Kaufberatung: Agricola?

  • Hellas zusammen!

    Ich überlege gerade, ob ich mir Agricola mal näher ansehen sollte. Gespielt habe ich es noch nie, aber zwei andere Titel von Uwe. Das sind #EinFestFürOdin und #ArlerErde.

    Die Krux ist nun: Odin kam bei uns gut an und machte Spaß, ist auch immer noch inklusive Erweiterung Teil der Sammlung. Kein Must Have-Titel für uns, aber doch interessant genug um zu bleiben.

    Arler Erde und Tee & Handel hat bei uns nur 4 Partien überlebt, denn schon nach der zweiten war die Luft spürbar raus. So eine Art offenes Spiel war so gar nicht unseres und die Partien gefühlt zu gleich, weil sich nur 1-2 Gebäude in der Auslage veränderten.

    Nun die Frage: Ähnelt Agricola eher Odin oder eher Arle?

    Darüber hinaus: Lieber Revised mit schickem Insert oder die Jubiläumsbox?

  • Agricola ähnelt spielerisch eher Arler Erde als Ein Fest für Odin. Mit dem Unterschied, dass genau dein Kritikpunkt - die geringe Varianz durch die Gebäude - Agricola nicht ankreidbar ist. Du hast nämlich dafür die Ausbildungskarten - bist da also näher an Ein Fest für Odin.

    Agricola ist mehr wesentlich härter als Arler Erde oder Odin. Der Mangel ist spürbarer, das Ernähren wichtiger.
    Juniläumsbox? mMn absolut unnötig - ebenso wie ein Insert... Ein tütchen für jeden Spieler, ein Tütchen für die Ressourcen und der Rest in die Box - fertig...^^

  • Nun die Frage: Ähnelt Agricola eher Odin oder eher Arle?

    Agricola ist erstmal Worker-Placement in Reinkultur, aber deutlich "enger" als Arler Erde. Die wenigen Einsetzfelder werden im Laufe des Spiels mehr. Bei Agricola kommt die Varianz über die Ausbildungen und Anschaffungen rein. Da bekommst du jedes Spiel jeweils 7 Karten aus einer ziemlich großen Auswahl. Die geschickt mit den Standard-Aktionen zu kombinieren macht dann den Reiz aus. Thematisch ist es auch. Meine persönliche Meinung: Agricola ist immer noch das beste Worker-Placement-Spiel auf dem Markt.


    Will man gemütlich ohne Varianz und Anspruch vor sich hinspielen, kann man auch Caverna nehmen... ;)

  • Bei Agricola kann man mit den Kartenerweiterungen die Varianz auch krass erweitern, die kosten allerdings auch nicht wenig, wenn man alle sich alle holen möchte. Spielerisch braucht man nur Agricola+Moorbauern. Die Jubiläumsbox kann man ignorieren. Da kriegste nicht mal ein vernünftiges Token-Insert. Nur so ein eins aus dünner Pappe, das sehr filigran ist. Und alle Karten (mit den Kartenerweiterungen und gesleeved) passen nicht in die Jubiläumsbox rein. Ein schönes Beispiel wie man ein Produkt nicht machen sollte.

  • Will man gemütlich ohne Varianz und Anspruch vor sich hinspielen, kann man auch Caverna nehmen... ;)

    genau deswegen halte ich grad nach Caverna Ausschau xD

    Caverna mit den Tausenden Aktionsfeldern erinnert mich zu stark an Arle oder Odin. Da finde ich gerade den Kartenaspekt aus Agricola schon interessanter.

    Bei Agricola kann man mit den Kartenerweiterungen die Varianz auch krass erweitern, die kosten allerdings auch nicht wenig, wenn man alle sich alle holen möchte. Spielerisch braucht man nur Agricola+Moorbauern. Die Jubiläumsbox kann man ignorieren. Da kriegste nicht mal ein vernünftiges Token-Insert. Nur so ein eins aus dünner Pappe, das sehr filigran ist. Und alle Karten (mit den Kartenerweiterungen und gesleeved) passen nicht in die Jubiläumsbox rein. Ein schönes Beispiel wie man ein Produkt nicht machen sollte.

    Das habe ich mir angesehen. Aktuell bin ich aber eher bei Jubiläumsbox + Moorbauern + 3D-Druck für ein vernünftiges Insert :)

    A+B sind ja schon dabei und C und D könnte man noch dazu nehmen, wenn man es bräuchte. Was ich bei der Menge an Karten bezweifle.

  • A+B sind ja schon dabei und C und D könnte man noch dazu nehmen, wenn man es bräuchte. Was ich bei der Menge an Karten bezweifle.

    Hängt wie immer davon ab, wie oft man es spielt. Ich spiele Agricola so ca. 10 x im Jahr, da reichen mir die Karten des Grundspiels aus. Moorbauern ist eine Glaubensfrage, manche finden es super (zB Sternenfahrer glaube ich), ich persönlich spiele lieber ohne.

  • Ich persönlich halte #Agricola mit für den besten Rosenberg-Titel, insbesondere #EinFestfuerOdin war mir z.B. viel zu mechanisch und verkopft im Vergleich. Agricola schafft es sogar, durch Thema / Ausstattung auch Spieler*innen mitzunehmen, die sonst eher im Kennerspielbereich unterwegs sind. Dann lassen wir allerdings die Karten weg.

    Agricola ist im Grundspiel ganz besonders zu zweit und erstmal unabhängig von den Karten ein Kampf um notwendige Aktionsfelder, die man schon zeitig besetzt haben muss, um eine Chance auf Sieg zu haben. Zumindest dann, wenn beide das Spiel gut kennen. (Caverna ist im Gegensatz dazu schon nahezu ein Wohlfühlspiel.)

    Mit den Moorbauern hat uns Agricola nach vielen Partien deshalb noch besser gefallen, da es etwas variabler wurde durch mögliche Sonderaktionen. Mit mehreren Personen gibt es auch im Grundspiel schon andere Möglichkeiten, z.B. früh an Tiere zu kommen.

    Wenn dann Pläne aufgehen und der eigene Hof am Ende ziemlich optimiert mit Tieren, Äckern, Getreide, Gemüse vor einem aufgebaut ist, ist das immer wieder ein richtig gutes Gefühl.

  • Das habe ich mir angesehen. Aktuell bin ich aber eher bei Jubiläumsbox + Moorbauern + 3D-Druck für ein vernünftiges Insert :)

    Dabei sollte man in jeden Fall vielleicht noch erwähnen, dass #Agricola ohne Bielefeld-Erweiterung absolut unspielbar ist ... nur mal so als Tipp. :lachwein:

  • Was uns auch noch gut gefallen hatte, war diese 4-Jahreszeiten-(Promo?)-Postkarte. Damit gab es noch eine 2. Möglichkeit auch an begehrte Felder zu kommen. Ich weiß gar nicht, ob es die z.B. in der Jubiläumsbox gibt.

    Einmal editiert, zuletzt von lealuna ()

  • Die „Im Wandel der Jahreszeiten“ Postkarte kann man sich auch einfach ausdrucken. Anbei beide Versionen, Quelle ziemlich sicher BGG.

  • Ich habe mir damals direkt auf der Messe die Erstauflage zu #Agricola gekauft. Diese Ausgabe besitze und spiele ich immer noch, wurde im Laufe der Jahre mit den Holztieren und Getreide/Gemüse gepimt und einige Kartendecks dazu gekauft.

    Die Variabilität ist durch die Vielzahl an Karten extrem hoch. Die Spannung bezieht das Spiel aus „dem Kampf“ um die Einsatzfelder und dem richtigen Timing, aus dem Erkennen der Möglichkeiten und dem klugen Einsatz der Karten. Ich habe schon viele Mitspieler verlieren sehen, die meinten, eine hohe Anzahl ausgespielter Karten würde den Spielsieg bringen. Manchmal reichen 2-3 Karten, um den Sieg einzufahren.

    Der Vorteil der Erstauflage ist, dass ich es sowohl ohne Karten ( in der Familienspielversion) , als auch komplett mit allem spielen kann.

    Brauchst Du keine Familienversion, kannst Du beherzt zu späteren Auflagen des Kennerspiels greifen.

    Ich sehe #Agricola nach wie vor als Uwes Meisterwerk an, auch wenn ich mittlerweile #EinFestfuerOdin häufiger auf dem Tisch habe. Das letztere Spiel ist für mich einfach das perfekte Solospiel ….

  • Meint ihr es lohnt sich für‘s Solospiel? Ich besitze Caverna, mich reizt aber die Kartenvielfalt bei Agricola für den Solomodus. Deswegen schleiche ich schon lange um Agricola+Moorbauern herum.

  • Meint ihr es lohnt sich für‘s Solospiel? Ich besitze Caverna, mich reizt aber die Kartenvielfalt bei Agricola für den Solomodus. Deswegen schleiche ich schon lange um Agricola+Moorbauern herum.

    Definitiv. Agricola war eins meiner ersten, komplexeren Solo-Spiele, und ich hab es regelrecht gesuchtet. Zu den Moorbauern kann ich nichts sagen, aber das Grundspiel ist solo wirklich gut. Schnell gespielt, fast keine Solo-Sonderregeln, kein Zusatzaufwand, sehr viel Abwechslung durch die Karten, immer neue Wege - und ein bisschen Verzweiflung bei dauernder Nahrungsknappheit ;)

  • Ich bin vielleicht etwas spät zur Party, aber ich war am Wochenende weg und so eine Antwort schreibe ich nicht am Smartphone, da braucht's eine richtige Tastatur...


    Ich überlege gerade, ob ich mir Agricola mal näher ansehen sollte.

    Gute Idee. Immer noch eines der besten Spiele, die ich kenne.


    Gespielt habe ich es noch nie, aber zwei andere Titel von Uwe. Das sind #EinFestFürOdin und #ArlerErde.

    Arler Erde ist mehr "Sandkasten". Motto: Mach was du willst. Agricola ist dagegen durch die 7+7 am Anfang zugeteilten Karten viel eher Kategorie: Mach etwas aus dem, was dir an Möglichkeiten gegeben wurde. EFfO liegt diesbezüglich so ein bisschen in der Mitte. Caverna ist wieder eher der Sandkasten, zu dem es Rosenberg IMHO manchmal etwas zu sehr hinzieht; warum da trotz mancher Detailverbesserungen mit den Karten ausgerechnet DER entscheidende Pluspunkt von Agricola "wegoptimiert" wurde, habe ich nie verstanden.

    BTW: Bei den 7+7 Karten am Anfang (kleine Anschafftungen + Ausbildungen) empfehle ich dringend, es so zu nehmen, wie es kommt. Draften wäre vielleicht im Einzelfalle mal fairer, wenn man es unbedingt wettbewerbsmäßig spielen wollte, aber erstens macht Agricola unabhängig vom Gewinnen Spaß und zweitens schafft es wie kein anderes Spiel, Geschichten zu schreiben, die im Gedächtnis hängen bleiben -- und genau dafür braucht's dann eben auch mal sowas wie den "uff, was soll ich denn aus diesem Schrott von Karten machen?!"-Ersteindruck, der nachher trotzdem zu einem ordentlichen Bauernhof geführt hat. Und falls es dann dadurch passiert, dass die "Ernährung" mit Bierbrauen und Schnapsbrennen gesichert wurde -- umso erinnerungswürdiger sind solche Partien.


    Nun die Frage: Ähnelt Agricola eher Odin oder eher Arle?

    Bei einem Dutzend Kriterien, die man hier anlegen kann, kommt man zu einem dutzend verschiedenenen Antworten, allesamt mit nachvollziehbarer Begründung... Die Frage nach einem Vergleich mit Nusfjord oder Le Havre (oder, oder, oder) wäre nicht wesentlich mehr oder weniger sinnvoll. Gewisse Handschrift von Rosenberg ist überall drin, aber das war's dann auch schon.

    Persönliche Meinung, wenn man mich zu einer Antwort auf deine Frage zwingen würde: beides nicht wirklich nahe dran, aber eher noch EFfO. Agricola lebt von den Karten und deren Möglichkeiten. EFfO hat zumindest auch Karten, dabei aber noch deutlich mehr Freiheiten. Beim ollen Odin geben die Karten einen kleinen Schubs in eine bestimmte Richtung. Bei Agricola bestimmen sie das eigene strategische Spiel.


    Darüber hinaus: Lieber Revised mit schickem Insert oder die Jubiläumsbox?

    Für's erste reicht Revised zum Kennenlernen und dann bei Gefallen Insert / A-Deck / B-Deck nachkaufen. Moorbauern ist Glaubensfrage; ich halte es nicht für unbedingt notwendig. Die Jubi-Box braucht es sicher nicht; die enthält viel unsinnige Zusatzmaterialien, die kein Mensch braucht (sofern man kein Komplettierer ist).

  • Danke! Nach allem, was ich gelesen und gesehen habe, sehe ich persönlich auch die Weiterentwicklung in Caverna nicht - zumindest weil mir gerade der Sandkasten in Arle so auf den Keks ging. Die fühlte es sich so an, als ob die 2 Gebäude der Auslage und die paar Aktionen meines Mitspielers das einzige waren, was mich davon abhielt jede Partie exakt gleich zu spielen. Grundsätzlich langweilen mich Sandkastenspiele sowieso, da kann nur Outer Rim durch das Thema punkten.

    Gerade die Karten finde ich bei Agricola interessant. Dass es die bei Caverna nicht mehr gibt, wundert mich

    Natürlich sehe ich auch das besondere an der thematischen Verknüpfung bei Arle, aber ehrlich gesagt ist mir das spielerisch total egal. Ist ja schön, dass Zeichnungen und Gebäude echten Sehenswürdigkeiten entsprechen, das merke ich aber auch nur, wenn ich das Beiblatt lese, überspitzt gesagt.

    Und Odin macht zuerst Spaß, auch gerade durch seine Absurdität des puzzlens. Aber wenn man ehrlich ist, sind das zwei in Knuddelgrafik verpackte Exceltabellen, die man da spielt (Aktionstableau und Markt).

    Da hoffe ich in Agricola den Mittelweg zu finden, mir ordentlich Anspruch. Darum werde ich wie oben beschrieben wohl die Jubibox (wegen Optik, Platz und A/B-Deck) nehmen, Moorbauern dazu und dann ein Insert dafür drucken.

  • Meint ihr es lohnt sich für‘s Solospiel? Ich besitze Caverna, mich reizt aber die Kartenvielfalt bei Agricola für den Solomodus. Deswegen schleiche ich schon lange um Agricola+Moorbauern herum.

    Fürs Solospiel würde ich eher die Agricola App empfehlen. Kostet nicht viel, kein Aufbau, ist schneller gespielt und über das berechnen der Punkte braucht man sich keinen Kopf machen.

  • Meint ihr es lohnt sich für‘s Solospiel? Ich besitze Caverna, mich reizt aber die Kartenvielfalt bei Agricola für den Solomodus. Deswegen schleiche ich schon lange um Agricola+Moorbauern herum.

    Definitiv. Agricola war eins meiner ersten, komplexeren Solo-Spiele, und ich hab es regelrecht gesuchtet. Zu den Moorbauern kann ich nichts sagen, aber das Grundspiel ist solo wirklich gut. Schnell gespielt, fast keine Solo-Sonderregeln, kein Zusatzaufwand, sehr viel Abwechslung durch die Karten, immer neue Wege - und ein bisschen Verzweiflung bei dauernder Nahrungsknappheit ;)

    Das kann ich so unterschreiben. War zwar nicht eins meiner ersten Solo-Spiele aber als ich es dann hatte, kamen direkt 20 Partien oder so zusammen. Ist solo auch ultra fix gespielt und durch die Karten sehr abwechslungsreich.


    Habe allerdings nur das Grundspiel und später dann A+B dazugekauft :)

  • Für das Handy (IOS) gibt es nur die „Bauern und das liebe Vieh“-Variante im Appstore.

    Das ist komisch, wenn ich im Appstore danach suche, finde ich auch nur die 2p Variante, aber ich habe das normale Agricola noch auf dem iPhone: https://apps.apple.com/app/id1478250785

    Ja, das wurde irgendwann eingestellt.

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  • Nach allem, was ich gelesen und gesehen habe, sehe ich persönlich auch die Weiterentwicklung in Caverna nicht

    Ich will dir da gar nicht widersprechen; Caverna habe ich kurz nach Erscheinen gekauft, aber es musste bei mir nach wenigen Partien schon wieder gehen. Wird bei mir immer in der Top-5 der größten Enttäuschungen verbleiben. Seitdem bin ich etwas vorsichtiger beim Kaufen neuer Spiele.

    Aber so wie du würde ich das nicht mal sagen wollen. Ein paar kleinere Detailverbesserungen sehe ich sehr wohl in Caverna gegenüber Agricola, etwa die Unterscheidung, ob ein Ressourcenfeld vor dem Auffüllen leer war oder nicht. Aber auf der ganz großen Skala hat sich Caverna für mich in die komplett (!) falsche Richtung entwickelt, und das sieht man nirgends besser als in der Abschaffung der Karten.

    Ich möchte von einem Spiel knifflige Aufgaben gestellt bekommen und nicht machen, worauf ich gerade Lust habe, und nein, es reicht mir auch nicht, wenn man diese Freiheit nur in den ersten 10% des Spiels hat und ab dann, d.h. nach der Wahl des strategischen Weges, beide Ansätze im Prinzip wieder gleich ablaufen. Denn genau dieses Finden des besten Weges bei einer in jedem Spiel anderen Auswahl an Karten, Plättchen oder was-auch-immer an Optionen macht für mich die wirklich tollen Spiele aus, insbesondere wenn sich ändernde Rahmenbedingungen (Zufallseffekte und/oder Mitspieler-Interaktion) immer mal wieder Anpassungen erfordern. Genau das bietet Agricola auch 16 Jahre nach Erscheinen immer noch in sehr schön konzentrierter Form, weil im Gegensatz für vielen moderneren Design kein überbordender Mechanismen-Overkill drumherum gestrickt wurde. Einfach nur simples Worker Placement plus ganz viel interessante Spielentscheidungen in einem sehr stimmigen vorindustriellen Bauernhof-Setting. Agricola ist bei mir immer noch 10/10.

  • Genau das bietet Agricola auch 16 Jahre nach Erscheinen immer noch in sehr schön konzentrierter Form, weil im Gegensatz für vielen moderneren Design kein überbordender Mechanismen-Overkill drumherum gestrickt wurde. Einfach nur simples Worker Placement plus ganz viel interessante Spielentscheidungen in einem sehr stimmigen vorindustriellen Bauernhof-Setting. Agricola ist bei mir immer noch 10/10.

    Sehe ich ganz genauso, ist auch bei mir immer noch eines der sehr wenigen 10-Punkte-Spiele.


    Fairerweise muss man dann sagen, dass Agricola sich für manche zu "bestrafend" anfühlt und ihnen die Kombination der Karten zu aufwendig ist. Deswegen hatte ich oben zu Caverna geschrieben (sorry Puma für die womöglich unglückliche Wortwahl), dass man Caverna "ohne Varianz und Anspruch vor sich hinspielen kann". Es ist halt die "Wohlfühlversion", zugänglicher und mit weniger Zwängen. Es gibt ja dann auch viele, die das besser finden. Agricola ist definitiv anspruchsvoller und knackiger.

    Wenn Du mit "Zweispieler-Version" dieses Spiel hier meinst:

    Agricola: Die Bauern und das liebe Vieh (German edition 2017) | Board Game Version | BoardGameGeek

    dann hat das (fast) gar nichts mit dem richtigen Brettspiel zu tun.

    Ein etwas hartes Urteil ;)

    Klar, die Karten sind weg und die Felder auch. Die 2-Spieler-Verson konzentriert sich auf das Managen der Viehbestände, macht das aber aus meiner Sicht richtig gut. Wenn man die Erweiterungen hat (und hier ist eine tatsächlich Pflicht, weil es im Grundspiel kaum Auswahl an Gebäuden gibt), bietet es durchaus interessante Entscheidungen. Als Hinführung auf den großen Bruder ist das aus meiner Sicht zu gebrauchen. Ich habe es schon mit meiner 11jährigen Tochter gespielt, die ganz gut mitgekommen ist, mit Agricola aber überfordert wäre.

  • (sorry Puma für die womöglich unglückliche Wortwahl)

    👍🏻 Ich fand das in der Tat etwas zu schroff ggü. Caverna bzw. SpielerInnen, die es mögen. :)

    Ich hab zu dem Thema hier bisher nichts geschrieben, weil ich Ein Fest für Odin, Arler Erde, Agricola und Caverna alle besitze und sehr gern mag. Agricola punktet im direkten Vergleich ganz klar durch die Varianz über Karten ggü. Caverna. Was mich bis heute aber minimal an Agricola stört sind die gedeckelten Punktekategorien. Man muss überall gut, darf aber nirgends „zu gut“ sein. Das ist halt leider, trotz aller Varianz der Karten, immer dasselbe. Caverna hat für mich klar den Nachteil mit dem statischen Aufbau, hat dafür aber offene Punktekategorien und erlaubt auch Extremstrategien. Das mag man als beliebiger oder einfacher einstufen (ist ja auch irgendwo, weil ich überall weiter punkten kann), macht mir aber auch sehr viel Freude. :)

  • Fairerweise muss man dann sagen, dass Agricola sich für manche zu "bestrafend" anfühlt und ihnen die Kombination der Karten zu aufwendig ist. Deswegen hatte ich oben zu Caverna geschrieben (sorry Puma für die womöglich unglückliche Wortwahl), dass man Caverna "ohne Varianz und Anspruch vor sich hinspielen kann". Es ist halt die "Wohlfühlversion", zugänglicher und mit weniger Zwängen. Es gibt ja dann auch viele, die das besser finden. Agricola ist definitiv anspruchsvoller und knackiger.

    genau das trifft auf meine Frau zu. Aber ich glaub wir bleiben dann doch bei Ora et Labora. :D

  • #Caverna punktet für mich vor allem mit #CavernaDieVergessenenVölker .

    Kannst Du das kurz begründen? Interessiert mich.

    Was mich bis heute aber minimal an Agricola stört sind die gedeckelten Punktekategorien. Man muss überall gut, darf aber nirgends „zu gut“ sein.

    Das stört mich wahrscheinlich deswegen nicht, weil ich bei Agricola selten in der Gefahr bin, irgendwo "zu gut" zu sein :D

  • Ich besitze Odin und Agricola. Agricola hab ich vor deutlich über 10 Jahren kennengelernt. Odin erst Ende des letzten Jahres.


    Meiner Meinung nach schwer vergleichbar. Odin ist viel offener und man kann jedes Mal etwas neues probieren. Bei Agricola kommt (für mich) wenig Spaß auf, ist eher der Kampf ums überleben (Ernährung). Und wenn es endlich so halbwegs läuft, ist das Spiel vorbei und irgendwer hat gewonnen.


    Bitte nicht falsch verstehen. Ich kann deutlich erkennen, dass Agricola ein Topspiel ist. Fühlt sich aber schwer nach Arbeit an finde ich.

  • #Caverna punktet für mich vor allem mit #CavernaDieVergessenenVölker .

    Die sollte man nach einigen Partien Caverna auf jeden Fall in Betracht ziehen, da hast du Recht. :) In den letzten Partien waren sie hier auch mit dabei…

    Kannst Du das kurz begründen? Interessiert mich.

    Die Völker bringen Asymmetrie ins Spiel, da jede Person ein eigenes Völkchen mit eigenen Regeln/Fähigkeiten bekommt. Außerdem bringt jede Fraktion auch eigene Plättchen mit, sodass die statische Auslage ein wenig Abwechslung erfährt. Falls man sie bekommt, würde ich auch die zwei kleineren Erweiterungen (Blauschild und Wasser) mit dazupacken. :)

  • Ohne in die Debatte Caverna/Agricola einsteigen zu wollen (ich mag beide und sehe da auch unterschiedliches Zielpublikum, trotz der vielen Gemeinsamkeiten): Von der Agricola-Jubiläumsbox möchte ich auch nochmal eindringlich abraten. Diese labberige Pappe rettet wahrscheinlich auch kein noch so stabiles Insert mehr. Wenn man die paar exklusiven Karten nicht braucht, ist der Griff zum Grundspiel viel sinnvoller.

  • Ich verweise mal auf das Thema

    Da habe ich auch nochmal geschrieben, gerade was Agricola und Caverna angeht.

    Mittlerweile habe ich einige Rosenbergs gespielt und ich muss sagen, dass mir die meisten zu sehr Sandbox sind. Auch kommt das Thema nirgends so gut rüber wie bei Agricola. Das sich mehrere WP-Sports mit der Zeit auftun, mit leichter Varianz jedes Mal, sowie die Anhäufungsfelder und die daraus entstehenden Versuchungen, seinen Plan anzupassen, finde ich nachwievor super. Zu den Karten wurde auch schon viel gesagt. Einige mögen den Mangel bei Agricola nicht, mir gefällt er (ich mag so etwas auch bei anderen Spielen wie bspw. Wasserkraft). Es ist sehr befriedigend, wenn man daraus was macht.

    Moorbauern habe ich noch nie gespielt. möchte es aus Neugier mal ausprobieren, aber so groß ist das Bedürfnis nicht.

    Zum Vergleich mit ein Fest für Odin und Arler Erde, welche ich beide nur 1x gespielt habe: Bei beiden kommt man sich ja kaum in die Quere und kann machen, worauf man gerade Lust hat. Das ist bei Agricola ganz anders. Da fluchst du schon viel, das der andere den passenden Spot besetzt hat und musst entsprechend viel mehr gucken, was die Mitspieler treiben. Bei Arler Erde hatte ich auch das Gefühl, was du beschrieben hast mit dem gleichen Ablauf. Könnte evtl. auch für Odin gelten, wobei ich da größeres Bedürfnis habe, das nochmal zu spielen.

    Zur Auflage, irgendwo stand was von Familien-Variante. Die gibt es auch in der Neuauflage. Zum Kennenlernen gut, macht auch Spaß, ist dann aber auch sehr gleichförmig.

    Einmal editiert, zuletzt von F@ke ()

  • (...) Was mich bis heute aber minimal an Agricola stört sind die gedeckelten Punktekategorien. Man muss überall gut, darf aber nirgends „zu gut“ sein. (...)

    Hmm.. erinnere ich mich falsch an Karten, die in einer einzelnen Kategorie genau diesen Deckel lüften? :/

    Einmal editiert, zuletzt von chobe ()

  • Unabhängig von der Fragestellung habe ich mich mit dem Thema jetzt auch länger beschäftigt. Weil sich für mich viele Rosenberg Spiele ähnlich anfühlen und auch aussehen überlege ich meine Sammlung "etwas" anzupassen.


    Ich mag Agricola. Aber es kam lange selten auf den Tisch. Warum weiß ich nicht, obwohl es mechanisch top ist. Vielleicht wirkt es optisch nicht so schön wie andere Titel bei uns. Jetzt kam letztes Jahr Atiwa und das habe ich in unterschiedlicher Kombination häufig gespielt und fand es persönlich fluffiger als ein Agricola. Sogar soweit, dass ich überlegt habe Agricola abzugeben.


    Jetzt sortiere ich meine Sammlung aus und ich stehe wieder vor der Wahl Agricola oder Atiwa, eins muss oder wird gehen - auch weil ich Platz für Arler Erde machen möchte. Für mich sind beide Spiele stimmig, Agricola dauert länger aber bietet mehr Varianz. Atiwa war mein Eindruck aber, ist zugänglicher.

    Ein Fest für Odin kenne ich nicht, würde ich gerne mal spielen...


    Wahrscheinlich müssen beide Spiele nochmal gespielt werden. Bei Agricola sprechen mich verschiedenste Erweiterungen an.

  • (...) Was mich bis heute aber minimal an Agricola stört sind die gedeckelten Punktekategorien. Man muss überall gut, darf aber nirgends „zu gut“ sein. (...)

    Hmm.. erinnere ich mich falsch an Karten, die in einer einzelnen Kategorie genau diesen Deckel lüften? :/

    Die Kategorien werden doch eigentlich nicht angefasst oder? Es gibt noch die relativ offene Kategorie "Sonderpunkte", das stimmt, aber im Grundsatz stehe ich zu meiner Aussage (Ausnahmen mag es natürlich geben, aber im direkten Vergleich zu Caverna ist es eben sehr limitierend).

  • Die Kategorien werden doch eigentlich nicht angefasst oder?

    Ich will nicht ausschließen, dass es einzelne Karten gibt (bzw. vor der "Revised Edition" mal gab), die Sonderprodukte linear pro X Ressourcen (z.B. Gemüse) verteilen, aber normalerweise sind die erreichbaren Sonderpunkte klar limitiert. Dennoch können diese (eher wenigen!) Sonderpunkte-Karten die eigene Strategie schon maßgeblich (mit-)bestimmen und damit das übliche "schau dass du möglichst alles machst" ein wenig aushebeln.

    Ich liege also so ein bisschen zwischen euch, wenn auch deutlich näher bei Puma als bei chobe . Das "schau, dass du möglichst alles machst" ist der gewollte Normalfall in Agricola. Ganz klar. Agricola mag normalerweise keine Extremstrategien; in allen wesentlichen Bereichen sind die erreichbaren Punkte hart gedeckelt. Agricola will Diversifizierung.

    Aber erstens sehe ich das nicht so wirklich als limitierend an, wenn man es eigentlich nie schafft, überall die volle Punkten zu holen. Die Auswahl, welche 2-3 Bereiche ich nicht ganz so ernsthaft verfolge, ist dann nicht soooo viel anders als die Auswahl in anderen Spielen, welche 2-3 Bereiche ich mit voller Kraft verfolge. Zweitens kann bei Agricola auch immer extremes Zeugs passieren; das steckt einfach in der enormen Variabilität der Karten mit drin. (Disclaimer: Das gilt zumindest für das Spiel ohne Draften der Karten am Anfang. Mit Draften landen man deutlich schneller wieder auf den üblichen Pfaden.)