Brettspiele mit mechanisch beweglichen Elementen

  • Hallo liebe Community!


    Dies ist der erste Beitrag, den ich eröffne. Anlass hierfür war ein Gespräch an Weihnachten mit meinem 20 Jahre älteren Halbbruder, den ich lange nicht gesehen und gesprochen hatte. Er ist was Brettspiele angeht nicht sehr up to date. Will heissen, wir haben an Weihnachten Klassiker wie Rummikub, Jenga oder Kniffel gespielt.


    Darüber habe ich erfahren, dass er sich schon lange mit dem Gedanken trägt (genau wie ich) selber ein Brettspiel zu entwickeln. Seine Faszination besteht in mechanisch beweglichen Elementen auf dem Tisch. Er sprach zb von einem Spiel mit dem Thema „Post“, bei dem Päckchen über Förderbänder transportiert würden und man diese in bestimmte Richtungen lenken müsse, sodass sie korrekt sortiert würden usw. Von Spielen mit Magnetismus oder strombetriebenen Motoren etc.


    Darauf hin erzählte ich ihm von einigen Spielen, welche ich kenne, die eine solche aufwändige Boardpräsenz besäßen. Und als erstes kam mir „Forbidden Sky“ in den Sinn, wo man einen Stromkreis bauen muss um eine Rakete zu aktivieren. Mir fielen auch noch „Tzolkin“ und „Praga Caput regni“ ein. Spiele bei denen sich auch durch den zentralen Mechanismus viel bewegt, allerdings manuell angetrieben. Und ein Kinderspiel „Dodo“ wo so ein Ei langsam einen Turm runterjuckelt, während man Wege bauen muss, damit es nicht runterfällt (nie gespielt)….


    Nun meine Frage: kennt ihr Spiele, die in etwa solche Elemente beinhalten? Die eine Boardpräsenz mitbringen und mit aufwändigen beweglichen Elementen versehen sind? Und die auch noch gut sind?


    Haben solche Spiele Zukunft? Sollte man daran weiter forschen?


    LG!

  • Ich nenne mal das offensichtlichste Spiel. Tzolkin. Und die Räder die man dreht, sind auch spielmechanisch sehr gut eingesetzt. Tolles Spiel :)

  • Dark Tower ist da ein Klassiker.

    Und Looping Louie. 😁


    In der Regel setzen die sich solche Sachen aber kaum durch, weil sie teuer, empfindlich und speziell sind.

  • Hallo liebe Community!

    ...

    Haben solche Spiele Zukunft? Sollte man daran weiter forschen?


    LG!


    Wenn es dein Traum ist, solltest du ihn dir/euch nicht von jemanden kaputt reden lesen. Vielleicht könnt ihr das Spiel zusammen entwickeln?


    Es stimmt, dass es wenige solcher Spiele gibt. Die Hürde in meinen Augen ist, dass eben neben dem Spielspaß auch noch die mechanische Komponente tadellos funktionieren muss. Vermutlich sind einige Spiele deswegen in der Entwicklung gescheitert und vielleicht sind einige Verlage skeptisch bei der Realisierung und lehnen schneller ab.


    Mir fällt ein, dass vor allem Kinderspiele viel mehr auf mechanische und haptische Elemente als "Erwachsenenspiele" setzen. Vielleicht könnt ihr (zunächst?) mehr in diese Richtung gehen.


    Deswegen sind meine Empfehlungen auch nur Kinderspiele:


    * #Zauberberg - Kinderspiel des Jahres 2022 Murmeln rollen eine Rampe herunter, je nach zufälligem Weg ereignen sich verschiedene Dinge

    * #DerMagischeFluss - man muss das Spielbrett bewegen, um Figuren mit Geschick zu einem Ziel zu bringen

    * #BurgFlatterstein - man haut auf eine Art Luftkissen und lässt damit Fledermäuse fliegen, die bestimmte Ziele erreichen müssen

    * #TalDerWikinger - man muss ein Fass eine Rampe runterrollen lassen, mit dem Ziel bestimmte Figuren umzukegeln

    * #Kugelgeister - alle wollen einen Turm erklimmen, als besonderes Ergebnis gibt es manchmal Kugeln, die den Spielfiguren entgegenrollen und bei Treffer die Figuren wieder nach unten "schubsen"


    Hoffe das hilft beim Brainstorming.

  • Mir ist so etwas auch hauptsächlich aus Kinderspielen bekannt. Ergänzungen zum oben schon genannten:

    #Geisteruhr

    #TitusTentacle

    #DerverdrehteSprachZoo

    #MonsterMix

    #MonsieurCarrousel

    #DiefrecheSprecheHexe

    #FuchsAlarm

    Und dann doch ein Spiel das kein reines Kinderspiel ist:

    #CamelUp


    Alle diese Spiele, bis auf Titus Tentakel, werden oder wurden von meinen Kindern sehr gerne gespielt. Würde sie also durchaus als gute Spiele bezeichnen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ptera () aus folgendem Grund: CamelCup -> CamelUp

  • Sorry, dass ich korrigieren muss.. #CamelUp ...und ja der Titel ist missverständlich gedruckt..und nein es gibt keine Diskussion wie das Spiel heisst ... weder von Autoren- noch Verlagsseite.


    Zählt die Pyramide aus #CamelCup auch?

    Ich denke, auch das Stapeln der Kamele ist gemeint.

    Uuups! Kommt davon, wenn man den automatischen Vorschlag bei den Hashtags verwendet. :$

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • In Ökopoly wurde über verdeckte Zahnräder spielerisch gesellschaftspolitische Zusammenhänge abgebildet.

    Ökolopoly
    kolopoly (Ravensburger) From a 1987 advert
    boardgamegeek.com


    Und wer erinnert sich nicht gerne an die Magnete im Hurrikan von Teufelsdreieck?


    Möglicherweise kann der Würfelturm aus Wallenstein auch als Mechanik im Sinne des TO verstanden werden.

    Wallenstein (Second Edition)
    The 2012 rerelease of Wallenstein tweaks the 2002 title from designer Dirk Henn and publisher Queen Games, while including two new expansions. The setting and…
    boardgamegeek.com


    Geschicklichkeitsspiele Würde ich jetzt nicht aufzählen wollen. Da gibt es zu viele von Weykick bis Husarengolf - nicht nur Kinderspiele.

  • Sorry, dass ich korrigieren muss.. #CamelUp ...und ja der Titel ist missverständlich gedruckt..und nein es gibt keine Diskussion wie das Spiel heisst ... weder von Autoren- noch Verlagsseite.

    Es ist zwar korrekt, dass das Spiel offiziell Camel Up heißt, aber der Titel wurde meines Wissens nicht missverständlich gedruckt, sondern bewusst doppeldeutig. Es war damals ein gewolltes Wortspiel, dass man den Titel auch Camel Cup lesen konnte. Bei der Neuauflage ist dies nun aber nicht mehr der Fall.

  • Als Kind mochte ich "Öl-Magnat" von MB. Da musste man am Anfang des Spiels eine nicht-sichtbare Scheibe drehen, um dann später beim Bohren nach Öl erfolgreich (Bohrer ging ganz durch) oder nicht war.

    King Oil
    There's oil randomly hidden under that deluxe plastic board - so go strike it rich!
    boardgamegeek.com

  • #DiePalästeVonCarrara haben eine Drehscheibe, die das Ressourcenangebot / den Markt definieren.


    Bei #Montana erschnippt man sich die zur Verfügung stehenden Arbeiter mit einem Pfeil über die so genannte Anwerbungsscheibe. (Ein ähnliches Element hat auch #TumultRoyal .)


    Bei #Trollfjord erhämmert man sich kleine Holzwürfel aus einem Würfelturm.


    Bei #Schüttelts erschüttelt man sich Wichtel aus einem Schüttelbecher.


    Bei #Schmuggler versteckt man Schmuggelgüter in einer Knetkugel und rollt diese durch ein Zaunloch.


    Dann würde mir auch so etwas wie Roulette einfallen ;)

  • Mir ist nicht klar wonach du genau fragst. Meinst du konkret digitale Utensilien in Brettspielen oder nicht-elektronische Mechaniken?


    - Es gibt ja Spiele die mit App funktionieren

    - es gibt einen Würfel der programmiert werden kann und so für x-Spiele zumindest theoretisch verwendet werden kann

    - es gibt wohl eine Playmat die mit App einen Dungencrawler erzeugen kann (hab ich auf der Spiel 2023 gesehen)


    Brettspiele mit digitalen Anteilen vermeide ich und ich kenne auch viele die das nicht wollen.

    Wie groß diese Menge an Menschen ist weiß ich nicht.


    Es gibt auch einige Spiele mit Mechaniken die ich eher unter "Spielzeug" unterordne. Speziell auch bei Holzspielzeuge gibt es durchaus interessante Ansätze. Diese sind allerdings sehr teuer. Und wie schon erwähnt ohne Ende Kinderspielzeug (Pop-up-Pirat, Krokodoc, diverse Lernspiele etc.).


    Ich schätze auch das am Ende die Kostenfrage bei der Produktion nicht unwesentlich ist, genauso wie die Robustheit der Teile.


    Wenn du bock hast etwas innovatives zu erschaffen, dann kommst du sowieso nicht drumherum eine State-of-the-Art-Recherche durchzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von thomasd87 ()

  • Als mechanisches Beispiel fallen mir noch Gizmos und mit Elektroantrieb Looping Louie ein.

    Allgemein haben solche Spiele allein aufgrund der Mechanik einen hohen Aufforderungscharakter. Daher hatte ich Gizmos (wie auch das bereits genannte Tzolkin) zunächst unter Verdacht, mit der Mechanik von einem eher mittelmäßigen Spiel ablenken zu wollen. Das hat sich aber bei beiden nicht bestätigt: die Spiele selbst halte ich für überdurchschnittlich gut und die Mechanik verstärkt dieses.

    Looping Louie hingegen fällt in ein anderes Genre (Kinderspiel oder Trinkspiel, je nach Altersgruppe) und wäre ohne den Antrieb gar nicht realisierbar.

    Ich denke, das hat Zukunft und man sollte weiter in die Richtung tüfteln!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Ich mag Spiele mit "Mechanischen" Elementen...


    Der Würfelturm von Wallenstein/Shogun (Dirk Henn, beide Queen Games) wurde schon genannt. Vereinfacht die Kämpfe durch einen "Sortiermechanismus mit Gedächtnis"...

    Shake that City von AEG kommt auch mit einer kleinen PappBox mit der man seine möglichen Aktionen bestimmt, durch schütteln und "Auslassen der cubes" durch Drückmechanismus.

    Tzolkin wurde ja auch schon genannt.

  • Da fallen mir noch ein paar Perlen ein:


    Reporter von MB mit dem super-tollen Nachrichten-"Telex". Kroko-Doc für das in der Original-Version Schweinepreise verlangt werden (irgendwas ist da anders als in der derzeit erhältlichen Version. Fragt mich nicht was, ich weiß es nicht mehr). Spukschloß mit der Kugel, die in den Kamin geworfen werden musste.



    Vampire Hunter von MB, welches nur in Dunkelheit gespielt werden kann, da die wechselnde Beleuchtung (rot/blau) Einfluß auf das Gesehene auf dem Brett hat. Allerdings geht letzteres ja auch schon eher in den Bereich der Elektronik und nicht mehr der Mechanik. Daher ist das wohl eher nicht gefragt. Sonst könnte man natürlich auch noch Der Omega-Virus, Electronic Detective, Khet und weitere Spiele mit elektronischen Bestandteilen nennen und die Büchse der Pandora wäre geöffnet.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Return to the dark tower hat auch bewegliche Elemente.


    Ich würde allerdings jemandem, der die letzten 20 Jahre Entwicklungen im Brettspiele Bereich verpasst hat, dringend davon abraten, ein eigenes Spiel zu designen.

  • Den Würfelturm von Marrakesh hat sich Stefan Feld allerdings nicht ausgedacht, der stammt eben von Wallenstein/Dirk Henn und das Patent hat Queen Games. Sorry fürs Klugscheißen.

  • Hab ich das behauptet???

  • Hab ich das behauptet???

    Nö.

    Dann vielen dank für deine Anmerkung :D

    Ich wusste gar nicht das man sich Würfeltürme patentieren lassen kann.

    Damals bei Rundebound 3 hatte ich mir einen extra Würfelturm für die Token gewünscht.

    Im Würfelbecher fand ich es doof und der Standardwürfelturm war nicht für die großen Token (hatte die auch noch gekapselt) ausgelegt :/


    Gibt es eigentlich elektronisch veränderbare Würfeltürme?

    Also das man die inneren "Werte" mechanisch anpassen kann?
    Das wäre doch mal was.

    Falls jemand das anfängt zu bauen: Ich beanspruche 50 % der Einnahmen ^^

    2 Mal editiert, zuletzt von thomasd87 ()

  • Hab am Silvester Mini Air Hockey spielen können.

    Das hat auf der Oberfläche Löcher und wird von unten mit einem Ventilatorgebläse mit Luft versorgt, sodass die Scheibe tatsächlich richtig cool über das Brett gleitet. Extrem hoher Spielspaß für jung und alt. Es wird mit Batterien betrieben.


    Luft finde ich auch recht selten bei Spielen anzufinden.

    Ganz witzig ist Flying Sushi Kitchen: https://boardgamegeek.com/boar…9747/flying-sushi-kitchen