Brettspiel Prototyp fertig! Und nun?

  • Ich werde das Projekt noch etwas reifen lassen (wie einen guten Wein :) )

    Viele wichtige Tipps hast du ja bereits erhalten. Könnte sein, dass momentan nicht der ideale Zeitpunkt ist, um sich direkt ins Crowdfunding zu stürzen: wegen der steigenden Preise, dem Rohstoff- und Kapazitätsmangel etc. Doch anstatt dein Glück weiterhin im Selbermachen (vom Erfinden bis zum Finanzieren mittels Crowdfunding) zu versuchen, braucht es mindestens genauso viel Glück, einen (geeigneten) Verlag zu finden. Das kann absurd lang dauern und vielleicht nie zum Ziel führen. Da reift der Wein (um in deinem Bild zu bleiben) schnell ein paar Jahre, wird geöffnet, probiert, das Aroma hier ein bisschen angepasst und da verändert, wieder verschlossen, liegen gelassen, zurückgeschickt – und verdirbt womöglich am Ende noch … Das bitte mit einem Augenzwinkern und kräftigem Schuss Selbstironie verstehen. Grundsätzlich ist natürlich nichts dagegen einzuwenden, die Verlagslandschaft mal abzuklappern, ob nicht doch ein Verlag für deinen Prototyp infrage kommt, denn das kann vieles leichter machen.


    Crowdfunding der Sorte Kickstarter ist ein Haifischbecken, das nur derjenige erfolgreich übersteht, wer es mit den dicksten Haien aufnehmen kann (oder selbst einer ist). Andere Crowdfunding-Plattformen wie bspw. Startnext sind da eher familiär und handzahm (und leider, leider viel weniger populär). Für erste Gehversuche in Sachen Schwarmfinanzierung sollte man die aber trotzdem nicht ganz abschreiben. Meine Erfahrungen dazu habe ich in Interviews u.a. mit Sebastian Wenzel (auf ehemals Zuspieler.de) und später mit dem Brettspiellabor geteilt.


    Noch ein paar einfache Tipps, um die Produktionskosten teils deutlich zu senken:

    • wenn nicht unbedingt erforderlich, dann keine Miniaturen aus Plastik, viel billiger sind da Pappteile.
    • die Stanzkonturen dafür (und für andere Spielkomponenten wie Marker, Plättchen, Geländeteile) möglichst vereinheitlichen, um im besten Fall mit nur einer/wenigen Stanzform(en) dann (inhaltlich) verschiedene Bögen gleichermaßen stanzen zu können.
    • für Spielregel, Spielhilfen etc. keine Sonderformate, sondern DIN-Formate verwenden.

    Und: viel Geduld, aber auch viel Erfolg!

    Einmal editiert, zuletzt von Gead () aus folgendem Grund: Zitat eingefügt

  • Man muss nicht wirklich Ende 2021 noch erklären was am Einsatz von Flugzeugen schlecht ist, oder?!

    Der Transport per Flugzeug von ein paar Miniaturen ist im Vergleich zu allen anderen negativen Aspekten bei der Produktion und Auslieferung von Brettspielen wohl zu vernachlässigen. Keine oder sehr wenige Brettspiele zu besitzen und insbesondere auf Playmats zu verzichten, wäre noch viel nachhaltiger.

    Den Seitenhieb nehme ich gerne in Kauf. Aber dennoch: Es ist in der heutigen Zeit ein Unterschied über den Verzicht nachzudenken (Keine Brettspiele/Playmats mehr), oder ob man möglichst wenig verzichtet, dabei aber spart wo es möglich ist - nämlich z.B. auf die schädlichere Luftfracht zu setzen, nur um Zeit zu sparen. Natürlich macht 1 Flugzeug den Kohl jetzt nicht... schlanker. Dennoch gehört es für mich einfach nicht mehr in diese Zeit nicht zu sparen, wo es möglich ist.


    Denn genau dieses Umdenken meine ich: Man kann natürlich auf Teufel komm raus auf alles pfeifen und nur nach Profit/Zeit rechnen. Oder aber man möchte ein Produkt herstellen und dabei maximal verantwortungsbewusst sein. Das schließt nach meinem moralischen Verständnis Luftfracht kategorisch aus.


    Zum Seitenhieb übrigens: Wir produzieren mit Absicht innerhalb der EU und nehmen dafür mehr als das 10fache an Produktionskosten auf uns, unter anderem auch aus ökologischen Gesichtspunkten.


    Thygra Erzähl mal jemandem, dessen Haus gerade wegschwimmt etwas von Mücken und Elefanten. Auch ein klitzekleiner Beitrag ist ein Beitrag. Und ich halte es für unser aller Pflicht zu tun was geht, bevor man verzichten muss. In dem genannten Fall ging es nicht um produzieren oder lassen, es ging einfach darum Zeit zu sparen. Mehr nicht. Und das ist für ein nicht lebensnotwendiges Produkt aus meiner Sicht nicht mehr haltbar. :)


    Fobs Ich stelle mir deine Argumentation gerade beim Hausbau vor. Wie würdest du reagieren, wenn dein Bauleiter zu dir sagt: "Stellen sie sich mal nicht so an. 50.000 € mehr für Material... Gemessen am Gesamtpreis ist das wohl zu vernachlässigen."


    Im Umkehrschluss bedeutet deine Argumentation: Wenn ich auch nur ein Stück weit unökologisch bin, kann ich auch gleich rausrotzen was geht, denn erst gar nicht unökologisch zu werden, wäre ja noch viel nachhaltiger.

  • Könnt ihr bitte das Nachhaltigkeitsthema (Flüge, …) im RSP-Bereich diskutieren.


    Ich möchte darauf hinweisen, dass ich vor ein paar Wochen angekündigt habe, dass ich mir auch vorbehalte User für 24 Stunden zu sperren, wenn sie diese Themen im öffentlichen Bereich diskutieren / initiieren.


    Ich werde weitere Beiträge zu dem RSP-Thema hier löschen.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Auch nicht mehr wirklich zeitgemäß, Sankt Peter, oder? Hier geht es um Brettspiel-Prototypen und deren Zukunft, also auch Produktion. Das schließt Themen wie Transport und Ökologie mit ein. Ich fänd's mal schön dieses Thema an dem Punkt zu diskutieren, wo es auftaucht, anstatt es in das Schmuddel-Forum für ungeliebte Themen abzuschieben, damit sich ja keiner angesprochen fühlt außerhalb seines Fußabdrucks zu leben...


    Dieses Thema ist besonders mit dem Brettspielbereich untrennbar verbunden und gehört nicht unter ferner liefen.

    1. Das hat nichts mit zeitgemäß zu tun.
    2. RSP ist kein Schmuddelbereich
    3. Keiner möchte hier im öffentlichen Bereich die Eskalation früherer Tage
    4. Geht es beim Threadersteller um ein anderes Thema
    5. Bleibe ich bei meiner Ansage und lösche die entsprechenden Beiträge. Die Regeln sind klar formuliert.
    6. Das Thema kann ohne Mehr-Aufwand im RSP Bereich diskutiert werden. Ggf. auch mit der Verlinkung hier.

    Bitte hier wieder die Fragestellung des Threaderstellers diskutieren.


    Die RSP-Aspekte im RSP.

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  • Wenn man jemand in Polen kennt, dann ist dort aktuell ein guter und günstiger Ort für die Produktion... allerdings sind auch dort die Slots inzwischen gut ausgebucht und ohne Kontakte wartet man dort auch etwa ein Jahr
    Und für den OP dürfte es schon interessant sein wo und wie er sinnvoll produzieren kann. Vor allem wenn es um Dinge geht die bei immer mehr Spielen von den Spielern erwartet werden.

    L'Art Noir
    Game Design, Translation and Media Studio

    2 Mal editiert, zuletzt von AndreMW ()