ZitatAlles anzeigenOriginal von Dirtbag
Wir haben gestern beim Spieletreff auch Bora Bora ausprobiert.
Gespielt haben wir zu viert, es hat uns aber alle nicht wirklich vom Hocker gehauen. Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich fand es mittelmäßig. Worker-Placement zum hunderttausendsten Mal, diesmal halt n bissl modifiziert und mit Würfeln. Außerdem mal wieder die künstliche Verknappung der Aktionsmöglichkeiten, damits "komplex" wird. 18 Aktionen hab ich (3x 6), und um eines der 6-Siegpunkt-Ziele zu erfüllen sind in der Regel schonmal 12 weg. Mit Sonderaktionen durch die Inselbevölkerung kann ich nicht wirklich planen, weil die ja zufällig aufgedeckt werden. Gleiches gilt für die Aufgabenplättchen - läufts dumm, ist halt einfach nix dabei, was man erfüllen, ohne dafür erheblichen Aufwand zu betreiben. Dazu noch der Glücksfaktor "Würfel", der für meinen Geschmack (und für den der anderen 3 Mitspieler auch) zu wenig modifiziert werden kann. Die Götterkarten sind nett, aber man muss auch da erstmal die richtigen Karten haben - und wenns nur 2 gleichfarbige sind. Hauptgottplättchen gibts ja auch nicht wie Sand am Meer.
Wir fanden das Spiel jedenfalls eine recht seltsame Kombination aus extremer Planungslastigkeit (viel zu wenig Aktionen, Fehler sollten möglichst keine gemacht werden) und ner Menge Glück (Würfel, Bevölkerungsfähigkeiten, Aufgabenplättchen), die nur mit mehr Glück (Götterkarten) kompensiert werden kann.
Mir war es zudem zu lang für das, was es bietet. Wäre nach Runde 4 Schluss gewesen, hätte es mir vielleicht besser gefallen - so musste ich halt noch 2 Runden hinter mich bringen.
Mal ganz davon abgesehen, dass es mal wieder inflationär Siegpunkte gibt und man sogar schon mit welchen startet (ich hatte am Ende 170, die anderen 3 waren bei 130-132 zusammen gehockt. Das Missfallen lag also nicht an einer Niederlage meinerseits ). Da frag ich mich schon, wann bei den Eurogames der gleiche Schritt vollzogen wird wie bei Magic zu Yu-Gi-Oh: 4 Angriff, 5 Leben bei Magic. 4000 Angriff, 5000 Leben bei Yu-Gi-Oh. Bin mal gespannt, wann das erste Spiel kommt, bei dem man die Siegpunkte in 100er-Schritten zählt...
)
Puuh.
Vorab: Auch ich finde, dass es deutlich bessere Feld-Spiele gibt.
Aber wenn man ein Spiel kritisiert, sollte man ein bisschen bei den Tatsachen bleiben!
Man hat nicht 18 Aktionen, sprich 6x3 über das Würfel-Verwenden, sondern bis zu 30 Aktionen, wenn man das Einsetzen der Männer und Frauen in Phase B dazu rechnet.
Ja, es ist ein Worker-Placement. Das gilt für x-Spiele. Ist halt einer der beliebtesten Mechanismen. Aber es bietet etwas Innovatives, primär in der Art, wie die Würfel verwendet werden. Muss man nicht mögen, ist aber neu.
Die Verknappung der Aktionsmöglichkeiten nennt man Konkurrenz. Auch das muss man nicht mögen, aber mir gefällt es, den anderen auch mal einen Strich durch die Rechnung machen zu können. Ebenso das Gefühl, das ich nicht immer machen kann, was ich will, sondern schon mal überlegen muss. Sonst kann ich auch solitär spielen.
Ja, Fehler sollten vermieden werden. Ist auch schon beim Puzzeln so.
Inflationäre Siegpunkte? Ja, stimmt, aber nicht wie von Dir beschrieben. Es gibt nicht 100 Punkte für irgendwas, statt einem, sondern halt viele Wege auf denen man Siegpunkte machen kann. Insgesamt kommt der Sieger dann schon mal an die 200 Punkte ran. Das kann man inflationär nennen, ist aber etwas ganz anderes als von Dir beschrieben.
Um eine der 6-Ppunkte Boni zu bekommen sind in der Regel 6 Aktionen weg, nicht 12. Dies gilt nur für die Personen. Bei den Hütten sind es 10, beim Bauen mindestens 6 etc. Und dabei muss man berücksichtigen, dass man für Hütten und Personen definitv die Personen-Aktionen in Phase B braucht. Betrifft also nur teilweise das von Dir fälschlich genannte 18 Aktionen-Kontingent. Und für den Schmuckplättchen-Bonus braucht man streng genommen keine einzige Aktion. Jedenfalls nicht direkt.
Also um mit Deinen (modifizierte)n Worten zu sprechen:
Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich fand Deine Kritik mittelmäßig. "Ich-mag-das-Spiel-nicht"-Kritik zum hunderttausendsten Mal, diesmal halt n bissl modifiziert mit falschen Argumenten weil es besser klingt als: Ich mag das einfach nicht.
Gruß
Wolf