• Ich habe heute eine Betriebsbesichtigung durch Ludo Fact in Jettingen mitgemacht. :)

    Zunächst hat sich Ludofact vorgestellt. Gegründet wurde Ludofact 1992. Damals hatten sie mit Spielen noch nicht viel am Hut. Der Durchbruch war 1995, als sie die Produktion von Siedler von Catan übernommen haben. Im Laufe der Jahre hatten sie mehrere Subfirmen gegründet, und vereinzelt auch Unternehmen übernommen. Unter anderem: Ludo Packt (Logistik), Ludo Ligna (Holzkomponte), Friedmann (Digitaldruckerei), Höhn (Display und Verpackung). Zur Zeit beschäftigen sie weltweit ca. 900 Mitarbeiter (plus noch Saisonkräfte).

    Ludofact engagiert sich inzwischen aber auch in anderen Themen. Zum Beispiel Gründung des Vereins „Hilfe für Burkina Faso“. Oder Entwicklung von Standorten für Photovoltaik- Wind- und Wasserkraftwerke.

    Bis auf Ravensburger produzieren sie praktisch für (fast) alle Verlage in Deutschland und auch für viele Verlage weltweit. Inzwischen sind es ca. 300 Verlage. Dafür haben sie auch Niederlassungen in mehreren Ländern, u.a. in den USA. In den letzten Jahren hat die Produktion für Kickstarterprojekte stark zugenommen.

    Nach diesem Vortrag besichtigten wir die Produktionshallen. Arg viel Betrieb war nicht, das liegt an der Jahreszeit (Frühjahr). In Produktion war heute (haltet euch fest): Mensch ärgere dich nicht für Schmidt. ^^

    Vieles war automatisiert. Von Hand geschah jedoch das Konfektionieren der Spieleschachteln. Uns wurde erklärt, dass die Herstellung von Robotern sich dafür nicht rechnet, da jedes Spiel anders bestückt werden muss.

    Für jedes Spiel wird ein eigenes Stanzbrett benötigt. Die Fertigung jedes dieser individuell produzieren Stanzbretter kostet ca. 10.000 €. Das macht dann kleine Auflagen recht teuer pro Stück.

    Daneben wurden heute auch Puzzles produziert. Das ist Ganzjahresgeschäft. Interessant fand die „Zerbrösler“. Das ist der Umkehrprozess von Puzzles: Vom fertig gestanztem Bild in die Einzelteile. Das geschieht durch Druckluft. Faszinierend finde ich, dass das tatsächlich funktioniert…

    Aufgefallen sind mir dann noch die in einer Ecke lagernden „Heat“… :)

    Insgesamt fand ich diese Besichtigung sehr interessant, und kann sie jedem Spiele-Interessierten empfehlen. :)

  • Hier noch ein paar Ergänzungen.

    Ludo Fact kann aktuell bis zu 75.000 Spiele pro Tag produzieren.

    Durch die Beteiligung an der Digitaldruckerei Friedmann kann Ludo Fact bei speziellen Artikeln auch minimale Auflagen von 1 Stück produzieren. Zum Beispiel personalisierte Puzzles und Spielkarten. Die Nachfrage hierzu ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Möglich ist dies über eine automatisierte Verarbeitung von Aufträgen über eine Excel-Schnittstelle. Dadurch können diese Aufträge innerhalb von zwei Tagen aufgenommen, produziert und ausgeliefert werden.

    Die zunehmende Konkurrenz durch billigere Spieleproduzenten im Ausland (u.a. China und Polen) verschafft Ludo Fact Probleme.

    Dem möchte Ludo Fact entgegentreten durch Hervorheben einer Umweltfreundlichen Produktion. Ludo Fact produziert seit einigen Jahren CO2-neutral, und ist wie auch die meisten seiner Lieferanten FSC-zertifiziert.

    Ich habe oben bereits beschrieben, dass das Konfektionieren der Spieleschachteln in aller Regel von Hand geschieht. Bei der Mädn-Produktion gestern waren hierzu ca. 10 Mitarbeiter am Fließband. Faszinierend fand ich dabei, wie eine Mitarbeiterin recht kompliziert gefaltete Papp-Inlays in Bruchteilen einer Sekunde in die Schachtel platzieren konnte ohne dabei hinzuschauen, und sich dabei gleichzeitig mit einer Kollegin unterhalten hat… :)

    Die individuellen Stanzbretter für die Pappteile lagen zu Hunderten in einem riesigen Regal an einer Hallenwand griffbereit. Diese können dann bei eventuellen weiteren Auflagen wieder benutzt werden.

    Hier noch einige Seiten aus dem Unternehmensprospekt:




  • Zunächst mal Danke fürs Teilen deiner Einblicke. Darf ich fragen, wie du zu der Besichtigung kamst? Kennst du jemanden, der jemanden kennt? Oder bietet Ludo Fact solche Führungen offiziell an?

  • Darf ich fragen, wie du zu der Besichtigung kamst? Kennst du jemanden, der jemanden kennt? Oder bietet Ludo Fact solche Führungen offiziell an?

    Ich denke, man kann einfach bei Ludo Fact anfragen. Ich habe das selber nicht gemacht, sondern mich einer Gruppe angeschlossen, die das organisiert hatte.


    Excel-Schnittstelle

    :zip: Das halte ich offen gesagt nicht für ein gutes Zeichen. (Oder könnte es eine SQL-Schnittstelle gewesen sein?)

    Ich habe das sinngemäß zumindest so verstanden. Vielleicht war die Wortwahl auch eine andere, ich bin hier kein IT-Experte in diesen Dingen… :)

  • Capote Weißt du, wie die Stanzbretter gefertigt werden? Haben die dafür irgendwo eine CNC Maschine oder so stehen? Bzw. Wie dick darf man die sich in etwa vorstellen?

    Excel-Schnittstelle

    :zip: Das halte ich offen gesagt nicht für ein gutes Zeichen. (Oder könnte es eine SQL-Schnittstelle gewesen sein?)

    Aus meiner beruflichen Erfahrung würde ich eher auf Excel tippen. Das ist immerhin die Wunderwaffe für alles ... :crying:

  • Weißt du, wie die Stanzbretter gefertigt werden? Haben die dafür irgendwo eine CNC Maschine oder so stehen? Bzw. Wie dick darf man die sich in etwa vorstellen?

    Die Stanzbretter fertigt LudoFact nicht selber an, sondern lässt sie von jemanden anders produzieren. Ich denke, die Holzbretter sind ca. 3-4 cm dick. An diesem Holzbrett sind dann die Stanzmesser montiert.

  • :zip: Das halte ich offen gesagt nicht für ein gutes Zeichen. (Oder könnte es eine SQL-Schnittstelle gewesen sein?)

    Aus meiner beruflichen Erfahrung würde ich eher auf Excel tippen. Das ist immerhin die Wunderwaffe für alles ... :crying:

    Beruflich machen wir ebenfalls sehr viel mit Excel. Mit Excel hat man unfassbar viele und auch komfortable Möglichkeiten. Natürlich hat Excel seine Grenzen. Im Einzelfall gibt es bessere und effizientere Möglichkeiten (R, „richtige“ Programmierung,…). Im mathematischen Bereich ist Excel aber in aller Regel unsere erste Wahl. Aber auch in anderen Bereichen können wir häufig mit Excel schnell umsetzbare Lösungen stricken. Oft genügt das dann auch.

  • Zunächst mal Danke fürs Teilen deiner Einblicke. Darf ich fragen, wie du zu der Besichtigung kamst? Kennst du jemanden, der jemanden kennt? Oder bietet Ludo Fact solche Führungen offiziell an?

    Ich hatte auch schon eine Führung bei Ludo Fact. Zunächst bei Höhn in Ulm, wo u.a. Spielkarten gedruckt werden und anschließend im Hauptwerk in Jettingen-Scheppach. Insbesondere für Kunden und vermutlich auch potentielle Kunden bietet Ludo Fact gerne solche Führungen an. Einfach mal anfragen.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Aus meiner beruflichen Erfahrung würde ich eher auf Excel tippen. Das ist immerhin die Wunderwaffe für alles ... :crying:

    Beruflich machen wir ebenfalls sehr viel mit Excel. Mit Excel hat man unfassbar viele und auch komfortable Möglichkeiten. Natürlich hat Excel seine Grenzen. Im Einzelfall gibt es bessere und effizientere Möglichkeiten (R, „richtige“ Programmierung,…). Im mathematischen Bereich ist Excel aber in aller Regel unsere erste Wahl. Aber auch in anderen Bereichen können wir häufig mit Excel schnell umsetzbare Lösungen stricken. Oft genügt das dann auch.

    Ich mache auch alles Mögliche und Unmögliche mit Excel. Ändert nichts daran dass ein Excel-basiertes Bestellsystem jenseits von Kleinstunternehmen schon im Mittelstand in aller Regel nicht gut performen wird, weil eine Automatisierung der Datenflüsse in andere Systeme in aller Regel sehr problematisch ist und Excel zumeist eine Datengrube wird, aus der man die Daten kaum wieder herausbekommt. Das ist ein Workaround, der einem dann irgendwann später mal auf die Füße fallen wird.

  • Beruflich machen wir ebenfalls sehr viel mit Excel. Mit Excel hat man unfassbar viele und auch komfortable Möglichkeiten. Natürlich hat Excel seine Grenzen. Im Einzelfall gibt es bessere und effizientere Möglichkeiten (R, „richtige“ Programmierung,…). Im mathematischen Bereich ist Excel aber in aller Regel unsere erste Wahl. Aber auch in anderen Bereichen können wir häufig mit Excel schnell umsetzbare Lösungen stricken. Oft genügt das dann auch.

    Ich mache auch alles Mögliche und Unmögliche mit Excel. Ändert nichts daran dass ein Excel-basiertes Bestellsystem jenseits von Kleinstunternehmen schon im Mittelstand in aller Regel nicht gut performen wird, weil eine Automatisierung der Datenflüsse in andere Systeme in aller Regel sehr problematisch ist und Excel zumeist eine Datengrube wird, aus der man die Daten kaum wieder herausbekommt. Das ist ein Workaround, der einem dann irgendwann später mal auf die Füße fallen wird.

    Wie bereits gesagt, ich habe nur wiedergegeben, wie ich die wenigen Aussagen hierzu sinngemäß verstanden habe. Vielleicht funktioniert das eigentliche Bestellsystem auch ganz anders. Und vielleicht kommt bei Ludo Fact nur die für sie relevanten Daten in Excelform an. Vielleicht auch nicht. Das ist aber reine Spekulation. Ich bin kein IT-Experte und möchte Ludo Fact hier nichts unterstellen. Sollte dich das genauer interessieren, dann würde ich vorschlagen, du wendest dich direkt an Ludo Fact.