Wir sind gestern nun endlich dazu gekommen, das Spiel mal auszuprobieren.
Wir haben uns noch einmal gemeinsam durch einige Regeln gearbeitet (an dieser Stelle muss ich wieder erwähnen, dass ich geteilte Regelbücher mit Leidenschaft hasse! Hier ist es sogar noch schlimmer, weil im Referenzheft gar nicht alle Regeln stehen UND die Regeln dort nicht einfach alphabetisch, sondern irgendwie thematisch, aber dennoch durcheinander sortiert sind. Eine meiner schlechtesten Regelbucherfahrungen bisher... dazu kommt noch, dass das Regelbuch noch ein paar Fehler enthält und auch so manche Basis-Dinge dort gar nicht erklärt werden (dass man nur schwarze Chips beim Ziehen zählt, wird nur in der Spielübersicht erwähnt, nicht im Regelbuch - wie dabei mit lila Chips umzugehen ist, die "normale" Schwert/Schild Symbole zeigen wird gar nicht explizit erwähnt. Wir haben sie nun nicht mitgezählt...)
Ansonsten haben wir gestern bis zum Ende von Kapitel 1 gespielt und einige Dinge dabei gelernt:
- Die Vertonung ist wirklich klasse gemacht und es macht Spaß, den Sprechenden zuzuhören
- Die Story beginnt sehr vielversprechend und macht Lust auf mehr, zumal so manch Motivation der handelnden Personen noch unklar bleiben und damit direkt die Neugier auf die Fortsetzung wecken.
- Das Grundprinzip der Kämpfe mit den Chips ist eine schöne Idee
- In den Städten ist bisher ja mal gar nichts los (nur Schmied, Markt, Quests im Inn... und wir können bisher kaum etwas kaufen / fertigen)
- Man muss sich die Quests aufschreiben, damit man weiß, wo und wie man sie machen kann?!?! Das finde ich sehr unschön gelöst.
- Manche Kämpfe nerven jetzt schon, weil man von vornherein weiß, dass man sie ohnehin schnell gewinnt und es nur eine Frage der Zeit ist und ob man dabei 1-2 Lebenspunkte verliert und 1-2 negative oder positive Chips in seinen Beutel bekommt. Das fühlte sich schon bei der recht kurzen Strecke vom Ende des Tutorials bis nach Fort Istra nach unnötigem Grind an, den man vor allem nicht einfach umgehen kann (nach den neuen Regeln in gewissem Maße schon, ich weiß), weil man ja Ressourcen, Sil und Lux farmen muss, um besser zu werden. - Wir haben bzw. spielen ja auch Tainted Grail und dort haben uns selbst die kleinen die Kämpfe nie gestört, aber hier sind sie schon nach Kapitel 1 teilweise anstrengend, weil zu häufig. Mir graut es auch schon davor, so viele Kämpfe absichtlich machen zu MÜSSEN, nur um die richtigen Ressourcen zu bekommen.
- wir sind zu schnell zum Ende von Kapitel 1 gereist. Dadurch haben wir viel zu wenig Lux gefarmt und jeder nur eine Fähigkeit verbessert. Nun in Level 2 kosten diese Verbesserungen allerdings statt 10 Lux nun 25 Lux pro Stück!! Wir hätten also mehr Grinden müssen, um zu leveln und haben nun dafür noch länger Grind vor uns, bis wir vernünftig aufgelevelt haben. Vielleicht sind die Kämpfe in Level 2 aber spannender und bieten / benötigen mehr taktisches Geschick im Kampf und bringen schneller mehr Ressourcen quasi "automatisch" mit sich.
- einige Symbole sind echt mal klein und schwer zu erkennen
- die Figur der Guards ist wirklich wirklich zu groß für die Karte
Bisher hält mich die Neugier auf die Story und auch die Neugier auf das, was sich in Kapitel 2 vielleicht ändert bei der Stange, aber ich sehe auch schon einige kritische Punkte, bei denen ich sehr unsicher bin, ob ich sie auf Dauer mitmachen möchte. Ich glaube ich bin eher ein "der Fortschritt passiert nebenbei"-Spieler und kein "ich farme jetzt nochmal ein wenig, um noch mehr coole Ausrüstung zu bekommen"-Spieler
Im kleinen passt das noch ( bei #7thContinent oder #TaintedGrail war das noch in Ordnung, wenn man bei Durchquerung von bekanntem Gebiet bei Tainted Grail auf Abenteuermodus umgeschaltet hat, auch bei #Frosthaven finde ich es okay, da man ja nur in geringem Maße beeinflusst, welche Ressourcen man bekommt und man sich während eines Szenarios einfach etwas mehr anstrengen muss, um möglichst viele zu bekommen - man aber dennoch regelmäßig was Neues machen kann), aber als Grundkonzept bin ich noch nicht überzeugt, dass das trägt.
Da wir das Spiel außerdem immer wieder auf- und abbauen müssen, finde ich die Lösung mit den vielen Schachteln, die etwas kompliziert herauszuholen sind und den vielen Deckeln, die alle abgenommen und verstaut werden müssen zwar schick, aber sehr unpraktisch. Da dauert der Auf- und Abbau schon eine Weile.