Vom reinen spielen zum großen nachträglichen Interesse am Spielthema

  • Wollte mal nachfragen , ob und wo es euch schon passiert ist, dass euch beim spielen das Thema selbst während oder später so interessiert hat , dass ihr euch anschliessend bzw. Bücher , Zeitunges oder Onlineartikel, Dokus und Spielfilme, Serien , Musik , Vorträge , Schulungen oder gar Events, Aufführungen , Ausfflüge und Reisen unternommen habt ?

    Gleiches gilt natürlich wenn ihr bzw. Sachen , Gegnstände aus oder zu dem dem Thema des Spieles gekauft oder gemietet habt


    Mir ist das bzw. zuletzt beim Spiel Pan Am so gegangen , erst gegoogelt , Artikel zur Historie gelsen, dann diverse Doku und die Serie geschaut

    Aber auch davor habe ich mich schon öfters anschliessend mal mehr oder weniger fanatisch stark, kurz oder lang mit manch einem Thema beschäftigt

    Ähnliches passierte mir bei 1911 Amundsen gegen Scott aber auch bei Spielen wo nur kleine Details , Ausschnitte , Ausdrücke, Handlungen oder Gegenstände bzw. Ansichten aus einer Epoche ausreichten ausreichten um schnell mal Wikipedia aufzusuchen (bzw. alles zu den Städten Brügge, St. Petersburg bzw.)

    Oder alles zum Thema Japanische Schwertherstellung, Ackerbaubetrieb im Mittelalter, Lben im Kloster usw.

    Vieles oft sogar was mich vorher so gar nicht interessierte oder zu langweilig empfunden hätte ...

    Das ist doch eigentlich immer ein gutes Zeichen

  • Schönes Thema. Das funktioniert bei historischen Brettspielthemen natürlich besser. Die meide ich aber inzwischen weitgehend (wenn der Spieletitel eine Stadt oder Ort enthält). Es gibt ja aber auch noch mehr.


    Zuletzt habe ich mich in die #BoneWars aufgrund des gleichnamigen Spiele eingelesen. Seitdem sind Dinos auch wieder etwas spannender für mich.


    Gruß Dee

  • Freut mich, dass du dieses Thema aufmachst


    Mir geht es tatsächlich ähnlich, dass ich bei manchen Spielen - vielleicht nicht direkt eine Weltreise antrete, aber - mich zu bestimmten Dingen tiefergehend informiere (insbesondere historisches oder naturwissenschaftliches). Das kann z. B. ein Tier in Arche Nova sein, ein historisches Ereignis, das unmittelbar mit dem Spiel zu tun hat (13 Days) oder eher am Rande (This war of mine, Scythe) oder nordische Mythologie (bei Blood Rage oder Lords of Ragnarok).


    Ich finde, gerade dann, wenn es einem Spiel gelingt, sich mit der bzw. meiner Realität zu verbinden, hat es einen hohen Mehrwert. Weil es nicht nur beim (ja ohnehin schon meist hervorragenden, weil ausgewählten) Spielerlebnis bleibt, sondern mich in gewisser Weise weiterbildet, weiter unterhält, erweitert. Ich würde solche Spiele auch als "besonders thematisch" deklarieren - auch wenn hier bereits die Meinungen auseinander gehen dürften.


    Aber um auf deine Frage(n) zurückzukommen: ist mir bestens bekannt - und schätze ich sehr!

    Einmal editiert, zuletzt von kampfrabe ()

  • D-Day-Dice. Da liefen die auffindbaren Dokus auf Youtube und jede Karte wurde mit einem Lesen der Wiki-Seiten vorbereitet.


    Deliverance. Etwas zu Engeln und Dämonen nachgelesen.


    Legendary Marvel hat mich im Laufe der Zeit zu viel Recherche und dem Kauf zweier Enzyklopädien bewegt.


    Dune: Imperium. Endlich den ersten Band gelesen, nicht nur auf die alten Filme verlassen.

  • Großes Interesse vielleicht nicht, aber zumindest genug um sich mit dem Thema zusätzlich zu beschäftigen.
    Pax Pamir ist jetzt für mich der offensichtlicher Pick. Ich kannte die Geschichte nicht und die zusätzlichen Informationen und Referenzen haben dazu beigetragen mich mit der Geschichte und Politik in diesem Gebiet zumindest oberflächlich auseinander zu setzen.

    Carnegie ist mir bis zum Spiel auch kein Begriff gewesen. Jetzt weiß ich ein bisschen mehr darüber.

    Die Industrialisierung Englands war mir durchaus geläufig, aber Brass: Birmingham hat mich zumindest nach dem Mythos Bier recherchieren lassen.

    Teotihuacan kannte ich, aber Tikal nicht und ich wusste nicht was Tawantisuyu bedeutet.

    Von Brian Boru habe ich früher auch nie etwas gehört.

    Letztendlich merke ich, dass Themen mit geschichtlichem Hintergund mich interessieren und ich gerne mehr darüber erfahren möchte.
    Ich finde es auch spannender als aufgesetzte Fantasy, oder SF Themen mit dem Ziel jeglicher kontroversen Diskussion aus dem Weg zu gehen.
    Machen wir uns nichts vor. In der Geschichte der Menschheit gibt es keine ausschliesslich rosigen Zeiten. Irgendwo kann man immer ein Thema finden das aneckt, oder dem Thema etwas hinzufügen, das heute moralisch und gesellschaftlich nicht vertretbar ist. Trotzdem ist es die Geschichte. Unsere Geschichte. Daraus kann man nur lernen, wenn man darüber etwas weiß.
    Ob jemand ein Spiel mit Thema X spielen möchte, das sei jedem selbst überlassen, aber ich erwarte, dass der Autor zumindest das Vertrauen in die Spieler bringt sich mit dem Thema seines Spiels zu beschäftigen und es nicht auf die Grundmechanik zu reduzieren mit dem Vorwurf der Glorifizierung, oder Verharmlosung.
    Für mich persönlich erfüllen diese Spiele einen Bildungsauftrag und wenn sie entsprechend gut aufgearbeitet sind und gerne mit zusäztlichen Referenzen versehen sind, empfinde ich sie als Bereicherung.

    Deswegen, ja es gab ein paar Spiele, die nachträgliches Interesse geweckt haben und ich hoffe es wird noch mehr davon geben.

  • Ich finde ja auch Spiele mit großen Zusammenhängen fast wie Simulationen Die Macher, Hegemony, Weimar usw. grundsätzlich sehr interessant

    Ob ich sie selbst immer spielen möchte (Spieldauer) , ist natürlich eine andere Frage

  • #TheGreatZimbabwe -> Einiges über die Epoche und der Region gelesen

    #Tabannusi -> Zweistromland in der Bronze-Zeit erlesen

    #SüdTigris - Reihe -> Einiges über jene Epoche und den "Wurzeln" Bagdad´s gelesen

    #Faiyum - war am Nachhaltigsten ... ich sauge seit gut einen Jahr sehr viel über das Antike Ägypten auf...

    (...vor allem interessiert mich die Entwicklung Metallurgie von der "Kupferstein-Zeit bis zur Eisenzeit...)

    #Haspelknecht - einiges über den Historischen Bergbau erlesen


    in den Startlöchern steht #AncientKnowledge ... maybe triggert mich die ein oder andere Karte der Monumente, alte Kulturen leserisch zu "beleuchten" ...den Anfang machte "Jericho"

    2 Mal editiert, zuletzt von blakktom ()

  • Ist für mich jetzt nicht so das zentrale Thema von einem Brettspiel, dass es mich zu Interesse an einem Thema führt. Wie vieles kann es, gerade bei geschichtlichen Themen, zu der Frage "wie war das eigentlich?" führen. Aber für mich ist das nichts speziell in Brettspielen.

    Trotzdem ist mir ein reales Thema oft lieber, als ein aufgesetztes generisches. Und dann bin ich mir nicht sicher, ob das Thema immer "politisch korrekt" gemacht werden soll. Beispiel Great Western Trail und 1st/2nd, Änderung Tipis zu Banditen. Man könnte sich auf den Standpunkt stellen, dass die Darstellung in der ersten Version akurater war, oder? Menschen wurden als Hindernisse betrachtet, "entfernt", es gab Belohnungen dafür... Vielleicht macht man das dann gedankenlos, Jahre lang spielt man es, ohne dass es auffällt, aber immerhin ist es im Spiel und damit das Potential da, dass man drüber redet? Geschichte mit Ecken und Kanten, oder lieber geschönt? GWT ist vielleicht nicht das beste Beispiel für ein Spiel, dass einem Wissen vermittelt.

  • Neben historischen Themen haben mich erstaunlicherweise die Piepmätze von #Flügelschlag inspiriert! Bis dato fristeten sie ein Schattendasein - ja sind da und machen Geräusche - inzwischen möchte ich durchaus mehr übers Federvieh wissen. Oder anders formuliert: Faszinierend! ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Wollte mal nachfragen , ob und wo es euch schon passiert ist, dass euch beim spielen das Thema selbst während oder später so interessiert hat , dass ihr euch anschliessend bzw. Bücher , Zeitunges oder Onlineartikel, Dokus und Spielfilme, Serien , Musik , Vorträge , Schulungen oder gar Events, Aufführungen , Ausfflüge und Reisen unternommen habt ?

    "Mal passiert"? Nee, regelmäßig! Vom Thema des Spiels bis zu einzelnen Person/Tieren/Ereignissen/was-auch-immer. Kann sogar passieren, wenn ich das Spiel nicht mal habe (z.B. Geschichte von Kutná Hora / Kuttenberg gelesen),

  • Mach ich interessanterweise meistens schon vorher bei potenziellen Kaufkandidaten, egal ob sie danach einziehen oder nicht. Dabei bin ich thematisch nicht besonders sensibel, ganz im Gegenteil. Aber interessiert mich da halt schon.


    Ansonsten:

    #ChocolateFactory - Direkt nach dem Spiel eine Tafel Schokolade und zwei Keksriegel mal etwas genauer untersucht. *börps*

    Einmal editiert, zuletzt von Biberle ()

  • Wollte mal nachfragen , ob und wo es euch schon passiert ist, dass euch beim spielen das Thema selbst während oder später so interessiert hat , dass ihr euch anschliessend bzw. Bücher , Zeitunges oder Onlineartikel, Dokus und Spielfilme, Serien , Musik , Vorträge , Schulungen oder gar Events, Aufführungen , Ausfflüge und Reisen unternommen habt ?

    Das kommt durchaus oft vor. Zuletzt haben bei "Trekking through history" einige Beschreibungen auf Kartenrückseiten von Personen, die ich zuvor nicht kannte, dazu geführt, dass ich auf Wikipedia mehr über diese Personen nachgelesen habe.

    Auch wenn ich beruflich für Spiele recherchiere (wie zum Beispiel bei Undo oder den ChronoCops), kommt es immer wieder vor, dass ich manche Dinge so interessant finde, dass ich später privat noch mal mehr dazu nachlese.

  • In der Schule hatte ich absolut kein Interesse am Fach Geschichte.

    Wahrscheinlich lag‘s hauptsächlich daran, wie dröge der Stoff vermittelt werden sollte.


    Das hatte sich schlagartig geändert, als ich (vor mehr als 50 Jahren) angefangen hatte, CoSims zu spielen.

    Seitdem hat sich bei mir eine höchst umfangreiche Sammlung von geschichtlichen Büchern, Atlanten, Magazinen und PDFs eingefunden (hauptsächlich in englischer Sprache).

    Auch Fernseh-Dokumentationen über historische Themen werden immer wieder gerne gesehen.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Es wurde zwar schon ewig nicht mehr gespielt, aber ich glaube bei mir war das erstmals bei #ThurnUndTaxis der Fall. Glaube auch mich zu erinnern das hier bereits im Regelheft einiges zum historischen Hintergrund mitgeliefert und erklärt wurde. Ich weiß aber noch das ich den Wikipedia Eintrag zum Werdegang der Familie damals sehr interessant fand.

    Ein weiteres gutes Beispiel ist #HallsOfHegra. Auf die Story wurde ich auch nur durch das Spiel aufmerksam.

    Spielen ist eine Tätigkeit, die man gar nicht ernst genug nehmen kann. - Jacques-Yves Cousteau

  • Das letzte Spiel, bei dem mir das passierte (obwohl ich es noch nie gespielt habe) - ist #JohnCompany - ich hatte immer vom Spiel gehört und wusste grob, dass es darum geht, mit Hauen und Stechen gemeinsam eine Firma zu führen.

    Erst das Video von ShutUpAndSitDown neulich hat mich darüber aufgeklärt, dass es in dem Spiel um die üblen Machenschaften der East India Trading Company in Indien geht und deren rücksichtslose Ausnutzung der dortigen Verhältnisse und Bevölkerung und dass man selbst quasi nachspielt, warum man als Shareholder der Company vor allem Entscheidungen zu seinem eigenen Wohl trifft, auch wenn das für die Gesellschaft und auch das Land und die Bewohner katastrophale Folgen hat. Dieser Ansatz, der zugleich satirisch, zynisch und lehrreich ist, hat mich fasziniert (ähnlich wie eben auch bei #PaxPamir ) - ich finde es super, wenn Spiele auf diese Art mehr sind, als ein reines Unterhaltungswerkzeug, wenngleich ich auch solche Spiele sehr zu schätzen weiß.

    Ich hoffe nun, dass ich irgendwann mal in den Genuss komme, das Spiel selbst auszuprobieren, fürchte aber, dass nicht zuletzt WEGEN des durchaus kontroversen Themas, welches einem dort vor Augen geführt würde, das Spiel real hier wenig Chancen hat.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...