Ich bin Bauchspieler.
Das heißt ja nicht, dass ich nicht denken kann oder will, aber: Ich will spielen.
Alles bis ins Detail durchzuplanen, mag ich nicht und das ist für mich auch kein Spielen.
Bis zu einem gewissen Grad liebe ich Zufälle in Spielen, damit Durchplanen möglichst gar nicht geht. Ich reagiere lieber auf die konkrete Spielsituation und mache dann das, was mir sinnvoll erscheint.
Ich will auch gar nicht "gut" spielen in dem Sinne, möglichst effizient auf Sieg zu spielen. Die Beschäftigung mit Spielen ist so viel mehr als bloß Siegen. Gewinnen lehne ich nicht ab, nehme ich mit, wenn es sich bietet, strebe ich aber nicht an.
Gerne setze ich mir eigene Ziele, so z.B. ist in Anno 1800 für mich eines von mehreren möglichen Zielen, von jedem der beiden Schiffstypen je ein 3er-Schiff zu haben, auch wenn ich weiß, dass man das zum Siegen nicht braucht, es dafür sogar hinderlich sein kann. Für mich ist das aber ein Aufbauspiel und keine Hetzjagd. Das lässt sich auch durch Hausregeln erreichen: Wer kein solches Ziel (mehrere zur Auswahl) erreicht hat, kommt einfach nicht in die Wertung, oder so; das bremst die Hetzjäger dann schon etwas aus. Da gibt es gerade bei diesem Spiel in der Solokampagne, bei der ich am Playtesting durchaus intensiv beteiligt war, schöne Beispiele für mögliche Ziele, die nicht in einer Punktejagd bestehen.
Also: Strategie und Taktik sind gut und schön, aber bitte mit Maßen.