Bürgers - wir sind Hacker für einen Konzern und können in dieses Verhalten eingreifen. Der Reihe nach aktivieren die Spieler Charaktere und wählen ob sie einfach die Routine ausführen wollen oder ob sie hacken und damit selbst bestimmen was der Bürger tut. Zum Hacken muss man ein Programm abwerfen von denen man maximal 4 pro runde zur Verfügung hat und die man auch selbst als Events ausspielen kann.

    Diese Routinen Sache ist eigentlich wirklich cool - die Bürger haben so ein NPC-artiges Eigenleben z.B. geht der Charakter "Rich Kid" entweder da wo er ist shoppen oder bewegt sich in Richtung der nächsten Shopping Gelegenheit, der "Con Security" bewacht das Konzern HQ oder bewegt sich in Richtung des nächsten Konzern HQs wenn er grade nicht an einem steht.

    Das Problem daran ist, das es dafür massig Text braucht, in dem Text dann noch massig Keywords vorkommen die man nachschauen muss und die Fähigkeiten durch sehr kleine Symbole dargestellt sind.

    Man beginnt mit 4 Bürgern im Spiel aber jede Runde können bis zu 5 weitere dazu kommen.

    Es ist einfach sehr schwierig da den Überblick zu behalten wer jetzt was kann oder was tut mit seiner Routine.

    Leider befürchte ich das dort vor dem KS keine Zeit bzw. auch kein Wille da sein wird das zu streamlinen.

    Ich werde mir die Kampagne mal vorsichtig anschauen und es vielleicht trotzdem backen weil ich das Thema sehr cool finde und das ganze Konzept sehr einmalig ist.

    #CouncilOfShadows

    Das neue Alea Spiel. Ein Spiel im Weltall, wo wir Planeten entdecken, Rohstoffe schürfen und Mehrheiten in den Planetensystemen bilden. Dieses wird über Aktionskarten gesteuert. Von denen dürfen wir pro Runde 3 auslegen uns spielen. Anfangs hat man Startkarten, die durch Zukauf von Karten erweitern kann. Diese kosten Rohstoffe, die man auf den Planeten bekommt. Jede Karte hat einen Wert, den man beim ausspielen auf einer Leiste voranschreitet. Auf einer weiteren parallel laufenden Leiste bekommt man eine andere Art von Punkten, die man z.B. durch das Werten von Mehrheiten oder Umtausch von Rohstoffen bekommt. Holt man dadurch seine Stein auf der erste Leiste ein steigt man auf und kann sich eine Belohnung aus einem verdeckten Stapel wählen.

    An dieser Stelle haben wir dann abgebrochen. Also uns hat das Spiel nicht überzeugt. Es war einfach langweilig. Dazu optisch noch mau. Eines der schwächsten Alea Titel. (4/10)

    Oh wow das klingt hart.

    Bin mal sehr gespannt auf weiteres Feedback, bin selbst leider nicht dazu gekommen es zu testen. Ich fand das es auf dem Tisch immerhin optisch besser wirkte als auf Bildern.

    #Lacrimosa - Wir wollten es spielen und haben einer Erklärung zugehört. Da hatte es sich erledigt.

    Was genau hat denn beim Erklären so abgeschreckt? Zu komplex? Zu einfach? Nicht thematisch genug?

    Woodcraft - puiii, ich mag ja Optimierspiele, in denen ich über zentrale Aktionen und Zusatzaktionen das beste herausholen muss. Speziell mit Blick auf die Erfüllung von Aufträgen, die hier ja als schöne Tischlereien daherkommen. So ergeben sich in den 14 Zügen, die man über das Spiel hat, schon gute Ketten, da ich auf Holznachschub achten muss (über Kauf und über Anzucht), auf meinen Geldvorrat (über Verkauf und erfüllte Aufträge), dann auch Gehilfen, Ausbauten und Werkzeuge in meine Werkstatt bringen kann um über das Spiel die Aufträge erfüllen zu können. Man kann hier bestimmt gut Schwerpunkte setzen - muss man auch, da man nicht überall mittanzen kann. Dann ist für die Aktionswahl noch das große Rondelrad, dessen Mechanismus zwei Seiten Regelerläuterung bedarf. So kompliziert ist es am Ende nicht, doch wirkte es nach der Partie auf uns drei wie ein viel zu aufgeblasener Mechanismus um weniger präferierte Aktionen schmackhafter zu machen. Da kann in meinen Augen fast drauf verzichtet werden ohne den Anspruch der Optimierung der Züge zu verlieren. Insofern wurde die Partie schon eine gedankliche Herausforderung und im direkten Vergleich zum davor gespielten Revive viel Woodcraft bei uns Dreien durch. Ich würde es schon noch mal spielen, doch nicht selber vorschlagen und bin auch froh, es nicht gekauft zu haben.

    Vielleicht wart ihr schon müde oder so? Wir haben es gestern zu viert gespielt und nach der ersten Runde lief das alles sehr flüssig und fluffig und über die Boni hat man sich gefreut. Ist ja nix kompliziertes und grad durch den Mechanismus des Rades eben noch einfacher als "auf nciht genutzte Aktionen ein Geld drauf legen" wie man es von anderen Spielen kennt - hier muss man nix legen, das Rad zeigt einfach an was man noch dazu bekommt bei der Aktion.

    Bei uns kam es bei allen 4 sehr gut an - für mich nach dem eher schwachen Messina eine Rückkehr zur alten Suchy Glorie.