Tzolkin - verschiedene Siegstrategien?

  • Hallo an alle Tzolkin Spieler,


    ich habe jetzt 7 Partien in zweier Besetzung Tzolkin gespielt und bin inzwischen ziemlich ernüchtert.
    Ich mag Arbeitereinsetzspiele, z.B. gehört Caylus zu meinen Topspielen. Tzolkin hat einen genialen Radmechanismus und scheinbar viele Siegstrategien. Es macht mir noch sehr viel Spaß es zu spielen, aber es hat sich leider eine Siegstrategie heraus gestellt, welche unschlagbar scheint.


    Wer das Spiel noch entdecken möchte sollte jetzt vielleicht nicht weiterlesen.


    Die Kristallschädel sind übermächtig. Inzwischen holen wir uns kaum Gebäude (1 bis 3 Stk. , eigentlich nur wegen der Ernährung), Monumente bauen wir gar nicht mehr.


    In der ersten Hälfte des Spiels holt sich meine Mitspielerin alle Arbeiter und genügend Holz, geht bei der Theologie Technologie auf die letzte Stufe, und ab dann nur noch auf Schädel (entweder über das entsprechende Rad oder auch über die 4. Stufe der Technologie) und setzt sie dann auf das Schädelzahnrad ein.


    Dort bekommt sie dann Siegpunkte, Schritte bei den Tempeln und oft auch Rohstoffe. Über die 1. Theologie Stufe setzt sie die Schädel eins höher ein und über die zweite kauft sie mit einem Rohstoff noch einen weiteren Tempelschritt. Das sind so bei 4 bis 6 eingesetzten Schädel schon mal ca. 50 Punkte, plus Punkte bei der Tempelwertung hat sie dann am Ende so ca. 75 – 80 Punkte.


    Das habe ich bis jetzt mit keiner anderen Strategie geschafft, ich hatte schon sehr viele Gebäude (ca.10) , Monumente (1 – 2), aber der Aufbau ist zu Zeitaufwendig. Am Anfang noch Punkte bei der ersten Tempelwertung geholt, aber mit ca. 60 Punkten verloren.


    Für mich sind die Schädel- und Tempelstrategie die stärksten, da aber die Schädelstrategie noch Tempelstufen generiert ist diese unschlagbar. Bei den Gebäuden und Monumenten krepelt man so langsam vor sich hin, wenn man aber bei den Schädeln angelangt ist (in Zusammenhang mit der Technologie), braucht man nur noch Schädel nehmen und einsetzen und Schädel welche man nicht los wird bringen ja am Ende auch noch je 3 Siegpunkte.


    Mit einer Mischstrategie 2 Schädel und Tempelstufung habe ich sie gestern ganz knapp geschlagen, dabei hatte sie aber am Ende einen Fehler gemacht, wodurch sie noch fast hätte gewinnen können (aber eben nur fasst, sie hätte 67 Punkte und ich hatte 69 Punkte am Ende).
    Hätte ich ihr nicht 2 hohe Schädelwertungen weggenommen, wäre es das schon wieder gewesen und sie hätte wohl knapp 90 Punkte geschafft, da sie noch 5 Schädel vor sich liegen hatte.


    Man kann ja jetzt sagen, na gut hole ich mir auch ein paar Schädel, ich möchte das aber nicht, man ist aber gezwungen da Mitzumischen, wenn man gewinnen will, dazu sind aber die Aktionen zu wichtig und zu wenige, als dass ich auch noch zu einer mir überlegten Strategie andere Dinge machen muss.


    Bei Tikal muss man sich auch immer bei den Schätzen mit reinhängen, aber da hat man auch genügend Aktionspunkte, und insgesamt weniger Möglichkeiten.
    Tzolkin hat scheinbar eine Menge Strategien, aber für uns nur eine erkennbar, der Rest ist eigentlich nur etwas Beiwerk.


    Wie ist das bei euch, speziell im Spiel zu zweit, Siegpunkte so um die 75, eventuell hat ja jemand mehr Punkte schon geschafft, ohne Schädel zu benutzen?


    Helby

  • Hallo Helby,


    ich habe auch schon 8 Zweier-Partien und eine Dreier-Partie hinter mir. Dabei haben wir auch schon einige Male um die 80 Punkte erreicht. Diese habe ich definitiv auch mit nicht reinen Schädel Strategien erreicht. Ich glaube es war keine Partie dabei wo ich keinen Schädel eingesetzt habe, aber nur eine bei der ich mich nur auf Schädel konzentriert habe.


    Also ich denke nicht, dass dies die unschlagbare Super-Strategie ist. Konzentration auf Schädel ist sicher stark aber nicht übermächtig. Mal eine andere Frage: Wie ernährt Deine Mitspielerin denn all ihre Arbeiter? Ich spiele in letzter Zeit meist nur mit 4 maximal 5 Arbeitern und habe da schon einiges zu tun um diese zu ernähren. Gerade zum Ende hin benötigt man in der Regel die zweite Stufe der Agrartechnologie, da sonst keine Nahrung mehr verfügbar ist.


    Über Gebäude lassen sich durchaus auch viele Punkte holen, es hängt eben manchmal ein wenig von der Auslage ab. Bei den Monumenten kommt es sehr darauf an. Manchmal passen diese gut und es lassen sich tolle Strategien und massig Punkte damit machen. Manchmal passt da aber auch gar nichts zusammen und dann ignoriere ich die auch vollkommen.


    Viele Grüße,


    Rene'

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Hallo Helby,


    ich weiß nicht, ob meine Bemerkungen erhellend sind, da ich es noch nie zu zweit gespielt habe :)
    Aber ich erlaube mir trotzdem mal ein paar Anmerkungen:


    Auch ich frage mich, wie Deine Mitspielerin all ihre Arbeiter ernährt. Nach meinen Erfahrungen ist das sehr schwer, da man ja bei Nicht-Ernähren Minuspunkte einfährt. Und ich habe schon einige Mitspieler arg fluchen gesehen. Außerdem kosten das Einsetzen vieler Arbeiter ja auch noch mais. Ich persönlich komme zumeist mit 3-4 Arbeitern aus.


    Eine blöde Frage kann ich mir auch nicht ersparen: Hab ihr in den 2er-Partien an das Einsetzen der Dummies gedacht?


    Deine Rechnung kann ich übrigens nicht ganz nachvollziehen: Wenn sie 4-6 Schädel einsetzt und dabei auf 50 Punkte kommt hat sie sich stark auf einer Tempelskala und ein bißchen auf einer zweiten entwickelt. Mit anderen Worten: Die Tempelwertungen müßten in etwa ausgeglichen sein, es sei denn Du machst da nichts.


    Nun aber meine spielerischen Anmerkungen:
    Ich bin in einer 4er-Partie schon auf 90 Punkte gekommen und unter 60 Punkten gewinnt in meinen Partien niemand mehr. Ich spiele meistens 4er und gelegentlich 3er-Partien. Die Kristallschädel geben selten den Ausschlag. Allerdings gibt es schon ein Problem damit: Díe Strategie ist stark, wenn einem gar keiner Konkurrenz macht. In einem 3er/4er ist das immer ein wenig der Fall, in einem 2er kann das natürlich anders aussehen. Trotzdem: Man muss eine Menge investieren um erstmal auf 6 Arbeiter zu kommen, diese ständig zu ernähren und dann auch noch in Chichen Itza diverse Runden drehen lassen um hohe Punkte abzugreifen.
    Man kann die Strategie auch ein bisschen torpedieren, wenn man den Maiszugang etwas abklemmt. Was haben wir schon geflucht, weil ein Mitspieler die Angewohnheit hat, zu Beginn gleich 3 Arbeiter in Palenque einzusetzen.
    Ich persönlich spiele gerne (und gewinne oft) mit der schnellen Weiterentwicklung der Ressourcen- und Architektur-Technologien. Dazu (sofern vorhanden) noch das Monument, das 33 Siegpunkte für die Entwicklung in den Technologien bringt und fertig.


    Gruß
    Wolf

  • Hallo Rene


    Zitat

    Original von gimli043
    Mal eine andere Frage: Wie ernährt Deine Mitspielerin denn all ihre Arbeiter? Ich spiele in letzter Zeit meist nur mit 4 maximal 5 Arbeitern und habe da schon einiges zu tun um diese zu ernähren. Gerade zum Ende hin benötigt man in der Regel die zweite Stufe der Agrartechnologie, da sonst keine Nahrung mehr verfügbar ist.


    Die Ernährungsgebäude sind halt die einzigen Gebäude, welche wir noch bauen. Sie hat sich bis zur ersten Wertung beide 'alle Arbeiter 1 Mais weniger' geholt und brauchte dann kein Mais mehr für die Ernährung. Über Rohstoffe und das Tauschfeld (was sich immer mehr als starkes Feld heraus stellt) holt sie sich noch benötigten Mais und wenn mindestens 4 Mais auf dem Rad liegen wechselt sie den Startspieler. Übrigens ich schaue nicht nur zu, ich habe nur andere Prioritäten, für's Startspielerfeld sind mir z.B. 4 Mais zu wenig.
    Angefangen hat sie übrigens mit 4 Mais / 3 Holz und 2 Mais / 2 Holz / 1 Stufe Theologie-Technologie.


    Ich hole mir meistens in der 2. Phase den '3 Arbeiter brauchen keinen Mais', diese Gebäude finde ich sehr stark, weil der Mais das A und O ist. Ich habe mal eine Partie auf totalen Maismangel gespielt und bin gnadenlos mit 36 Punkten eingegangen.


    Zitat

    Original von gimli043
    Über Gebäude lassen sich durchaus auch viele Punkte holen, es hängt eben manchmal ein wenig von der Auslage ab. Bei den Monumenten kommt es sehr darauf an. Manchmal passen diese gut und es lassen sich tolle Strategien und massig Punkte damit machen. Manchmal passt da aber auch gar nichts zusammen und dann ignoriere ich die auch vollkommen.


    Bei den Gebäuden verbraucht man zu viele Aktionen, man muss sich Rohstoffe besorgen, von Vorteil ist es, wenn man vorher die Technologien dafür voran treibt. Dann muss man noch auf das Gebäudefeld kommen, wo man dann aber meistens nur Vorteile bekommt, in der 2. Hälfte ein paar Punkte dazu.
    Für ein Monument muss eine Figur lange wandern, und um die Bedingungen der Monumente zu erfüllen, ist auch noch eine ganze Menge Anstrengung gefragt.


    Wenn man aber die oberste Stufe der Theologie-Technologie erreicht hat , was sie in einem Zug schaffte (1 Stufe mit Startplättchen und 2 mit dem Technologierad) bekommt man jedes Mal 6 Punkte nachgeschmissen, wenn man sich Schädel holt. Und dann hatte sie gegen Ende noch 4 Arbeiter auf dem Schädelrad, wo dann die Punkte nur so purzelten, plus 8 Tempelstufen und Rohstoffe, welche am Ende auch noch Punkte bringen.


    Gestern hatte meine Freundin 9 Schädel das wären 63 Punkte auf dem Rad, leider (für sie) hat sie mindestens einen nachvollziehbaren Fehler gemacht. Sie hat einen Arbeiter auf das Maisrad gestellt, welcher keinen Ertrag mehr brachte, dieser auf dem Schädelrad hätte mir fast den Sieg gekostet.


    Was mich stört, dass man bei den Schädeln mitmachen muss, Gebäude, Monumente, Tempel kann man dem Gegner überlassen, Schädel eben nicht, weil hier der Tempel fast von alleine vorwärts kommt und man auch noch Rohstoffe dazu bekommt (auf Feld 9 bekommt man alles zusammen gerechnet mindestens 15 Punkte - kommt auf die Stufe im Tempel an).


    Helby

  • Hallo Wolf,


    Zitat

    Original von Wolf
    Auch ich frage mich, wie Deine Mitspielerin all ihre Arbeiter ernährt. Nach meinen Erfahrungen ist das sehr schwer, da man ja bei Nicht-Ernähren Minuspunkte einfährt. Und ich habe schon einige Mitspieler arg fluchen gesehen. Außerdem kosten das Einsetzen vieler Arbeiter ja auch noch mais. Ich persönlich komme zumeist mit 3-4 Arbeitern aus.


    Siehe vorige Antwort, auch das Tauschfeld ist sehr stark und ist gleich am Anfang. Gegen Ende setzte sie immer nur noch einen Arbeiter ein und immer auf das Schädelrad, das kostet nichts.


    Zitat

    Original von Wolf
    Eine blöde Frage kann ich mir auch nicht ersparen: Hab ihr in den 2er-Partien an das Einsetzen der Dummies gedacht?


    Haben wir, ich finde sie nicht soo störend, auch wenn ich 1 oder 2 mal über sie geflucht habe.


    Zitat

    Original von Wolf
    Deine Rechnung kann ich übrigens nicht ganz nachvollziehen: Wenn sie 4-6 Schädel einsetzt und dabei auf 50 Punkte kommt hat sie sich stark auf einer Tempelskala und ein bißchen auf einer zweiten entwickelt. Mit anderen Worten: Die Tempelwertungen müßten in etwa ausgeglichen sein, es sei denn Du machst da nichts.


    Im ersten Tempel war sie auf dem vorletzten und ich auf dem letzten Feld, bei den anderen hat sie auch so ihre Punkte bekommen ich war aber bei allen vor ihr, so dass ich mehr Punkte bekam, die erste Wertung habe ich voll und ganz für mich entschieden, ich habe auch nur auf Tempel gespielt und auf die 2 Kristallschädel, welche man im letzten Tempel bekommt. Es war sehr spannend und knapp und ich konnte es für mich entscheiden. Ich hatte ein 3er Ernährungsgebäude, keine Monumente und sie beide 'alle 1 Mais weniger' und auch kein Monument.


    Zitat

    Original von Wolf
    Nun aber meine spielerischen Anmerkungen:
    Ich bin in einer 4er-Partie schon auf 90 Punkte gekommen und unter 60 Punkten gewinnt in meinen Partien niemand mehr. Ich spiele meistens 4er und gelegentlich 3er-Partien. Die Kristallschädel geben selten den Ausschlag. Allerdings gibt es schon ein Problem damit: Díe Strategie ist stark, wenn einem gar keiner Konkurrenz macht. In einem 3er/4er ist das immer ein wenig der Fall, in einem 2er kann das natürlich anders aussehen. Trotzdem: Man muss eine Menge investieren um erstmal auf 6 Arbeiter zu kommen, diese ständig zu ernähren und dann auch noch in Chichen Itza diverse Runden drehen lassen um hohe Punkte abzugreifen.


    Die Punkte in Chichen Itza kommen ziemlich am Ende, dann wenn alle ihre Vorbereitungen abgeschlossen sind. Sie ist mehr der 'ich baue erst auf und komme dann mit Karacho'. Ich bin derjenige, welcher schon am Anfang etwas sehen muss wie z.B. die ersten Tempelwertungen, dadurch werde ich am Ende ab und an (und nicht nur bei Tzolkin) überholt.
    Denn eigentlich muss man erst aufbauen, damit die spätere Ausbeute höher ist und somit die Züge optimaler ausfallen, das hat sie voll drauf.


    In 3/4er Runden stelle ich mir das auch anders vor, da kommen sich die Leute mehr in die Quere und wenn sich da schon 2 um die Schädel streiten, könnte ich meine Strategie schön durchziehen ohne mich weiter um die Schädel kümmern zu müssen.


    Zitat

    Original von Wolf
    Man kann die Strategie auch ein bisschen torpedieren, wenn man den Maiszugang etwas abklemmt. Was haben wir schon geflucht, weil ein Mitspieler die Angewohnheit hat, zu Beginn gleich 3 Arbeiter in Palenque einzusetzen.
    Ich persönlich spiele gerne (und gewinne oft) mit der schnellen Weiterentwicklung der Ressourcen- und Architektur-Technologien. Dazu (sofern vorhanden) noch das Monument, das 33 Siegpunkte für die Entwicklung in den Technologien bringt und fertig.


    Maiszugang ist wie schon geschrieben egal, da man überall Mais bekommen kann, bzw. durch die Gebäude kaum welchen braucht.
    Die reine Technologie-Strategie habe ich noch nicht probiert, da sie für mich auch so langsam aufbauend ist.


    Helby

  • Also als erstes fällt mir ein:
    Respekt vor Deiner Mitspielerin! :)
    Und dann finde ich es interessant, wie unterschiedlich die Empfindungen so sind. Spricht eigentlich für das Spiel.
    Aber Du hast schon Recht: Zu zweit ist bei den Schädeln keine zwangsläufige Konkurrenz gegeben, da ist das sicher stärker, als in einem 4er. Ich kann mich nur erinnern, dass ich einmal konsequent darauf spielen wollte und voll baden gegangen bin, weil ich einen Konkourrenten hatte. Der Dritte gewann dann mit 91 Punkten, bis heute Rekord bei uns.
    Übrigens: Das Tauschfeld fanden wir bisher extrem schwach, so unterschiedlich... Es verschwendet m.E. eine Aktion, da man sich das, was man tauscht ja erst über eine andere Aktion besorgen muss. Als Maiseinkommen wurde es so gut wie nie benutzt.


    Gruß
    Wolf

  • Also allgemein finde ich machst Du einige Spielfehler, und nur dadurch wird die Schädelstraegie stark.


    Bei dem Spiel darf man eigentlich -keine- Kategorie komplett ignorieren, nur dann geht man nämlich baden.


    Deine Gegnerin macht das doch offenbar auch nicht, sonst hätte sie keine Gebäude und keine zusätzlichen Arbeiter. Warum du also nicht auch bei den Schädeln zumindest im kleinen Rahmen mitmischst, um Ihr die höchsten Punktzahlen wegzunehmen, ist die eigentlich Frage. Mit Spezialisierung auf eine Strategie hat das nichts zu tun.


    Auch einem Spieler beide Gebäude "zahle 1 Mais weniger pro Arbeiter bei der Ernährung" zu überlassen ist ein offensichtlicher Fehler. Wobei viele Arbeiter zu haben nicht der Riesenvorteil ist, den man erwarten würde. Eigentlich kommt man mit 4 ganz gut aus...

  • Zitat

    Original von Eric
    Warum du also nicht auch bei den Schädeln zumindest im kleinen Rahmen mitmischst, um Ihr die höchsten Punktzahlen wegzunehmen, ist die eigentlich Frage. Mit Spezialisierung auf eine Strategie hat das nichts zu tun....


    Da hast Du mich ein bisschen falsch verstanden.
    Die ersten 3 Partien habe ich locker ohne viel nachzudenken aus dem Bauch gespielt und mit einer Mischstrategie immer so 70 Punkten gewonnen. Dann hat sie ihre Schädelstrategie soweit perfektioniert, dass ich 3 Spiele hintereinander baden gegangen bin, da war unter anderem von mir eine Mangelmaisstrategie dabei, welche total eingebrochen ist.
    Eine Strategie mit Tempeln und eine mit viel Gebäuden und Monumente, haben alle nichts gebracht.


    Bei unserem, bis jetzt, letztem Spiel habe ich eine knallharte Tempelstrategie gefahren, also alles nur unternommen, dass ich bei den Tempeln voran komme, so z.B. auch die 2 Schädel im letzten Tempel bekam, welche auf dem Schädelrad mir den Sieg brachten.


    Zitat

    Original von Eric
    Auch einem Spieler beide Gebäude "zahle 1 Mais weniger pro Arbeiter bei der Ernährung" zu überlassen ist ein offensichtlicher Fehler.


    Wieso Fehler, ich gebe doch keine 4 Holz aus nur um ein Gebäude wegzunehmen. Ich spiele meist mit 3 Arbeiter, da reicht mir in der 2. Hälfte das entsprechende Gebäude für 2 Holz. Übrigens hatte ich diese Partie, wie oben schon geschrieben, gewonnen.


    Mir geht es eigentlich darum, dass man wenn man um den Sieg mitspielen will unbedingt die Schädel beihaben muss, alle anderen Dinge kann man getrost ignorieren.
    Da ich die Tempelstrategie bis jetzt als zweitstärkste sehe, baut ja die Schädelstrategie genau diese auch noch auf und ist somit für mich die stärkste.
    Jetzt muss ich nur nochmal Wolf seine Strategie probieren, bei passendem Monument die Technologien ausbauen, stelle ich mir aber auch ziemlich aufwendig vor.


    Zitat

    Original von Eric
    Wobei viele Arbeiter zu haben nicht der Riesenvorteil ist, den man erwarten würde. Eigentlich kommt man mit 4 ganz gut aus...


    Ein Riesenvorteil wird dann daraus, wenn man sie alle sehr geschickt optimal einsetzt, auch das hat sie raus. In einer Runde nur einen einsetzen bzw. nur einen nehmen ist eine verschwendete Runde, es müssen gleich mehrere Aktionen dabei rauskommen und wenn man das mit allen 6 hinbekommt ist das eben ein Riesenvorteil.


    Wolf
    Das Tauschfeld ist mit jeder Partie interessanter geworden, es ist gleich das 2. Feld, man kommt so aus mancher misslichen Lage, weil man ja laut Regel, so wie wir sie verstehen, alles was angegeben ist untereinander hin und her tauschen kann.
    Das ist nicht nur bei der Maisbeschaffung hilfreich, sondern auch beim Rohstofftausch welche man für Gebäude braucht.


    Helby

    Einmal editiert, zuletzt von Helby ()

  • Zitat

    Was mich stört, dass man bei den Schädeln mitmachen muss, Gebäude, Monumente, Tempel kann man dem Gegner überlassen, Schädel eben nicht, weil hier der Tempel fast von alleine vorwärts kommt und man auch noch Rohstoffe dazu bekommt (auf Feld 9 bekommt man alles zusammen gerechnet mindestens 15 Punkte - kommt auf die Stufe im Tempel an).


    Ist das denn schlimm? Wenn jeder darum weis? Erinnert mich ein bisschen an das Gauklerproblem bei "Die Fürsten von Florenz". Wenn aber jeder um die Stärker weis muss man neue Wege finden um noch mehr herauszuholen.

  • Zitat

    Original von Uzi


    Ist das denn schlimm? Wenn jeder darum weis? Erinnert mich ein bisschen an das Gauklerproblem bei "Die Fürsten von Florenz". Wenn aber jeder um die Stärker weis muss man neue Wege finden um noch mehr herauszuholen.


    Ich finde es nicht so gut, dadurch fühle ich mich gespielt, da die Aktionen ja doch sehr begrenzt sind.
    Aber bei Navegador hatte ich ja schon so ein Problem mit der Segelstrategie von meiner Mitspielerin (siehe alten Thread hier), in den letzten Partien habe ich diese jetzt auch ganz gut im Griff, vielleicht klappt das ja bei Tzolkin auch noch.


    Helby

  • Zitat

    Original von Helby


    Ich finde es nicht so gut, dadurch fühle ich mich gespielt, da die Aktionen ja doch sehr begrenzt sind.
    Aber bei Navegador hatte ich ja schon so ein Problem mit der Segelstrategie von meiner Mitspielerin (siehe alten Thread hier), in den letzten Partien habe ich diese jetzt auch ganz gut im Griff, vielleicht klappt das ja bei Tzolkin auch noch.


    Helby


    Was wünscht Du Dir denn? Ein Spiel ohne jegliche Interaktion, wo jeder Spieler seinen Stiefel runterspielt, und am Ende wird geschaut, wer besser optimiert hat?

  • Wenn jede Strategie gleich stark wäre und man keine Gegenmaßnahmen zu den Aktionen der Mitspieler ergreifen müsste und am Ende alle die gleiche Siegpunktzahl hätten weil sie ihre Strategie optimal gespielt hätten, wäre das dann ein gutes Spiel?

  • Möchte dazu ergänzen, dass bei solch interaktiven Spielen eh meist der gewinnt, der seine Strategie möglichst ungestört von den Mitspielern durchziehen kann. Zumindest sofern man erst einmal eine Strategie gefunden oder sich erspielt hat, die Erfolg verspricht.


    War schon bei Agricola so (wenn ein Einzelner auf Viechzucht geht und niemand dem die Viecher streitig macht, ist die Wahrscheinlichkeit gross, sind gegen die untereinander in Konkurenz stehenden Ackerbau-Spieler durchzusetzen) und auch bei Diamonds Club (ein Wald-Spieler mit hohem Wald-Multiplikator ohne Konkurrenz gewinnt meist) und anscheinend bei Tzolkin genauso.


    Aber sind da nicht die Mitspieler schuld, wenn die einem so ungestört optimieren lassen? Blöd nur, wenn sich einer "opfern" müsste, um diesen Mitspieler zu stoppen, sich selbst dabei alle Chancen auf den Sieg nimmt. Ist Tzolkin an dieser Stelle so blöd?


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Zitat

    Original von ravn
    Aber sind da nicht die Mitspieler schuld, wenn die einem so ungestört optimieren lassen? Blöd nur, wenn sich einer "opfern" müsste, um diesen Mitspieler zu stoppen, sich selbst dabei alle Chancen auf den Sieg nimmt. Ist Tzolkin an dieser Stelle so blöd?


    Naja, das bleibt ja erst mal abzuwarten, ob es denn ein "Opfern" ist. Mitunter sind ja auch Mischstrategien sehr erfolgreich, und nicht nur die "reinen" Strategien.
    Auch bei dem von Dir erwähnten Diamonds Club bekommt man ja gut Punkte, wenn man von Allem etwas macht - der Wald-Spieler gewinnt ja nur deshalb, weil er so schnell ist (mit 2-3 Wäldern pro Runde) und damit das Spiel beendet, ehe die anderen Spieler ihre Parks bebaut haben.

  • Tom
    Was wünscht Du Dir denn? Ein Spiel ohne jegliche Interaktion, wo jeder Spieler seinen Stiefel runterspielt, und am Ende wird geschaut, wer besser optimiert hat?


    Nein, aber ein Spiel wo nicht eine Strategie so dominant ist, dass ich gezwungen bin unbedingt da auch mitzumischen.
    Bei den anderen Strategien kann ich, muss aber nicht. Wären bei den Schädeln z.B. kein Tempelstufenfortschritt vorhanden sähe es vielleicht anders aus, dann wäre es meine Entscheidung ob ich auch auf Schädel gehe oder nicht, so muss ich.


    @Vincent V
    Wenn jede Strategie gleich stark wäre und man keine Gegenmaßnahmen zu den Aktionen der Mitspieler ergreifen müsste und am Ende alle die gleiche Siegpunktzahl hätten weil sie ihre Strategie optimal gespielt hätten, wäre das dann ein gutes Spiel?


    Für mich ja, wenn alle gleich stark wären müsste man sich mehr kümmern und es gäbe bestimmt mehr Berührungspunkte. Jeder könnte dann seine eigene Strategie versuchen, Berührungspunkte wären dann immer noch die Plätze auf den Zahnrädern, eventuell auch Gebäude und Monumente und die obersten Plätze der Tempel.


    Wenn sie unterschiedlich stark sind (so sehe ich das) spielt man nur noch die Stärkste runter und das war's, das fände ich dann doch sehr eintönig. Die Strategien müssen gleich stark sein, da gerade das Gerangel dann um die Plätze auf den Rädern die Interaktion ausmachen würde.
    Interaktion ist für mich nicht, dass mir einer sein Spiel aufdrückt, nicht bei Tzolkin, wo es mehr Strategien geben sollte. Das sieht bei reinen Zweierspielen anders aus, da geht es oft um Aktion und Reaktion (z.B. Gipf-Reihe).


    Übrigens halte ich Tzolkin zu zweit für ein interaktionsarmes Optimierspiel, wären die Schädel ausgeglichener bekäme es meines Erachtens mehr Interaktion, weil man dann überall mitmischen könnte. So geht es halt nur um die Schädel.


    ravn
    Im Mehrpersonenspiel hast Du Recht, habe ich aber leider noch nicht gespielt, aber mir geht es um das Zweierspiel.


    Helby


  • Hmm, also in einem reinen Zweierspiel ist das ok, aber in einem 2-4 Spieler-Spiel welches man zu zweit spielt nicht?


    Ich verstehe deine Meinung, aber ich glaube nicht daß das ein "Fehler" im Spiel ist. Eher glaube ich das es sich dabei um eine Geschmackssache handelt.


    Meine Frau mag keine Spiele in denen man bedrängt und die eigene Strategie dadurch gestört wird. Sie mag gerne sogenannte Multi-Player-Solitaire-Spiele und ist Area-Control sehr abgeneigt. Aber das würde ich keinem Spiel vorwerfen.

  • Zitat

    Original von ravn
    Kurz gesagt: Tzolkin taugt ab einem bestimmten Spielniveau nicht als 2-Spieler-Spiel?


    Ich will es mal so sagen, nach den ersten 3 gewonnenen Partien wollte ich mich mit dem nächsten von meinen inzwischen 100 ungespielten Spielen befassen, aber nachdem ich meiner Mitspielerin die Theologie-Technologie nochmal genau erklärte (auf ihrer Nachfrage hin), machte sie mich 3 mal hintereinander mit den Schädeln platt.
    Durch den Ausbau dieser Technologie hat sie die Schädelstrategie so optimiert, dass ich sie jetzt eben für unschlagbar halte.


    Und ja, jetzt ist eigentlich dadurch erst einmal die Luft raus, aber 7 mal das gleiche Spiel ist schon ne Menge für uns, da weitere Highlights noch warten (Myrmes, Keyflower, Terra Mystica und noch viele gute ältere). Die meisten Spiele werden bei uns nur 2 bis 5 mal gespielt, da ist Tzolkin schon ganz gut, liegt aber zu zweit auch an der kurzen Spielzeit von 45 Minuten.


    Zitat

    Original von ravn
    BGG scheint da eine andere Meinung zu sein: http://www.boardgamegeek.com/thread/897154/hows-with-2


    Wenn ich das richtig sehe (mein englisch ist miserabel) finden 18 Leute es zu zweit sehr gut, finde ich jetzt nicht unbedingt so aussagekräftig.
    Ansonsten lese ich hier und im Spielbox Forum oft, dass BGG überhaupt nicht aussagekräftig ist, also warum dieses mal?


    Die neutralen Steine, welche da alle so toll finden, sind nettes Beiwerk, in meinen ganzen Partien haben sie mich ca. 3 mal gestört bzw. 1 oder 2 mal genutzt. Man kann glaube ich auch ohne sie spielen, ohne dass das Spiel sich ändert.


    Eine kurze Bemerkung noch zu den Technologien. Ich finde sie etwas hakelig, das ganze Spiel ist vom Aufbau sehr rund, aber die Technologien empfanden wir eher störend. Überall bekommt man etwas aber dort muss man etwas abgeben um weiter zu kommen, es sei denn man bekommt Stufen durch Gebäude oder Anfangsplättchen.
    Das ist aber schon meckern auf gaaanz hohem Niveau, und inzwischen läuft es auch dort rund.


    Helby

  • Zitat

    Original von Vincent_V
    Hmm, also in einem reinen Zweierspiel ist das ok, aber in einem 2-4 Spieler-Spiel welches man zu zweit spielt nicht?


    Ich verstehe deine Meinung, aber ich glaube nicht daß das ein "Fehler" im Spiel ist. Eher glaube ich das es sich dabei um eine Geschmackssache handelt.


    Ein reines zweier ist oft ein Schlagabtausch, ich mag das manchmal, gerade die Gipf-Reihe, aber meine Mitspielerin überhaupt nicht.
    Bei Tzolkin ist das inzwischen auch nur noch ein Schlagabtausch, sie gibt die Schädel vor, ich muss darauf mit Schädel reagieren.
    Ich möchte aber meine eigene Strategie fahren und schauen wer erfolgreicher ist (habe ich oben schon etwas genauer erklärt), aber meine unterliegen und deshalb ist nun für mich erst einmal Pause mit Tzolkin.


    Helby

  • Zitat

    Original von Helby


    Ein reines zweier ist oft ein Schlagabtausch, ich mag das manchmal, gerade die Gipf-Reihe, aber meine Mitspielerin überhaupt nicht.
    Bei Tzolkin ist das inzwischen auch nur noch ein Schlagabtausch, sie gibt die Schädel vor, ich muss darauf mit Schädel reagieren.
    Ich möchte aber meine eigene Strategie fahren und schauen wer erfolgreicher ist (habe ich oben schon etwas genauer erklärt), aber meine unterliegen und deshalb ist nun für mich erst einmal Pause mit Tzolkin.


    Helby


    Das ist ja dann auch eine sinnvolle Konsequenz: Wenn es bei Euch eben dazu führt, dass nur eine Strategie dominiert, dann macht das Spiel ja auch keinen Spaß mehr - oder anders gesagt: ist durchgespielt.
    Haken dran und vielleicht nochmal mit mehr Spielern auf den Tisch. :)


    Das ist so ähnlich wie der Halifax Hammer bei A Few Acres of Snow: Der (kürzlich verstorbene) Out4Blood galt ja als sehr erfahren mit der HH-Strategie, hat aber selbst gesagt, dass kaum jemand diese richtig spielt, so dass er eben auch als Franzose sehr häufig gewinnt. Also: Nur weil es eine Super-Duper-Killerstrategie gibt, muss man diese in der eigenen Spielrunde ja nicht zwangsläufig finden. Das Spiel bleibt also völlig Ok für einen selbst.
    (A Few Acres of Snow habe ich übrigens auch behalten, weil ich es einfach genial finde. Den HH habe ich zwar schonmal erlebt gegen mich, aber kann ihn selbst nicht 100% spielen - und habe eigentlich auch keine Lust dazu, sondern mag viel lieber eine Mischstrategie in dem Spiel spielen; besiedeln, aufbauen, Ärgern mit Indianern und ein wenig Belagern. ^^)

  • Hallo,


    nach ungefähr zehn 2-3 Mitspielerpartien Tzolk´in empfinde ich ähnlich wie Helby.


    Tzolk´in gängelt mich in die Tempel. Ohne Götterbeistand bleibt man ohne Erfolg. Sind dir die Götter hold, lebt es sich fein. Können Gebäude und Monumente (Ausnahme Farmen) vernachlässigt werden.
    Als Atheist möchte man die Monumente bedienen und fährt vielleicht die Hälfte der Punkte ein. Dabei sah das Vorhaben so viel versprechend aus - alles Illusion.


    Ein Mitspieler meinte, der Götterbeistand sei thematische Verpflichtung. Verfiel aber dann selbst einem Irrglauben und bekam seine Meinung gleich bestätigt.


    Nun gehe ich halt wegen dem Prestige in die Tempel, widerstehe allen irdischen Verlockungen. Aber glücklicher bin ich nicht.


    Tzolk´in hat in der Schweiz über die Clubs die erste Auszeichnung eingefahren.
    Können die irren? Hilft der Glaube, über Schwächen hinwegzublicken?
    Hat das Spiel mit vier Teilnehmern ein solch anderes Gesicht?


    Immer diese Prüfungen in Glaubensfragen!


    Liebe Grüße
    Nils

  • Alter Thread, aber wieso was Neues aufmachen, wenn es das Thema schon gibt?


    Ich habe seit ein paar Wochen auch TZolkin und nun ein paar Spiele gespielt.


    Dieses Wochenende haben wir zu viert gespielt; zwei hatten es schon einmal gespielt, eine Spielerin war Neuling, und bei mir war es die vierte Partie.


    Ich habe mir gleich am Anfang fünf Arbeiter geholt, dann die oberste (Nahrung) Technologie maximiert, und dann nur noch auf dem roten Rad die Doppel-Technologie-Verbesserung genommen, zweimal in der obersten Technologie den Bonus genommen und damit die Tempel ordentlich gesteigert. Bei der Strategie war ich quasi unangefochten. Ein Mitspieler versuchte über ein Monument und Technologien zu punkten, eine Mitspielerin über die Schädel und unser Neuling hatte genug mit dem System zu kämpfen.


    Ich habe das Spiel dann haushoch (80-45-26-10) gewonnen; in beiden Punkte-Wertungen die Mehrheiten der Tempel gehabt, auch sonst dort hoch platziert gewesen, und zur Krönung noch einen Schädel gesetzt.


    Fazit: Wenn Dir niemand mindestens einen Tempel streitig macht, dann hast Du gute Karten zu gewinnen, möchte ich meinen.

  • Hallo Tom,


    Zitat

    Original von [Tom]
    Fazit: Wenn Dir niemand mindestens einen Tempel streitig macht, dann hast Du gute Karten zu gewinnen, möchte ich meinen.


    Das entspricht meinen Erfahrungen nach ca. zehn Partien. Die Luft ist damit raus. Auch wenn die Mechas große Freude bereiten - oder gerade deshalb. Denn der Templer hat die geringste Herausforderung.


    Gemäß meinen Beobachtungen rechnet sich der Aufwand in Personal, Technologie und Gebäude nicht als alternative Strategie.


    Ist das so gewollt?
    Ist das nun gut?


    Ich würde es ja als fatal empfinden, wenn Vielspieler einen Titel mit Auszeichnungen überhäuft hätten, WEIL sie den Titel ZU WENIG gespielt haben. :kaffee:


    Liebe Grüße
    Nils

  • Bei BGG gibt es einen Artikel zu Strategien bei Tzolkin - da gibt es noch einige andere Ansätze, wobei ich mir die Spannung nicht nehmen wollte. Daher habe ich die Artikel selbst nicht durchgelesen, sondern nur die "Titel".


    Zudem kommt ja in Essen dieses Jahr eine Erweiterung raus - zum Einen bekommt jeder Spieler dann einen "Stamm" und damit eine von 13 besonderen Fähigkeiten, zum Anderen werden in jedem Spiel 3 von 13 "Prophezeihungen" aufgedeckt, die wiederum das Spielgeschehen beeinflussen. Ich denke, diese beiden Aspekte könnten das Spiel nochmal verändern, so daß es nicht nur auf den Tempel ankommt...

  • Zitat

    Original von widow_s_cruse


    Das entspricht meinen Erfahrungen nach ca. zehn Partien. Die Luft ist damit raus. Auch wenn die Mechas große Freude bereiten - oder gerade deshalb. Denn der Templer hat die geringste Herausforderung.


    Habe Tzolkin bisher zwar nur dreimal gespielt, aber dabei die allgemeine Beobachtung gemacht, dass man als Mitspieler keine Extrem-Strategien (auf alle Tempel, auf alle Kristallschädel, ...) zulassen sollte, indem man den Spieler dort ungestört gewähren lässt. Aber gilt das nicht fast für jedes Brettspiel?


    Die Plätze bei dem Schädeln sind eben begrenzt und ohne Gegenwind bei den Tempeln kann man zu einfach die Bonuspunkte abgreifen. Bleibt nur die Frage, wer sich den opfern soll, um gegen solche Extrem-Strategien zu spielen? Weil mit Mischmasch-Strategien kann man im Vergleich recht wenig erreichen. Eventuell reichen Mischmach-Strategien aus, wenn alle Spieler die fahren.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Hallo Ralf,


    Zitat

    Original von ravn Weil mit Mischmasch-Strategien kann man im Vergleich recht wenig erreichen. Eventuell reichen Mischmach-Strategien aus, wenn alle Spieler die fahren.


    Hmm... Ja....


    Also muss ich vor der Partie mit den Mitspielern absprechen, wie wir Tzolk´in genau zu spielen haben, damit es eine spannende Partie wird. ??


    Warne ich meine Mitspieler beim Erkennen der Absicht einer guten Extremstrategie mit Gebäuden, dass der Aufwand nur die Hälfte an Punkte des Erwarteten bedeutet.


    Oder erwarte ich bei einem Spiel mit einem besonders attraktiven Mecha einfach ein austariertes Angebot bei den Strategiemöglichkeiten?
    Vielleicht bin ich verwöhnt. ;)


    In diesem Zusammenhang auch:
    http://rezensionen-fuer-millio…ahrgang-ubrig-bleibt.html
    Da stört sich jemand ausdrücklich und wiederholt nicht an der Eingleisigkeit.
    Mich wundert´s. :boss:


    Liebe Grüße
    Nils

  • Zitat

    Original von widow_s_cruse


    Also muss ich vor der Partie mit den Mitspielern absprechen, wie wir Tzolk´in genau zu spielen haben, damit es eine spannende Partie wird. ??


    Sollte heissen, dass anscheinend Tzolkien besonders in Erstspielerrunden Spass machen kann. So ging es mir. In der ersten Partie entdeckt man den interessanten Wechsel von Einsetzen und Abräumen und muss sich mit den bisherigen Workerplacement-Strategien im Kopf gehörig umstellen, um bei Tzolkien auf einen grünen Zweig zu kommen. Die Zweitpartie läuft dann schon strategischer und planbarer ab und in den Folgepartien probiert man neue Strategien aus.


    Eben bis man als Spielrunde an den Punkt kommt, dass man erkennt, wie erfolgreich Extrem-Strategien sein können. Wenn man Pech hat, erfährt man das schon durch Mitspieler mit mehr Tzolkin-Spielerfahrung in seiner ersten Partie und findet das Spiel wohlmöglich blöd.


    Ist die Frage, wie oft alle die, die Tzolkien weiterhin herausragend (DSP Platz 2) finden, das Spiel bisher gespielt haben in der Neuheitenflut? Ich selbst spiele es weiterhin gerne mit, muss es aber nicht selbst besitzen. Weil ob man Extrem-Strategien fahren kann, hängt ja auch ein wenig von den Mitspielern ab. Was ist, wenn die auch meinen, die selbe Extrem-Strategie spielen zu wollen? Zumal man sich die Details der Extrem-Strategie auch erstmal erarbeiten muss im Spiel - durch Spielerfahrung. Deshalb lehne ich persönlich Taktik-Guides auch ab, weil die die Langzeitmotivation verkürzen können oder schlicht einen unfairen Vorteil bieten.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Nur mal am Rande. Manhattan Project hat auch einen sehr interessanten Mechanismus mit dem Setzen und Abräumen.


    In seinem Zug kann man 1 Worker auf den zentralen Spielplan und beliebig viele auf eigene Gebäude setzen


    oder


    alle seine Worker wieder in seinen Vorrat zurücknehmen


    Damit wird auch ohne Drehrad ein interessantes Timing Problem erzeugt...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Zitat

    Original von ravn
    Wenn man Pech hat, erfährt man das schon durch Mitspieler mit mehr Tzolkin-Spielerfahrung in seiner ersten Partie und findet das Spiel wohlmöglich blöd.
    ....


    Zumal man sich die Details der Extrem-Strategie auch erstmal erarbeiten muss im Spiel - durch Spielerfahrung. Deshalb lehne ich persönlich Taktik-Guides auch ab, weil die die Langzeitmotivation verkürzen können oder schlicht einen unfairen Vorteil bieten.


    Ralf - Du beschreibst mein Dilemma wunderbar.
    Ich bin sehr oft der Vermittelnde.
    - Spiele ich mit, erreiche ich mit geringen Aufwand die doppelte Punktezahl. Ist doof.
    - Spiele ich die Mitspieler - ist das genau so doof.


    ...für alle Beteiligte.


    Das mag anders aussehen, wenn sich einen feste Runde gleichmäßig die Erfahrungen über mehrere Partien erarbeitet.


    Seit dem Frühjahr gibt es in meinem Umfeld keine Wiederholungspartien, obwohl ich es als attraktives Spiel betrachte.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Wir haben es bisher überwiegend zu zweit gespielt - ca. 12 Partieen und der Wiederspielreiz ist ungebrochen, es beim nächsten Mal einfach besser zu machen. Beide haben wir schon haushoch verloren, wenn man den anderen einfach machen läßt - z. B. bei den Schädeln, spielt der andere auf Schädel, muss ich auch wenigstens ein bisschen stören. Ansonsten liegt es zu zweit ein bisschen daran, auf welchen Rädern die zufällig gezogenen Arbeiter stehen, wie die eigene Strategie ist. Aber langweilig? Nee. Und die absolute Siegstrategie? Bisher nicht.
    Hat das Zeug für viele weitere Partieen.


    Gruß vom Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Hallo,


    danke fürs Statement. Es keimt ja Hoffnung, wenn andere Erfahrungen preisgegeben werden


    Zitat

    Original von Spielteufel Nee. Und die absolute Siegstrategie? Bisher nicht.
    Hat das Zeug für viele weitere Partien.


    Wie viele und welche gleichwertige Strategievarianten haben denn schon zum Erfolg geführt?


    Ist es Dir gelungen, mit Konzentration auf guten Gebäudekombinationen die erforderlichen 70-80 Punkte für eine spannende Partie zu erreichen?


    Zitat

    Original von Spielteufel
    Wir haben es bisher überwiegend zu zweit gespielt - ca. 12 Partieen und der Wiederspielreiz ist ungebrochen, es beim nächsten Mal einfach besser zu machen. ... Hat das Zeug für viele weitere Partieen.


    Das habe ich ja schon eingeräumt. Unter Erfahrenen mag das Spiel funktionieren.


    Bei mir sieht das anders aus. Ich habe viel mit Einsteigern zu tun.


    Mit Minimalaufwand und unter Ignorieren von 3/4 des Angebotenen mache ich 80 Punkte. Der Einsteiger-Checker spielt intuitiv angebotene attraktive Kombinationen, entwickelt und vermehrt sich, baut ellenlange Gebäudereihen und macht damit 40 Punkte.


    ?


    Da spielt mir niemand mehr mit.


    Mal davon abgesehen, dass mir die Checker-Spielweise als attraktiver erscheint wie das fade Tempelgehoppel. :tap1:


    Liebe Grüße
    Nils

  • Zitat

    Original von widow_s_cruse
    Mal davon abgesehen, dass mir die Checker-Spielweise als attraktiver erscheint wie das fade Tempelgehoppel. :tap1:


    Liebe Grüße
    Nils


    Da sehe ich auch eher die mangelnde Langzeit-Motivation: Wie sehr muss ich im Spiel noch reagieren, wenn ich einmal meine Strategie festgelegt habe? So wie ich in meiner Partie eben mit den Tempeln über die oberste Technologie: Etwas Anderes als Arbeiter dort einsetzen und bei der Nahrung mache ich dann ja auch schon nicht mehr. Ist der grobe Ablauf nicht schon ab Runde 1 festgelegt, wenn ich mir eine Strategie aussuche?


  • Zwischen 70 und 80 Punkte erreichen wir inzwischen fast immer. Dazu benötigt es aber einiger Übung. Man kann tatsächlich mit nur 4 Arbeitern auch gewinnen. Wenn man durch die Ernährungsgebäude sich nicht viel um Ernährung kümmern muss, kann man auf dem Ernährungsrad das Holz abgreifen und durch das Ende der zweiten Leiste, diese tauschen und Monumente kaufen. Zweite Möglichkeit ist auf Tempel spielen, wenn das das richtige Monument da liegt, bekommt man am Ende noch Extrapunkte.
    Aber je nachdem wie die anderen agieren, klappt das auch nicht. Ich denke, es ist hier wie überall: wenn man jemandem eine Strategie komplett überläßt, gewinnt der auch.


    Wenn man viel mit Anfängern spielt, ist das allerdings ein Problem. Aber das ist bei vielen Spielen so, nicht nur bei Tzolkin. Wenn ich immer das Spiel von neuem erklären muss und ein bisschen darauf achten, dass die Anfänger auch etwas davon haben, geht der Spielreiz selbstverständlich verloren.


    Ich spiele inzwischen lieber weniger verschiedene Spiele und dafür die anderen öfter. Das wurde letzthin hier irgendwo diskutiert: Für mich ist das erste Spiel eines, bei dem ich die Möglichkeiten kennenlerne und die nächsten Partieen dienen dazu, die Möglichkeiten auszuprobieren. Viele Spieler gehen inzwischen aber davon aus, dass sie ein Spiel evt. nur einmal spielen und grübeln und grübeln, um die optimalen Möglichkeiten bereits im ersten Spiel auszuloten. Dadurch wird jedes Spiel langatmig und wir müssen uns nicht wundern, wenn dann Spiele wie Tzolkin drei Stunden dauern. Da geht jede Spielfreude dahin - für mich jedenfalls.


    Wenn ich aber dauernd mit Leuten spiele, die ein Spiel, das ich schon mehrfach gespielt habe, zum ersten Mal spiele, kann ich das auch nur bedingt genießen. Entweder habe ich Freude daran, die anderen an das Spiel heranzuführen, dann verzichte ich aber darauf, dass ich Konkurrenz habe von Spielern, die um den Sieg mitspielen. Und es gibt auch immer wieder die "Aus-dem-Bauch-Spieler", die ausversehen ein paar geniale Züge machen und dann gewinnen, weil ich dabei bin, den anderen immer wieder die Regeln zu erklären oder darauf achte, dass sie sich nicht aus dem Spiel spielen, weil sie dumme Fehler machen. In diesem Dilemma bewegt man sich aber bei jedem Spiel, das ist nicht nur bei Tzolkin so. Und Tzolkin ist mit der angenehmen Spieldauer von 60 bis 90 Minuten noch ein dankbarer Vertreter, da kann man in der gleichen Runde direkt eine zweite Partie spielen. Dauern die Spiele länger, fehlt diese Möglichkeit und ich sitze eine Woche später mit anderen Einsteigern bei dem gleichen Spiel.


    Ich glaube, das kann man nicht dem Spiel anlasten. Die echte Spielfreude entfaltet sich bei den komplexeren Spielen (und das ist Tzolkin auf jeden Fall) erst dann, wenn alle das Spiel kennen. Wir haben uns nach den ersten zwei Spielen gefragt, warum die Siegpunktleiste bis 100 geht, da wir doch gerade mal um die 40 Punkte hatten. Dazu muss man den Mechanismus, wann setze ich wieviele Arbeiter ein, wann nehme ich welche heraus, wann muss ich ernähren, kann ich einen Arbeiter auf dem "Schädelrad" bis an Ende reisen lassen... und und und. Da sind auch erfahrene Spieler im ersten Spiel überfordert, außer sie machen eine Endlospartie von dem Spiel.


    Soweit meine theoretischen Überlegungen ...


    der Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Bei BGG ist jetzt das erste Vorschaubild zu der Tribes-Erweiterung aufgetaucht, und ich finde schon, dass sich da einiges tun wird:


    -> http://bgg.cc/image/1783511/tz…alendar-tribes-prophecies


    Der eine Stamm zahlt nur 0/0/2/5/8/13 zum Einsetzen der Arbeiter (statt 0/1/3/6/10/15), der andere Stamm darf Passen - weder Einsetzen, noch zurücknehmen - und BEKOMMT 2 Mais dafür! Auch eine Klasse Aktion!


    Wenn alle Stämme so heftig in die Regeln eingreifen, dann bin ich schon mal gespannt. Da ist dann bestimmt auch einer bei, der bereits besetzte Schädelfelder erneut nutzen darf, oder nicht die niedrigste Position auf dem Rad nehmen muss, sondern eine beliebige, usw...

  • Ich denke, dem Spiel werden hier einige Dinge zum Vorwurf gemacht, die für viele Spiele gelten.
    Wenn man jemand alleine eine erfolgreiche Strategie (Tempel, Schädel) spielen läßt, ist dies schwer zu toppen.
    Wenn sich nur einer opfert, der dagegen spielt, ist er der Depp.
    Wenn alle darauf spielen, wird es ein sehr interessantes und strategisches Spiel. Das zum einen.


    Was die Tempel angeht, haben wir im 4er die Hausregel eingeführt, dass man auf dem roten Rad 2 statt 1 Rohstoff zahlen muss, um 2 Stufen auf den Tempeln vorzuschreiten. Wirkt Wunder!
    Sollte auch im 2er funktionieren.


    Was die Schädel angeht ist hier für den 2er wohl auch eine Hausregel fällig. Wie wäre es, wenn man neben den Punkten im 2er nicht auch noch eine Tempelstufe erhält? Sollte die Strategie deutlich entkräften.
    Ich persönlich finde es ok, Hausregeln einzuführen, um das eine oder andere Ungleichgewicht bzgl. Spielerzahl und/oder Strategie zu kompensieren.