Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Hunter und Cron und die Brettspiel-Kreuzfahrt“

    Ich vermute mal, weil es Spaß macht.

    Hört sich nicht so an! :)

    Ich verstehe die Grundidee durchaus: Auf diesen Fähren ist es, wenn man mal mitten auf dem Meer ist, halt irgendwann stinklangweilig, weshalb ja dort so ein Aufwand betrieben wird ein Freizeitprogramm anzubieten. Als ich damals das Fährenkino betreut habe, hatten wir am ersten Tag zwei Gäste, aber ab dem zweiten Abend war der Saal voll, weil den Leuten die Alternativen ausgegangen sind (auch Tontaubenschießen wird irgendwann langweilig). So gesehen ist das Erlebnis der Fährfahrt selbst schön, aber nicht für alle Menschen "abendfüllend", und das mit Brettspielen zu verbinden an und für sich doch eine sehr gute Idee. Schwierig finde ich halt die Jahreszeit, die genutzt wird, da die nunmal nicht ganz unwahrscheinlich für größere Stürme ist, aber gerade weil die unbeliebter ist, wird ja um die magenstarken Brettspieler geworben.


    Wer also schon immer so eine Fährtour nach Island oder wohin es gerade auch geht machen wollte (und wer nicht eine echte "Kreuzfahrt" oder auch nur das Angebot der Fähre Kiel-Oslo erwartet), für die/den ist das hier eine attraktive Kombination, die den Ennui des Schiffs vermeidet. Wer aber eigentlich nur Brettspielen wollte, wird sicher billigere und bessere Möglichkeiten finden.

    Also die meisten Leute kamen mit Tabletten gut klar. Manche (wie ich z.B.) brauchten die gar nicht - egal wie stark der Seegang war. Wie das Parken in Hannover ist, kann ich nicht sagen, bin erst in Hamburg eingestiegen.


    .


    Oder einfach vorher auf den Kirmes gehen. Wem im Kettenkarussell, Wilde Maus usw. schwindlig wird, wird vermutlich auch schnell seekrank

    Der normale Seegang sollte dank der Stabilisatoren nur für die Menschen ein Problem sein, die grundsätzlich auf Seereisen problematisch reagieren, es sei denn man fährt in einem Herbststurm herum, aber dann geht es eh quasi allen schlecht an Bord. Bitte bei den Tabletten auf die Nebenwirkungen achten - die in Deutschland nicht frei verkäuflichen sind ziemlich hartes Zeug, das sollte man wirklich nur nehmen wenn man muss.


    So ein großes Schiff fährt nicht (wie z.b. es ein Katamaran tut) in die Wellen frontal hinein,wenn es das nicht muss. Daher ist ein Vergleich zu Fahrgeschäften, die auf-ab und wechselnde Beschleunigungen nutzen, nicht wirklich hilfreich. Ich z.b. reagiere auf Seebewegungen gar nicht, bin aber komplett ungeeignet fûr Achterbahnen etc.


    Problematisch ist bei Sturm auch bei Stabilisatoren eigentlich eher das Spielen selbst, da leichte Sachen auf Tischen dann instabil werden, aber bisher hatten sie ja offenbar glück auf ihren Touren mit dem Wetter.

    Hatte das Event ein deutschsprachiges Programm?

    Ich bringe da nichts mehr genaues zusammen. Darum frage ich ja.
    Ich bin mir noch nicht mal ganz sicher, ob es Cruisen oder Club war. Mir ist noch bewusst, dass man für die Veranstaltung nach Griechenland fliegen sollte. Doch - es war ein deutscher Anbieter. Aber davon gehört, habe ich auch nie wieder etwas.
    Das war eine Mail vor Jahren und für mich überhaupt nicht relevant / interessant - außer dass der auch Veranstalter war.

    Ich erinnere mich noch, das war die BGG Cruise, und ich meine, die haben da mal versucht, eine German Section an Bord zu bringen. Wahrscheinlich weil man in dem Jahr eh in Europa unterwegs war. Der Preis war absurd hoch (irgendwas zwischen 2000 und 3000 Euro für ich glaube zwei Wochen), deshalb habe ich das damals nicht in Erwägung gezogen.

    Aber gerade das finde ich ja schade :).

    Bald kann ich dir nicht mehr folgen ...

    Es ist doch (für die Zielgruppe) eigentlich schön, dass es ÜBERHAUPT mal ein solches Angebot gibt. Natürlich ist es schade, dass es nichts Preiswerteres gibt. Aber der Veranstalter DIESES Angebots kann nun mal nichts anderes anbieten, weil er nun mal genau DORT fährt. Insofern verstehe ich nicht, WEM man für dieses Angebot einen Vorwurf machen könnte - außer (unbekannten) potenziellen Veranstaltern, die bisher noch nichts Vergleichbares preiswert veranstalten ...

    Du denkst da gerade aus Veranstaltungssicht. Ich will niemandem einen Vorwurf machen, das ist überhaupt nicht in meinem Interesse. Ich sehe mich da eher als interessierter Konsument, der die Vor- und Nachteile des Angebots abwägt. Deutsche Sprache ist mir nicht wichtig, Umweltverträglichkeit schon. Diese Tour bietet in meinen Augen beides und ist als Tour selbst für mich total attraktiv. Ich fürchte allerdings, dass da - und den Punkt hatten wir jetzt alle schon mehrfach durch - seitens des Marketings viel zu viel versprochen wurde. Aber selbst wenn ich das beiseite lasse, ist der Preis leider so hoch angesiedelt dass ich, nach Abwägung meines Interesses und meiner Bereitschaft, dafür 1000 Euro auszugeben, leider sagen muss, dass ich für mich nicht sehe, dass sich das lohnt. Und das finde ich dann schade, denn wenn es vergleichbare, aber günstigere Angebote gäbe, wäre ich sofort dabei. Da würde ich schon eher eine preiswerte Unterkunft in Hamburg buchen und jeden Tag ins Würfel & Zucker gehen. Da ist dann wenigstens noch die Außenalster in der Nähe ;).

    Ich glaube, hier geht es einigen nicht (mehr) darum, H&C zu kritisieren, sondern die begründete, subjektive Einschätzung zu diesem Event zu äußern.

    Und das sollte in diesem Thread ja auch okay sein.

    Danke, tatsächlich genau darum ging es mir. Ich wäre eigentlich Kunde Nr. 1 für eine vergleichbare Veranstaltung, ganz egal wer die veranstaltet. Ich liebe Brettspiele, und ich liebe sinnloses Herumgondeln an Bord eines Schiffs, egal wie komfortabel das ist. Hier finde ich aber leider zuviele Widerhaken, vor allem im Preis-Leistungsverhältnis.

    Ich spreche ja auch nicht vom Fährbetrieb, warum der das macht, ist mir klar. Ich frage mich, warum Spieler da mitmachen sollen, also warum dieses Angebot attraktiv sein soll. Und warum man da nicht lieber etwas attraktiveres woanders macht wo es billiger ist. Dein Blick war aus Anbieterseite, meiner aus Nutzerseite.


    Aber immerhin, das Ausflugsprogramm haben sie stark aufgewertet. Für die Islandfahrten bleiben aber nur ein paar Stunden, zumindest wenn nicht auch die Fahrtzeiten daran angepasst wurden.

    Ich versuchs nochmal: "BoardgameCruise" a la H&C: Im Endeffekt fährst Du in einem ziemlich langweiligen Fährhafen in Dänemark los. Du wirst eine Woche an Bord eines Fährschiffs der oberen Komfortstufe, aber eben nicht auf einem Kreuzfahrtschiff oder auf einem für Kreuzfahrten ausgebauten Fährschiff zubringen, wie das bei Kiel-Oslo der Fall ist. Aussteigen kann man theoretisch an zwei Tagen, in Island hat man davon wirklich nichts (außer es gibt da eine organisierte Aussichtsfahrt, aber selbst dann...). Unterwegs siehst Du ziemlich viel von den Faroer-Inseln und ein bißchen was von der isländischen Küste. An Bord kann ich spielen, soweit die See es zulässt, und ein paar prominente Brettspielmenschen rennen auch da herum. Preis: ca. 1000 Euro für 7 Tage/Übernachtungen.


    "Minikreuzfahrt" Kiel-Oslo: Hin- und Rückfahrt auf einem fast schon auf Kreuzfahrtschiff-Niveau liegenden Schiff. Fahrtzeit 2 Tage. Fahrpreis 100 Euro. Aufenthalt in Oslo ebenfalls kurz. Auch hier könnte man die Promis organisieren und mit denen eben einfach viermal hin- und her fahren. Die See ist auf der Strecke fast durchgehend ruhiger, man würde also sogar mehr zum Spielen kommen.


    Von Norwegen oder Island hast Du auf beiden Touren ungefähr gleich viel, nämlich fast nix.


    Ich will eigentlich nur sagen: So eine Brettspiel-Schifffahrt oder -kreuzfahrt ließe sich auf vielen vielen anderen Routen deutlich billiger organisieren. Die Route selbst offeriert dem geneigten Brettspieler dabei quasi keinen Vorteil, wenn es ums Spielen geht. Das Schiff ist anderswo besser. Ich hab doch gar nichts gegen die Veranstaltung. Aber vom Spielerischen her sinnvoll oder preislich attraktiv ist sie halt schlicht einfach nicht.


    Edit: Natürlich liegt der Preisunterschied auch daran, dass Lebensunterhaltungskosten im nordischen Raum deutlich höher sind als bei uns (oder im Mittelmeerraum, wo die Fahrten ja nochmal deutlich billiger sind). Aber wenn ich eh nicht da mit fahre, um Island oder Norwegen auch wirklich zu sehen, dann kann mir das ja letztlich egal sein.

    Klar, aber aus unserer Sicht ist das ja schon ein bisschen absurd, oder? Ich denke die meisten hier würden lieber durch die Karibik Cruisen.

    Der Vergleich von Äpfeln mit Birnen hinkt aber unabhängig davon, ob es mehr Äpfelliebhaber oder mehr Birnenliebhaber gibt. ;)

    Aber z.b. die zweitägige kiel-Oslo-fähre kriegst du im Angebot schon für deutlich unter 100 Euro.

    Die kauft ihre Lebensmittel vermutlich komplett in Deutschland ein.

    (Randnotiz: Es heißt Hurtigruten.)

    Die Vergleichbarkeit ist trotzdem da. Wenn ich eh nur an Bord spielen will ist es egal wo das Schiff Langfährt. Dass man in Island kaum sinnvoll was sehen kann außer der imposanten Küste war ja schon festgehalten worden.

    Ehrlich gesagt wäre das vom Komfort mehr wert als die Island-verbindung, und viermal hin und her = 400 Euro mit 8 Übernachtungen an Bord. Oder 800 mit Vollpension. Normalpreis wohlgemerkt, die machen im Winter oft 50%-Angebote.


    Die island-Verbindung ist überdurchschnittlich teuer. Dafür ist es halt Island.

    (und der Preis nicht zur gebotenen Leistung, aber das liegt sicher auch im Auge des Betrachters - nur mal als Vergleich, die sechstägige BoardgameCruise des Dice Towers, die auf einem "richtigen" Kreuzfahrtschiff stattfindet, kostet 800 Dollar pro Ticket bei Innenkabine).

    Der Vergleich hinkt, weil die Kosten einer Fahrt in der Karibik sowieso anders sind als die Kosten einer Fahrt im Nordatlantik.

    Klar, aber aus unserer Sicht ist das ja schon ein bisschen absurd, oder? Ich denke die meisten hier würden lieber durch die Karibik Cruisen.


    Ich wollte gar nicht sagen, dass das Schiff jetzt für die Region besonders teuer ist, erst Recht nicht im Vergleich zu den Hurtig-Routen. Aber z.b. die zweitägige kiel-Oslo-fähre kriegst du im Angebot schon für deutlich unter 100 Euro.

    Vielleicht ist es ökologischer Sicht zukünftig einfach nicht tragbar auf Inseln zu leben, auf denen tendenziell wenige Menschen ökologisch nicht vertretbar mit Konsumgütern versorgt werden müssen

    Und wo sollen die Menschen hin, deren Familien schon seit Jahrhunderten auf diesen Inseln leben?

    Außerdem bezweifele ich, dass der ökologische Fussabdruck eines durchschnittlichen Isländers so viel schlimmer ist als der eines durchschnittlichen Mitteleuropäers oder Nordamerikaners (ohne eine Quelle gefunden zu haben).

    Ich gehe mal davon aus, dass Sankt Peter eher von den Faroer denn von Island sprach. Nur kurz ein Blick ins eigene Land: 80% unserer Inselbewohner sind im Küsten- und Naturschutz tätig und werden in diesen Tätigkeiten auch vor Ort benötigt. Nahezu alle deutschen Inseln wurden in den letzten Jahrzehnten soweit auf Selbstversorgung bzw. auf feste Zuleitung vom Festland umgestellt, dass hier Frachttransporte von der Küste nur in Ausnahmen oder für den Tourismus notwendig sind. Die Ausnahme ist Helgoland, das ist zu klein für eine effiziente Selbstversorgung und zu weit weg vom Festland für feste Versorgungswege.

    Und schon sind wir wieder bei der eigentlichen Ursache der ganzen Diskussion hier: Eine bestehende Fährverbindung mit Rahmenprogramm wurde hochtrabend zur Brettspiel-Kreuzfahrt umgedichtet von den Marketingleuten und im H&C YouTube-Video als plakativer Aufreißer verwendet, um maximale Aufmerksamkeit zu bekommen. Das ist nun alles nach hinten losgegangen, es wurde teils zurückgerudet, Titel und Videos teils geändert und und und.


    Lernfaktor: Mach Dich nicht größer als Du bist.

    .was übrigens, für die die das zweite Video nicht gesehen haben, im Nachhinein jetzt auch Crons eigentliches Problem bei der ganzen Veranstaltung ist. Das Marketing passt schlicht überhaupt nicht zum dahinterliegenden Event (und der Preis nicht zur gebotenen Leistung, aber das liegt sicher auch im Auge des Betrachters - nur mal als Vergleich, die sechstägige BoardgameCruise des Dice Towers, die auf einem "richtigen" Kreuzfahrtschiff stattfindet, kostet 800 Dollar pro Ticket bei Innenkabine).

    Navarre Nein, es wäre nach meinem Kenntnisstand umweltfreundlicher mit dem Flugzeug.

    Sorry, letzteres ist schlicht falsch. Das Schiff fährt eh und transportiert Waren in einem Umfang, wie man sie sonst nur mit 50-100 Flugzeugen auf die Insel transportieren könnte (die ja keinen riesigen Flughafen haben). Wenn Du jetzt nicht die Faroers entsiedeln willst, braucht es da Warenverkehr. Schiffe sind dafür jetzt bitte nicht per se schlechter als Flugzeuge, meistens ist ihre Ökobilanz sogar deutlich besser. Die Frage ist eher, was muss da alles auf überhaupt auf den Weltmeeren transportiert werden, aber da können wir uns hier alle im Forum ja wahrscheinlich erstmal selbst an die eigene Nase fassen, wenn wir wieder den neuesten China-Kickstarter ordern.

    Grr... Hast du einen meiner Beiträge gelesen? Ich hatte dazu ziemlich viel geschrieben, da ich das Schiff kenne. Das ist eine etwas aufgebrezelte Fähre mit Unterhaltungsprogramm, damit die Touris auch mitfahren. Aber jetzt kein Empfang, kein Dinner, normale Bewirtung, ein kleiner Pool. Ganz nette Aufenthaltsräume ist da noch das beste dran. Und da sitzen vorrangig Trucker, ab und zu Familien. Da erwartest du aber auf einer Kreuzfahrt dann doch etwas anderes. Zum Vergleich Guck dir Mal die kiel-Oslo-fähre an. Die sind auch noch eine Fähre, versuchen sich aber an weitaus mehr kreuzfahrt-Feeling (mehrere Restaurants, Abendshows mit Tanz und Gesang, Captains Dinner, Spielcasino etc).

    Also ich hab's jetzt noch mal angesehen und ich glaube inzwischen, dass es sich um ein Schauspiel (Schmierenkomödie?) handelt. Titel: "Very, very good guy, bad guy."

    Hatte vorher Teil 1 gesehen. Cron's Hyperemotionalität ist für mich so was von unecht. In einer Woche kann man eine solche Einstellung nicht entwickeln, wenn man vorher mit durchaus vorhandenem Enthusiasmus das Ding verkündet und bewirbt. Sorry.

    Er ist also der Jean D'Arc des ganzen Shitstorms. Hunter allerdings hat seine Verpflichtungen, muss (auch) von diesem Ding leben und hält der Kreuzfahrt eher kleinlaut die Stange.

    Für mich alles andere als echt und ein weiterer Grund auf diesen Kanal zu verzichten. Damit wird das Thema H&C für mich jetzt denn auch belanglos.

    Naja, also wenn das inszeniert ist, dann kann Cron einen Beinahenervenzusammenbruch und Hunter eine "Ich-künd-Dir-gleich-die-Freundschaft-auf-Du-Laffe"-Visage aber wirklich gut spielen. Nein im Ernst, so wie der um sich schlägt hätte gerade ein Drehbuchautor hoffentlich sich vorher was zurechtgetextet und nicht derart semi-hysterisch improvisiert. Das glaub ich tatsächlich, dass der nachtumfangen von all dem Kummer ist, der über ihn hereingebrochen ist.

    Ich habe das Vorvideo nochmal gesehen. Da war zwar eine Skepsis, aber durchaus auch Begeisterung zu erkennen. Jetzt so vehement zu sagen, dass er kurz danach erkannt hat, dass alles Bullshit ist...

    Das Leid des Youtubers: Er muss immer sein Fähnchen passend in den Wind hängen. Erst recht, wenn man davon leben will.

    Nee, das ist (hier) zu hart. Und in die Beschreibung passt ja auch eher Hunter. Cron ist hier, wie Huutini und andere schon schrieben, weit über Selbstverleugnung hinaus, der leidet hier wie die Diva in einer Oper von Donizetti, knapp vorm Wahnsinn, alle Schuld auf sich nehmend und doch die Welt verfluchend, die ihn in dieses elende Schicksal verbannt hat.

    Ich find es toll das es ein Angebot gibt um Menschen fürs Hobby zusammen zu führen , eine Perspektive unter Wahrung aller Vorschriften.


    Auch die Begründung ist abenteuerlich, es ist keine Kreuzfahrt sondern ein Fährschiff. AhA. Hat das auch die emissions filter eines modernen Kreuzfahrt Schiffs ?

    Ich lass den Rest mal weg, da werde ich Dich wohl eh nicht überzeugen können, und konzentriere mich auf einen Punkt, der jetzt schon ad nauseam hier wiederholt wurde: Es handelt sich um die einzige Fährverbindung zu den Faroer-Inseln, die noch fährt. Also die einzige Chance, deutlich umweltschonender (ob mit oder ohne Filter ist in dem Kontext sowas von schnuppe) als mit dem Flugzeug Waren auf Inseln zu bringen, die diese Waren auch bei aller Liebe und Umstellung auf Selbstversorgung niemals selbst herstellen können. Die aufrecht zu erhalten, das fände ich eine lohnende Sache, für die man durchaus Menschen begeistern könnte, die sehr gerne auf einem Schiff fahren wollen, das nunmal keinen Kreuzfahrtcharme hat. Ganz ehrlich: Ich finde sowas toll (aber ich bin auch schon auf reinen Frachtkähnen gerne mitgefahren, also was weiß ich da schon).

    Das Aber in der Sache ist, und das nennt Cron ja überdeutlich, die falsche Vermarktung des Ganzen: An Bord gibt es ein kleines Kino, eine Bar, ein paar andere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Ansonsten sitzen da Trucker aus aller Herren Länder (naja, vorrangig europäischer Nachbarstaaten), die Waren zu und von den Faroers und Island bringen und abholen. Das ist eine Fährverbindung für Menschen, die sechs Wochen mit dem Caravan durch Island fahren wollen. Oder für seltsame Menschen wie mich, die einfach nur Seefahrten mögen (und auch freiwillig auf kleinen Booten sechs Stunden durch die Schleusen der Lahn fahren). Das ist definitiv keine Kreuzfahrt.

    Und die Eignung für Brettspiele, die ist nunmal auch suboptimal. Das Schiff schwankt jetzt im Normalbetrieb nicht wirklich, da verrutscht vielleicht mal ein Spielstein und Burano willst Du da auch nicht spielen (einstürzende Neubauten). Aber bei Schlechtwetter gibt es dann doch schönere und stabilere Orte, da fällt Spielen m.E. komplett ins Wasser. Und im Oktober/November ist da Schlechtwetter. Vielleicht nicht immer, aber doch sehr, sehr oft. Also kannst Du von 7 Tagen (für 1000 Euro wohlgemerkt bei Halbpension) wahrscheinlich 1-2 komplett zum Spielen vergessen.

    Fürs gleiche Geld würde ich dann eher ein Häuschen im Schwarzwald, der Eifel, an der Mosel oder von mir aus auch in der Toscana anmieten und bespielen. Oder einen Rheinkreuzer anmieten, die sind meistens teurer, aber bei Aldi hab ich da auch schonmal 7 Tage für nen Tausi gesehen. Da kommt man dann mit hoher Wahrscheinlichkeit zu mehr Spielen.

    Ganz generell: Nee, reicht nicht. Spiel eine Runde das alte CO2 und Du weißt warum. Solange der freie Markt nicht klimafreundlich reguliert wird, solange sich die moralische Entrüstung nicht gegen die größten Klimasünder richtet, solange werden wir unsere Welt weiter zugrunde richten. Der freie Markt und der freie Wille jedes einzelnen Individuums alleine führt da in einer direkten Todesspirale in den Untergang. Da ist falsch verstandener Liberalismus die Unterzeichnung des Todesurteils für nachkommende Generationen.


    Hier in diesem Fall ist das wie schon mehrfach gesagt das falsche Argument, da die Fährreise letztlich umweltfreundlicher ist und eh stattfindet, eher hier noch eine umweltfreundliche Alternative zum Flugverkehr querfinanziert wird (das sage ich, ohne meinem alten Arbeitgeber noch besonders verbunden zu sein).


    Dann noch kurz zum Video: Die Vibes zwischen den beiden waren jetzt echt nicht so richtig gut. Ich habe weniger Selbstanklage in Protokollen maoistischer Schauprozesse der chinesischen Kulturrevolution gesehen. Ich glaube sogar, dass Cron das halbwegs ernst meint und einfach verschlafen hat, was er da mitpromotet hat.


    Immerhin sagen sie jetzt auch, dass das eine klassische Fähre mit ein bisschen Bordamüsement ist und keine Kreuzfahrt, nichtmal so eine getürkte Fährenkreuzfahrt wie an anderen Orten der Ostsee. Insoweit weiß jetzt hoffentlich jeder, dass er sich da auf 7 Tage lange Überfahrt auf halbwegs bequemen Sitzbänken einlässt und nicht auf Cocktails im Foyer.

    Dennoch wird hier kaum kritisiert, dass eine umweltversauende Dampfertour mit quasi null Zusatznutzen statt findet. (Spielen geht auch ohne Dampfer)

    Was? Ich habe vielmehr den Eindruck, dass hier eine ausgeprägte Mehrheit die Aktion aus Umweltgründen kritisiert. Diejenigen, die das ok finden, scheinen eine Minderheit zu sein.

    ...und tatsächlich ist das (bzw. war das damals) die Hauptverbindung für Menschen von den Faröers, die ja bekanntlich zu Dänemark gehören, so dass deren Einwohner ziemlich oft da hinmüssen, und vermutlich besser für die Umwelt als die Alternative zu fliegen (geschweige denn dass der Waren- und Autotransfer per Flugzeug für die private Hand überhaupt finanzierbar wäre). Von einer Kreuzfahrt hat das realiter weniger als etwa die Fährverbindung Kiel-Oslo, die eher touristischen Charakter hat und regelmäßig für Sauftouren und das eingebaute Spielcasino genutzt wird. Ich halte die Tour schlicht für ungeeignet für Brettspieler und dafür auch für ein ziemlich teures Setting, aber vom Charakter der Fährverbindung her, die man hier quasi unterstützt, kann man das Ganze dann schon wieder gutheißen.

    Vermutlich habe ich irgendetwas übersehen, aber woher genau stammt das Wissen oder die Vermutung, dass hier von H&C Geld ausgegeben wird?

    Du hast generell keine Gewissheit über den Seegang, egal wann. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit für eine stürmische See zu manchen Jahreszeiten höher als zu anderes Jahreszeiten. Es hängt aber auch sehr von der genauen Stelle ab, wo ein Schiff entlangfährt.

    Es gibt z. B. zwischen Nordspanien und Frankreich auch eine Passage, die etwas anfälliger für unruhige See ist. Trotzdem kann man da an manchen Tagen völlig ohne Seegang entlangfahren. An anderen muss man sich übergeben. Und das meiste liegt irgendwo dazwischen.

    Letztendlich kann nur ein erfahrener Kapitän, der die Strecke kennt, eine fachlich kompetente Einschätzung darüber geben, wie hoch die Gefahr von starkem Seegang zu einer bestimmten Jahreszeit ist. Vielleicht gibt es auch Webseiten, wo man so etwas nachlesen kann. Wenn jemand einen solchen Link hat und genau weiß, wo dieses Schiff mit dem H&C Event nun entlangfährt, dann möge er diesen Link hier gerne posten, um unseren vielen Mutmaßungen mal ein sachliches Argument entgegenzusetzen.

    Als ehemaliger Ferienjobber bei dem Laden: Es ist die Smyril Linie, die fährt von Dänemark mit Zwischenhalt auf den Faroer-Inseln nach Island und zurück, auf einigen Touren wurden zumindest früher auch Direktverbindungen ohne die Faroer-Inseln angeboten (das reduziert die Fahrtzeit allerdings kaum). Jede Fahrt dauert Hin und zurück zusammen 7 Tage. Das aktuelle Schiff heißt MS Nörröna und war, als es 2002 gebaut wurde, wirklich in jeglicher Hinsicht topmodern (z.B. im Kinosaal Digitalprojektion, das war für 2002 schon ziemlich enorm). Ich bin zwei Jahre unregelmäßig mit dem Vorgängerschiff gefahren . im Herbst hatten wir da eigentlich auf jeder Tour 2-3 Tage Sturm. Später dann noch einmal mit der Nörröna, die hat das natürlich nochmal besser weggestect, aber auch bei der war damals (im Oktober) gut was los bei ordentlichem Seegang. Ich bin einigermaßen seefest, aber Sturm auf offener See ist halt nochmal was anderes als im sicheren Fährverkehr zwischen den deutschen Inseln. Spielen würde ich da nicht wollen, sondern lieber draußen frische (eiskalte) Luft schnuppern - solange man noch rausgehen darf.

    Das KANN so sein, MUSS aber nicht. Unterschiedliche Tage haben unterschiedliche Wetterlagen. Ich bin dort auch schon geschippert und hatte ruhige See.

    Auch im November?

    Wollte gerade sagen... Bin die Route eine Zeitlang beruflich regelmäßig gefahren. Im Herbst ist das quasi die miesesten Zeit, was die Wetterbedingungen angeht. Was stimmt: bis WS 7/8 merkst du nichts oder nicht viel. Aber sobald die Stabilisatoren nicht mehr mitkommen, kriegst du es auf so einem großen Schiff dann voll ab. und die sind in der Zeit schnell erreicht. Filmvorführungen mussten dann abgesagt werden, weil die dann im geschlossenen Saal nur noch gekotzt haben.