Hallo liebe „unknownsler“,
um nicht den Thread „Die Siedler von Catan - warum war es so erfolgreich?“ zu kapern, eröffne ich hier ein neues Thema zu „Catan“.
Vielleicht haben Einige von Euch auch so schöne Erinnerungen an Siedlerrunden wie ich !
1995 hatte ich vermutlich in der Spielbox oder Fairplay von #DieSiedlervonCatan gelesen und war gleich elektrisiert und habe mir das Spiel über „Adam-spielt“ besorgt.
Damals fuhr ich (in Elternzeit) einmal wöchentlich schon mittags zu meinen Eltern zum regelmäßigen Familientreffen - im Gepäck Kind, Kegel und Catan. Sobald mein Sohn seinen Mittagsschlaf antrat, kam die nebenan wohnende Tante herüber und wir haben mit Muttern zu dritt „Die Siedler“ gespielt - meistens zwei Partien bis zur Kaffeezeit.
Und es ging regelmäßig hoch her am Tisch: der Ehrgeiz meiner Tante, zu gewinnen stand meinem in nichts nach, meine Mutter hat sich am gemeinsamen Spiel erfreut und oft bereitwillig getauscht. Sobald die Seefahrer als Erweiterung auf dem Markt waren, gehörten sie zum festen Bestandteil des Spiels dazu und das Grundspiel kam niemals mehr allein auf den Tisch ( in dieser Runde).
Weitere Erweiterungen in den Folgejahren wurden mal kurz getestet, aber wir kamen immer schnell zum Grundspiel + Seefahrer zurück.
Die Leidenschaft meiner mittlerweile 92-jährigen Mutter für das Spiel war so groß, dass sie damals sofort einen Nintendo und „Die Siedler von Catan“ gekauft hat, um ihr geliebtes Spiel jederzeit spielen zu können. Irgendwann ist sie auf ein IPad umgestiegen und noch heute spielt sie mindestens 3 Partien täglich. Manchmal erzählt sie mir sogar am Telefon, dass Marianne und Siegfried sie immer beklaut haben und sie deshalb verloren hat .
Zur nächsten Geschichte:
Freunde von uns hatten Catan auch für sich entdeckt und spielten es bei jeder Gelegenheit. Also kam es auch bei unserem Besuch auf den Tisch - nur das Grundspiel in einer 4-er-Runde. Das Spiel lief schon so einige Runden und nachdem ich als Erste die dritte Ritterkarte ausgespielt hatte, nahm ich mir die Siegpunktkarte für die stärkste Rittermacht. Sofort gab es heftige Proteste von Gastgeberseite, dass ich die nicht nehmen dürfe, weil ich meine Ritterkarten doch zum Verdrängen und Beklauen genutzt hätte, nicht zum Sammeln der stärksten Rittermacht. „Was ist los ?“ Das passiert doch gleichzeitig! Sie behaupteten steif und fest, dass das so in ihrer Regel stehen würde ( was sich nicht nachweisen ließ) und sie hätten es immer so gespielt und würden es auch weiter so spielen. Nun gut - als mein Mann dann noch anfing, dass er Fortschrittskarten gegen Schafe tauschen wollte ( „was nicht verboten ist, ist erlaubt“) , habe ich beschlossen, in dieser Runde besser nicht mehr zu spielen. Insbesondere nicht mit meinem Mann, wenn er Spielregeln aus juristischer Sicht zerpflückt ….
Ein weiteres Erlebnis, was sich eingebrannt hat:
ein „Siedler-von-Catan-Turnier“ in der Spieliothek in Marl, zu dessen Teilnahme mich die damalige Spieliotheksleiterin überredet hatte.
Gespielt wurde das Grundspiel in 4-er-Runde:
am Tisch saßen 3 ältere Herren und ich und die Partie zog und zog sich, weil die Herren so lange nachdachten und nicht tauschen wollten. An allen anderen Tischen waren die Runden teilweise schon seit einer Dreiviertelstunde beendet und bei uns hatte immer noch keiner die 10 Siegpunkte erreicht. Die Organisatorin kam ständig an unserem Tisch vorbei und drängelte, weil natürlich alle anderen Turnierteilnehmer auf uns warten mussten. Ich habe meine Züge in Sekunden abgehandelt, um dann 8-10 Minuten auf meinen nächsten Zug zu warten.
Es war wirklich unerträglich und es war auch meine letzte Teilnahme an einem Turnier.
Insgesamt hatte ich aber viele tolle , emotionale Spiele-Erlebnisse mit „Catan“ und ich bin Klaus Teuber dankbar, dass er mir dies mit seinem Erfindergeist ermöglich hat !
Was habt ihr mit Catan erlebt?