Die Sache mit der Thematik

  • Wie auch bei Heat schon geschrieben: mir ist Thematik wichtig - meist auch der Grund, warum ich ein Spiel ausprobiere - aber nicht immer entscheident. Viel schlimmer finde ich, dass es einfach Themen gibt - Scienc Ficton, Natur, Cuthulhu (ätz, kotz) - die einfach omnipräsent sind, und die ich einfach langsam nicht mehr sehen kann. Hier würde ich mir Abwechslung wünschen.

  • Erlebt ihr das auch immer wieder, das Spiele wegen der Thematik abgelehnt werden und wie wichtig ist euch das Thema?

    Zur ersten Frage: Gelegentlich - Meist sind das dann persönliche Abneigungen, über die ich mit den Betreffenden nicht diskutieren möchte, denn schließlich leiste ich mir ebenfalls den Luxus, hinsichtlich der Thematik wählerisch zu sein.


    Zur zweiten Frage: Wenn es nicht gerade ein abstraktes Logikpuzzle ist, ist mir das Thema schon ziemlich wichtig. Und nachdem es moderne Brettspiele im Überfluß gibt, ist es für mich eher ein leichtes mich nur mit den Spielen zu beschäftigen, die mir thematisch zusagen, ohne daß ich das Gefühl hätte irgendwas im Leben vermißt zu haben.

  • Ganz generell gilt bei mir:

    • ein mechanisch tolles Spiel kann auch trotz Thema gefallen
    • ein thematisch tolles Spiel kann auch mit mechanischen Schwächen gefallen

    Das gilt für mich wohl genauso.


    Dennoch ist mir grundsätzlich das Thema sehr wichtig. Im Optimalfall erlebe ich durch ein Brettspiel eine Geschichte, die ich nach meinem Gusto, innerhalb eines festen Rahmens, gestalten kann. Unheimlich thematisch finde ich z. B. Lisboa, On Mars, Kanban EV, Wasserkraft und Trickerion. Wird kein Zufall sein, dass dies u. a. meine Lieblingsspiele sind.


    Anders: Ich brauche beim Spielen immer eine Antwort auf die Frage: "Was bin/repräsentiere ich hier gerade und was mache ich bzw. was ist meine Aufgabe?"


    Z. B. finde ich Tapestry mechanisch sehr gut. Thematisch ist es für mich leider nicht gut. Würde das Spiel gern mehr mögen, aber es funkt einfach nicht.


    Spiele wegen eines Themas abzulehnen (Indianer, Krieg, Minderheiten, usw.), kommt für mich nicht in Frage. Ehrlich gesagt halte ich das vllt. sogar für Blödsinn. Denn niemand wird doch die Absicht haben, damit Grausamkeiten zu verherrlichen. Für mich ist das eine Art "erlebte Geschichte", die dazu beiträgt, sich mit historischen Hintergründen auseinanderzusetzen.


    This war of mine finde ich zwar thematisch und mechanisch stark, aber das Spiel möchte ich nie wieder spielen, weil es mich so gepackt und damit deprimiert zurückgelassen hat. Dennoch hat mich dieses "kritische" Thema dazu gebracht, mich nochmal intensiver mit dem Krieg in der Ukraine auseinanderzusetzen und mein Verhalten zu reflektieren: Wir haben anschließend angeboten, Geflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen. Dazu ist es zwar nicht gekommen, weil die Nachfrage zu gering war, aber ohne This war of mine hätte ich wohl nicht zu Telefon gegriffen.

  • Beim (potenziellen) Spiele selber laufen filtere ich schon recht hart nach Thema vor. Beim irgendwo mal mitspielen etwas weniger, dennoch haben es SciFi/Fantasy/etc spiele bei mir schwer, erst recht, wenn es beim offenen Spieletreff eigentlich immer irgendeine Alternative gibt. Meistens hat das eher was mit Spielspaß als mit „ethischen Gründen“ zu tun. Manchmal glaub ich, dass es auch was mit Geldbeutelschutz zu tun hat 😅

  • Ich verstehe noch nicht ganz, wieso viele ein Problem mit z.B. Kriegsszenarien haben sobald es um einen historischen Bezug geht. Wenn sich die Orks und Elfen den Schädel einschlagen, dann ist das völlig ok. Wenn es um den ersten Weltkrieg geht und es Franzosen und Briten sind, dann ist es bedenklich. Weiter zurück in der Geschichte wie z.B. dem amerikanischen Bürgerkrieg ist es wieder unproblematisch.

    Ich gehe davon aus, dass wir keinen dieser Kriege am eigenen Leib erlebt haben. Und dass all diese Kriege ähnlich schlimm waren. Woher kommen dann diese Vorbehalte gehen spezielle Szenarien?

    Die Fantasykriege sind auch nur Kopien echter Kriege. In beiden Fällen geht es um Tod und Verderben.

    Dabei sind viele Brettspiele mit Kriegsthema definitiv "Antikriegsspiele". Da wird das Thema aufgearbeitet und oftmals kritisch betrachtet (siehe This War of Mine).

    Dann gibt es das Thema Kolonialismus. Spiele wie "Auf den Spuren von Marco Polo" oder "Puerto Rico" und so weiter sind verpönt und werden teilweise angepasst, weil das Thema kritisch ist. Sobald man ins Fantasyszenario wechselt wie bei "Spirit Island" ist das wiederum kein Problem mehr.

    Lassen wir uns beim Thema so schnell "bescheißen"? Wie früher in Videospielen. Hat man die Pixelmenschen gegen Roboter getauscht und das rote gegen das grüne Blut, war alles okay.

    Den Zoo mit echten Tieren boykottiert man im Spiel. Die Pokemon und Digimons kann man dagegen problemos einfangen, verkaufen, züchten und ins Inventar stecken.

    Ich für mich kann das alles vertragen. Ich kann reflektiert damit umgehen und zwischen Fantasy und Realität unterscheiden.

  • Spiele wie "Auf der Suche nach Marco Polo" oder "Puerto Rico" und so weiter sind verpönt und werden teilweise angepasst, weil das Thema kritisch ist. Sobald man ins Fantasyszenario wechselt wie bei "Spirit Island" ist das wiederum kein Problem mehr.

    Marco Polo war afik ein Handelsreisender der keine Absicht hatte Kolonien zu gründen - bzw. gab es keine chinesischen Kolonien europäischer Mächte.

    Spirit Island ist Kolonialismus Kritisch. Man spielt die Geister der Insel die die Besatzer zurückschlagen. Würde man dort die Besatzer spielen die die Ureinwohner der Insel bekämpfen und entvölkern müsste würde das wohl etwas anders aussehen.... (eben eher wie Puerto Rico wo es darum ging die Ureinwohner möglichst gewinnbringend auszupressen)

    Genauso ist This War of Mine kein Kriegs Spiel. Es ist ein Spiel mit Krieg als Thema, ein Kriegsspiel wäre aber z.b. Memoir44 oder Combat Commander Europe.

    Das sind komplett unterschiedliche Dinge.

  • Das sind komplett unterschiedliche Dinge.

    Das sind doch nur Beispiele... es geht mir um die Kernaussage, dass Fantasykrieg okay ist und historisches nicht. Es kann bei beiden um Genozid gehen... sobald es Aliens sind, no Problem. Sobald es Menschen sind gehts nicht mehr. Wobei die historisch korrekten Ereignisse sogar noch kritisch hinterfragt werden in den meisten Spielen und bei den Aliens nicht.

    Ist es beruhigender, wenn sich die Zenobiten und die Xenomorphs gegenseitig ausrotten und wenn die Wikinger das tun, dann ist das ein Tabu?

  • Das sind komplett unterschiedliche Dinge.

    Das sind doch nur Beispiele... es geht mir um die Kernaussage, dass Fantasykrieg okay ist und historisches nicht. Es kann bei beiden um Genozid gehen... sobald es Aliens sind, no Problem. Sobald es Menschen sind gehts nicht mehr. Wobei die historisch korrekten Ereignisse sogar noch kritisch hinterfragt werden in den meisten Spielen und bei den Aliens nicht.

    Ist es beruhigender, wenn sich die Zenobiten und die Xenomorphs gegenseitig ausrotten und wenn die Wikinger das tun, dann ist das ein Tabu?

    Das ist aber doch jetzt nichts ungewöhnliches, sowohl aufs Thema, als auch auf Brettspiele eingegrenzt. Es gibt Spiele/Filme/Bücher zu Cuthulu und sonstigen Horrorthemen, aber kaum welche zu realen Massenmördern etc. Folterfilme alla Hostel sind ok, wenn man in Spielen selber foltern soll/muss ist der Aufschrei groß. Alice is Missing finden alle toll, gäbe es ein Spiel wo man sich in einem Schulmassaker in Klassenräumen verstecken müsste, wäre das ein handfester Skandal. Für Menschen ist es oftmals ok, wenn etwas weit genug abstrahiert von der Wirklichkeit ist, sei es durch eine Verlagerung des Szenarios in eine Fantasywelt. Die reale Welt will kaum jemand erleben

  • Das sind doch nur Beispiele

    Du hast halt in beiden Fällen die schlecht möglichsten Beispiele gewählt.. einmal ein "Kolonisierungsspiel" in dem es darum geht Kolonialmächte zu vertreiben und das einzige "Kriegsspiel" in dem man die zivilen Opfer des Krieges spielt... und dich dann gewundert warum Leute das ok finden.

    Das sind sicherlich nicht die schlechtesten Beispiele. In Marco Polo wird sogar das N-Wort im Prolog verwendet... das war und ist immer noch Thema vieler Diskussionen um Kolonialismus und Rassismus. Und ob man in einem Spiel zum Thema Krieg einen Soldaten oder einen Zivilisten spielt, der auf Patrouille Menschen tötet ist auch nicht zu verachten.

    Für Dich macht es also einen Unterschied, auf welcher Seite Du stehst in einem Kriegsspiel. Das ist doch auch schonmal eine Meinung. Wenn man auf der Seite der Guten steht ist der spielerische Umgang okay und wenn man die Bösen spielen muss nicht...

  • Hatte die Diskussion neulich mit einem guten Freund, der beim Spiel "Winziger Weltkrieg" ein echtes Problem hatte die Achsenmächte zu spielen. Und selbst den Titel fand er furchtbar verharmlosend. Ich habe damit kein Problem. Für mich ist es ein Spiel mit Kriegsthema. Spielt für mich keine Rolle, wer sich da bekämpft. Das ist in meinem Kopf so abstrakt, dass es kein Problem verursacht.

  • In Marco Polo wird sogar das N-Wort im Prolog verwendet...

    Ich weiß nicht ob du von einem Brettspiel, einem Roman oder einer Serie zu dem Thema Marco Polo sprichst. Wenn ich danach google finde ich nur eine unknowns Diskussion über schwarze Würfel in Marco Polo und die Sache mit dem Facebook Posting von Tascini über Orks.

    Es ging mir auch weniger um dieses Beispiel als dein Gegenbeispiel Spirit Island in dem es eben darum geht kooperativ Kolonialmächte zu vertreiben während es in deinem anderen Beispiel (Puerto Rico) darum geht Kolonialmächte zu spielen und du dich dann wunderst warum die Menschen das eine problematisch finden aber das andere nicht und du dann zu dem Schluss kommst das es an den Fantasy Elementen in Spirit Island liegen muss. Das finde ich eben den falschen Schluss, es geht nicht um Fantasy oder nicht sondern um die Perspektive und darum was das Spiel belohnt.

    Für mich persönlich macht das übrigens gar keinen Unterschied ich spiele auch gerne Spiele wie Imperial Struggle bei denen beide Seiten böse Kolonialmächte sind und auch mit einem Wargame bei dem einer die Achsenmächte spielt hab cih jetzt nicht grundsätzlich ein Problem.

  • Ich weiß nicht ob du von einem Brettspiel, einem Roman oder einer Serie zu dem Thema Marco Polo sprichst.

    Da hatte ich mich verlesen. Es ging um den Autoren von "Auf den Spuren von Marco Polo" Daniele Tascini, der in einem Statement zum Spiel das N-Wort verwendet hatte und damit kontroverse Diskussionen um seine Spiele generell ausgelöst hatte.

  • Ich weiß nicht ob du von einem Brettspiel, einem Roman oder einer Serie zu dem Thema Marco Polo sprichst.

    Da hatte ich mich verlesen. Es ging um den Autoren von "Auf den Spuren von Marco Polo" Daniele Tascini, der in einem Statement zum Spiel das N-Wort verwendet hatte und damit kontroverse Diskussionen um seine Spiele generell ausgelöst hatte.

    Es ging nicht um dieses Spiel. Es ging darum das sich jemand beschwert hat das in irgendeinem Spiel die Ork Meeple schwarzs sind und er es schlimm fand das schwarz=böse ist. Tascini hat dann einen Rant geschrieben das er sowas absolut unsinnig findet und das in der Fantasy schon immer schwarz/dunkel = böse war und das er schwarze sowieso nicht als "schwarz" bezeichnen würde weil es keine Menschen mit wirklich schwarzer Haut gibt und er ohnehin Menschen nicht nach solchen Kriterien einordnen würde und auch nicht wüsste warum er das sollte. Und dann kam der Teil wo er noch sagte das seine afrikanischen Freunde auch kein Problem damit haben wenn er mal scherzend das N-Wort verwendet. Dieser Teil hat dann für den Shitstorm gesorgt. Hatte Null komma gar nix mit Marco Polo zutun. (Wenn sollte man sich bei Macro Polo ja auch eher über gelbe Dinge aufregen er war ja in China und nicht in Afrika unterwegs.)

  • Ich weiß nicht ob du von einem Brettspiel, einem Roman oder einer Serie zu dem Thema Marco Polo sprichst.

    Da hatte ich mich verlesen. Es ging um den Autoren von "Auf den Spuren von Marco Polo" Daniele Tascini, der in einem Statement zum Spiel das N-Wort verwendet hatte und damit kontroverse Diskussionen um seine Spiele generell ausgelöst hatte.

    Oh Mann, und auch so entstehen komische Legenden. Recherchiert doch etwas besser, bevor Ihr hier so einen Unsinn schreibt. Ich wollte vorhin schon einige Beitrage früher zum Blödsinn betreffs Marco Polo etwas schreiben, was mir zum Glück IamSalvation abgenommen hat. Auch Sppirit Island ist doch wohl wirklich kein Beispiel in dieser Beziehung :rolleyes:

  • Ja sorry. Hatte einfach vergessen, dass bei unknowns meist jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird und man nicht einfach die Intention eines Posts versteht. Jetzt wird wieder stundenlang drauf rumgehackt statt einfach auf die eigentliche Frage einzugehen.

    Ich bin ausführlich auf deine eigentliche Frage eingegangen, hast du nur nix drauf geantwortet und dich stattdessen an dem "auf die Goldwage legen" beteiligt?

  • Ja sorry. Hatte einfach vergessen, dass bei unknowns meist jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird und man nicht einfach die Intention eines Posts versteht. Jetzt wird wieder stundenlang drauf rumgehackt statt einfach auf die eigentliche Frage einzugehen.

    Das hat nichts damit zu tun, dass hier wieder Definitionen diskutiert und Goldwaagen ausgepackt werden sollen. Du hast einfach falsche Beispiele gewählt und vor allem die ganze Dramatik um Daniele Tascini nochmal auf eine andere und vor allem falsche Ebene verhoben. Marco Polo hat weder etwas mit Kolonialismus zu tun, noch spielt dabei ein N-Wort eine Rolle. Lediglich hat HiG in einer (meiner Meinung nach völlig umnebelten Aktion) schwarze Würfel durch andersfarbige ersetzt und mir die Möglichkeit gegeben, das Spiel MIT schwarzem Würfel für sehr günstige Paar-Euro-Fuffzig kaufen zu können, im Wissen, dass dieser Würfel nicht näherungsweise einem "Arbeiter" entspricht und zudem der stärkste Würfel im Spiel ist.


    Ende OT

    Einmal editiert, zuletzt von hellvet ()

  • Danke für die Frage, ich hab mir da auch länger Gedanken zu gemacht. Bei mir ging das so mit 17-18 los als ich Call of Duty Modernwarfare gespielt hatte. Zu der Zeit war der Syrienkonflikt sehr heiß und es gab mehere Missionen in einem Setting das an Irak und Co erinnert hat plus eine Mission, in der man aus einem FLugzeug geschossen hat und via Falschfarben/ Wärmekamera die Ziele identifiziert hat. Das sah mir damals schon zu unangenehm realistisch aus.


    Mir war da klar, dass ich das Gameplay gut finde, und es definitiv einen Reiz an Gewalt und Konflikt in Spielen bei mir gibt. Die älteren Shooter fand ich lange nicht so unangenehm wie Modern Warfare. Schlechte Grafik plus WWII, beschreibt glaube ich alle Shooter, die ich davor gespielt hatte. Und insbesondere die schlechte Grafik hat das Spielen angenehm gemacht.


    Ich habe da aber gemerkt, dass mir ein Halo einfach mehr Spass macht, weil die Gewalt von unserer Welt entfremdet ist. Wenn ich etwas gewaltvolles Spiele suche ich den Eskapismus und nicht die Ernste auseinandersetzung mit dem Thema.


    Das gilt für mich heute auch in Brettspielen wenn Schwerter Schädel spalten ist das sehr Brutal aber hat wenig mit meinem Leben zu tun. Modernere Kriegssettings spielen in meinem Alltag alleine schon durch Nachrichten eine Rolle.


    Wenn ich mich ernsthaft mit echten Konflikten und schweren Themen auseinandersetzen will, ist das Buch oder die Dokumentation oder der dramatische Film meine erste Wahl. Wenn ich taktische und strategische Entscheidung treffen will das Spiel. Und da ist mir das blaue Blut der Grunts in Halo doch wesentlich lieber, als die Bilder eines Modern Warfare. Dasselbe gilt bei mir auch bei Brettspielen.


    Und ja Spirit Island geht nicht gerade zimperlich mit den Europäern um aber das funktioniert für mich trotzdem noch besser als das Kolonisieren in Mombasa. Denn SI hat Fantasyanteile und beschreibt eine Realität, die es so nie gegeben hat auf irgendeiner Insel. Wenn ich den Spielplan von Mombasa sehe denke ich irgendwie direkt an die Kongokonferenz. Muss man die Kennen? Nicht wenn unbeding aber ich kenne Sie halt.

    Ansonsten gilt:

    Beim Thema bin bei Brettspielen auch ganz schön wählerisch aber nicht, weil das politisch absolutes No Go wäre sondern, weil es einfach genug Spiele mittlerweile gibt. Wenn irgendetwas nicht Stimmig ist, muss ich es ja nicht kaufen es gibt X Spiele, die bestimmt genauso gut sind und ähnliches machen aber halt ein anderes Thema haben... MItspielen würde ich wohl das allermeiste =)

  • Vielleicht seltsame Antwort, aber mir ist das Thema schon wichtig. Nur habe ich halt gemerkt, dass mich so ziemlich jede Thematik interessiert. Bzw. wie sie als Brettspiel umgesetzt wird. Sei es nun Fliegenfischen, Zaubern oder der Rallysport.


    Argwöhnisch bin ich, ohne jetzt an spezielle Titel zu denken, nur bei einer bestimmten Art von Kriegsspielen oder bei argen Gewaltphantasien. Mag da entwicklerseitig niemandem was unterstellen, aber in der Videospielbranche hab ich leider oft genug gemerkt, dass die führenden Köpfe hinter den o.g. Genres auch bei "anerkannten" Titeln (also abseits solchen Krempels wie Postal oder Soldier of Fortune) oft genug ziemlich schräge Typen sind. Und das schräg ist hier nicht positiv gemeint.

  • Es geht aber nicht nur um die tatsächliche thematische Umsetzung, sondern auch ganz stumpft um die Assoziationen die z. B. allein das Cover bei "Scythe" oder "This war of mine" wecken kann. Und dafür muss man kein oberflächlicher Mensch sein. Wie schon jemand erwähnt hat, wenn deine Sammlung eben mehr oder weniger voll ist und dann ein Spiel kommt das "nur" negative Assoziationen mit dem Artwork generiert, dann laufe ich ganz bestimmt nicht zum nächste Spieletreff und versuche meine subjektiven Empfindungen zu validieren...sowas passiert eher (wie bei mir mit Scythe), wenn der Tag passt, wenn man vielleicht gut drauf ist, mit Freunde spielt und dann vielleicht gewillt ist, weil das Spiel auf dem Tisch kommen könnte, dem Ganzen einen echte Chance einzuräumen.

    Einmal editiert, zuletzt von thomasd87 ()

  • Es gibt schon einzelne Themen, die bei mir negativ besetzt sind (Nilpferde, Dinosaurier, Vergnügungspark) oder an denen ich mich irgendwann sattgespielt habe (Mittelalter). Verlockend hingegen finde ich zunächst immer neue, möglichst schräge Thematiken.

    Viel wichtiger ist aber, ob ich dem Spiel das Thema auch abnehme. Und da bin ich sehr anspruchsvoll.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Generell ist für mich das Thema das Wichtigste.

    Heat hätte ich mir z.B. nicht gekauft, wenn es nicht in den 60er Jahren spielen würde - moderne Autorennen habe ich genug und F1 empfinde ich heutzutage als langweilig. Ein Spiel, wo nur Mechanismen zusammengeklatscht sind und irgendein ein x-beliebiges Thema drüberliegt hat es bei mir sehr schwer und wird üblicherweise nicht einmal recherchiert. Andererseits bin ich auch gerne bereit, mich bei einem interessanten Thema in die Materie einzuarbeiten; so hatte ich eigentlich z.B. noch nie Berührungspunkte mit Warhammer 40k, bis dann Relic erschien. Ich hab' mir sofort Hintergrundmaterial gekauft und im Internet nachgelesen. Auch bei Wargames ist das so - wenn das Setting interessant ist, lese ich darüber nach um den Hintergrund des Konflikts zu verstehen. Auch habe ich keine Hemmungen, in einem Spiel SS oder Kommies zu spielen. Und auch wenn z.B. Sklaven ein Thema sind, dann ist das für mich ok, solange es nicht verherrlicht wird - von Geschichtsfälschung oder so tun als hätte es nicht stattgefunden, halte ich überhaupt nichts - ganz im Gegenteil.

    Ansonsten gibt's bei mir kein Tabu Thema. Themen dürfen gerne schräg, skurril, morbid ... was-auch-immer sein, gerade dann hat es gute Chancen, mich anzusprechen. Da ich keine öffentlichen Spieletreffs besuche, sondern nur im Freundeskreis spiele, gibt's damit auch überhaupt keine Probleme.

  • Ja sorry. Hatte einfach vergessen, dass bei unknowns meist jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird und man nicht einfach die Intention eines Posts versteht. Jetzt wird wieder stundenlang drauf rumgehackt statt einfach auf die eigentliche Frage einzugehen.

    Muss ich mich schon selbst zitieren, nachdem sich die Fragezeichen stapeln... schlimm.

    Ich habe das Thema Fantasykrieg gegen historischen Krieg und Kolonialismus thematisiert. Dazu habe ich zwei eurer Meinung nach unpassende Beispiele genannt. Nun wird die folgenden 20 Posts nur auf diesen unpassenden Beispielen rumgehackt, statt sich des Themas zu widmen.

    Was ist daran so schwer zu verstehen?

  • Muss ich mich schon selbst zitieren, nachdem sich die Fragezeichen stapeln... schlimm.

    Ich habe das Thema Fantasykrieg gegen historischen Krieg und Kolonialismus thematisiert. Dazu habe ich zwei eurer Meinung nach unpassende Beispiele genannt. Nun wird die folgenden 20 Posts nur auf diesen unpassenden Beispielen rumgehackt, statt sich des Themas zu widmen.

    Was ist daran so schwer zu verstehen?

    Die Fragezeichen stapeln sich - zumindest gilt das für mich - weil Du halt falsche Beispiele bringst und und dann irgendwas von Goldwaage erzählst. Etwas auf die Goldwaage zu legen, bedeutet, jedes Wort wörtlich zu nehmen und zwar übertrieben wörtlich. Du aber hast Beispiele genannt, die auch auf einer Waage für Kieslaster noch noch total unpassend sind ;)

  • Man merkt halt immer wieder hier im Forum, das Diskussionen mit Menschen die ein Anleitungs/Regelhobby haben, manchmal nicht einfach sind.


    IamSalvation Man kann sich jetzt an den Beispielen festbeißen und demjenigen dann aufzeigen, was er alles falsch macht (gerade gestern hier wieder selber erlebt) oder die Intention des Postes verstehen. Die Ausführungen davor und danach waren ja sehr deutlich. Zumindest für mich.


    Ich denke, Eclipse wäre ein passendes Beispiel. Ein WWII Brettspiel lehnt man ab, die Neutronenbombe in Eclipse ist aber irgendwie noch okay. Ich zumindest kann die Ausführungen verstehen.


    AndreasB78 Nein, er hat etwas ausgeführt, was wirklich jede Person hier verstehen müsste und vielleicht sogar kennt. Dann wählt diese Person unpassende Beispiele und alles andere wird vergessen und dem User wird mehrmals erklärt, das er im Unrecht ist, obwohl aus meiner Sicht eigentlich klar ist, was er meint. Brutal anstrengend. Goldwaage ist auch kein passendes Beispiel. Aber Besserwisserei oder selektives Lesen passt dann schon eher. Oder der Unwille andere Menschen zu verstehen, in den kommunikativen Arm zu nehmen und stattdessen die verbale "Axt des Rechthabens ausholen".

  • Die wirklich hervorragenden Spiele verbinden für mich Mechanik und Thema wie z.B Brass, Food chain magnate, Sekigahara, Arche Nova, Ankh, Blood Rage, Wasserkraft, Great Western trail usw.


    Thema bedeutet nicht immer das mit einverstanden bin was da passiert aber wenn die Mechanik mit dem Thema begründet werden kann, ist das schonmal sehr gut (Ausnahmen bestätigen die Regel).


    Im Gegensatz zu Spielen wo das Thema null mit der Mechanik zu tun hat, wie z.B Cascadia, Burgen von Burgund, Marrakesch, Maracaibo oder Terra Mystica,Teotihuacan haben es bei mir schwer und strengt mich diese zu spielen.


    Was leider auch nicht funktioniert, sind Videospiel Vorlagen, wenn ich lust auf die IP / Spiel habe dann greife ich auf das Videospiel.

    Beispiele sind : God of War, Anno 1800, This war of mine, Frostpunk, Xcom oder Bloodborne.


    Aber mich schrecken eigentlich keine Themen ab vlt außer Sport und Rennspiele.

    2 Mal editiert, zuletzt von Choppa030 ()

  • Thema ist für mich zwar nicht wichtig dafür, dass ich ein Spiel dann letztendlich gut finde, aber hilft dabei es erstmal auf den Tisch zu kriegen (z.B. sind Abomination und Agricola beide bei uns sehr beliebte Workerplacer, aber Abomination hatte es wegen des ungewöhnlichen Themas viel leichter). Das hat aber nix damit zu tun wie es dann gefällt.

    Es gibt auch Spielethemen und vor allem auch Grafikstile, die es sehr guten Spielen recht schwer machen, auf den Tisch bei uns zu finden: z.B. Der König ist Tot oder Der Vetternkrieg


    Desweiteren gibt es Themen, bei denen die Hürde auf den Tisch einfach zu groß wird und die deshalb gar nicht mehr ausprobiert werden: Fußballspiele, Spiele zu Filmen oder Computerspielen (mit Ausnahme), War Games, Skirmisher oder Arena Battler, Locarna:


    • Fußball ist ein Thema das so antiimmersiv für mich ist, dass ich hier Mechaniken nicht mehr neutral bewerten könnte.
    • Spiele zu Filmen halte ich immer aus irgendeinem Grund für Geldmacherei, und das X-te Marvel-Spiel oder Warcraft-Spiel lässt mich erstmal gähnen. Dennoch hat es Dorfromantik auf den Tisch geschafft und wurde ok befunden…aber auch nicht weitergespielt.
    • War Games sind im Durchschnitt mir einfach zu kleinteilig/fitzelig, so dass hier zu viel Regelhürde vorliegt.
    • Skirmisher/Battler haben wir nach mehreren Experimenten (Unmatched, Black Rose Wars Rebirth, Super Fantasy Brawl) zu den gelegt die nicht funktionieren für uns.
    • Locarna…ein gutes Beispiel , wie ein Marketingoverload ein Spiel für mich zerstören kann.


    Was mir zusätzlich gerade in der letzten Zeit aufgefallen ist, wie eine schlechte Anleitung Immersion zerstören kann. Das geht bei uns so weit dass Spiele dann gar nicht auf den Tisch kommen, weil die Struktur der Anleitung gar nicht erlaubt, sich irgendwie mit dem was man tun wird zu identifizieren. Ist uns bei mehreren Spielen im letzter Zeit so gegangen. Das Spiel droppt dann nicht initial wegen des Themas, sondern weil im Verlauf der Regelaufbereitung jegliche Motivation darauf verloren geht es auszuprobieren.

  • Es spielt sich auf jeden Fall leichter, wenn einem die Themen egal sind, da man immer schön neutral ohne Wertung ran geht und sich den Spaß am Spiel nicht nehmen lässt. Wir haben kürzlich auch wieder eine Partie Rurik: Kampf um Kiev gespielt. Hat spaß gemacht und niemand hatte „Bauchschmerzen“

  • Es spielt sich auf jeden Fall leichter, wenn einem die Themen egal sind, da man immer schön neutral ohne Wertung ran geht und sich den Spaß am Spiel nicht nehmen lässt. Wir haben kürzlich auch wieder eine Partie Rurik: Kampf um Kiev gespielt. Hat spaß gemacht und niemand hatte „Bauchschmerzen“

    Man sollte auch keine Bauchschmerzen haben, ich schau auch gerne Horrorfilme und trotzdem würde ich nicht wollen das mich Freddy Krüger im Traum tötet.

  • Dem gegenüber stehen dann aber so Spiele wie Eldritch Horror wo ich behaupte, dass man ohne die Thematik zu mögen und/oder auf Thematik wert zu legen damit keinen bis wenig Spaß hat, denn mechanisch ist's super dünn. Aber wir haben's gestern erst gespielt und wir hatten alle 4 richtig Spaß einfach durch die Thematik und die Geschichten die passieren.

  • Dem gegenüber stehen dann aber so Spiele wie Eldritch Horror wo ich behaupte, dass man ohne die Thematik zu mögen und/oder auf Thematik wert zu legen damit keinen bis wenig Spaß hat, denn mechanisch ist's super dünn. Aber wir haben's gestern erst gespielt und wir hatten alle 4 richtig Spaß einfach durch die Thematik und die Geschichten die passieren.

    Aye das kann ich bestätigen: Ich kann mit Cuthulu absolut nix anfangen, hab mich aber trotzdem mal in en Partie reinquatschen lassen. Für mein Fazit "da ist ja selbst bei Monopoly mechanisch mehr enthalten", wurde ich dann mit Flips beworfen :D

  • Dem gegenüber stehen dann aber so Spiele wie Eldritch Horror wo ich behaupte, dass man ohne die Thematik zu mögen und/oder auf Thematik wert zu legen damit keinen bis wenig Spaß hat, denn mechanisch ist's super dünn. Aber wir haben's gestern erst gespielt und wir hatten alle 4 richtig Spaß einfach durch die Thematik und die Geschichten die passieren.

    Bei mir funktioniert das zum Glück trotzdem. Mein Interesse bei den Themen in meinem Spieleregal ist fast überall bei 0 und ich habe auch keine Ahnung von den Thematiken. Mir macht es einfach Spaß etwas zu Spielen. :D

  • Wuschel
    Da hast Du vollkommenr recht. Da ich nicht so wert auf Thema lege, fallen solche Spiele bei mir gnadenlos durch. Beispielsweise "Battlestar Galactica". Das ist mechanisch ja auch eher dünn und das ist für mich rund 4 Stunden geballte Langeweile, während andere davon begeistert sind. Wenn dann klappt es bei mir schon eher umgekehrt: Star Wars Rebellion ist mechanisch und - so weit ich das beurteilen kann - auch thematisch topp. Das mach es einfach ein wenig "runder". Wenngleich ich dieses Gefühl "Ich bin der Imperator" oder "Ich leite einen Zoo" oder "Ich bin jetzt der Bierbrauer" schlicht und ergreifend einfach nie habe. Bei mir ist das "Ich bewege Plastikraumschiff X zu Planet Y und greife an, um Ressource C zu bekommen". Wer weiß, vielleicht fehlt mir da ja irgendetwas - praktischerweise vermisse ich aber auch nix :)

  • AndreasB78 : Kann ich nachempfinden. Ich bin beim Spiel auch einfach ich, der Material über Pappe schiebt oder Karten auf den Tisch legt :D Ich fühle mich nun nicht auf einmal wie jemand der bspw. den Mars bewohnbar macht oder als Held der Monster killt :D

  • Dem gegenüber stehen dann aber so Spiele wie Eldritch Horror wo ich behaupte, dass man ohne die Thematik zu mögen und/oder auf Thematik wert zu legen damit keinen bis wenig Spaß hat, denn mechanisch ist's super dünn. Aber wir haben's gestern erst gespielt und wir hatten alle 4 richtig Spaß einfach durch die Thematik und die Geschichten die passieren.

    Aye das kann ich bestätigen: Ich kann mit Cuthulu absolut nix anfangen, hab mich aber trotzdem mal in en Partie reinquatschen lassen. Für mein Fazit "da ist ja selbst bei Monopoly mechanisch mehr enthalten", wurde ich dann mit Flips beworfen :D

    Und Zombicide ist auch nur Kniffel :D