Vanuatu 2nd Ed. - Quined Games

  • Aaargh! Das Spiel ist seit den Europemasters 2012 der Alptraum meiner schlaflosen Nächte. Mehrheitenspiele kann ich einfach nicht. Ich hoffe inständig, dass das Spiel nie wieder irgendwo auf den Tisch gebracht wird, wo ich bin.

  • Ich finde es auch grandios... aber ich besitze es halt schon... :)


    ...


    Edit: Und bin auch froh drum! Die Neuauflage ist deutlich weniger schön, als das Original.
    Das fängt schon mit der knalligen 08/15-Grafik an.


    Warum muss nur aktuell Alles auf denselben pseudo-fotorealistischen Stil runtergebügelt werden? Speziellere Illustrationen werden völlig unterschätzt... Schade...

  • What?? Ernsthaft? Wellige Kanten > gerade Kanten?

    Ja, ernsthaft - sonst würde ich es doch nicht schreiben. ;)
    Ich mein, es handelt sich um Meeresteile, da passt die Wellenform doch gut. Auf der einen Seite schimpfst du über den abgelutschten Stil, den mittlerweile jedes Spiel habe, findest aber die Sechseckform, die man ja nun wirklich zur Genüge kennt, besser. Offenbar können die Kollegen von Quined Games es dir nicht recht machen. Ich finde die alte Version von Vanuatu übrigens auch hübsch, aber die neue spricht mich mehr an. So what?


    Dem Seitenhieb mit Catan kann ich nicht folgen. Wem oder was vorziehen? :P
    Der Vergleich hinkt sowieso, weil bei einem fertigen Aufbau die Wellenform völlig sinnlos wäre im Vergleich zu Vanuatu, wo sich die Landschaft im Laufe des Spiels aufbaut.

  • Ich warte ja mal auf ein Spiel mit Penrose-Parkettierung. Quadrate und Hexagone sind ja mittlerweile beide langweilig geworden, selbst wenn man die Kanten wellt, wie in letzter Zeit üblicher geworden (u.a. auch bei 504). Wobei ich in diesem Fall da ganz bei @Marcel P. bin: im Falle von Wasserteilen sind gewellte Kanten einfach sehr schön passend und ein echter Gewinn.

  • ...vor allem kann man die Erweiterung "Rising Waters" als standalone bekommen - welche auch mit der "alten" Version kompatibel sein soll.....


    Find ich gut - :thumbsup: ...

    Hmmm... nochmal bezahlen mit Risiko, wieder nix zu bekommen? :-/

  • Ist es also endlich soweit...
    Freut mich zu sehen, das Arno die vorgeschlagenen grafischen Änderungen angenommen hat! Größere Symbole auf den Aktionsfeldern und die 2 Aktionsfelder, wo man nicht angrenzend sein muss, gefärbt... ob die Plätze für die Zeichnungen nun besser sichtbar sind, lässt sich allerdings nicht erkennen. Schauen wir mal. ^^



    @ Tom
    Wie bereits geschrieben wurde, würde ich mir bei Quined wenig bis keine Gedanken darüber machen, ob es auch geliefert wird.



    Ansonsten bin ich auch ganz klar auf der Seite der Liebhaber dieses Spiels. Absolut zu empfehlen, wenn man nicht zu empfindlich ist, was fiese und mehr oder minder direkte Interaktion angeht. :evil:

  • Also, bei den Formen auf diesem Bild sind die Werkzeugkosten unfassbar hoch.

    Wobei Phalanx seiner Zeit wohl noch andere Auflagezahlen hatte, wie sie gegenwärtig üblich sind. Was die Werkzeugkosten wieder etwas relativierte.


    [Blockierte Grafik: http://www.spiele-check.de/picturecode/display_picture.inc.php?picid=11710]


    Aber - mit Blick auf Colt Express oder Yeti - komplizierte Stanzteile scheinen doch noch möglich. Beruht die Motivation der Umsetzung in solchen Fällen auf einfachem Wollen?


    Liebe Grüße
    Nils

  • Wobei Phalanx seiner Zeit ohl noch andere Auflagezahlen hatte, wie sie gegenwärtig üblich sind.

    Die dürften damals auch mit deutlich besseren Verkäufen gerechnet haben. Schließlich hatte der Mesopotamia-Autor wenige Jahre zuvor mit Carcassonne einen Welthit entwickelt. Mesopotamien ist nach meiner Erinnerung ziemlich gefloppt.


    PS: Bei dem Spiel denke ich immer an die mesopotamischen Vulkanausbrüche darin, die man Tikal-ähnlich zieht. Thematisch (bzw geographisch) ein "epic fail" der Extraklasse... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von MetalPirate () aus folgendem Grund: missverständlicher Typo

  • Aber - mit Blick auf Colt Express oder Yeti - komplizierte Stanzteile scheinen doch noch möglich. Beruht die Motivation der Umsetzung in solchen Fällen auf einfachem Wollen?

    Möglich ist vieles. Bei Yeti sind die Messer fast alle gerade und nicht gebogen. Das macht es schon mal einfacher, ein solches Werkzeug zu erstellen, und somit ist das Werkzeug preiswerter als bei den vielen Rundungen in dem Bild oben. Allerdings sind bei Yeti die Messer in viele unterschiedliche Richtungen ausgerichtet. Das ist auch wieder ein Preistreiber - zum Glück aber nicht so sehr wie die Rundungen.

  • Aber nun zurück zum Spiel. Vanuatu kann ich uneingeschränkt empfehlen, ich spiele es sehr gerne, gerade weil es konfrontativ ist und viele Wege der Siegpunktbeschaffung erlaubt, vom Spielgefühl kommt es an Hansa Teutonica oder Firenze ran. Die Charakterwahl gibt die angestrebte Taktik wieder, die Mitspieler bekommen mit auf was man aus ist. Aber keiner wird gezwungen den Charakter nicht als Bluff zu spielen oder als Bankdrücker, d.h. man nimmt ihn einem anderen Spieler weg damit der kein Unfug damit anstellt. Vanuatu in der 1st Edition hat mir thematisch gefallen, es ist nur mit 9 Runden genau 1 Runde zu lang und die Spieleranzahl nicht ganz ausbalanciert, da bei 5 Mitspielern oft schon die sinnvollen Zugmöglichkeiten verspielt sind. Daher besser nur zu dritt oder viert spielen.
    Bei Mesopotamien muß ich den Vorschreibern zustimmen: nach dem 3.Spiel war der Spielwitz aus den mesopotamischen Vulkanen abgeraucht. So schön das Material auch war, es ist ein lockeres Familienspiel und danach hat es seinen Reiz verloren. Ich habe es vor Jahren verkauft und seitdem deutlich besseres gespielt. Wenn schon Mesopotamien als Thema dann lieber Euphrat & Tigris, Uruk II oder Amyitis.

  • Ich möchte den Ausführungen von @Bundyman hinzufügen, dass Vanuatu aber im Gegensatz zu Firenze oder Hansa Teutonica mitunter sehr, sehr hart ist.
    Man braucht bei dem Spiel echte Nehmer-Qualitäten, denn man kann von den anderen Spielern - passt man nicht auf - voll an die Wand gespielt werden, was bedeutet, dass man in einer Runde wirklich buchstäblich NICHTS macht, weil man nie die Mehrheit in einem Aktionsfeld hat. Darauf muss man genau achten.
    Wenn man zu viel will, oder eben nicht aufpasst, dann erlebt man wirklich eklige Frustmomente... Am gefährlichsten sind zu stark verkettete Aktionen... wenn man da aus dem Rhythmus gebracht wird, ist Alles für die Katz...


    Wer das nicht mag, der sollte die Finger von dem Spiel lassen!

  • @[Tom] hat schön zusammengefasst, warum ich das Spiel nicht leiden kann. Es ist mir echt zu frustrierend, wenn man so richtig aus dem Spiel genommen wird, weil man nicht alles durchdacht hat. Daher haben damals bei den Europemasters die Spielzüge immer sehr, sehr lange gedauert, weil man eigentlich alle Züge der Mitspieler mitberechnen musste. (wir haben damals das Spiel übrigens ohne die Rollenkarten gespielt, weil der Veranstalter der Meinung war, das Spiel würde damit anspruchsvoller werden)

  • Weiß jemand, ob sich etwas an den Regeln geändert hat? Bei Massilia vom gleichen Autor hat Quined ja nach Übernahme der Rechte nochmal deutlich eingegriffen. Meiner Meinung nach nicht so wirklich zum Besseren. Der von Quined veränderte Strafpunkt-Mechanismus bei Massilia funktioniert aus meiner Sicht nicht so recht und ich habe das Spiel wieder verkauft. Okay, die Situation ist nicht 100% vergleichbar: bei Massilia gab's vor der Crowdfunding-Kampagne, die am Ende nicht geliefert hat, keine bereits veröffentlichte Version Nummer 1, aber trotzdem würde mich interessieren, ob Quined da eingegriffen hat. In deren redaktionelle Arbeit habe ich nicht das allerhöchste Vertrauen.

  • (wir haben damals das Spiel übrigens ohne die Rollenkarten gespielt, weil der Veranstalter der Meinung war, das Spiel würde damit anspruchsvoller werden)

    Da hat er auch recht. Aber ich mag die Rollenkarten, die machen das gewisse "Extra" aus.
    Die Rollenkarten vergünstigen viele Aktionen; insbesondere, wenn man sich "an die Wand" gefahren hat, weil man zum Beispiel kein Geld mehr hat, um zu Segeln. Dann hilft natürlich die Rolle weiter, die einen kostenlos Segeln lässt.
    Usw... usw...
    Aber ich mag die Abwechslung, die über die Rollen reinkommt... :)

  • Ha, wieder ein Projekt, dass mir nicht die Kohle aus der Tasche zieht! Ich hab Vanuatu vor fünf Jahren mal gespielt und fand es nicht schlecht. Aber auch nicht gut genug, dass ich es hätte besitzen müssen. Genauso geht es mir heute auch noch! :D

  • Hallo Christian,


    und gerade dachte ich noch, dich zu bitten, dass alte Spiel auf die Thalhäusl-Liste zu setzen. Gibt es das Exemplar im Haarer-Schrank noch?


    Liebe Grüße
    Nils


    #Cyberian

  • Gefällt mir:


    Every backer of the original campaign that did NOT receive their game (or the expansion) will receive their copy (or copies) for FREE. [...] Since this is a gift to you previous backers, we do ask of you to cover the shipping costs. We hope you understand this. We will also arrange for a pick-up option at the following fairs: Spiel 2016 (DE), Spellenspektakel 2016 (NL), and Spel 2016 (BE).


    Hatte damals Rising Water und den Governor vorbestellt und vorab bezahlt, aber wie alle anderen auch nie erhalten. Jetzt muss ich nur noch meine alte Bestellmail wiederfinden ...


    Tolles Spiel, allerdings sehr konfrontativ, weil man ganz genau abschätzen sollte, welche Aktionen man selbst durchbekommen kann und wie man zeitgleiche die lieben Mitspieler behindert bei ihren Plänen. Ein "ich plane dann mal A-B-C-D" mit Abhängigkeiten kann da schnell zum Frusterlebnis führen, wenn auf einmal "A" nicht mehr klappt und der ganze Plan in sich zusammenfällt. Habe zwei potentielle Mitspieler damit für das Spiel in der Erstpartie verloren, die es seit dem nicht mehr anpacken wollen. Zaunpfahlwink angekommen nach Bochum und Duisburg? ;)

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • VANUATU ist großartig.


    VANUATU ist die beste Yoga-Dehnübung für Frustrationstoleranz als Eurogame an der Grenze zur Selbsterfahrung.


    Das zentrale Spielgefühl besteht darin, ertragen zu können, völlig in die Klemme zu geraten und im ungünstigsten Fall eine Kette von Aktionen der Reihen nach nicht ausführen zu können und stattdessen dumm in die Röhre zu gucken.


    Wer sich selbst in seinen dann auftretenden negativen Gefühlen nicht ertragen kann, der sollte einen großen Bogen um VANUATU machen, sich aber dabei auch klar sein, dass er auch einen großen Bogen um sich selbst bzw. einer unangenehmen Realität in sich selbst macht.


    VANUATU ist einzigartig darin, dass sich in der Klemme des Spiels auch das Schicksal des Autor widerspiegelt, welches ihn danach selbst ereilt hat. VANUATU ist die Übereinkunft von Spiel und Wirklichkeit am Beispiel von Alain Epron, der - unfähig noch Aktionen im Leben auszuführen -, im Loch einer Depression landete. Depression und deren Bewältigung ist die Gefahr und der Reiz von VANUATU, das ich jedem ans Herz legen möchte, der das Spiel nicht kennt und mit Frustration spielen möchte.


    Die neue, dem diametral gegenüberstehende farbintensive Gestaltung finde ich im Spannungsverhältnis zum Erlebnis geradezu genial.

  • Das Spiel ist interessant, aber wo sind hier bei dieser Crowdfunding-Kampagne eigentlich die Anreize für das Mitmachen?


    Es ist alles identisch mit der späteren Retail-Version und der Crowdfunding-Preis liegt nur knapp unter UVP, mit Versand drüber. Bei einem sowieso zur Messe in Essen erscheinenden und zu 95% fertigen Produkt, also ein für das Jahr 2016 absolut typisches Vorverkaufs-"Crowdfunding", wo ich laut lachen muss, wenn jemand da noch den altruistischen "...damit tolle Ideen überhaupt möglich werden..."-Crowdfunding-Urgedanken aus der Mottenkiste holt. 10 EUR Pledge für die Mini-Erweiterung bei schon vorhandener Erstauflage -- klar, naheliegend. Aber sonst? Warum sollte man hier mitmachen? Klingt für mich eher nach: ich halse mir ohne irgendwelche Anreize sicher keinerlei Crowdfunding-Risiken auf, warte erste Berichte zum Spiel ab und kaufe es mir bei Gefallen dann entweder in Essen oder online (z.B. bei Milan). Oder habe ich etwas übersehen?

  • Hmm, das stimmt natürlich, wobei Verbreitung und Anzahl der Berichte sicher zunehmen werden, wenn eine Zweitauflage bei Quined erscheint. Zumal die ja noch die theoretische Möglichkeit bietet, mit kleinen Änderungen (und sei es nur die zusätzliche Charakterkarte) an Schwächen des Originals zu drehen.

  • Ich habe gestern die Neuauflage von #Vanuatu bekommen und beim Auspacken mal ein paar Fotos gemacht. Wen das nicht interessiert, bitte einfach ignorieren. ^^ Auffällig war zunächst, dass die Box anders ist als die anderer Quined-Titel. Sehr dicke, matte Pappe. Dazu ein verspielter 3D-Effekt der Vanuatuschrift auf der Box. Ansonsten ist die Box randvoll. Besonders aufgefallen sind mir die Stanzbögen, die zwar klein sind, aber so ziemlich die dicksten, die ich bisher gesehen habe. Farblich ist das Ganze übrigens bei weitem nicht so grell, wie es auf den Bildern der KS-Kampagne den Eindruck macht. Ein mattes, dunkles Türkis ziert den Archipel. Optisch und haptisch auf jeden Fall ein Augenschmaus wie ich finde! :)