Beiträge von cermit im Thema „[2018] Brass: Birmingham“

    Ich kann deiner Logik nicht folgen: wenn die Spieler früher den Kohlemarkt auffüllen, warum sollte dann weniger Kohle verbraucht werden? Vielleicht werden sogar Bauplätze für Kohle verwendet, die normalerweise anders verwendet werden?

    Oder meinst du damit, dass bei euch Kohle immer überbaut werden muss, weil es gar keine Plätze mehr gibt?

    Jetzt ist die Frage: sehen wir alle einen halbwegs leeren Markt zu früh als gute Gelegenheit? Sollte es öfter vorkommen?


    Also ich frage mich da eher: Warum verbraucht ihr so wenig Kohle und Eisen? Das beginnt bei uns eigentlich immer Mitte der zweiten Ära knapp zu werden. Wenigstens eines von beiden.

    Wieso schließt du daraus, dass wir wenig verbrauchen? Der Markt wird von den Spielern wieder aufgefüllt, weil man es als guten Zug empfindet. Z.B. wird Kohle gebaut. Die Frage ist nur: ist das besser als ein Kredit, wenn man Geld braucht etc?

    Ich habe ja schon mal geschrieben: ich daddel das Spiel aktuell noch, für meine Verhältnisse wäge ich da wenig ab. Wenn mich jemand fragen würde: warum Kohle und nicht Kredit? Dann könnte ich es nicht vollständig erklären, eher grob / nach Gefühl.

    Liege halt hier im Urlaub und sinniere etwas über das Spiel. Ark Nova bin ich durch mit. TfM fehlt mir was. Also Brass

    Es scheint also relativ selten vorzukommen bei allen hier. Jetzt ist die Frage: sehen wir alle einen halbwegs leeren Markt zu früh als gute Gelegenheit? Sollte es öfter vorkommen?

    So richtig sinnvoll scheint es mir auch nur mit einem Doppelzug zu sein, zumindest bei Kohle. Vermutlich muss man erst den Markt leer räumen, was teuer ist. Dann überbauen, was zwar wieder Geld bringt, aber vielleicht will man die "günstige" Kohle ja selber nutzen, also wieder bauen+kaufen aus dem Markt. Und so krass erscheint mir der Effekt dann nicht zu sein, viele Ounkte verliert der Gegner nicht.

    Eisen bringt ja solide Punkte, aber das macht eine Eisenmine auch schon früher zu einem guten Zug: man bekommt Geld und Punkte. Da sollte das selten passieren, wenn es noch Orte für Eisen gibt.

    Mir ging es um das Überbauen fremder Gebäude. Vielleicht ist das "frühe" Auffüllen von Kohle/(Eisen) manchmal ein Fehler. Im Wesentlichen bekommt man Geld/Einkommen und wenige Siegpunkte. Da könnte ein Kredit besser sein, man hilft ja ggf. auch den anderen durch günstigere Kohle.

    Ich plane nur die Weltherrschaft, aka denke über ein paar Basics des Spiels nach :). Ich glaube bei dem Spiel gibt es schnell so eine Art lokales Metagame, wie kooperativ gespielt wird, Kredite vs Einkommen...

    Es ging mir um Birmingham, bisher war das bei uns nie der. Deswegen habe ich gefragt, ob das passieren "sollte". Sprich wir suboptimal spielen, weil zu früh Kohle/Eisen gebaut wird. Gerade im zweiten Teil, wenn Einkommen weniger wert ist.

    Nach der Diskussion hier war mein Verständnis: ohne Plan ist Taktik, mit Plan ist dann Strategie...

    Aus meiner Brettspielrunde kam dann prompt:

    "Strategie ohne Taktik ist der langsamste Weg zum Sieg. Taktik ohne Strategie ist der Lärm vor der Niederlage.”

    So gesehen machen hier einige vor allem Lärm ;). (Und ich versuche leise zu sein, damit meine nicht vorhandene Strategie nicht auffällt)

    cermit

    Naja, Deine Definition von Taktik ist falsch. Du redest von Strategie, aber die Aussage war ja, dass es auch einen hohen taktischen Anteil hat.

    Das mit dem geplant von a nach b etc., das war die Definition, die google mir gegeben hat. Aber die Begrifflichkeiten finde ich auch nicht so sehr spannend. Mir ging es um das "geplant".

    Mir erscheint Brass weniger planbar als Wasserkraft. Was vielleicht Bauchspieler bevorzugen / entgegenkommt? Also gegenüber einer höheren Berechbarkeit?

    Ist wie gesagt eine These, die falsch sein kann. Ich habe einfach bei einem Great Western Trail ein viel besseres Gefühl, was die MitspielerInnen so machen werden. Aber ich bei Brass auch eher Anfänger und bei den anderen Spielen erfahrener/Experte. Kann auch daran liegen.

    Ich habe ja zitiert, wie taktisch definiert ist. Und nach der Definition empfinde ich Wasserkraft planbarer und ich agiere öfter vorausschauend. Wie gesagt: ich sehe Brass nicht als taktischer als Wasserkraft an. Was ja nicht bedeutet, dass es nicht taktische Entscheidungen gibt.

    Aber Situationen wie: oh es ist Bier erreichbar geworden, ich kann doppelte Gleise bauen. Oder der Eisenmarkt ist leer / voll, ich kann günstig Einkommen bekommen / Entwickeln. Die gibt es meiner Meinung nach öfter in Brass, für mich ist das dann eher reagieren als taktisch / vorausschauend...

    Und ja: ich kann das Bier so platzieren, dass andere es nutzen / nicht nutzen können. Also vorausschauende Züge machen. Meiner Meinung nach gibt es aber mehr Unwägbarkeiten, z.B. durch 4 Aktionen eines Spielers in Folge.

    Durch was ist also Brass taktischer als Wasserkraft/Barrage? Ein: du verwechselst ... bringt mir wenig, und ich suche ja gerade nach Input.

    Wieso ist Brass taktischer? "Geplantes und vorausschauendes Vorgehen, um von a nach b zu gelangen" Ist das nicht gerade bei Brass weniger der Fall? Ist es nicht gerade so, dass man sich hier mehr anpasst, was sich für Möglichkeiten ergeben? Ich würde gerade das Gegenteil sagen, es ist weniger taktisch.

    Ich bin bei jedem Spiel Bauchspieler. Ob das einen Zusammenhang damit hat, dass ich immer verliere? :/

    Vielleicht... ;)

    Aber so ein wenig in die Richtung zielt meine Frage. Ich bin eher Kopfspieler, aber nicht bei Brass. Da denke ich auf ganz kleinem Niveau: ich versuche vielleicht 3 Waren auf einmal zu liefern. Um wirklich Sachen zu durchdenken, da fehlen mir Informationen: was ist mehr Einkommen wert? Kiste ohne Bier vs mit usw. Muss die Kiste Lvl 1 wegentwickelt werden, oder kann man die auch liefern, macht das Sinn?...

    Es ist nicht so, dass man das nicht durchdenken kann. Aber es bietet sich vielleicht nicht so an?

    Wobei in meiner Runde es 2 gibt, die die Weltherrschaft planen. Die durchdenken mehr als ich. Die anderen beiden (da bin ich dabei) daddeln, mehr oder weniger erfolgreich, eher so rum. Aber z.B. bei Agricola/GWT können genau wir locker 10 Minuten über einen Zug/die Strategie einer Partie diskutieren (auf BGA, nicht am Tisch). Also durchaus eher Denker beide, nur (noch?) nicht bei Brass. Und warum das so ist, darüber sinniere ich gerade.

    Würdet ihr sagen, dass Brass ein Spiel für Bauchspieler ist? Also für die Art Spiel, z.B. mehr als ein Wasserkraft?

    So ein paar Argumente warum ich das denke:

    Es gibt öfter Situationen/Gelegenheiten, die sich anbieten. Da reagiere ich also mehr, als dass ich plane. Z.B. wenn sich Eisen/Kohle bauen und direkt verkaufen lässt.

    Man ist u.U. eingeschränkt durch die Karten die man hat. Oder durch Verbindungen, die in den Weg gebaut werden etc.

    Es ist weniger offensichtlich/berechenbar was eine gute Aktion ist (für mich).

    Die oft gelobte Interaktion geht für mich auch in diese Richtung: die kann eben auch bedeuten, dass es sich weniger lohnt, mehrere Züge in Folge zu planen. Die Situation ändert sich zu sehr, Gelegenheiten wollen genutzt werden etc., mehr als das bei anderen Spielen der Fall ist.

    Würdet ihr dem zustimmen?

    Es kann auch an mir liegen, dass ich weniger plane, als bei anderen Spielen. Und sicherlich können bessere Spieler als ich besser Gelegenheiten erzeugen.

    Interessant, dass Wuschel auf seine Frage wenig gehaltvolles, aber bescheuerte Post von einer Perso, bekommen hat. Eigentlich sollte es möglich sein die verschiedenen Waren/Gebäude zu vergleichen und bewerten. So unterschiedlich sind die Voraussetzungen / Kosten und Belohnungen ja nicht. So wie man die Karten bei Ark Nova vergleichen kann. Normalerweise wäre das für mich etwas, über das ich nachdenke. Allerdings hat mich Brass bisher nicht motiviert das zu tun.

    Nach der letzten Partie hatte ich auch den Eindruck, dass die "Kisten" nicht sehr lukrativ waren. Und festgestellt, dass ich Spiele wie Wasserkraft klarer finde: ich erkenne schneller den Wert von Aktionen usw als bei Brass.

    Kann also auch nicht weiterhelfen, nur Wuschel in seiner Frage bestärken: nach ca. 10 Partien sehe ich das ähnlich. Bin aber Laie, daddel das Spiel nur.