Dominion im Jahr 2021?

  • Wie oben von irgendwem schon gesagt: Das Wichigste gegen überlange Kettenzüge ist, dass mindestens einer am Tisch zielgerichtet spielt (üblicherweise: schnelles gezieltes Provinzenkaufen) und damit das Spiel rechtzeitig beendet,

    In den meisten Spielen gewinnt derjenige der am schnellsten Kettenzüge machen kann wenn Kettenzüge möglich sind. Die Kunst ist natürlich nicht zu übertreiben und nicht das 8 Dorf zu kaufen wenn man es gar nicht mehr braucht. In den meisten Partien geht es darum Kettenzüge möglich zu machen unnütze Karten zu beseitigen und seinen Gegner zu schaden und das möglichst schneller als der Gegner das mit dir macht.

    Es ist ein fast lupenreines Solitärspiel, die Mitspieler:innen gehen dir höchstes mal mit ein paar Negativkarten auf die Nerven, ansonsten spielst Du deinen Zug runter und wartest, bis du wieder dran bist. Was die anderen machen interessiert mich nicht, ich plane in ihrem Zug schonmal meinen nächsten.

    das ist leider völlig falsch. Um Dominion erfolgreich zu spielen musst du deinen Gegner beobachten und reagieren. Am besten wäre es wenn du seine Karten mitzählst und das Runde für Runde. Hier ist es vergleichbar mit einem Stichspiel, ich muss Wissen wie hoch die Chance ist ob der Gegner jetzt eine Verteidigungskarte auf der Hand hat oder nicht. Man muss Wissen welche Taktik er fährt um rechtzeitig darauf reagieren zu können. Ich sage Dominion ist sehr Konfrontativ. Auch wenn keine Fluchkarten im Spiel sind.

  • In den meisten Spielen gewinnt derjenige der am schnellsten Kettenzüge machen kann wenn Kettenzüge möglich sind. Die Kunst ist natürlich nicht zu übertreiben und nicht das 8 Dorf zu kaufen wenn man es gar nicht mehr braucht.

    Jein. Zustimmung dazu, dass es machmal entscheidend sein kann, wer als Erster zusammenpassende Karten auch zusammen auf die Hand bekommt. Wenn Spieler A mit der einen Hand zwei Dörfer und mit der nächsten zwei Schmieden hat, wähernd B immer schön 1+1 zieht, dann gewinnt natürlich B. Auch wegen dieser Kettenzüge. Aber wenn man das "nicht das 8. Dorf kaufen" wirklich beherzigt, dann gleiten diese (Mini-)Kettenzüge trotzdem niemals in das ab, was die Dominion-Kritiker meinen, wenn sie von "genauso endlosen wie sinnlosen Kettenzügen" reden.

    Mal ganz hart gesagt: Wer bei Dominion gegen eine puristische Geldstrategie verliert, der hat das Spiel nicht wirklich verstanden. Und ich bin sicher, dass das für sehr viele Besitzer des Spiels gelten würde. Was nicht heißen soll, dass die mit ihrer Dorf-Dorf-Dorf-Spielweise nicht auch Spaß haben könnten! Letztendlich ist es der Spielspaß der Gruppe, der zählt, und nicht die Beherrschung einer möglichst optimalen Spielweise. Wenn man nicht auch mit Dorf-Dorf-Dorf Spaß haben könnte, wäre Dominon wohl nicht so erfolgreich geworden.


    [...] Ich sage Dominion ist sehr Konfrontativ. Auch wenn keine Fluchkarten im Spiel sind.

    Ich denke, dass ich weiß, was du meinst. Natürlich kann und sollte man mit den Wahrscheinlichkeiten rechnen; genau dafür bietet Dominion sehr viel. Könnte man in hochkomplexe mathematische Simulationen gießen. Aber ganz so weit wie du würde ich trotzdem nicht gehen, z.B. beim Vergleich mit Stichspielen. Dafür sind mir bei Dominion ein paar Sachen einfach zu glückslastig. Wenn du in Runde 3 und 4 die gleichen Karten wie in Runde 1+2 ziehst und du die in den ersten beiden Runden gekauften Karten erst zusammen in Runde 5 auf die Hand bekommst (als Karten 11+12 des zweiten Deckdurchlaufes), dann hilft normalerweise auch kein tolles Reagieren und Rechnen mehr, weil man dann einfach schon zu viel Tempo verloren hat.

    Genau das macht Dominion für mich auch nicht mehr zum so tollen Kenner- oder Turnierspiel. Den Anspruch und die taktisch-strategischen Möglichkeiten von Dominion bestreite ich keineswegs. Aber um es als gutes anspruchsvolles Kennerspiel zu verstehen, passt für mich das Verhältnis von Glückslastigkeit, Anspruch und Spieldauer nicht mehr so richtig. Diese drei Sachen stehen immer in einem gewissen Spannungsfeld und nach meinem Eindruck sorgt das auch maßgeblich dafür, dass die Dominion-Turnierspieler-Fraktion immer eine kleine und mittlerweile im Aussterben begriffene Exotengruppe geblieben ist. In der heutigen Generation verlangen diejenigen, die sowas wie Dominion auch sehr strategisch angehen können, üblicherweise nach mehr Planbarkeit und weniger Glück in ihren Spielen.

  • Wie oben von irgendwem schon gesagt: Das Wichigste gegen überlange Kettenzüge ist, dass mindestens einer am Tisch zielgerichtet spielt (üblicherweise: schnelles gezieltes Provinzenkaufen) und damit das Spiel rechtzeitig beendet,

    In den meisten Spielen gewinnt derjenige der am schnellsten Kettenzüge machen kann wenn Kettenzüge möglich sind. Die Kunst ist natürlich nicht zu übertreiben und nicht das 8 Dorf zu kaufen wenn man es gar nicht mehr braucht. In den meisten Partien geht es darum Kettenzüge möglich zu machen unnütze Karten zu beseitigen und seinen Gegner zu schaden und das möglichst schneller als der Gegner das mit dir macht.

    Es ist ein fast lupenreines Solitärspiel, die Mitspieler:innen gehen dir höchstes mal mit ein paar Negativkarten auf die Nerven, ansonsten spielst Du deinen Zug runter und wartest, bis du wieder dran bist. Was die anderen machen interessiert mich nicht, ich plane in ihrem Zug schonmal meinen nächsten.

    das ist leider völlig falsch. Um Dominion erfolgreich zu spielen musst du deinen Gegner beobachten und reagieren. Am besten wäre es wenn du seine Karten mitzählst und das Runde für Runde. Hier ist es vergleichbar mit einem Stichspiel, ich muss Wissen wie hoch die Chance ist ob der Gegner jetzt eine Verteidigungskarte auf der Hand hat oder nicht. Man muss Wissen welche Taktik er fährt um rechtzeitig darauf reagieren zu können. Ich sage Dominion ist sehr Konfrontativ. Auch wenn keine Fluchkarten im Spiel sind.

    Das sehe ich genauso: ohne auf die Aktionen des Gegners zu reagieren ist es schwierig erfolgreich zu sein.

    Ich spiele gerne zu zweit mit einem Freund, der das Spiel schon sehr sehr oft gespielt hat.

    Wenn ich den vor sich hinspielen lassen würde und nur mein Deck optimiere hätte ich keine Chance. Seitdem wir öfters zu zweit spielen ist er auch gezwungen auf meine Aktionen zu reagieren, weil er gemerkt hat, daß er sonst kaum eine Chance hatte.

    Wir haben teilweise an einem Nachmittag 8 x hintereinander gespielt ohne das es langweilig wurde.

    Wir haben die letzten Male alle vorgeschlagenen Kombinationen mit der Erweiterung „Menagerie“ durchgespielt, d.h. jede Erweiterung war mal mit dran.

    (Ich habe allerdings alle Erweiterungen (und Promos))

  • Könnte man in hochkomplexe mathematische Simulationen gießen.

    Aber genau das wurde und wird von den Cracks doch gemacht? Mindestens die mit dem Grundspiel möglichen Strategien sind m.E. hinreichend ausanalysiert. Das intensive Beschäftigen mit Gewinnstrategien zähle ich zur höchsten Ebene, in das Spiel einzutauchen. Die online aktive Spielerszene ist z.B. auf dominionstrategy.com m.E. noch immer zahlreich und rege und beileibe keine "Exotengruppe".

  • Mir machen die langen Kettenzüge bei Dominion immer am meisten Spaß. Am Ende eines solchen Zuges sollte natürlich immer der Kauf mindestens einer Provinz stehen.

    Ja, das ist schon schön mit den Kettenzügen (insofern sie wie oben auch geschrieben mit dem Kauf von Provinzen enden, das ist ja das eigentliche Ziel). Die Downtime finde ich aber eben dann viel zu arg, daher App super - am Tisch brauch ich es nicht mehr.

  • dass die Rio Grande und die Hans im Glück Ausgaben nicht miteinander kompatibel sind.

    Wie kommst du darauf? Die beiden sind voll kompatibel. Ich wüßte nicht was dagegen spricht. Kartenrückseiten und Kartengrößen sind absolut gleich.

    Um das zu unterstreichen und zu ergänzen: es gibt nicht wie bei nachfolgenden Printruns, Editionen oder gar Verlagswechseln anderer Spiele nicht mal farbliche Nuance-Unterschiede und ich kenne diesbezüglich auch keine Diskussion darüber hier oder bei BGG

  • Mir machen die langen Kettenzüge bei Dominion immer am meisten Spaß. Am Ende eines solchen Zuges sollte natürlich immer der Kauf mindestens einer Provinz stehen.

    Am besten ist nach dem Kettenzug: so ich habe nun 21 Münzen, aber nur einen Kauf... na gut Provinz der nächste bitte :lachwein::lachwein: .


    +1 für Dominion. Grundspiel, einige Erweiterungen und Spielspass für unzählige Partien!

  • Ich finde Dominion lohnt sich.

    Manchmal muss es eben nicht das thematische Spiel sein.


    Ist schnell gespielt, ohne Erweiterungen einfach elegant durchzuspielen. Uns macht es heute noch Spaß (haben fast alle Erweiterungen). Bei uns hängen an Dominion viele Erinnerugen: Uns 1. richtige Bretspiel (ohne Dominion wäre ich nicht so tief ins Hobby eingetaucht), unser erstes Turniererlebnis (seitdem spielen wir keine Turniere mehr). Wir entscheiden uns trotz der hier genannten Alternativen (welche wir fast alle besitzen) häufig für Dominion.

  • Bei uns hängen an Dominion viele Erinnerugen: Uns 1. richtige Bretspiel

    Brettspiel ? Die haben mich beschissen !! Ich hab nur Karten drin ... :);)

    Da hast du wohl die falschen Erweiterungen. Ich habe bei weitem nicht alles, aber in der Kiste sind Sideboards, Metalltokens und vieles mehr drin! Btw. Dafür brauchte es noch nicht mal ein Superdouperspezialextra-Pledge. War direkt in der Retail mit Metall!

  • Da hast du wohl die falschen Erweiterungen. Ich habe bei weitem nicht alles, aber in der Kiste sind Sideboards, Metalltokens und vieles mehr drin! Btw. Dafür brauchte es noch nicht mal ein Superdouperspezialextra-Pledge. War direkt in der Retail mit Metall!

    Wie du sagst: Das Material findet sich in den Erweiterungen nicht im Grundspiel auf das ich mich in diesem Flachwitz bezog .... ;)

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Tja, also für mich waren Dominion-Spiele bisher die schlechteste Spielerfahrung nach Talisman - ich fand es einfach unfassbar langweilig. Genau das, was einige so toll finden, die Kettenzüge, die nicht enden wollen, hat mir jeglichen Spaß genommen. Aber man muss schon zugeben, dass das Spiel bis heute doch einige Verfechter hat, die es sehr gut finden. Ich denke also nicht, dass es eine Art „Alterungsprozess“ gab, sondern es ist wohl eher eine Frage persönlichen Geschmacks.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Die sind aber eben alle auch eher klassisch. Es gibt dann doch auch Spiele der letzten 10 Jahre, die das Konzept super interessant weiterentwickelt haben: Rune Age, Rocketmen,Undaunted und natürlich auch Aeon‘s End.

    Ich kenne da nur 2 Spiele davon. Rocketmen ist gut nur ist da nach 3x spielen die Luft raus zuwenig Karten keine Abwechslung. Undaunted ist auch solange toll bis der Gegner auf einen entscheidenten Feld sitzt und du keine Chance hast in runterzubekommen obwohl er total unterlegen ist, da zieht sich das Spiel wie Kaugummi bis du auch den 4? Riflemen beseitigt hast (und dann setzt er statt den A Riflemen den B drauf...).
    Die Spiele sind nicht schlecht aber in ihrer Spielentwicklung nicht fertig gedacht.

  • Dominion hatte bei uns seine Blütezeit.

    Oh, hehe... wie treffend.


    Mit dieser wurde es dann sukzessive weniger, Intrige und Seaside sind geblieben. In den letzten 0er Jahren wurde es rauf und runter gespielt, fand viel Anklang. In den frühen 10er Jahren folgte dann der Niedergang mit der Flut der vielen Erweiterungen.

    Jedes Mal aus diesen wählen, oder aus diesen allen gemischt die Auslage wählen, wurde uns zu müßig.

    Auch der Verkauf der überdrüssigen Erweiterungen und Reduktion auf Basisspiel und die genannten zwei, konnte es nicht mehr reanimieren.


    Zuletzt 2018 noch eine Partie, mich reizt es nicht mehr.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"