In der Regel schwierig: Von Anleitungen, Regelvideos und Mitspielern die sagen: »Ach, lass uns einfach schonmal anfangen!«

  • Ich habe grundsätzlich keine Probleme und erkläre auch gerne Spiele. Auch erlebe ich das wie fjaellraeven. Oft kriege ich richtig Lust während des Lesens auf das Spiel. Durch die Masse an Spielen komme ich aber öfters durcheinander. Das kenne ich noch aus der Zeit wo ich relativ viele Tabletops gespielt habe, wo man dann Regeln zum Lösen aus dem Kampf z.b. durcheinanderbringt.

    Trotzdem gebe ich Brett Pit Recht. Aus meiner Sicht könnten Brettspiele oft besser in einer Anleitung erklärt werden und für mich geht das vor allem über Beispiele, Beispiele und Beispiele. Cthulhu Wars z.B. ist in vielen Dingen kein gutes Beispiel, aber in den Beispielen ziemlich gut. :D Nicht eine Kampfsituation, sondern eben ganz viele. Oder Beispiele über eine komplette Runde. Gerne auch interaktiv. So wie manch Spiel von Kosmos oder Tainted Grail.

  • Ich finde das sehr gut und hätte mir so etwas bei Kanban EV gewünscht. Das Regelstudium war dort ein Graus hoch 14. Schwierig merkbare Spielmaterialbezeichnungen und eine unstrukturierte und fehlerhafte Anleitung m.M.n.

    Boah. Ich bekomme immer weniger Lust, On Mars und Kanban EV anzugehen, wenn ich das so lese. Dass die Titel hier immer wieder auftauchen, scheint ja bezeichnend zu sein. 😳

    Einmal editiert, zuletzt von Brett Pit ()

  • Ich finde das sehr gut und hätte mir so etwas bei Kanban EV gewünscht. Das Regelstudium war dort ein Graus hoch 14. Schwierig merkbare Spielmaterialbezeichnungen und eine unstrukturierte und fehlerhafte Anleitung m.M.n.

    Boah. Ich bekomme immer weniger Lust, On Mars und Kanban EV anzugehen, wenn ich das so lese. Dass die Titel hier immer wieder auftauchen, scheint ja bezeichnend zu sein. 😳

    Die Regeln von On Mars sind nicht schwierig, auch die Ikonographie finde ich gut.

    Es ist die Verzahnung der Aktion untereinander. Und das ist eher ein „Lacerdaproblem“.

    Seine Spiele sind nunmal extrem krass verzahnt.

    Ebenso sind sie extrem „offen“ von der Spielweise und es führen immer viele Wege nach Rom.

    Das ist was meine Frau da „überfordert“. Sie braucht ein klar definiertes Ziel und das ist bei On Mars (und wahrscheinlich bei Kanban) eben nicht ganz gegeben.


    Ich arbeite mich gerade in die Eklundspiele ein und das sind noch schlimmere Anleitungen da sie von einem gefühlten Genie geschrieben sind und für uns Ottonormalspieler schwer zu verdauen sind und daher bin ich froh das es da die YT Videos von Heavy Cardboard gibt 😅

    Meine Sammlung


    Meine 10er : High Frontier 4all - Hoplomachus - Labyrinth-War on Terror - Obsession - Space Empires 4x - Uprising

    Meine 9+er: Abomination - BIOS-Megafauna - BIOS-Origins - Burncycle - Captain’s Log - Cloudspire - Dark Domains - Dinosaur World - Empires of the Void II - Kingdom Rush - Nemos War - Pax Pamir - SpaceCorp - On Mars - Space Infantry:Resurgence - Star Trek-Ascendancy - Stellar Horizons - Teotihuacan - Volters Lead the Way! - Yedo - Zero Leader

    Einmal editiert, zuletzt von Bender30 ()

  • Wir gehen das besonders bei komplexeren Titeln mehrstufig an:

    Zunächst schauen wir uns Videos an, ob uns das Spiel überhaupt anspricht. Dann lesen meine Frau und ich unabhängig von einander die Anleitung, bei Unklarheiten schlagen wir nach Möglichkeit auch in der englischen oder französischen nach.

    Danach wird dann das Material gesichtet und mit Hilfe der Anleitung"sinnvoll" sortiert und eingetütet.

    Danach hat man schon einmal eine gute Übersicht.

    Bei Ob Mars wurden uns die Videos von Better Board Games empfohlen, die haben bei uns aber leider trotz der sympathischen Präsentation mehr Fragezeichen hinterlassen als Fragen beantwortet - das war mir zu unstet und durcheinander.

    Wir haben dann das Video von Gaming Rules mit Paul Grogan angeschaut und das hat dann echt geholfen.

    Die gedruckte Anleitung bei On Mars fanden wir gut verständlich.

    Beim erklären bauen wir das Spiel normalerweise auf und erklären dann grob den Ablauf, danach spielen wir dann meistens eine Partie "offen", da kann man normalerweise sehr viel im Spiel erklären.

    Die schlimmsten Anleitungen sind für mich an erster Stelle Mage Knight und dann Herr der Ringe - Reise durch Mittelerde. Dak komme ich heute noch nicht drauf klar.

    Die Einführung und Regelerklärung von Gloomhaven - Die Pranken des Löwen finden wir sehr gelungen.

    Alles in allem mag ich eine gut geschriebene Anleitung und ergänzend ein gutes Video (wie die von Paul Grogan).

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Das System von GMT bei der Coin-Serie ist auch erwähnenswert. Ein Playbook, daß ein Spiel komplett (bzw. zum Teil) simuliert. Bei Cuba Libre kommt man da wirklich gut rein. Eigentlich zu mischende Karten werden zusammengestellt und so Runde für Runde abgehandelt. Ist zwar stumpfes Lesen und Abhandeln, aber mit der nötigen Aufmerksamkeit bekommt man ein gutes Grundverständnis. Im Playbook werden auch Gedankengänge der imaginären Spieler erwähnt. Da kriegt man auch gewisse Strategieeinblicke.


    Ich finde das sehr gut und hätte mir so etwas bei Kanban EV gewünscht. Das Regelstudium war dort ein Graus hoch 14. Schwierig merkbare Spielmaterialbezeichnungen und eine unstrukturierte und fehlerhafte Anleitung m.M.n.

    Das machen inzwischen (fast) alle Neuerscheinungen von GMT. Das durchnummerierte Regelheft mit Index zum Nachschlagen, das Playbook zum Lernen. Für mich vorbildlich und nicht mehr wegzudenken.

  • Also, ich habe heute mal die Kosmos-App für Switch & Signal genutzt und fand das schon vorbildlich und richtig gut. Wenn es einem zu langatmig ist, kann man das Kapitel vorspulen und durch die 3D-Darstellung aller Komponenten kommt man sehr gut zurecht. Besser als bei Videos, finde ich. Wahrscheinlich ist das dann nur für komplexere Titel maximal als Tutorial-Einstieg umsetzbar und die App an sich kann sich ja auch nicht jeder Verlag leisten, fürchte ich. Dennoch: insgesamt eine positive Regel-Erfahrung.

  • die 3D-Darstellung aller Komponenten kommt man sehr gut zurecht. Besser als bei Videos,

    Für mich hatte es ja ganz andere Auswirkungen. 8-))

    Doch ich war sehr beeindruckt und wünsche mir mehr davon. Dann muss der Verlag dafür die Renzensenten auch nicht mehr missbrauchen. ;) Die brauchen dann nur noch ihr Spielgefühl beschreiben und ihre Einschätzung abgeben. Die Videos werden in der

    kürzeren Dauer auch noch Konsumenten freundlicher. Also für alle Seiten ein Zugewinn. Naja, der Verlag muss halt die Regelpräsentation herstellen.


    Liebe Grüße

    Nils

  • Das große Problem dabei ist, dass Menschen so verschieden sind. Ich selbst kann mir Regeln sehr gut merken, wenn ich sie mir thematisch erklären kann. Wenn die Regeln einfach nur da sind, um das Spiel spannend zu machen kann ich sie mir nur schwer in den Kopf prügeln. Egal wie einfach sie sind. Das habe ich erst neulich wieder gemerkt: Ein #KanbanEV geht zu 95% runter weiter Öl, weil es immer leicht ist sich die Zusammenhänge herzuleiten. Ein #DieKlinik mit seinen kruden Bauregeln, die thematisch überhaupt keinen Sinn ergeben, ist da wesentlich schwieriger für mich, obwohl ich das Spiel selbst für viel simpler halte.


    Darüber hinaus gibt es aber eben unterschiedliche Lerntypen: ich muss das Spiel beim lesen spielen. Ich baue mir ein Spiel auf und spiele jede Aktion 1x durch, damit ich es behalten kann. Ich spiele dann einer 2er-Partie alleine. Daher bekomme ich auch so meine Probleme, wenn ein Spiel erst ab 3 Spielern ohne Sonderregelung funktioniert ;) Vom regelnlesen auf den Spielfluss schließen? Für mich unmöglich.


    Andere können das aber. Wieder andere haben guten Zugang beim Zuhören. Das ist für mich auch schwierig. Wenn mir jemand ein Spiel erklärt, dann am besten mit dem Meeple in der Hand ;) darum komme ich auch nicht so gut mit digitalen Erklärungen oder Videos klar. Anderen reicht das.


    Dann aber gibt es ja auch noch Mischvarianten. Wenn ich z.B. ein Regelvideo sehe, habe ich danach nicht das Gefühl, das Spiel spielen zu können. Habe ich aber zuvor die Regeln gelesen, hilft so ein Video ungemein wieder rein zu kommen oder die Regeln zu vertiefen.


    Auch Losspielanleitungen oder getrennte Anleitungen finde ich super, kommen aber nicht bei jedem an. Es soll ja Leute geben, die mit TWoM nicht zurecht kommen, weil sie das Gefühl nicht mögen vielleicht Fehler zu machen.


    Daher glaube ich, gibt es eher eine gute Richtung: Kommunikation ;)

    1. Jedem muss klar sein, dass die erste Partie eine Lernpartie ist. Auch für den Erklärer. Denn andere Menschen denken anders und kommen auf andere Fragen.

    2. Wenn man ein Spiel nicht beherrscht, dann sollte man das zuvor sagen. Ich habe schon gute Erfahrungen gemacht, wenn man sich zur Erstpartie verabredet. Jeder Liest einen Abschnitt, alle denken „auf dem Brett“ mit und diskutieren Fragen direkt. So haben wir uns zu dritt damals #Trickerion beigebracht und hatten sogar Spaß dabei.


    Letzten Endes gibt es dazu einen guten Spruch:

    „Tell me and I will forget,

    Show me and I will remember,

    Involve me and I will understand.“


    Daher glaube ich: Egal, ob man Regeln liest, hört oder in einem Video sieht. Sie werden erst dann in Fleisch und Blut übergehen, wenn man sie selbst angewendet hat.

  • Letzten Endes gibt es dazu einen guten Spruch:

    „Tell me and I will forget,

    Show me and I will remember,

    Involve me and I will understand.“

    Ville Zustimmung. Du hast recht, wir haben das mit der App auch eher nachvollzogen und parallel ausprobiert. Das geht aber mit der App tatsächlich für uns besser, als mit nem Video. Bei Videos geht es mir auch immer so, dass ich der Vollständigkeit irgendwie nicht traue. Zum Beispiel bei Paleo passiert, wo eine Regelerklärung einen wichtigen Faktor im Spiel falsch dargestellt hat wir es nur gemerkt haben, weil in einem zweiten Video eines anderen Youtubers so deutlich darauf hingewiesen wurde.


    Und leider lassen sich nicht alle Anleitungen gut lesen oder beim Lesen erfassen, so dass es verteilt gut funktioniert. Das ist aber ein anderes Problem. Auch die App hilft nur, wenn der Aufbau der Anleitung stimmt.

  • Ich persönlich brauche es ja immer kompakt, auf den Punkt und gut strukturiert. Eine App oder ein Erklärvideo dauert da oft zu lange, da zu wenig Input pro Zeit :)

    Außerdem habe ich bei einem Video auch immer den Eindruck, dass ich danach nicht alles weiß und mir Regeln auch schneller wieder verloren gehen.

    Wenn ich bei einem üblichen Spiel eine sinnvolle Anleitung habe, die "normal" aufgebaut ist, dann kann ich mir nach dem ersten Mal lesen das allermeiste merken oder weiß zumindest, wo es steht, wenn ich durchblättere, weil sich offenbar eine gewisse Struktur des Regelaufbaus und der Regellogik bei mir im Kopf einprägt (was beim Video schauen nicht passieren würde). Üblich aufgebaut bedeutet bei mir üblicherweise:

    1. Erklärung der Komponenten und des Aufbaus

    2. Erklärung des groben Spielablaufs

    3. Erklärung der einzelnen Phasen in der richtigen Reihenfolge und der dort vorkommenden Aktionen nacheinander

    4. Erklärung der Siegbedingungen

    5. Erklärung von besonderen Regeln, die bisher nicht reinpassten.


    Es gibt für mich zwei Arten von Anleitungen, mit denen ich nicht gut zurechtkomme:

    Trennung von Sofort-Losspiel-Anleitung und Referenzhandbuch (wie bei FFG seit einigen Jahren) - nach dem Lesen der Losspiel-Anleitung fehlen oft noch viele Regeln, die dort einfach nicht erklärt wurden, so dass man dennoch das Referenzhandbuch lesen muss. Dort sind die Regeln aber nicht nach Logik, sondern nach Alphabet sortiert, so dass sich keine interne Logik des Regelaufbaus einprägen kann. Selbst wenn ich etwas nachschlagen muss, hilft das Referenzhandbuch nicht wirklich, da ich schon wirklich oft nach etwas gesucht habe, was in dieser Form als Eintrag gar nicht vorhanden war.

    (Ich habe zum Beispiel einmal nach der Regel gesucht, was bei Arkham Horror LCG passiert, wenn das Kartendeck leer ist und man eine Karte nachziehen muss - aber im Referenzhandbuch gibt es entweder keine Einträge zu "Leerer Stapel", "Kartenstapel", "Ziehen", etc. oder in dem jeweiligen Eintrag steht dazu nichts. Die Regel steht irgendwo in einer der anderen Einträge, so dass man dann alles durchsuchen muss, anstatt in einer sinnvoll aufgebauten Regel in der thematisch passenden Sektion oder den Spezialregeln am Ende zu schauen.)

    Die zweit Art Anleitung, die ich nicht gut haben kann, sind Wargame-mäßig in Sektionen eingeteilte (Magic Realm oder auch High Frontier gehören hier dazu). Die Anleitungen sind oft so ausschweifend und bringen ihre Regeln häufig ohne Kontext, bzw. es werden alle Sonderfälle direkt miterklärt (statt am Ende der Regeln) so dass ich sie mir auch schlecht merken kann, weil sich schwieriger ein logischer Aufbau im Kopf bildet, weil teils noch der Kontext im Kopf fehlt, wenn eine Regel erklärt wird.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Sicher nicht, denn diejenigen, welche nichts mit Regelvideos anfangen können

    wird wie heuer im Corona-Superdupi-Brettspiel-Jahr wieder zu den Klassikern greifen. Dorthin, wo die Regeln vertraut sind. Die Branche hat NACH der Pademie an nichts gewonnen. Im Gegenteil - die Haushalte sind mit Klassikern gefüllt und es wurde trotz optimaler Verhältnisse wieder keine neuen Märkte gewonnen, weil die Verlage in der breiten Masse an der Regellektüren-Hürde scheitern - weil die Verlage dieses Problem gerne an Privatleute/Armateure outsourcen. 8-))

  • weil die Verlage in der breiten Masse an der Regellektüren-Hürde scheitern - weil die Verlage dieses Problem gerne an Privatleute/Armateure outsourcen.

    Volle Zustimmung, gerade von den großen Verlagen hätte ich da etwas erwartet. Vorbildlich gibt es von Frostet Games zu einigen wenigen Spielen (weis jetzt nicht wievielen) vorbildliche Regelerklär Videos

  • Digitale Regelerklärung in welcher Form auch immer hin oder her. Otto Normal nutzt das Angebot nicht. Zumindest meiner Erfahrung nach.

    Ich fand z. B. die Harry Potter Kampf um Hogwarts Anleitung nicht super, aber ok. Für die Bekannten, deren Kindern ich es erklärt habe und schlussendlich auch mit ihnen gespielt habe, war es ein Buch mit 7 Siegeln. Klar vielleicht auch der Situation geschuldet, dass man gewohnt ist gleich losspielen zu können und die Kinder schon nervös am Tisch sitzen und drauf warten, dass es endlich los geht.

    Wenn man nicht gewohnt ist wie mit einer Anleitung auseinander zu setzten kann es für Neuensteiger bestimmt einschüchternd wirken. Als Beispiel die Anleitung zu Space Base. Klar haben sie viel Hintergrund im Regelbuch erwähnt. Aber das ist es dann auch schon fast geworden. Ein Heft mit 24? Seiten für ein aufgebohrtes Machi Koro, überspitzt ausgedrückt 😅

    Einmal editiert, zuletzt von Senator ()

  • Übrigens gibt es doch diese App - oder kann man schon sagen "gab"? Diced oder so ähnlich? Habe ich sogar auf KS unterstützt. Gestartet sind die mit Blood Rage und zwar richtig richtig gut! Animiert, vertont, Aufbau mit einbezogen, etc.


    Und dabei wurde nicht nur einfach das Regelheft runtergebetet, sondern parallel gespielt. Die App hat quasi die gesamte erste Partie begleitet, mitsamt Wahl der Spieleranzahl, etc.


    Das Problem dabei ist nur, dass das unglaublich viel Aufwand bedeutet und seither - nach mehreren Finanzierungsrunden - ist nichts mehr gekommen, was der Qualität der BR-Anleitung entsprach. Eigentlich ein Grund mal wieder einen Blick darauf zu werfen, aber ich bezweifle, dass da jemals nochmal was kommt. Das ist für die kleine Zielgruppe einfach zu aufwändig zu erstellen.

  • Heute Chocolate Factory zum ersten Mal gespielt. Wie ueblich schaut einer ein Video, einer liest die Anleitung und einer noergelt, wann es los geht. Richtig verstanden wird das Spiel eigentlich immer erst auf dem Weg. Die Video-Anleitung war leider in wichtigen Teilen falsch. Nicht zum ersten Mal. Was daran irritiert: In den Kommentaren ein Hinweis darauf. Die Anleitung ist an und fuer sich gut strukturiert, koennte aber besser bebildert sein, gerade bei den Factory Tiles. Was ich immer wieder vermisse, sind gute Cheat-Sheets, damit man waehrend des Spiels nicht in der Anleitung blaettern muss.

  • Dann muss der Verlag dafür die Renzensenten auch nicht mehr missbrauchen. ;) Die brauchen dann nur noch ihr Spielgefühl beschreiben und ihre Einschätzung abgeben

    Seit wann schreiben die Verlage vor, dass Reviews eine (detaillierte) Regelerklärung enthalten müssen? :/

  • Dann muss der Verlag dafür die Renzensenten auch nicht mehr missbrauchen. ;) Die brauchen dann nur noch ihr Spielgefühl beschreiben und ihre Einschätzung abgeben

    Seit wann schreiben die Verlage vor, dass Reviews eine (detaillierte) Regelerklärung enthalten müssen? :/

    Das wäre mir auch neu.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Das wäre mir auch neu.

    Sie schreiben es sicher nicht vor, aber sie nutzen es bewusst. In der Folge 181 des Brettspielradios hat Wolfgang Lüdke (Kosmos) auch direkt angefügt, dass er auf verschiedene Videos verweist, wenn es Kundenbeschwerden zu einer unverständlichen Regel gibt.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Das wäre mir auch neu.

    Sie schreiben es sicher nicht vor, aber sie nutzen es bewusst. In der Folge 181 des Brettspielradios hat Wolfgang Lüdke (Kosmos) auch direkt angefügt, dass er auf verschiedene Videos verweist, wenn es Kundenbeschwerden zu einer unverständlichen Regel gibt.

    Das habe ich noch nie gemacht (und auch kein Kollege, den ich kenne).

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  • Das habe ich noch nie gemacht

    Kann ich natürlich nicht beurteilen, aber habe den Podcast dazu erst am Samstag gehört und deswegen ist mir die Aussage noch so präsent. Gerade wenn es um einen der Branchengrößen geht, dann ist das imo auch mit mehr Wirkung verbunden.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Das habe ich noch nie gemacht

    Kann ich natürlich nicht beurteilen, aber habe den Podcast dazu erst am Samstag gehört und deswegen ist mir die Aussage noch so präsent. Gerade wenn es um einen der Branchengrößen geht, dann ist das imo auch mit mehr Wirkung verbunden.

    Gewiss. Ich sage nur: damit kann man nicht vom einzelnen aufs ganze schließen. Bei Pegasus hat das keiner gemacht, bei Portal nicht und bei Frosted auch nicht. Auch HiG macht das nicht; soweit ich das weiß, sondern erklären anhand ihrer Regeln. ich will da auch nicht sagen, dass Wolfgang da was falsch macht. Ich kann mit aber auch nicht vorstellen, dass er bei jeder Anfrage auf Videos verweist.

    Und das sagt auch noch nicht, dass man hier die Rezensenten ausnutzt - sondern nur weil es das gibt.

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  • Wir nutzen mittlerweile YouTube sehr häufig als Erklärquelle. Bevor ich mich zum Beispiel hinsetze und meiner Gruppe versuche das Spiel zu erklären, schicke ich denen lieber vorab nen YT-Link zu nem guten Regelvideo, das ist in der Regel besser und strukturierter als ich das könnte.


    Es gibt mittlerweile auch einige Spiele bei uns, von denen nie jemand die Regeln (komplett) gelesen hat, weil das Lernen der Regeln durch ein Video (+ggf. Let's Play Video) erfolgte. Besonders hervorzuheben ist da das Video zu Anno 1800 von Kosmos. Es gibt aber auch zahlreiche gute Videos von YouTubern ohne Verlagsbezug. Gerade am Wochenende haben wir zum ersten Mal Great Western Trail gespielt und haben und zuvor nur das Regelvideo und Let's Play von Better Board Games dazu angesehen.

  • Wir nutzen mittlerweile YouTube sehr häufig als Erklärquelle.

    Da muss ich meine Aussage ergänzen: Unter der Voraussetzung, dass ich dabei das Spiel vor mir habe - und nur dann - kann das bei mir/uns auch funktionieren. Allerdings mache ich das ruhigen Gewissens nur bei Videos von Paul Grogan (Gaming Rules!). Das ist so ziemlich der einzige "YouTuber", bei dem ich mich darauf verlasse, dass die Regeln sowohl vollständig als auch korrekt erklärt werden. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass der gute Herr nicht nur YouTuber ist, sondern eben auch beruflich Anleitungen verfasst.


    Bei "normalen" Youtubern ist mir die Gefahr eines Flüchtigkeitsfehlers einfach zu groß.

  • Mr. Grogan ist mir manchmal zu schnell mit der Sprache (wohl der einziger bei dem ich ein Video langsamer abspiele :D), da bevorzuge ich das strukturierte, langsamere Vorgehen von diesem Herren hier: Nithrania - Play It Right


    Allerdings sind Videos nicht unbedingt meine erste Anlaufstelle. Ich liebe eine gute Zusammenfassung der Regeln und Extra Blatt mit Ikonografie.

    Das erleichter immer den Einstieg und wenn ich im Regelbuch etwas nicht verstehe, dann bringt so ein Blatt oft die Erleuchtung :sonne:

    Auch das Lesen der Regeln (oder Schauen von Video) ohne ein ausgebreitetes Spiel hilft mir überhaupt nicht. Ohne das visuelle und haptische Feedback funktioniert es nicht bei mir. Deswegen bin ich immer froh über "lass uns zuerst 1 Partie spielen" Vorschläge. Das setzt aber immer voraus, dass einer die Regeln schon halbwegs beherrscht.


    Ich out mich auch als großer Fan von guten Tutorials bei komplexen Spielen.

    Für mich ist da Vlaada Chvatil das Maß aller Dinge. Ich mag das Einführunsszenrio in #MageKnight das einen nicht überrumpelt, sondern behutsam an alle Spielbereiche heranführt, oder das für mich beste und lustigste Tutorial in der App zu #ThroughTheAges, , usw.

  • Ich mache das nahezu ausnahmslos immer noch nach alter Väter Sitte: Regel lesen.


    Regeln lese ich ohne "innere Vorbehalte", so wie sie halt sind. Ich erwarte nicht, dass kein Regeltext in der Materialbeschreibung oder in Beispielen enthalten ist, der sich nicht auch im Fließtext findet. Mag sein, dass da meine beruflichen Erfahrungen eine Rolle spielen; liest man nicht alles gleichermaßen sorgfältig, übersieht man oft Wichtiges.


    Kürzlich fiel mir dazu hier im Forum ein schönes Beispiel auf: In einer Bewertung zu Merv wird beanstandet, dass nicht erklärt ist, welche Bedeutung es hat, dass die Waren, die man bei der Marktaktion kaufen kann, nicht nur zwei Grundfarben (braun und blau) haben, sondern auch noch viele unterschiedliche bunte Bilder von Waren. Da hat man anscheinend lange drüber nachgedacht, was das wohl soll. Man hätte nur die Regel zu lesen brauchen, und zwar auch die Materialbeschreibung, da ist das in roter Schrift besonders hervorgehoben; man kann es gar nicht überlesen, wenn man die Regel einfach vollständig liest.


    Regeln lese ich mit dem Spielmaterial vor Augen, das ist viel anschaulicher.


    Ist mir eine Regel zu wirr, zu unklar, oder stößt mich die Darstellung einfach nur ab, kommt das Spiel eben weg, denn:


    Regelvideos sehe ich mir nahezu nie an, weil sie einfach unfassbar ermüdend sind, soweit ich sie kenne. In Englisch schon gar nicht, das ist mir viel zu anstrengend - im Gegensatz zum Lesen einer englischen Spielregel, das ist doch etwas Handfestes.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Regeln lese ich ohne "innere Vorbehalte", so wie sie halt sind. Ich erwarte nicht, dass kein Regeltext in der Materialbeschreibung oder in Beispielen enthalten ist, der sich nicht auch im Fließtext findet.

    Das ist toll und ja, so kann man rangehen. Aber das ist was ich immer sage: VOLLSTÄNDIGKEIT ist nur 1 von 2 Aufgaben einer Anleitung. Die zweite Aufgabe ist eben die ANLEITUNG des Spiels. Und dazu gehört die Informationen eben so zu vermitteln, dass sie auch gefunden und verstanden werden. Deswegen finde ICH den Kritikpunkt bei sowas wie Merv absolut valide.

    So richtig traurig ist ja, dass die meisten Anleitungen schon oft an Aufgabe 1 scheitern, und nichtmal zu Aufgabe 2 vordringen. Und deswegen gibt es hier die Diskussion überhaupt. Keiner hier braucht Videos, weil man keinen Bock mehr hat zu lesen. Man brauucht Videos, weil die Aufbereitung der Infos in der Anleitung oft so unterirdisch ist, selbst wenn sie Aufgabe 1 voll erfüllt. Deswegen denke ich da ja so viel drüber nach ...

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Man hätte nur die Regel zu lesen brauchen, und zwar auch die Materialbeschreibung, da ist das in roter Schrift besonders hervorgehoben; man kann es gar nicht überlesen, wenn man die Regel einfach vollständig liest.

    Generation YouTube - lesen ist doch viel zu anstrengend. Klingt jetzt übertrieben, merke ich aber genau so bei meinem Sohn: Er zieht momentan um und hat einen neuen Backofen/Herd, Anleitung liegt im Backofen, erster Gedanke bei ihm war ob das Teil nicht online erklärt wird... :mauer:

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Aus Zeitmangel lade ich mir Regeln meist als PDF aufs Handy und lese die im Zug. Um eine vernünftige Vorstellung von dem Spiel zu habe muss ich das idealerweise jedoch vor mir haben. Wenn im Regelheft von Ausrüstungs-, Versorgungs- und Belohnungskarten die Rede ist, kann ich mir das unmöglich merken, wenn ich nicht zumindest die Symbole vor mir habe.


    Somit bin ich extrem dankbar, dass wir in einer Zeit leben, wo andere mir das auf Youtube erklären. Wenn ich die Zusammenhänge grob verstanden und die dazugehörigen Symbole gesehen habe, dann lese ich die Anleitung und kann das beim Spielen auch erklären.


    Somit :danke: an alle Erklärbären da draußen!

    Der Mann, der die Autokorrektur erfunden hat ist gestorben. Restaurant in Frieden.

  • Ich finde eine gut geschriebene Regel und - sofern vorhanden - gute Spielerhilfen gehören zu einem guten Spiel dazu. Wenn mich das Spiel anspricht, schaue ich mir meißt auch die Spielregel an, ist diese schlecht geschrieben und ich finde Möglichkeiten zur Verbesserung werde ich das Spiel höchstwahrscheinlich nicht kaufen. Manchmal überrascht der Verlag mit einer gut überarbeiteten Spielregel in einer späteren Auflage, manchmal kommt nichts, was den Kaufreiz eher sinken als steigen lässt.

  • Keiner hier braucht Videos, weil man keinen Bock mehr hat zu lesen.

    Brauchen ist ein zu starkes Wort. Keiner hier "braucht" die Videos. Trotzdem werden sie imo von vielen bevorzugt, selbst wenn die Anleitung beide deine Punkte erfüllt.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Man hätte nur die Regel zu lesen brauchen, und zwar auch die Materialbeschreibung, da ist das in roter Schrift besonders hervorgehoben; man kann es gar nicht überlesen, wenn man die Regel einfach vollständig liest.

    Generation YouTube - lesen ist doch viel zu anstrengend. Klingt jetzt übertrieben, merke ich aber genau so bei meinem Sohn: Er zieht momentan um und hat einen neuen Backofen/Herd, Anleitung liegt im Backofen, erster Gedanke bei ihm war ob das Teil nicht online erklärt wird... :mauer:

    Äh. Wenn man am Knopf dreht wird es warm? Dafür braucht man ne Anleitung? ;)

  • Keiner hier braucht Videos, weil man keinen Bock mehr hat zu lesen.

    Dem möchte ich widersprechen. Ich gucke mir lieber 45 min Video an als 10 Seiten Anleitung zu lesen. Und damit bin ich (heutzutage) bestimmt nicht alleine

    Und das hat nichts mit der Anleitung zu tun? Das fällt mir schwer zu glauben. Gibt ja nen Grund WARUM.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ben2 ()

  • Die Erklär-App von Kosmos finde ich auch gut gelungen, auch wenn die Erklärungen manchmal etwas langsam ablaufen. So eine App ist aber sicher nicht für jeden Verlag stemmbar. Was aber gehen sollte, ist ein Video vom Verlag zu den Regeln. Ich finde es extrem schade, dass das immer noch kein üblicher Standard ist. Ja, das Drehen ist sicher mit einigem an Aufwand verbunden und kostet Geld. Dafür ist der Nutzen bei gut gemachten Erklärvideos aber sehr hoch (einen Gruß am Mikes Gaming Net, welcher einen viele Jahre lang mit guten Regelvideos versorgt hat) und senkt auch die Einstiegshürde.


    Ich schaue mir gerne Regelvideos vor und auch nach dem Regeln lesen an. Vor dem Lesen sorgen sie dafür, dass ich die meisten Inhalte schon mal intus habe und nach dem Lesen helfen sie Unklarheiten zu beseitigen. Da ist definitiv ein echter Mehrwert vorhanden. So ein Regelvideo kann ich mir auch mal nebenbei ansehen, was auch eine Zeitersparnis mit sich bringt. Heutzutage, wo man zig Anleitungen liest, bin ich schon froh, auf solche Erleichterungen zurück greifen zu können. Leider gibt es zu vielen Spielen keine sinnvollen Regelvideos (bzw. muss man sich bei den englischsprachigen Kollegen umsehen).


    Regelvideos sind für mich auf jeden Fall eine super Ergänzung zu den geschriebenen Anleitungen.

  • Dem möchte ich widersprechen. Ich gucke mir lieber 45 min Video an als 10 Seiten Anleitung zu lesen. Und damit bin ich (heutzutage) bestimmt nicht alleine

    Und das hat nichts mit der Anleitung zu tun? Das fällt mir schwer zu glauben. Gibt ja nen Grund WARUM.


    Auch, aber nicht ausschließlich. Mir ist völlig klar, worauf du anspielst. Dir ist eine hohe Qualität in der Anleitung sehr wichtig, was auch nur zu loben ist. Ein Video bietet aber nun mal Möglichkeiten, die eine Anleitung in Schriftform nicht bietet. Ist doch auch logisch, da die visuelle Ebene in einem Video viel mehr Raum bekommt. Im Video kann man Bewegungen und Handlungen besser nachvollziehen, ganze Spielzüge recht einfach darstellen. In der Anleitung bist du in der Darstellung natürlich eingeschränkter, dafür ist es leichter nachzuschlagen und Punkte detailliert zu verfolgen. Ich sehe beide Formen tatsächlich als gegenseitige Ergänzung.