[2021] Now or Never (Red Raven Games)

  • Könnte man für solche Situationen nicht auch Google Lens verwenden, damit bekommt man ja in den meisten Fällen eine ganz gute Übersetzung und so wäre zumindest die Geheimhaltung kein Problem 🤔

    Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen.


    Das habe ich jetzt mal mit einer beliebigen Karte aus Last Aurora probiert, Ergebnis war einwandfrei, aber Text auch einfach.


    Dann habe ich es mit einer beliebigen Karte aus Empires of the Void II getestet. Komplexerer Text, recht brauchbare Übersetzung. Übersetzt sogar "VP" mit "SP".

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ist natürlich nicht ganz so schön wie eine lokalisierte Version, aber gerade bei sowas bietet es sich ja an. Schwierig könnte es nur mit Eigennamen werden.

  • Sodale, ich kam nun endlich auch mal dazu das Spiel zu erproben - 2 Partien im Standard-Modus, Solo.

    Kurzer Abriss - Worum geht's?
    Wir sind Abenteurer - vielleicht auch ehemalige Dorfbewohner selbst - mit dem Ziel ein verlorenes Dorf wieder zurück zu erobern und aufzubauen. Das ist im Groben auch das Endziel des Spiels - ein "schönes" produktives Dörfchen mit noch produktiveren Dofbewohner. Denn am Ende gibt es das Gros an Punkten vor allem durch die produzierten und verkauften Güter sowie die Zusammenstellung der Gebäude und Dorfbewohner. Quests und Aufträge machen nur einen kleinen Teil der möglichen Punkte aus.


    Wie lernt es sich?
    Das Regelheft ist schön geschrieben und mit ihm lässt sich das Spiel einfach lernen. Auch Nachschlagen geht fix, auf der Rückseite findet sich ein praktischer Index. Die Referenz der Gebäude und Ort ist etwas mittendrin, wäre am Ende vielleicht schneller zu finden, aber nicht weiter tragisch.


    Wie spielt es sich?
    Bevor es losgehen kann muss erstmal aufgebaut werden, das ist schon ein gewisser Aufwand - vor allem wenn man alles wie ich momentan noch nur semi-sortiert in Tüten deponiert hat. Und dann der Platzbedarf - der ist selbst im Solo nicht ohne. Ein Spielbrett für die Karte, eines für Ausrüstung, Dorfbewohner, "Markt" und Rundenanzeiger, 2 Boards je Spieler und dann noch zusätzlich die persönliche Gebäudeauslage. Quest-Karten und Spezialisten müssen auch noch irgendwo Platz finden. Zum Glück braucht es im Solo für den Bot nur ein Heldenboard, welches auch mehr zur Ablage und für seine Spezialisten dient. Da war dann meine Standard-Spielfläche (ca. 50-60 cm x 120 cm) gut gefüllt.


    Die ersten paar Runde lechzt man nach Geld, welches man benötigt um Spezialisten anzuwerben (und auch zu benutzen), Gebäude zu bauen oder Ausrüstung zu kaufen. Geld bekommt man in erster Linie durch Verkauf von Gütern, einige Orte bringen ein paar Münzen und Aufträge aus dem Tower of Miners. Tja und für Güter wiederum benötigt es Gebäude, die unter Umständen welche produzieren, aber viel wichtiger als Heim für Dorfbewohner gelten können. Dorfbewohner sind immer fleißig und produzieren irgendwas. So steckt man üblicherweise das Startguthaben in ein erstes Gebäude und begibt sich auf Rettungsmission, denn oftmals befreit man die wertvollen Bewohner aus den Klauen eines Ungeheuers. Da wir am Anfang noch nicht allzu stark sind, fangen wir auch klein an und wagen uns vorerst nur so an ein Level 1 oder 2 Monster.

    Im Laufe des Spiels streunen wir über die Karte, suchen die Gegend ab, besuchen Orte, bekämpfen Monster, erfüllen Quests, werden stärker. Eingeschränkt wird das Ganze durch unsere Ausdauer und Aktionen. Ausdauer verbraucht sich recht schnell durch Gebirge, Monster, Suchen, einige Ortsaktionen und regeneriert sich nicht von selbst. Zum Glück startet jeder mit einem Spezialisten, der uns für einen meist nicht ganz so kleines Obolus wieder vollständig heilt. Ansonsten gibt es noch andere Möglichkeiten für kleinere Regeneration als Bonus einiger Spezialisten, durch Orte oder ein spezielles Gebäude welches wir in unser Dorf setzen können.
    Jeder Held hat 3 Aktionen pro Runde mit jeweils eigener Laufreichweite, dadurch können wir auch nicht beliebig über die Map hüpfen. In einer Heldenaktion bewegen wir uns über die Map zu einem neuen Ort, erfüllen ggf. eine Quest und haben dann die Möglichkeit entweder die Ortsaktion zu nutzen, ein Monster zu bekämpfen oder unseren Aufenthaltsort zu durchsuchen - je nachdem was dort vorhanden ist.
    Neben den Heldenaktionen gibt es noch die Möglichkeit Spezialisten anzuheuern oder zu benutzen, jeder startet mit 2 Start-Spezialisten - einem Baumeister und einem Heiler. Wenn wir sie anheuern, dann benutzen wir sie auch gleichzeitig. Jeder Spezialist kann nur einmal pro Runde genutzt werden, danach ist er erschöpft. Wir können auch Spezialisten unserer Mithelden benutzen, kostet genauso viel wie wenn wir eigene benutzen, wir erschöpfen sie, der Mitheld bekommt einen kleinen Obolus als Trostpreis. Wozu brauchen wir Spezialisten? In erster Linie sind sie die einzige (glaube ich) Möglichkeit um Gebäude zu bauen. Ansonsten gibt es Heiler, "Lehrer" (geben uns Erfahrungspunkte), die Möglichkeit via Spezialist Ausrüstung zu kaufen. Oftmals ist auch ein kleiner Bonus dabei, im Form von Ausdauer-Regeneration oder einer bestimmten Ware. Gewonnene Erfahrung investieren wir meistens in Skills für unseren Helden, sie wird aber auch für manche Quests und ein oder zwei Ortsaktionen benötigt, außerdem können wir mit 2 Erfahrungpunkten die Auswahl an Dorfbewohnern wieder füllen (wird ansonsten nur wenn komplett leer neu aufgefüllt).

    Im Mid-Game ist unser Dorf schon etwas gewachsen, man fühlt sich nicht mehr ganz so verarmt, aber hat irgendwie noch immer das Gefühl viel zu wenig machen zu können. Da es Gebäude nur mithilfe von Spezialisten gibt, fängt man dann mitunter an, intensiver die Spezialisten von anderen zu nutzen oder neue nur zum Bauen zu kaufen. Spezialisten sind übrigens auf max 4 pro Held beschränkt, man kann aber einen "alten" (auch erschöpften) abwerfen um Platz für jemand Neues zu machen. Quests hab ich meist mehr so nebenbei gemacht, wenn es sich anbot oder sie einen nützlichen Bonus gaben.

    Nach der letzten Runde (es sind 6 insgesamt) gibt es einen Kahlschlag - Geld weg, gehortete Güter weg. Denn jetzt kommt die Endwertung und hier zählt nur die Produktion. D.h. wir produzieren mit unseren Gebäuden und Dorfbewohnern und verkaufen dann die Güter möglichst gewinnbringend - jede erwirtschaftete Münze entspricht einem Punkt. Dazu gibt es Punkte durch einige Gebäude (je nach angrenzenden anderen Gebäuden oder Produktion), wie wir unsere Gebäude und Bewohner verteilt haben (volle Reihe Gebäude - ggf. Punkte je nach Reihe, eine Reihe Dorfbewohner die alle 4 Güter prodziert - Punkte je nach Reihe). Quests und Aufträge machen dann den Abschluss und nur einen eher geringeren Anteil an Punkten aus - so zumindest in meinen 2 Spielen bisher. Die lukrativste Quest hat mir 10 Punkte eingebracht, oft dümpeln sie im Bereich 1 - 3 Punkte.

    Endstand des letzten Spiels:


    (Quests sind jetzt auf dem Spiel nicht sichtbar, insgesamt kam ich auf ~130 Punkte)


    Für die Erstpartie hab ich mit ein paar mal Nachschlagen nicht ganz 2 Stunden gebraucht, die zweite war dann schon auf 1 Stunde und 20 Minuten reduziert.


    Solo
    Im Solo spielt man mit einem kartengetrieben Bot. Nicht dagegen, der Bot ist nur da um zusätzliche Bewegung in Search-Tokens, Monster, Spezialisten, Dorftbewohner, Quests und Aufträge zu bringen. Außerdem bietet der Bot mit seinen Spezialisten die Möglichkeit diese zu nutzen, allerdings kann er sowohl seine eigenen als auch unsere erschöpfen. Der Bot benötigt lediglich ein Heldenboard um dort die Spezialisten abzulegen, entfernte Tokens oder Karten hab ich dort ebenfalls deponiert. Bei akutem Platzmangel könnte man das Board vermutlich auch einfach weglassen, ein kleines Plätzchen für die Bot-Spezialisten finden und die abgeworfenen Komponenten anderweitig deponieren. Nach jedem unserer Züge wird eine Karte des Bot-Decks aufgedeckt und ausgeführt, das ist schnell und unkompliziert erledigt. Die Karten sind meist selbsterklärend, einige im Regelheft nochmal genauer aufgeführt. Nach jeder Runde wird das komplette Deck gemischt.

    Der Solo ist im Endeffekt ein Beat your own Score, mit 100 als Start-Indikation. D.h. zuerst "gewinnt" man wenn man 100 Punkte erreicht und dann wenn man seinen vorherigen Best-Score übertrifft. Eigentlich bin ich jetzt nicht unbedingt ein Fan von Beat your own Score Solo-Modi, hier stört es micht jedoch gar nicht so sehr. Man ist genug mit sich selbst beschäftigt, der Bot ist einfach zu bedienen und bringt eine gewisse und willkommene Varianz bzw Bewegung ins Spiel.


    Material
    Das Material ist top, wunderschön und sehr umfangreich. Wir haben doppelseitig bedruckte Spielbretter (auf der Rückseite für eine Untergrund-Variante), unzählige Tokens und dann noch die 6 Kampagnen-Hefte. Das macht sich in Aufbau und Abbau etwas bemerkbar, vor allem danach alles wieder in die sehr, sehr voll gepackte Box zu puzzeln. Ein gut durchdachtes Insert dürfte hier Abhilfe schaffen, ich hoffe da kommt was oder jemand Talentiertes stellt auf Thingiverse was ein. ^^


    Fazit
    Mir gefällt das Spiel sehr gut, trifft genau meinen Nerv und es gibt noch soviel zu entdecken. Die nächste Zeit werde ich schon noch im Standard Modus verbringen, bevor ich mich irgendwann an den Untergrund oder den Story-Modus wage. Es gibt ja noch 2 Helden, die ausprobiert werden wollen. :)

    Kleine Hürde ist allerdings für mich persönlich noch der Auf- und Abbau, es ist halt nicht ganz so schnell auf den Tisch gepackt. ^^


    Sorry für die Wall of Text. Hoffe es ist einigermaßen lesbar und nicht zu erschlagend. :S

  • Kurzer Nachtrag noch zum Material: Die Holzmarker für die Güter und Bücher sind zwar schön groß und hübsch bedruckt, aber für die Verwendung als Mengenanzeiger auf dem Dorf-Tableau etwas zu groß geraten. Liegend müsste man sie stapeln, ich hab sie bei meinen Spielen hintereinander "hingestellt". War in der Handhabung aber trotzdem etwas fitzelig - also die hätten auch durchaus etwas kleiner ausfallen dürfen. ^^

  • Tatsächlich relativ formstabil bisher bei mir. Vielleicht minimal gebogen, sodass sie an den Rändern leicht (<1mm) vom Tisch abheben, aber wirklich nur minimal und kaum bemerkbar. Das wird dann während der Aufbewahrung in der Box durch das Gewicht des Materials wieder gerade gezogen. :)

    Spielaufbewahrung und gespielt selbst wird bei uns im Büro unterm Dach, verhältnismäßig trockene Luft durch Heizung und üblicherweise 2+ laufende Rechner.