Die Spielemesse in Essen 2013 ist nur noch ferne Erinnerung, die Neuheitenlisten für 2014 füllen sich derweil langsam aber stetig. Mal ganz konkret nachgefragt: Was wird von den ganzen Essen 2013 Neuheiten weiterhin immer noch gerne und intensiv gespielt und welche Spiele-Hoffnungen haben langfristig enttäuscht?
City Council : Zweimal bisher gespielt, aber immer irgendwie falsch, weil das Regelwerk die Regeln nicht recht vermitteln kann. Hat sicher Potential, aber wohl erst in einer überarbeiteten Form, wobei ich meine Hoffnung auf die kommende Coop-Erweiterung setze. Bis dahin spiele ich lieber andere ausgereifte Spiele.
Rampage : Mehrmals in diversen Runden gespielt, macht Spass, aber sobald es jemand mit besseren Monster-Fähigkeitskarten auf Sieg spielt, wurde es eher langweilig und langatmig. Sehe da leider fernab des Gimmicks in Erstspielerrunden keinen Langzeitspielspass.
Lewis & Clark : Unzählige Partien, wobei es zu fünft schlicht zu lange dauert. Aber zu dritt oder viert und ohne Dauergrübler weiterhin eines meiner Messe-Highlights, weil durch die Karten enorme Varianz geboten ist und es je nach Spielrunde ganz anders läuft, aber meist bis zum Ende spannend bleibt.
Russian Railroads : Wohl mein meistgespieltes Spiel seit Essen 2013, trotzdem entdecke ich immer noch neue Feinheiten, wie man potentiell mehr Punkte herausholen kann. Spielt sich zudem angenehm flott. Einzig nervig ist die Punkte-Rechnerei, da warte und hoffe ich noch auf die versprochene App.
Bruxelles 1893 : Mein weiteres Lieblingsspiel aus Essen 2013. Durchdringt man erstmal den Regelwust und die Verschachtelungen der Mechanismen, eröffnet sich im Kreise von Vielspielern eine enmorme Spieltiefe. Durch die diversen Strategieansätze ein enormer Wiederspielreiz.
Nations : Mit Mikroschritten und Nackenschlägen durch die Geschichte. Da musste ich in diversen Partien schon enorme Nehmerqualitäten zeigen, wenn mal wieder alles gegen einen zu laufen scheint. Trotzdem hat es die Faszination, es beim nächsten Mal doch irgendwie besser zu machen ... und wieder zu leiden.
Madeira : Leider noch ungespielt. Die Austauschteile kamen im Dezember an, aber bisher ergab sich schlicht keine Gelegenheit das Schwergewicht in einer ausreichend geduldigen Erstspielerrunde mal auf den Tisch zu bringen, um es gemeinsam kennenlernen zu können. Bin deshalb gespannt.
Concept : Mehrmals schon alle Karten durchgespielt und so langsam wiederholen sich auch schon mal Begriffe. Ohne Spielübersichten und ohne Erklärung, was welche Symbole für alle bitteschön zu bedeuten haben, wesentlich besser und entspannter zu spielen. Oft genug auch einfach ohne Punkte.
CV : Es riecht immer noch arg chemisch und fühlt sich ebenso unangenehm an. Austausch gibt es nicht, der Verlag meldet sich nicht. Spielerisch fernab der tollen Bildchen eher langweilig, weil man mehr wartet als spielt und viele Entscheidungen würfelgesteuert sind. Hatte ich mir mehr von erhofft.
A Study in Emerald : Wenn diese Regelhürde nicht wäre, würde es sicher öfters auf den Tisch kommen. So spiele ich es lieber mit, wenn es jemand anders erklärt. Braucht schon mindestens eine Partie, bis man weiss, wie man überhaupt gezielt spielen kann. Da es ein Semi-Teamspiel ist, kann das zu Problemen führen, wenn nicht alle das Spiel gleich gut kennen. Trotzdem überzeugen mich die Atmosphäre und die Möglichkeiten.