Tipps fürs Heimkino (Hardware/Equipment)

  • Es sagt ja auch niemand, dass Raumakustik nicht wichtig wäre. Ich denke, da wird jeder hier sofort zustimmen. Nur gibt es eben wohl unterschiedliche Herangehensweisen an das Thema. :)

    1. Man optimiert schon im Vorfeld die bekannten Probleme und geht mit sehr hohen akustischen Ansprüchen und sehr viel Hintergrundwissen an das Thema ran.
    2. Man stellt sich halt einfach mal eine spassbringende Kombo ins Wohnzimmer und freut sich über den gegenüber vorher viel tolleren Sound. Und irgendwann - vielleicht auch nie - setzt man sich mit der akustischen Optimierung auseinander.


    Ich für meinen Teil bin definitiv im zweiten Lager.

    Ich habe mit einem einfachen Onkyo-5.1-AVR gestartet, mit dem zugehörigen Brüllwürfel-Set samt "Subwoofer". Das Brüllwürfel-Set ging dann in den Ruhestand, es kamen nubert nuLine-Lautsprecher dran, 5 Kanäle ohne Sub. Irgendwann gab es den Marantz SR6011 in Aktion, und nach der Einmessung erkannte ich mein System - gleiche Lautsprecher, gleicher Raum - nicht wieder. Irgendwann wanderten die alten Brüllwürfel als günstige Atmos-Lautsprecher an die Decke und es fand noch ein Subwoofer den Weg zu mir, aus dem Marantz wurde ein Denon. Der hat nochmal ein Quentchen draufgelegt, sowohl im Stereo- als auch im Multikanalbetrieb, vermutlich einfach weil er mehr Rechenkapazität. Aber nein, ich habe es nicht blindgetestet, so scharf bin ich auf die ganze Verkabelung und Neueinmessung nicht. Es ist einfach nur ein völlig subjektiver Höreindruck. :D

    Seitdem der Denon das Ruder in der Hand hat, höre ich auf jeden Fall einfach sehr gerne Musik. Denn so gut war die Bühne noch nie. Audyssey korrigiert bis 500Hz, darüber nicht. Aber: Ich hätte gerne mehr Bühne und mehr Tiefenstaffelung. Und kommt die Raumakustik jetzt halt recht ins Spiel. Deshalb überlege ich mir, vielleicht mal irgendwo einen mit einem Bild bedruckten Absorber oder zwei anzubringen (auch wenn das nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist), und ein miniDSP DDRC 24 mitreinzunehmen. Aber das ist jetzt. Und ich hatte auch all die Jahre davor Spass mit meinem System. Ohne Nachhall-Berechnung, ohne Absorber.


    Langer Rede kurzer Sinn: Ich finde es gut und wichtig auf die Themen aufmerksam zu machen, ich halte sie aber nicht essentiell für Freude am eigenen System. Erst recht nicht, wenn man nicht den Anspruch hat, Musik "durchzuhören".


    Aber eben: Unterschiedliche Herangehensweisen. Und definitiv deutlich anderes Level an Hintergrundwissen. Wenn ich du wäre und dein Hintergrundwisse hätte, silent117 , dann würde ich garantiert genauso argumentieren. :)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dirtbag () aus folgendem Grund: Missverständlichkeiten entfernt :)

  • Ich sehe jetzt nicht, wo ihr den riesen Aufwand bei Raumakustik seht, wenn man sich auf Nachhall begrenzt.

    Elemente an der Decke anzubringen ist eventuell leider nicht ganz so trivial, wie das zunächst klingt. Weil in einer Mietwohnung müsste ich die so anbringen, dass ich die auch rückstandlos wieder entfernen kann beim Auszug. Zudem möchte ich eh ungern eine 300+ Euro Aufwertung einfach so in meiner Mietwohnung lassen bei Auszug. Also ist da vorab ein klärendes Gespräch beim Vermieter / Besitzer sinnvoll, wie endgültig so eine Lösung sein darf.


    Deshalb auch der Ansatz, vorab Möglichkeiten zur Raumakustik-Verbesserung zu überlegen, die einfacher umzusetzen sind. Aber und das kann ich als Akkustik-Laie nicht beurteilen, sind diese ganzen anderen Möglichkeiten nur marginal im Vergleich zu Decken-Elementen.

    Teurer, aber eine Schraube pro Deckenpaneel (alle 4 Drähte zur Mitte) sollte in der Mietwohnung noch möglich sein:

    t.akustik PET Ceiling Absorber 180 GR – Musikhaus Thomann


    Alternativ eine Stellwand hinter die Vorhänge:
    t.akustik AP 180-2 – Musikhaus Thomann


    Es geht auch doppelseitiges Klebeband (eins mit Lösungsmittel damit man es bei Auszug rückstandsfrei abkriegt) oder direkt durch den Schaum geschraubt. Man hängt wirklich nur leichten offenporigen Schaum auf. Wiegt quasi nix und ist auf beliebig vielen Arten zu befestigen.


    Langer Rede kurzer Sinn: Ich finde es gut und wichtig auf die Themen aufmerksam zu machen, ich halte sie aber nicht essentiell für Freude am eigenen System. Erst recht nicht, wenn man nicht den Anspruch hat, Musik "durchzuhören".


    Aber eben: Unterschiedliche Herangehensweisen. Und definitiv deutlich anderes Level an Hintergrundwissen. Wenn ich du wäre und dein Hintergrundwisse hätte, silent117 , dann würde ich garantiert genauso argumentieren. :)

    Natürlich ist alles erlaubt was Spaß macht. :thumbsup: Leider wird die Raumakustik aber meist gaaaaanz hinten angestellt und ist eigentlich essenziell.


    Der Vergleich der meist hilft:
    Wenn ich mir meine Kamera von 24 Megapixel auf 48 Megapixel aufrüste, aber vorne dran immer noch eine Linse steckt die so scharf nicht auflösen kann (also Unscharf ist), hat man am falschen Ende aufgerüstet. Man sieht die Unschärfe der Linse jetzt mit höherer Auflösung.


    Zurück zur Akustik:
    Ohne Behandlung sitzt man außerhalb des Hallradius, d.h. man hört seine eigenen Lautsprecher quasi nicht. Der Lautsprecher spielt leiser als der Restschall im Raum von vorherigen Schallereignissen (stelle dir eine Violine vor die mitten auf einer lauten Baustelle spielt). Kann man wiefolgt berechnen:


    Wenn man den Raum (3.5m Breit, 5.2m lang, 2.55 hoch) von meinem Beispiel nimmt, kommen folgende RT60 Zeiten heraus:

    RT60 unbehandelt: 1.73 sec

    RT60 mit 6m² behandelte Decke: 0.76 sec


    Also Schall steht eine ganze Sekunde kürzer im Raum (d.h. die Baustelle von oben ist deutlich (!) leiser und man hört die Violine besser), weil man dem Raum hilft den ganzen Schall abzubauen. Die meisten hier wollen neben dem Schlagzeug wohl auch noch ein wenig den Sänger(in) hören 8o


    Siehe:


    Mit einem Raumvolumen (V) von 46.31m³ und einer Nachhallzeit von 1.73 sec ergibt sich ein Hallradius von: 0.29m :evil:


    Wenn ihr also weiter als 30cm von euren Lautsprechern sitzt, hört ihr nicht den Lautsprecher sondern die Reflexionen des Lautsprecher im Raum. Siehe Definition von Hallradius:

    Zitat


    Der Hallradiant oder Hallradius rH ist in der Akustik in einem geschlossenen Raum diejenige Entfernung von der Schallquelle Q, bei der der Direktschallpegel LD gleich dem Raumschallpegel LR im statistischen Schallfeld ist.

    Quelle: Hallradius – Wikipedia


    Kurz: Bei 0.29m Entfernung zum Lautsprecher sind Raum und Lautsprecher (Direktschall) gleich laut. Näher dran ist der Lautsprecher lauter und weiter weg ist der Lautsprecher leiser als der Raum.


    Jetzt sitzen die meisten Leute aber 2.5 bis 3.0m weit weg von ihren Lautsprechern in einem unbehandeltem Raum. Man hört also die Lautsprecher quasi überhaupt nicht mehr (fast 10 mal Hallradius!).


    Meiner Meinung nach, kann man dann viel Verstärker, Lautsprecher, Kabel und ähnliches tauschen, wirklich große Schritte vorwärts tut man damit nicht. Wie denn auch, man hört ja sein eigenes Equipment nicht, sondern den Raum. Wie gesagt, nicht meine Meinung, sondern eine (hoffentlich schlüssig hergeleiteter) Konsequenz der Physik.


    Es wird Unterschiede geben, weil der Raum anders angeregt wird und weil man durch die Unschärfe doch auch was raushören kann (das Gehirn leistet gute Arbeit bei Rauschreduzierung :saint: ). Weiterhin kann und soll das ganze kann auch Spaß machen (möchte euch hiermit den Spaß nicht nehmen :!: Aber man wirft quasi Perlen für Säue und damit rechnen sich dann auch nicht die Investitionen, die oft eben schon erheblich sind (2.000 bis 10.000 €) und in keiner Relation zu 300€ für Schaumstoff stehen 8-))


    So, jetzt genug missioniert und euch alle noch viel Spaß mit den Anlagen. Ich hoffe meine Erklärungen und Beispiele regen vielleicht den ein- oder anderen mal an ernsthaft über Raumakustik nachzudenken. Weiterhin ist hoffentlich auch klar, dass 2-3 kleine 60 x 60 cm Paneele nichts bringen (spielt einfach mit dem Sengpiel Rechner herum um unter 0.7 sec zu kommen), sondern das es schon Fläche sein muss. Meist aber super unauffällig als kleine weiße Rechtecke an der Decke.


    Nachdem ich jetzt alles mies geredet habe, erstmal schön ein wenig Musik hören und euch davon überzeugen das eure Anlage euch immer noch gefällt, auch ohne Raumakustik 8o

  • Hey, du hast mich offiziell ausgenerdet. Gratulation, aus tiefstem Herzen! :)


    Aber kurz zum Thema selbst noch: ich hatte Mal einen solchermaßen ausgestatteten Raum. Ja, das hat besser geklungen. Und nein, der Unterschied ist nicht groß genug, wenn es um Filme geht um mich dazu zu verleiten das nochmal zu machen. Bei Filmen die draußen spielen finde ich Hall und "Raumklang" normal. Da will ich gerade keine total isolierte Schallkammer , wenn ich das will, hole ich mir Kopfhörer.

  • Ich bin bei allem dabei außer bei Deiner Atmos-Kritik: Es reicht völlig, die Atmos-Lautsprecher unter der Decke hängen zu haben. Für mich ist der Höreindruck seit ich (sehr preiswerte) Teufel Reflect gekauft und angebracht habe einfach massiv aufgewertet, wenn die Filme auch in Atmos abgemischt wurden (Synchros sind da weitgehend sinnlos, da gibt es nur sehr wenige überzeugende Abmischungen in Atmos). DTS:X profitiert interessanterweise auch von einem Atmos-Setup, gibt es aber noch so gut wie nicht - trotzdem, bei beispielsweise Daylight habe ich mich tatsächlich mit im Tunnel stehend gefühlt, das war grandios.

    Erfordert aber immer noch die zusätzlichen Lautsprecher oder halt eine geeignete Soundbar mit einer entsprechenden Abstrahlcharakteristik :)


    So schön auch diese ganzen Audioformate wie DTS, Atmos und co. auch sind. Mit einer dt. Tonspur hat man häufig noch das nachsehen. Gerade Filme von Warner waren in Vergangenheit häufig nur mit einer einfachen deutschen 5.1 Spur versehen. Das hat mich insbesondere bei The Dark Knight massiv geärgert. Einer der vielen Gründe für den Umstieg auf den O-Ton.


    Unabhängig davon: Wir sprechen hier von Streaming-Material und dort ist alles entweder stark komprimiert oder aber erst gar nicht vorhanden. Ich denke, da sollte man Atmos sicherlich erst mal getrost ignorieren können :) Wenn unsere Netze mal bessere Datendurchsätze bieten, wird es vermutlich anders sein :thumbsup:

    Ein einfacher Rechner auf einer Homepage um die notwendige Fläche zu berechnen und dann ein paar Einfache Platten (zur Not selbstklebend) anzubringen ist doch nun wirklich nicht zu komplex?


    Der Teppich im Raum reduziert Nachhhall nur für Hochton und damit ist die Sprachverständlichkeit dahin (gerade bei Männerstimmen). Einfach 50mm dicke richtige Platten benutzen, so schwer ist das nun wirklich nicht.


    Ich sehe jetzt nicht, wo ihr den riesen Aufwand bei Raumakustik seht, wenn man sich auf Nachhall begrenzt.

    Bei 80% Erlebnis zu 20% Aufwand fallen deine Platten als erstes raus - noch weit vor der Verlegung von irgendwelchen Lautsprecherkabeln. Über das Budget haben wir dann noch gar nicht gesprochen. Sorry wenn ich das so sagen muss. Außerdem kann und möchte nicht jeder sowas bei sich zuhause anbringen.


    Das solche Platten bei der Korrektur helfen, habe ich nie bestritten. Man kann sie schließlich immer noch bei Bedarf nachrüsten.

  • Tausend Dank euch! Bisher haben wir uns auf einen TV eingestimmt. Da wir Samsung und Sony nicht wirklich mögen, wird es ein LG werden. Nach einem halben Tag Recherche (wozu hat man Urlaub?!) und viel ausmessen von sowohl dem TV-Board als auch der Wand und der Entfernung inkl. bald möglichem Umzug haben wir uns auf 65" festgelegt. Da es OLED sein soll blieb also die Frage zwischen A1, B1, C1 und G1. Stellte sich erstmal heraus, dass A1 das 2021er Baujahr ist und AX das 2020er. Das muss man ja auch erstmal rausfinden ;)


    Um möglichst zukunftssicher zu sein, sollte es durch den schnelleren Chip mindestens die C-Kategorie werden. Letztendlich hat uns daber das Design (heute im Mediamarkt geschaut) der G-Reiche total umgehauen. An der Wand montiert keine 2cm tief - logischer Weise braucht es dafür wahrscheinlich eine TV-Wand, um die Kabel hinter dem TV verschwinden zu lassen. Aber das hatte ich zu diesem Thema eh geplant.


    Es wird also ein LG OLED65G19LA werden. Der ist nach allen Preisvergleichen bei Mediamarkt am zweitgünstigsten (Black November). Es gibt noch einen Internethändler, der das Modell 50€ günstiger anbietet, allerdings nimmt der 49 statt 29€ für die Lieferung und hat sehr fragwürdige Bewertungen (im Schnitt 2-3 von 5). Daher sind mir die geringen Mehrkosten den zuverlässigeren Verkäufer wert :) Das spart dann wohl auch das Apple TV 4K, da die LG-Geräte seit 2019 sogar Airplay unterstützen und man so ganz einfach Inhalte von i-Geräten (iPhone, etc.) an den LG übertragen kann. Klingt fast zu gut um wahr zu sein ;)


    Beim Sound werden wir uns nochmal im Laden umhören, aber der Tipp des Nubert nuPro AS-3500 klingt schon interessant. Ist zwar mit 965 € etwas teurer als ursprünglich geplant, aber da wir uns voraussichtlich das neue AppleTV für 219€ sparen, ist ja wieder etwas Budget da. Das Gerät habe ich bisher online bei Amazon oder direkt bei Nubert gefunden - da kauft man natürlich bei letzterem.


    Da der TV VESA300x300 bietet, werde ich wohl bis zur Fertigstellung der TV Wand einen Standfuß dazu kaufen. Nicht perfekt, aber Hauptsache es hält erstmal.

  • Zum Thema Sound :

    Ich habe mich aktuell mit einem sonos System eingedeckt.

    Mit Beam in der Front und zwei One SL als Surround.

    Ein Sub wird noch folgen.

    Mir gefällt der Sound und die Konnektivität. Auch die Flexibilität beim selbstständigen Umschalten zwischen TV und Musik und deren getrennten Einstellungen.

    Zudem habe ich noch ne Move und kann das Haus noch mit mehr Boxen bepflastern, wenn mir mal danach ist.

    Vielspieler im Körper eines Gelegenheitsspielers

  • Heute ist endlich die Nubert nuPro AS-3500 angekommen. Leider lässt der Fernseher noch einen Monat auf sich warten, also habe ich nach dem Aufbau unseren 10+ Jahre alten Samsung 40" angeschlossen. Mangels Alternativen erstmal über Kopfhöhrerbuchse :D An HDMI-Out ist bei dem treuen Gerät nicht zu denken.


    Angeschaltet, eingestellt... Was gucken wir jetzt um zu testen? Ganz klar: Dune! Schon der Sound zum Zitat vor dem eigentlichen Film war ein Aha-Erlebnis :)


    Der Bass ist super angenehm. Sehr stark spürbar, jedoch überhaupt nicht laut. Das ist seit Ewigkeiten ein Bass, bei dem ich nicht die ganze Zeit das Gefühl habe den Nachbarn auf den Keks zu gehen. Die Weiteneinstellungen sind auch krass spürbar. Standard ist natürlich Standard, aber Medium und Wide holen die ganzen Umgebungsgeräusche "nach vorn", ohne die Qualität merklich zu mindern. Bei Dune hört man dann sogar den Sand rieseln. Der 4. Modus - die Sprachunterstützung - ist dann genau umgekehrt: Alles wird etwas leiser und die Stimmen werden lauter.


    Alles super, ich bin sehr zufrieden, sogar von der Optik der (weißen) Kiste. Tolle Verarbeitung und super Klang! Einzig wird es noch etwas dauern, bis wir den für uns schönsten Soundmodus der 4 herausgefunden haben. Bei jeder Umstellung denkt man kurz es sei das Optimum erreicht, aber die anderen Modi haben dann auch was für sich ;)

  • Heute ist endlich die Nubert nuPro AS-3500 angekommen.

    eindeutig zu viel verfügbares Kapital ;)

    Mein Equipment ist von frühestens 2010. der Verstärker aus den 80er hat den Geist aufgegeben, die Boxen aus den 90ern haben Wackelkontakte und fallen dauernd um.


    Ich denke ich habe lange genug dafür gespart :)


    Außerdem war bisher immer das Gegenargument die Kino-Dauerkarte, die sich aber jetzt nicht mehr lohnt.


    Und dann kam Dune… kann doch nicht sein, dass man so ein Erlebnis nicht replizieren kann ;)

  • Im Heimkino hat man zum Glück nicht die ganzen Labertaschen um sich herum. Viel Spaß mit dem neuen Equipment.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Naja sagen wir so... Aktuell auf 40" und dem super satten Sound kommt das schon sehr gut! Natürlich kommt nichts an Kino ran, dazu gehört aber eben auch das Erlebnis an sich, nicht nur der Film: Raus gehen, Popcorn kaufen, Freizeit haben, Leute treffen, Trailer gucken, etc. pp.


    Wenn der 60% größere TV da ist, sollte das schon erstmal ausreichen. 4K tut dann auch noch eine Zutat dazu. Wichtiger war aber erstmal der Sound, das ist mehr als die halbe Miete :)

  • Da ich gerade wegen Hardware herumüberlege, muss ich hier mal Archibald Tuttle und andere Kenner des Metiers beschwören...


    Ich habe vor kurzem per Zufall festgestellt, dass die Xbox One X zwar Dolby Vision unterstützt, aber nur bei Spielen und bei Streaming. Nicht bei Bluray-Wiedergabe. Jetzt ist zwar Dolby Vision vs HDR10 vermutlich kein riesiger Unterschied, aber rein technisch ist Dolby Vision nunmal das überlegene HDR-Format. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mich schon irgendwie stört, dass der TV Dolby Vision könnte, mein Wiedergabegerät aber nicht. Soweit die Vorgeschichte.


    Das hat mich zu der Überlegung gebracht, mir vielleicht doch noch einen dedizierten 4k-Bluray-Player zuzulegen. Erst recht vor dem Hintergrund, dass offenbar immer mehr Hersteller aus der Bluray-Player-Produktion aussteigen. So fertigt z.B. Pioneer keine entsprechenden Geräte mehr.

    Die Frage, die ich mir jetzt stelle: "Lohnt" es sich, jetzt noch als Freund von physischen Datenträgern in ein End-of-Era-Gerät zu investieren und einen soliden 4k-Player zu kaufen, der dann für viele Jahre seinen Dienst tun darf, weil es aller Wahrscheinlichkeit nach keine physischen 8k-Medien mehr geben wird? Oder schätzt ihr es nur als eine Frage der Zeit ein, bis 4k-Blurays von 8k-Blurays (oder was auch immer das Format ist) abgelöst werden?

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Gute Frage. Also ich gehe bei der UHD davon aus, dass sie zur neuen Laserdisk wird, also hochspezialisiert und teuer für Sammler, aber auf dem Markt dann gerade für kleine Labels lukrativ. 2019-21 sind in den USA erstaunlich viele Labels in den bereits totgesagten Markt eingestiegen, weil der Kostenaufwand, wenn ich einmal das 4K-Master für DCP (Kino) und Stream erstellt habe, für die UHD überschaubar ist. Insoweit glaube ich an eine gewisse Langlebigkeit sowohl was soft- als auch Hardwareversorgung angeht.


    Für 8K sehe ich keine Zukunft außerhalb des Streamings, und auch da erst in einiger Zukunft. Bis dato ist mW. noch kein einziger Film in Hollywood in 8K gedreht worden, lediglich bei extrem detailreichen Filmkopien im Bereich 70mm bzw. bei absoluten Klassikern (Zauberer von Oz) ist so etwas aus Archivierungsgründen schon geschehen. 35mm hat genug Details für 8K, wenn man nah genug am kameranegativ bleibt, aber da fehlt langsam dann das menschliche Auge um die Unterschiede noch zu sehen. 4K sieht ehrlich gesagt auch kaum jemand bei Filmen auf einem Fernseher, da ist und bleibt der USP HDR10/10+/Dolby Vision mit seinem erweiterten Farbraum.

  • Ich muss hier nochmal ein kurzes Update geben, weil ich gerade eben wohl den krassesten WOW-Effekt seit langem hatte...

    Nach einigem Hin und Her, dank einem kurzzeitig reduzierten Preis und durchweg sehr guten Reviews habe ich einen Panasonic DP-UB9004 gekauft. Und er kann auch wirklich gut 4k-Blurays abspielen. Schärfer und besser als die Xbox One X. Habs mit "Godzilla vs Kong" (Dolby Vision vs HDR10) und Tenet (allgemeiner Vergleich, da auf beiden Geräten HDR10) getestet. Soweit, so gut.


    Was aber in den Reviews keiner (mehr) getestet hat, ist die 3D-Wiedergabe.

    Und - entschuldigt bitte meine Wortwahl - Holy Shit! Ich dachte immer, die Xbox war gut, verglichen mit dem Samsung davor. Aber: Wir haben gerade eben Avatar mal wieder angeschaut, und ich habe das Gefühl, den Film gerade zum ersten Mal richtig gesehen zu haben. Wow. Einfach nur wow.

    Gestochen scharf, keine Doppelkonturen, super Farben, und eine unglaubliche Dreidimensionalität. Hätte mir das vorher jemand gesagt, ich hätte es nicht geglaubt. Wenn 3D-Filme immer auf diesem Niveau wiedergegeben worden wären, dann gäbe es heute noch 3D-Fernseher.


    Insofern ist der Player also ein Tipp für die kleine Nische, die auch heute noch gerne 3D-Blurays schaut. Und den Rest kann er schon auch sehr gut. :)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Dirtbag, welchen TV besitzt du?

    Ich nutze den Bluray-Player an einem Sony ZD9. Zwar nicht so perfekte Schwarzwerte wie ein OLED, aber meines Wissens einer der wenigen TVs, die 3D und Dolby Vision können. Bin sehr zufrieden damit. :)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Ich nutze den Bluray-Player an einem Sony ZD9. Zwar nicht so perfekte Schwarzwerte wie ein OLED, aber meines Wissens einer der wenigen TVs, die 3D und Dolby Vision können. Bin sehr zufrieden damit. :)

    Die ZD-Reihe nutzt ja den gleichen Trick (gleiches verbautes Display, soweit ich weiß) wie die LGs ohne OLED: Bei schwarzem Bild schalten die einfach das Bild ganz ab. Das ist erstaunlich effektiv für die meisten Filme. Außerdem basiert der auf Android, umgeht so also die Probleme mit der Sony-eigenen Firmware, und ist gut hell für einen Nicht-Oled (1800 Nits). In dem Bereich eines der besten Geräte.

  • Genau, der ZD9 schaltet nicht benötigte Bereiche einfach ab. Sony hat dem Modell zusätzlich in einem letzten Aufbäumen gegen den Wechsel zu OLED eine immense Anzahl Local Dimming Zonen spendiert, was mit dem Schwarz auch hilft. Aber OLED-Werte erreicht er trotzdem nicht. Dafür muss man den Raum aber nicht abdunkeln, und HDR kann regelrecht blenden.


    Mit Android hab ich keine Probleme. Und - ehm - was für Werbung? Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wovon du redest...?


    Aber ich muss auch dazu sagen:

    Der TV wird ausschliesslich(!) für Filme von Disc oder für PS4/Xbox genutzt. Kein Streaming, kein "normales" Fernsehen, keine webbasierten Angebote. Mein einziger Kontakt mit der Android-UI sind die TV-Settings, und da gibts weder Werbung noch Probleme mit Android... :$

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • M0G3L so hier dann im richtigen Thread. Das ist wie du schon feststellen durftest alles nicht so einfach, auch ich bin da weiterhin Laie. Dennoch ich habe mir letztes Jahr einen BenQ W2700 (ohne i) gekauft und habe mich damals brav eingelesen (auch damals schon mit Lieferschwierigkeiten verbunden, ursprünglich sollte es ein Epson werden, einer der Pseudo 4k-Beamer, in Tests immer wieder empfohlen). Grundsätzlich musst du bei Beamer sehr viel mehr beachten als beim Fernseherkauf und in dem Preisbereich den du anpeilst, muss man schlicht Kompromisse machen. Ich persönlich würde ehrlich gesagt in den Fachhandel gehen und mich beraten lassen.

    Gründe:

    1. Sound, wie Archibald Tuttle schon schrieb, du kannst theoretisch einfach einen Chromecast oder ähnliches bei dem W2700i auch direkt, anschließen und dann einfach über smartphone ansteuern. Du musst dann aber schauen, wie du das Audiosignal wieder rausbekommst.

    2. Wo steht der Beamer, brauchst du Shift-Funktionen, vor allem einen horizontalen, abstand und bildgröße dazu gibt es diverse onlinen testkram, ob das mit dem spezifischen Modell möglich ist.

    3. Lautstärke, mir war bspw. der BenQ deutlich zu laut, ich schaue aber auch recht leise Filme, ich habe dann eine absurd große "Hushbox" gebaut, dass würde ich aber keinem empfehlen wollen. Insbesondere wenn du mit maximaler Helligkeit und Auflösung schaust sind Beamer meiner Meinung nach weiterhin verhältnismäßig laut. Die Silenteinstellungen sind dagegen bildtechnisch nicht das, was ich mir von einem Beamer wünsche.

    4. Auflösung und Abstand, reicht FullHd, E-Shift oder soll es True 4k sein. Bei True 4k ist dein Preisrahmen wahrscheinlich zu niedrig angesetzt.


    Also summa summarum - Fachhändler, Beraten lassen und vor allem ausprobieren. Jeder legt seinen ganz eigenen Schwerpunkt bei der Bildwahrnehmung, ich mag bspw. die Farben beim BenQ so gerne, dass ich die Lautstärke als Pferdefuß hingenommen habe, andere brauchen absurde Schwarzwerte, wieder andere vertragen DLP nicht. Wie du siehst, ich kann viel reden, aber nicht weiterhelfen.

  • Grobi.tv in Kaarst ist nicht so weit entfernt als ausgewiesener Fachhändler.


    Muss ja nicht gleich der vorführbereite

    Barco Bragi Cinemascope DLP 4K UHD Projektor sein im Wert eines E-Autos.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Grobi.tv in Kaarst ist nicht so weit entfernt als ausgewiesener Fachhändler.


    Muss ja nicht gleich der vorführbereite

    Barco Bragi Cinemascope DLP 4K UHD Projektor sein im Wert eines E-Autos.

    Ich wußte gar nicht, dass es von denen auch Heimprojektoren gibt - im Vergleich zu den Kinovarianten kosten die mit 30.000 Euro ja nur ein Fünftel... ;).

  • Grobi.tv in Kaarst ist nicht so weit entfernt als ausgewiesener Fachhändler.


    Muss ja nicht gleich der vorführbereite

    Barco Bragi Cinemascope DLP 4K UHD Projektor sein im Wert eines E-Autos.

    Kommt drauf an wo man wohnt.

    Für mich wäre der nächste in Bochum. Der ist aber leider eher speziel, nen Termin für ne Beratung bekommt man überhaupt erst wenn man sagt das man nach einem Beamer sucht der über 4000 € kostet. Und ob ich mich in nem Saturn oder so beraten lassen möchte weiß ich nicht.

  • Grobi.tv habe ich nur empfohlen, weil ich damals meinen Sanyo PLV-Z5 Beamer dort gekauft habe. Das extralange Stromkabel und den Grobi-Kaffeepott gab es umsonst dazu. Aber unbedingt einen Beratungstermin ausmachen, weil ansonsten gab es damals nur die freien Samstage für Allgemeinberatung. Durch die Geräteauswahl ist auch ein Direktvergleich möglich. Da hatte sich die 45 Minuten Anfahrt gelohnt, auch wenn der Z5 damals "nur" 1000 Euro gekostet hat. Das ist aber alles schon mehr als 10 Jahre her und den Händler gibt es immer noch.

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  • Und ob ich mich in nem Saturn oder so beraten lassen möchte weiß ich nicht.

    Würde ich auch nicht wollen, plus die haben selten Beamer aufgebaut. Sprich anderer Weg du postest hier 3 Modelle, die du im Auge hast und bekommst halbgare Kommentare, die vielleicht hilfreich sind. Weg Nr. 2 du kaufst und schickst im Zweifelsfall zurück oder leihst über grover oder ähnliche Anbieter (gibt meistens Beamerverleihkrams in Städten). Nunja, wie gesagt BenQ 2700 ist laut aber farbstark, schwarzwerte sind okay, der BenQ 2700i ist sogar direkt gut über Smartphone etc. ansteuerbar, der BenQ TK850i soll auch empfehlenswert sein, allerdings dürfte er genauso laut sein, wie der 2700i. Wenn du Filme mit viel Bumm schaust oder viel Score, ambient sounds etc, wird es dich weniger tangieren. Weitere gute Anbieter in dem Segment sind Optoma und Epson. Sony ist zu teuer, so wie die diversen anderen high quality Anbieter.

    Das die o.g. Anbieter alle zwar mit 4k werben, aber nur E-Shift bieten sollte dich nicht beunruhigen, bei der Größe und dem Abstand wirst du den Unterschied wenig bemerken, ich selber habe hier ne Diagonale von knapp 3,40m und bin trotzdem sehr zufrieden mit dem Verfahren.

    Einmal editiert, zuletzt von Mangoldt ()

  • Wie hat sich inzwischen der Markt der Laserprojektoren entwickelt? Also die für die Ultrakurzprojektion. Gibt es bezalbares 4k die auch geräuscharm und Wohnzimmer tauglich sind? Oder steht in naher Zukunft eine bahnbrechende Neuheit oder ein Preissturz an?

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  • Beamer läuft jetzt seit einem Jahr bei mir, leider gibt momentan meine 15 Jahre alte Leinwand den Geist auf. Sie bleibt nicht mehr unten hängen und zieht sich nicht mehr richtig ein. Kann mir jemand eine empfehlen? Darf gerne auch mit Motor sein. Die alte hatte eine Breite von 2.5 Metern.