Downtime in Spielen oder Faulheit zu planen?

  • Bei neuen Spielebesprechungen hört man gelegentlich: toll das jeder in jedem Spielerzug was bekommt/macht... das reduziert die Downtime. Ist ja auch kein schlechter Ansatz, aber vielleicht nicht immer notwendig?

    Bei komplexen Spielen: hat man hier nicht eigentlich immer etwas, was man überlegen kann? Hängt das nicht eher an einem selber, das man das nicht möchte?

    Ich hatte Great Western Trail Partien bei denen ich viel Downtime hatte, das lag aber einfach daran, dass ich nicht mehre Züge voraus gedacht habe. Mittlerweile ist das anders, ich plane mehrere Züge, da ist die Downtime kein Problem mehr.

    Oder bei Brass, weil andere analysierten, wer wohl was machen will, wann man in der Zugreihenfolge sein will etc. Und ich war eben nicht so im Spiel.

    Beide Male also kein Makel am Spiel, sondern selber schuld.

    Ein Problem wird das nur, wenn sich alles komplett verändert, bis man wieder am Zug ist. Oder im Zug Zufallsereignisse einen zwingen neu zu denken: z.B. welchen Gegner ziehe ich bei Mage Knight. Ist notwendig in dem Spiel, aber führt zu Downtime.

    Oder viel Overhead im Spiel: neuen Raum beim Dungeon Crawler aufbauen z.B.

    Ein Spiel wie Ark Nova z.B. sollte eigentlich recht wenig Downtime haben, zumindest wenn alle im Zug der anderen über ihren Zug nachdenken. Seltsam eigentlich, dass die Spieldauer zu lang ist.

  • Das ultimative Warten auf den Automa:

    D. O. O. O. W. N. T. I. M. E.

    Für 1 Spieler und 99 Automas.

    Unvor(be)stellbar :tap1:

    Einmal editiert, zuletzt von Gead (12. August 2023 um 13:11) aus folgendem Grund: Was mir bei diesem Geduldspiel so durch den Kopf gehen könnte, während ich – auf die Spielzüge der 99 Automas – warte, ist gleichzeitig der Versuch, herauszufinden wie lang hier eigentlich ein Text sein kann, der (optional) als Bearbeitungsgrund angegeben werden darf, und der zudem geeignet ist, die wahrscheinlich endlose Wartezeit für einen lediglich kurzen Moment zu überbrücken?! Offenbar bin ich aber immer noch nicht dran und habe den Grund des Bearbeitungsfelds auch nicht erreicht … Na, dann! Mehr Zeit, sich tiefergehende Gedanken über das Solospiel zu machen: Jede/r Automa hat verdeckt und für die anderen Automas nicht sichtbar eine Karte mit (hihi) hidden information vor sich ausliegen; und der Au(toma)tor – ja, das ist die Zukunft: künstliche Autor*innen – hat die Spielregel vollautomatisiert und die lieb gewonnene Eigenart des Menschen, einer Freizeitbeschäftigung Spielregeln zu geben quasi wegrationalisiert, d.h. der Mensch ist in dieser spielmechanischen Vollendung das lebende Fossil, das nun zum ewigen Warten verdammt und die „99“ nur zur Beruhigung gedacht ist, dass es zwar dauert, man aber irgendwann doch endlich mal drankommt … Das ist auch der Platz, den eigenen Spielzug/Beitrag zu diesem Thread nochmals zu überdenken: Downtime gibt (mir) die Möglichkeit zur Reflexion – das ist doch ein schöner und zugleich sinnvoller Grund!

  • Ich stimme dir zu, dass es schneller geht, wenn man seinen Zug bereits gut vorbereitet, während die anderen spielen.

    Allerdings finde ich das auch manchmal etwas schade. Denn ich habe in letzter Zeit mehrfach festgestellt, dass ich damit kaum noch mitbekomme, was sonst noch passiert. Was die anderen machen und wie sie spielen. Damit fühlt es sich nicht mehr so sozial an, wie ich es gerne hätte.

    Das ist natürlich auch eine Frage der Übung, denn bei neuen Spielen muss man noch über seinen Zug nachdenken.

    Ich bin mir aber nicht mehr so sicher wie früher, ob es für meinen Spaß gutes Spieldesign ist (oder die richtige Komplexitätsklasse), wenn man sich gut vorbereiten kann und die Komplexität des Spiels das gleichzeitig praktisch erfordert, um einigermaßen flüssig spielen zu können. Etwas während den Zügen seiner Mitspieler machen zu dürfen finde ich dagegen fast immer gut.

  • Das ultimative Warten auf den Automa:

    D. O. O. O. W. N. T. I. M. E.

    Für 1 Spieler und 99 Automas.

    Unvor(be)stellbar :tap1:

    Civilization III mit 15 opponents und schwachem Rechner.

    Ontopic :

    Ich finde es gibt Downtime und es gibt Downtime.

    positive Downtime :

    Spiele wie Darwin / Tiletum / Brass : während andere denken oder agieren, lässt sich gut ein Plan A/B für den nächsten Zug und eine grobe Fahrtrichtung für den 2. und 3.Zug voreinstellen. Dazu ein bisschen Rest-Reserve, falls etwas unerwartetes geschieht.

    Spontane Effekte, wie z.Bsp der Erhalt von genau der einen Macht bei Terra Mystica um dann doch da schaufeln zu können und dann wäre ja doch das möglich und wohin könnte dies nun führen und und und.

    negative Downtime :

    Die beginnt bei mir erst ab dem Moment, wo ich mit obigem fertig bin.

    Je intensiver mich ein Spiel packt, ich drin bin, Spaß daran habe durch die Pläne A und B und die Fahrtrichtungen gehe, desto besser gefällt mir das Spiel und desto weniger macht mir eine Downtime durch die Mitspieler etwas aus.

    In meinen Runden stehen wir da alle in etwa auf Augenhöhe mit überschaubarer Streuung, daher habe ich das in dem Rahmen sehr selten.

    Weniger selten :

    Bei Spielen die eher etwas fluffiger für mein Empfinden sind, zBsp Terraforming Mars, ich gestehe dort jedem zu der neu ist, sich erstmal in die Karten reinzulesen ein bisschen zu schauen was es so gibt etc. , gleiches beim Draft, da triggert mich das schon mal eher.

    Der Spielzug in einer Runde ist im Regelfall sehr stark pre-deterministisch und überschaubar. Ich habe X Geld, damit kann ich bauen : Karte 1, 2, 3. dazu meine beiden Aktionen auf Karte A und B. Und 8 Pflanzen die gewandelt werden, okay Prio 1 2 3 go.

    Da stört mich eher eine Downtime weil es (in dem Moment für mich) weniges gedanklich zu tun gibt.

  • Ich stimme dir zu, dass es schneller geht, wenn man seinen Zug bereits gut vorbereitet, während die anderen spielen.

    Allerdings finde ich das auch manchmal etwas schade. Denn ich habe in letzter Zeit mehrfach festgestellt, dass ich damit kaum noch mitbekomme, was sonst noch passiert. Was die anderen machen und wie sie spielen. Damit fühlt es sich nicht mehr so sozial an, wie ich es gerne hätte.

    Das ist natürlich auch eine Frage der Übung, denn bei neuen Spielen muss man noch über seinen Zug nachdenken.

    Ich bin mir aber nicht mehr so sicher wie früher, ob es für meinen Spaß gutes Spieldesign ist (oder die richtige Komplexitätsklasse), wenn man sich gut vorbereiten kann und die Komplexität des Spiels das gleichzeitig praktisch erfordert, um einigermaßen flüssig spielen zu können. Etwas während den Zügen seiner Mitspieler machen zu dürfen finde ich dagegen fast immer gut.

    Bin ich bei dir. Man erkennt den Zug der Mitspielenden am ehesten über sich verändernde Ausganslagen auf dem Board, nicht darüber, dass man seinen Zug aktiv mitverfolgt. Eher ein Wahrnehmen "Da tur wer was" im Abgleich mit dem eigenen Plan.

    Ich mag ebenfalls die Spiele die auf dieser passiven triggernden Aktions-Ebene interagieren.

    - Marktmechanismen/EinkommensTrigger (Brass und die kleine Blase des Machterhalts bei TM/Gaia)

    - Rollenwahlen wie bei Carnegie

  • Das hängt immer sehr vom Spiel und vom Mitspieler ab.

    Bei Spielen mit wenig direkter Spielerinterkation kann man meist schon gut seinen Zug vorplanen (z.B. Arche Nova). Das sollte man dann auch tun.

    Bei Spielen mit direkter Spielerinteraktion ändert sich die Spielsituation oft zwischen den Zügen (Brass, Gaia Projekt, Mombasa). Dann muss man umplanen, was eben Zeit braucht. Man kann nicht von jedem Spieler verlangen, dass er mehrere Alternativpläne in der Tasche hat.

    Bei Spielen mit "mittel viel" direkter Spielerinteraktion (z.B. Terraforming Mars) wäre es schon schön, wenn man seinen Zug vorplanen würde. Falls dann der Gegner doch mal dazwischen grätscht, muss man eben umplanen.

    Was Personen mit Analyse Paralyse angeht, die die Downtime hochtreiben: Wenn am Ende ihrer langen Überlegungen wenigstens ein guter Zug steht, hab ich damit kein großes Problem (ich achte aber darauf, dass ich max. 1 AP anfällige Person in einer Spielrunde dabei hab).

    Richtig doof ist es allerdings, wenn die Person ewig überlegt und dann trotzdem grottig spielt. Das hab ich vor allem beim Tabletop erlebt. So gemäß dem Motto: So einen schlechten Zug/Move hättest du jetzt auch aus dem Bauch raus, und ohne 5 Minuten überlegen, machen können!

    Mit solchen Personen spiele ich dann nicht mehr, oder eben nur noch einfache Spiele.

    Ich hab inzwischen eine Gruppe von Schnellspielern, die aber auch taktisch anspruchsvolle Spiele sehr gut spielen können. Damit bin ich echt zufrieden :)

  • Zeit, die ich mit Planen verbringe, während andere dran sind, ist ja in dem Sinne keine Downtime - ich nutze sie ja. Gelegentlich bin ich froh, wenn andere länger brauchen, so dass ich ebenfalls länger überlegen kann.

    Downtime ist die Zeit, in der meine Mitspieler in "Lebensgefahr" schweben, weil das "Ungedulds-Monster" in mir an der Gittertür rüttelt und raus will. Das Rütteln wir dann besonders stark, wenn

    - man seine Zug abgeschlossen hat und der nachfolgende Spieler ganz überrascht guckt: "ich bin dran?"

    - ein Spieler genügend Zeit mit Planung während seine Zuges verbringt, um das Spiel bis zum Ende durchzurechnen

    - ein Spieler "planning bei doing" spielt, also einen Spielzug durchführt und kurz vor Abschluss feststellt, dass er doch nicht so gut ist, alles zurücknimmt und etwas anderes tut

    - ein Spieler kurz bevor er dran kommt feststellt, dass es Zeit ist, auf Toilette zu gehen

    Ich weiß: wir spielen, wir sind nicht auf der Flucht! ;)

    Aber wenn man sich einen Spielzug überlegt hat, hängt dessen Umsetzung oft daran, was die Mitspieler tun, man ist neugierig, ob es klappt - und will loslegen ... unnötige Verzögerungen erfordern dann ein besonderes Maß an Geduld - und wenn dies spürbar wird ... ist es Downtime.

    Aufstehen und sich bewegen ist übrigens eine gesunde Option, um die Downtime wenigstens ein bißchen zu optimieren ... und ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl ;)

  • Tatsächlich fühlen sich für mich oft Spiele mit simultanen Zügen nach mehr negativer Downtime an. Bin eher ein "Bauchspieler" und meist deutlich zügiger als meine Mitspielenden mit meinem Zug durch. Bei den meisten Spielen mit simultanen Zügen kann man dann aber überhaupt nicht weiter planen oder überlegen, da oftmals irgendein Input (Karte aufdecken, Würfeln, neues Kartenset beim Draft o.ä.) erfolgt woraufhin dann die Züge durchgeführt werden. Ohne diesen Input ist Planen meist wenig sinnvoll und alle anderen sind noch total vertieft in deren Züge, dass man dann eben so da sitzt und wartet :)

  • Die Downtime ist auch schwer von den Mitspielern abhängig. Wenn da ein oder sogar mehrere Analyse/Paralyse-Typen am Tisch sitzen, könnte ich zu viel kriegen. Das hat mir schon zwischenzeitlich die kooperativen Dungeoncrawler madig gemacht. „Wäre es nicht besser, wenn wir stattdessen Gegner xy angreifen, vorher noch mit drei Charaktern Waffen tauschen und vielleicht nochmal 5 Heiltränke kaufen gehen?“ Und solche Diskussionen bei jedem zweiten Zug. Wenn du solche Leute dabei hast, bist du froh, wenn sich die Spieleentwickler etwas einfallen lassen, um alle am Tisch zu beschäftigen.

  • Den Aspekt, dass man auch gefühlt mehr Downtime haben kann bei simultanen Zügen, den finde ich interessant.

    Die Downtime ist eh sehr subjektiv, wenn man wartet vergeht Zeit langsamer, als wenn man grübelt. Ich denke fast alle werden unterschätzen wie lange andere auf einen warten.

    "Ich spiele aus dem Bauch" ist für mich synonym mit "ich verwende 20% Hirn". Ist legitim, aber das ist dann die "selbst verschuldete" Downtime, wenn nicht alle in der Gruppe so spielen wollen.

    Einmal editiert, zuletzt von gelöscht_09112023 (13. August 2023 um 00:02)

  • Die Downtime ist auch schwer von den Mitspielern abhängig. Wenn da ein oder sogar mehrere Analyse/Paralyse-Typen am Tisch sitzen, könnte ich zu viel kriegen. Das hat mir schon zwischenzeitlich die kooperativen Dungeoncrawler madig gemacht. „Wäre es nicht besser, wenn wir stattdessen Gegner xy angreifen, vorher noch mit drei Charaktern Waffen tauschen und vielleicht nochmal 5 Heiltränke kaufen gehen?“ Und solche Diskussionen bei jedem zweiten Zug. Wenn du solche Leute dabei hast, bist du froh, wenn sich die Spieleentwickler etwas einfallen lassen, um alle am Tisch zu beschäftigen.

    Es gibt Leute, die es übertreiben. Aber manchmal findet man unterschiedliche Teile eines Spiels interessant. Wenn ich bei Frosthaven die Outpost Phase nicht spannend/interessant finde, dann entsteht für mich schnell Downtime.

    Chronicles of Drunagor hat mich der Heldenzug nicht so abgeholt, der Mitspieler fand das interessant.

    Vermutlich hat jeder Spiele bei denen man mehr Downtime empfindet, als die MitspielerInnen es tun.

  • Solange Downtime nich durch äußere Einflüsse entsteht, die nichts mit dem Spiel zu tun haben (Stichwort Handy 8o ), habe ich damit kein Problem und würde auch nicht sagen, dass es Faulheit zu denken ist. Ich kann etwas totdenken und einen schlechten Zug machen und aus dem Bauch spielen und einen guten Zug ^^

  • "Ich spiele aus dem Bauch" ist für mich synonym mit "ich verwende 20% Hirn". Ist legitim, aber das ist dann die "selbst verschuldete" Downtime, wenn nicht alle in der Gruppe so spielen wollen.

    Wenn ich meine Stats anschaue und dabei nur 20% genutzt haben soll, so wäre wäre ich vermutlich Superbrain :D

    Möchte dieser Aussage entschieden widersprechen, meiner Erfahrung nach sind "Kopfspieler" nicht pauschal besser oder verwenden "mehr Hirn". Menschen erkennen unterschiedlich schnell Zusammenhänge und sind vor allem unterschiedlich schnell darin Entscheidungen zu treffen bzw. bereits getroffene Entscheidungen auch als solche anzunehmen.

  • Wenn ich meine Stats anschaue und dabei nur 20% genutzt haben soll, so wäre wäre ich vermutlich Superbrain :D

    Möchte dieser Aussage entschieden widersprechen, meiner Erfahrung nach sind "Kopfspieler" nicht pauschal besser oder verwenden "mehr Hirn". Menschen erkennen unterschiedlich schnell Zusammenhänge und sind vor allem unterschiedlich schnell darin Entscheidungen zu treffen bzw. bereits getroffene Entscheidungen auch als solche anzunehmen.

    ja sehe ich auch so. Meistens sind die Spieler, die lange überlegen diejenigen, die auch unsinnige Züge durchdenken. Erfahrene Spieler agieren da meist effektiver, da man schon ein Gefühl dafür hat, was ein guter Zug sein könnte. Ich hatte mal eine Partie Funkenschlag mit einem Mathematiker, der jede potentielle Kombination von drei Städten berechnet hat, die er anschließen konnte.

    Meiner Meinung nach sind Spiele mit hoher Downtime oft schlecht designte Spiele. Häufig haben solche Spiele viele Faktoren, die auf den eigenen Zug Auswirkungen haben (Viele wenn... dann Effekte), dadurch werden die Auswirkungen der eigenen Züge weniger offensichtlich und man kann nicht mehr so gut aus dem Bauch spielen und muss mehr Züge durchdenken.

    Ich stimme aber zu, dass ein Spiel, das einen Pakt, dadurch gewinnt wenn man im Zug der Mitspieler Pläne macht und sich überlegt, was die nächsten Ziele sein können. Man sollte nur darauf verzichten wirklich alles zu durchdenken.

    Ich neige meistens in den letzten Zügen zu AP da hier in der Regel alles determiniert ist und man wirklich die beste Option finden kann. Vorher gibt es viele Unwägbarkeiten. Da ich das aber weiß, dass mir sowas passieren kann, nehme ich mir meistens vor höchstens 3 Optionen zu durchdenken und mich dann zu entscheiden. Denn für die Mitspieler ist es irgendwann auch langweilig

  • "Ich spiele aus dem Bauch" ist für mich synonym mit "ich verwende 20% Hirn". Ist legitim, aber das ist dann die "selbst verschuldete" Downtime, wenn nicht alle in der Gruppe so spielen wollen.

    Wenn ich meine Stats anschaue und dabei nur 20% genutzt haben soll, so wäre wäre ich vermutlich Superbrain :D

    Möchte dieser Aussage entschieden widersprechen, meiner Erfahrung nach sind "Kopfspieler" nicht pauschal besser oder verwenden "mehr Hirn". Menschen erkennen unterschiedlich schnell Zusammenhänge und sind vor allem unterschiedlich schnell darin Entscheidungen zu treffen bzw. bereits getroffene Entscheidungen auch als solche anzunehmen.

    1. Ich sage nicht, dass Kopfspieler besser sind. Ich würde aber sagen, man wird ein besserer Spieler, wenn man seinen Kopf verwendet. Es gibt aber auch Leute die haben kein Glück beim Denken ;) .

    2. Mit 100% Hirn ist man nicht 5 Mal so gut wie mit 20%, würde ich sagen. Ich denke das ist so ein "Diminishing returns" Ding. Sorry.

    Die "aus dem Bauch" Debatte ist wahrscheinlich sinnlos. Man sollte nicht immer alles komplett durchdenken, da kommt man zu nichts. Aber man nicht unter anderem dann Dinge aus dem Bauch, wenn man die Folgen/Unterschiede nicht absehen kann? Z.B. zwei Züge in einem Spiel sehen etwa gleich gut aus. Welcher besser ist, das ist dann eventuell zu komplex für einen zu durchdenken. Dann vertraut man seinem Bauch und macht halt einen von beiden. Vielleicht hätte man es mit Denken geschafft.

  • Ich bemerke an mir eine zunehmende Intoleranz gegenüber Langdenkern und der daraus folgenden Downtime für mich. Ich spiele sehr stark aus dem Bauch heraus und investiere eher selten nennenswerte Zeit meines Zuges, um irgendetwas zu optimieren. Mehr als das, was ich während der Züge meiner Mitspieler an Zeit zum Überlegen hatte, benötige ich selten – nur dann, wenn der Zug des Spielers zuvor meine ersten beiden Plänen ernsthaft zerstört hat, was vielleicht ein oder zwei Mal pro Partie der Fall ist.

    Besonders unverständlich sind mir Spieler, die schon zu Beginn ihres Zuges blitzschnell die zwei oder drei besten Optionen für sich erkannt (und kommuniziert) haben, und dann trotzdem noch 5 Minuten darüber brüten, ob es nicht noch eine weitere Option gibt oder ob Option B vielleicht unter der Annahme, dass in den folgenden drölfzig Zügen gewisse Dinge passieren, eventuell am Ende um 1 Punkt besser sein könnte als Option A oder Option C. Und sich dabei womöglich noch derart verzetteln, dass sie mindestens einmal wieder ganz von vorner loslegen müssen. Da muss man m.E. einfach mal eine Entscheidung treffen und abwarten, wie es sich entwickelt. Schließlich ist es nur ein Spiel und geht letztlich um nichts.

    Wenn Spiele, die problemlos in 90 Minuten spielbar wären, durch Langdenker plötzlich 150 oder gar 180 Minuten dauern, dann werde ich jene Runde in Zukunft meiden. Mit gewissen Leute spiele ich keine Viererpartien mehr, weil ich gefühlt 80% der Spieldauer geistig Däumchen drehe. Natürlich könnte ich die Zeit dafür nutzen, um wie beim Schach noch mehr Halbzüge im Voraus zu durchdenken, aber darin sehr ich für mich keinen Sinn, das würde mir den Spielspaß verderben.

  • Wahrscheinlich gilt auch hier das Pareto-Prinzip: mit den letzten 20 % drüber nachdenken (was so lang dauert, wie über die ersten 80 % nachzudenken), erzielt man am Ende nicht wesentlich mehr Erfolg. Daher spiele ich lieber mit Menschen, denen die 80 % im Kopf ausreichen. 😉

    Es gibt natürlich Spiele, die langes Nachdenken forcieren und die letzten Züge der Partie sind dann immer die längsten. Aber auch hier gibt es eben Menschen, bei denen diese Züge dann noch länger sind. Und um 2 Uhr nachts kann das schon sehr anstrengend und ermüdend sein.

  • Es gibt natürlich Spiele, die langes Nachdenken forcieren und die letzten Züge der Partie sind dann immer die längsten.

    Das gibt es auch andersrum. Bei Istanbul kann es schon Mal 15 min dauern, bevor man seinen ersten Zug macht. Danach geht es dann etwas schneller. Deshalb fasse ich das Spiel auch nicht mehr an, das war mir deutlich zu Gehirn ermattend.

  • Bei Istanbul kann es schon Mal 15 min dauern, bevor man seinen ersten Zug macht.

    8|

    Wow. Ich bin überrascht. Und es erschließt sich mir (noch) nicht. Klar, bei einer zufälligen Auslage muss man den Spielplan erst mal "lesen", aber dazu reichen doch 5 Minuten locker aus, um sowohl einen Plan als Startspieler zu haben als auch einen Plan B, je nachdem, wie die Mitspielenden starten!?

    Bitte erhelle mich, was ihr in 15 Minuten alles an Überlegungen anstellt!

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra (13. August 2023 um 16:17)

  • Alle Züge bis zum ersten Rubin inkl. der Gegnerzüge. Das hat mich so massiv überfordert, dass ich dieses Spiel nach der RegVor 2016 nie wieder angerührt habe.

    Ach so, ihr habt es auf Turnierniveau gespielt. Das erklärt einiges. Aus meiner Sicht zerstört man sich damit sowieso die meisten Spiele. Aber das ist ein anderes Thema. Danke für deine Antwort.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

  • Gerade beim Schach kann es, je nach den Umständen, elementar sein eben auch mal ein ordentlich Pfund seiner Bedenkzeit zu investieren

    Der Grund, warum ich schon seit Jahren kein Schach mehr spiele...

    In der Expertiseforschung ist Schach ein beliebtes Forschungsobjekt und da zeigt sich, dass Schachexperten gar nicht unbedingt mehr Züge vorausdenken, sondern stattdessen besser in der Lage sind schlechte Positionen zu antizipieren und auf Grundlage dessen bestimmte Äste des Entscheidungsbaums gar nicht erst en detail durchdenken.*

    * Wenn ich mich recht erinnere; ist alles 10-15 Jahre her, dass ich damit Kontakt hatte.


    On Topic: ich will niemanden als „denkfaul“ bezeichnen, weil ich das etwas unschön finde. Es ist mir aber dennoch selbst oft ein Rätsel, wie lange mache:r an Zügen grübeln kann. Zuletzt ist mir das bei Arche Nova oft aufgefallen, wo ich selbst nicht selten einen Plan im Kopf habe und meine kommenden 3-4 Aktionen schon kenne. Dann checkt man, wenn man am Zug ist, mal eben schnell ob sich die Auslage derart geändert hat, dass man seinen Plan etwas anpassen muss oder möchte. Ansonsten gehen meine Züge da wirklich flott. (Etwas Bedenkzeit habe ich nur gegen Ende, wenn es teilweise etwas unübersichtlich wird, ob man mit einem Zug schon die Marker kreuzt oder noch nicht.)

    Einmal editiert, zuletzt von verv (14. August 2023 um 06:45)

  • Der Grund, warum ich schon seit Jahren kein Schach mehr spiele...

    In der Expertiseforschung ist Schach ein beliebtes Forschungsobjekt und da zeigt sich, dass Schachexperten gar nicht unbedingt mehr Züge vorausdenken, sondern stattdessen besser in der Lage sind schlechte Positionen zu antizipieren und auf Grundlage dessen bestimmte Äste des Entscheidungsbaums gar nicht erst en detail durchdenken.*

    * Wenn ich mich recht erinnere; ist alles 10-15 Jahre her, dass ich damit Kontakt hatte.


    On Topic: ich will niemanden als „denkfaul“ bezeichnen, weil ich das etwas unschön finde. Es ist mir aber dennoch selbst oft ein Rätsel, wie lange mache:r an Zügen grübeln kann. Zuletzt ist mir das bei Arche Nova oft aufgefallen, wo ich selbst nicht selten einen Plan im Kopf habe und meine kommenden 3-4 Aktionen schon kenne. Dann checkt man, wenn man am Zug ist, mal eben schnell ob sich die Auslage derart geändert hat, dass man seinen Plan etwas anpassen muss oder möchte. Ansonsten gehen meine Züge da wirklich flott. (Etwas Bedenkzeit habe ich nur gegen Ende, wenn es teilweise etwas unübersichtlich wird, ob man mit einem Zug schon die Marker kreuzt oder noch nicht.)

    Ich denke ein Schachexperte ist nicht zu vergleichen mit dem typischen "aus dem Bauch" Spieler. Intuition aus Erfahrung hilft die Züge einzugrenzen, über die er/sie dann nachdenkt.

    Ich habe mich ja selber als denkfaul bezeichnet, denke das ist ok. Great Western Trail wollte ich halt einfach eine Strategie ausprobieren, um zu sehen was passiert. Dann fehlte an den entscheidenden Stellen 1 Geld und ich war nicht mehr im Rennen. Dadurch zog sich das Spiel für mich. Was mein Fehler war.

  • AP ist gleichzeitig ein Spieler und ein Spielproblem. Wie schon von einigen hier genannt, gibt es Spiele die AP forcieren und welche die es weniger tun. Ich persönlich bin ein Fan von interaktiven spielen, die haben aber oft den Nachteil, dass man seinen Zug komplett erst planen kann wenn man dran ist aber gleichzeitig interessieren mich die Züge der anderen halt auch wirklich. In größtenteils solitären Euros kann man natürlich super in den anderen Zügen seinen Zug planen. Da hab ich es auch oft erlebt wenn ich mal wieder Flügelschlag als Spiel genutzt habe um Neulinge ins Hobby einzuführen, dass ich meinen Zug immer in den Zügen der anderen plane, etwa 5 Minuten auf meinen Zug warte, der schon 6 mal durchgeplant ist um den dann in 10-20 Sekunden zu machen und dann wieder 5 Minuten zu warten. Das Resultat: ich kann Flügelschlag nicht mehr sehen.

    Was mir aber auch aufgefallen ist, ist dass das oft ehrgeizige Spieler betrifft, die unbedingt gewinnen müssen und dann muss bis auf's letzte optimiert werden. Meine Ex-Freundin ist die schlimmste AP-Spielerin, die ich je getroffen habe, absolute Downtime Queen. Wir haben Brass: Birmingham zu zweit gespielt und auch Terraforming Mars, beides hat über 4 Stunden gedauert und ich vermute, dass ich allerhöchstens 1/4 der Zeit aktiv gespielt habe. 5-10 Minuten auf ihren Zug warten war nicht ungewöhnlich. Und bei ihr lag es einfach daran, dass sie in allem was sie tut unbedingt die beste sein muss, zu akzeptieren dass man das jetzt nicht komplett durchplant und vllt nen Fehler macht, war einfach nicht möglich. Da war auch nichts dran zu machen. Da ich meine Partien mit Zeiten logge ist mir retrospektiv auch aufgefallen, wie viel schneller viele Spiele gehen, wenn sie nicht mehr mitspielt.

  • Meine Ex-Freundin ist die schlimmste AP-Spielerin, die ich je getroffen habe [...]

    Ohne sagen zu wollen, dass das bei euch so war, kommt das meiner Erfahrung nach in Partnerschaften manchmal dann besonders vor, wenn man einen Vielspieler (oft der Mann) und eine Wenigerspielerin hat, die sich gefühlt dann mehr anstrengen muss um gewinnen zu können.

    Was ich damit sagen will: Manchmal sind wir Vielspieler (ungewollt!) mit dran schuld, dass es sich zieht. Vor zwei Wochen noch erlebt.

  • AP ist gleichzeitig ein Spieler und ein Spielproblem. Wie schon von einigen hier genannt, gibt es Spiele die AP forcieren und welche die es weniger tun. Ich persönlich bin ein Fan von interaktiven spielen, die haben aber oft den Nachteil, dass man seinen Zug komplett erst planen kann wenn man dran ist aber gleichzeitig interessieren mich die Züge der anderen halt auch wirklich. In größtenteils solitären Euros kann man natürlich super in den anderen Zügen seinen Zug planen. Da hab ich es auch oft erlebt wenn ich mal wieder Flügelschlag als Spiel genutzt habe um Neulinge ins Hobby einzuführen, dass ich meinen Zug immer in den Zügen der anderen plane, etwa 5 Minuten auf meinen Zug warte, der schon 6 mal durchgeplant ist um den dann in 10-20 Sekunden zu machen und dann wieder 5 Minuten zu warten. Das Resultat: ich kann Flügelschlag nicht mehr sehen.

    Also fünf Minuten find ich durchaus erträglich, gerade wenn man in Vollbesetzung spielt ist etwas mehr als ne Minute pro Mitspieler vollkommen ok.

    Zumal Du die Zeit ja selbst noch nutzt, um deinen nächsten Zug durchzuplanen.

    Auch wenn ich das Grundgefühl absolut nachvollziehen kann. Hab letztes Jahr auf nem öffentlichen Spieletreff Dune erstmals gespielt - und seitdem auch nie wieder. 10-20 Minuten Downtime pro Runde hat das Spiel für mich unglaublich langweilig werden lassen.

    Was man bzgl. AP aber auch immer wieder im Kopf haben muss: Manche, gerade wenn es keine Vielspieler sind, sind auch einfach damit überfordert, im Voraus mit Eventualitäten zu planen. Ein Kumpel von mir versucht zwar immer uns zuliebe, so gut wie möglich während der Downtime mitzudenken, wird dann aber durch die ein oder andere Mitspieler-Aktion doch immer mal wieder sehr aus dem Konzept geworfen und braucht dann seine Zeit.

    Ist im Freundeskreis, in dem es eh um die Gesellschaft geht, aber voll ok. Auch wenn es natürlich dazu führt, dass man die Spielwahl versucht ein bisschen anzupassen :)

  • Meine Ex-Freundin ist die schlimmste AP-Spielerin, die ich je getroffen habe [...]

    Ohne sagen zu wollen, dass das bei euch so war, kommt das meiner Erfahrung nach in Partnerschaften manchmal dann besonders vor, wenn man einen Vielspieler (oft der Mann) und eine Wenigerspielerin hat, die sich gefühlt dann mehr anstrengen muss um gewinnen zu können.

    Was ich damit sagen will: Manchmal sind wir Vielspieler (ungewollt!) mit dran schuld, dass es sich zieht. Vor zwei Wochen noch erlebt.

    Schwer zu sagen, ohne die Brettspielaffinität meiner Ex-Freundin wäre ich vermutlich nicht wieder zurück in dieses Hobby gerutscht. Könnte aber natürlich was dran sein, Brass und TFM waren allerdings beides Erstpartien für uns beide.

    Einmal editiert, zuletzt von Wuschel (14. August 2023 um 17:11)

  • AP ist gleichzeitig ein Spieler und ein Spielproblem. Wie schon von einigen hier genannt, gibt es Spiele die AP forcieren und welche die es weniger tun. Ich persönlich bin ein Fan von interaktiven spielen, die haben aber oft den Nachteil, dass man seinen Zug komplett erst planen kann wenn man dran ist aber gleichzeitig interessieren mich die Züge der anderen halt auch wirklich. In größtenteils solitären Euros kann man natürlich super in den anderen Zügen seinen Zug planen. Da hab ich es auch oft erlebt wenn ich mal wieder Flügelschlag als Spiel genutzt habe um Neulinge ins Hobby einzuführen, dass ich meinen Zug immer in den Zügen der anderen plane, etwa 5 Minuten auf meinen Zug warte, der schon 6 mal durchgeplant ist um den dann in 10-20 Sekunden zu machen und dann wieder 5 Minuten zu warten. Das Resultat: ich kann Flügelschlag nicht mehr sehen.

    Also fünf Minuten find ich durchaus erträglich, gerade wenn man in Vollbesetzung spielt ist etwas mehr als ne Minute pro Mitspieler vollkommen ok.

    Zumal Du die Zeit ja selbst noch nutzt, um deinen nächsten Zug durchzuplanen.

    Abgesehen davon, dass ich Flügelschlag niemals freiwillig in Vollbesetzung spielen werde, macht es halt das Verhältnis. Ich brauche längst keine 5 Minuten um meinen Zug durchzuplanen, und wenn ich 10-20 Sekunden für meinen Zug brauche, die anderen aber deutlich länger für ihren, dann stimmt das Verhältnis einfach nicht so. Normalerweise nicht so das Problem, aber wenn's ständig vorkommt nervt's halt schon. Bissel warten ist überhaupt kein Problem, vor allem nicht in interaktiven Spielen wo mich die anderen Spielzüge interessieren, Flügelschlag is halt leider Multiplayer Solitär, aber wenn die Verhältnisse so weit auseinander gehen und die Leute erst in ihrem Zug anfangen zu überlegen was sie denn so machen könnten, dann zerrt das halt an meinem Geduldsfaden.

  • Was mir aber auch aufgefallen ist, ist dass das oft ehrgeizige Spieler betrifft, die unbedingt gewinnen müssen und dann muss bis auf's letzte optimiert werden.

    Beim Optimieren geht es nicht unbedingt ums Gewinnen, sondern die Denksportaufgabe als solches triggert einfach manche Menschen. Das heißt, selbst wenn der letzte Platz schon in Stein gemeißelt ist, kann die Denksportaufgabe, in einem bestimmten Zug das Nonplusultra rausholen zu wollen, noch genauso reizvoll sein wie in der Situation, noch gewinnen zu können. Das ist ein Wesenszug, den man leider nicht so einfach abstellen kann, wie ich aus eigener Erfahrung weiß ... :floet:

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

  • Was mir aber auch aufgefallen ist, ist dass das oft ehrgeizige Spieler betrifft, die unbedingt gewinnen müssen und dann muss bis auf's letzte optimiert werden.

    Beim Optimieren geht es nicht unbedingt ums Gewinnen, sondern die Denksportaufgabe als solches triggert einfach manche Menschen. Das heißt, selbst wenn der letzte Platz schon in Stein gemeißelt ist, kann die Denksportaufgabe, in einem bestimmten Zug das Nonplusultra rausholen zu wollen, noch genauso reizvoll sein wie in der Situation, noch gewinnen zu können. Das ist ein Wesenszug, den man leider nicht so einfach abstellen kann, wie ich aus eigener Erfahrung weiß ... :floet:

    Man muss sich einfach nur lange genug einreden, dass es auch reizvoll sein kann, im sozialen Umgang das Nonplusultra rauszuholen und die Nerven der anderen Mitspielenden nicht zu strapazieren. ;)

  • Bewährt haben sich prinzipiell 2 Vorgehensweisen:

    1. Man muss nicht immer den absolut besten Zug machen.

    2. Während die anderen ihre Züge machen, kann man schon sein weiteres Vorgehen - zumindest grob - planen. Eventuelles nachjustieren aufgrund vorangegangener Ereignisse sollten dann nicht mehr so ins Gewicht fallen. Eine komplett aus dem Ruder gelaufene Situation führt dann schnell zu 1.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Während die anderen ihre Züge machen, kann man schon sein weiteres Vorgehen - zumindest grob - planen. Eventuelles nachjustieren aufgrund vorangegangener Ereignisse sollten dann nicht mehr so ins Gewicht fallen. Eine komplett aus dem Ruder gelaufene Situation führt dann schnell zu 1.

    Naja es gibt Spiele, da ändert sich der Board State so stark, dass ich sie nicht mit mehr wie zwei Spielern spielen würde. Hier fällt mir Five Tribes ein. Bei Grand Austria Hotel ist es übel wenn Du die Aktionen 1 und 8 hast....

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Was mir aber auch aufgefallen ist, ist dass das oft ehrgeizige Spieler betrifft, die unbedingt gewinnen müssen und dann muss bis auf's letzte optimiert werden.

    Beim Optimieren geht es nicht unbedingt ums Gewinnen, sondern die Denksportaufgabe als solches triggert einfach manche Menschen. Das heißt, selbst wenn der letzte Platz schon in Stein gemeißelt ist, kann die Denksportaufgabe, in einem bestimmten Zug das Nonplusultra rausholen zu wollen, noch genauso reizvoll sein wie in der Situation, noch gewinnen zu können. Das ist ein Wesenszug, den man leider nicht so einfach abstellen kann, wie ich aus eigener Erfahrung weiß ... :floet:

    Da gibt es andere, heißere Tipps, wie #TuringMachine oder #UnderFallingSkies oder #DieSuchenachPlanetX , muss ja nicht immer dann sein, wenn andere nur noch Däumchen drehen können. Habe das in zwei Fällen massiv erlebt (einmal bei Through the Ages, wo alle Teilnehmer des Spieletreffs schon den Mantel anhatten, während mein Mitspieler in aller Ruhe (!) seinen Optimalzug suchte, Mitte der dritten Epoche).

    Moderates Nachdenken, auch wenn es länger als bei mir dauert, ist ok. Aber ich vermeide dann darüber hinaus bei AP-Spieelrn eher, mit solchen Leuten eine weitere Runde zu starten, da lasse ich dann ihren Wesenszug Wesenszug sein.

    Einmal editiert, zuletzt von hellvet (14. August 2023 um 17:41)

  • Man muss sich einfach nur lange genug einreden, dass es auch reizvoll sein kann, im sozialen Umgang das Nonplusultra rauszuholen und die Nerven der anderen Mitspielenden nicht zu strapazieren.

    Deshalb spiele ich so etwas (privat) ja nur mit Leuten, von denen ich weiß, dass sie das abkönnen bzw. denselben Anreiz einer Denksportaufgabe verspüren wie ich. Da werden dann keinerlei Nerven strapaziert.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra (14. August 2023 um 18:35)