Können Bauchspieler mit Optimierspielen Spaß haben?

  • Der Thread ist als Idee aus einem Beitrag zu meinem anderen Thread entstanden.


    Kann ein Bauchspieler auch Spaß mit einem Optimierspiel haben, wenn kein AP-Spieler an Bord ist?


    Ernst Juergen Ridder wird das wahrscheinlich mit ja besntworten, wenn man versucht trotzdem thematisch zu spielen.


    Was sind eure Erfahrungen - gerne mit konkreten Erfahrungen unterlegt.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich habe Mal eine Zeit mit einem optimierspieler gespielt. Ich habe das damals eher Ellenbogen Spieler genannt.

    Ich hatte Spaß, meine flotte aufzubauen und als ich dann zu stark wurde hat er mich taktisch sehr geschickt komplett zerstört. Er kannte das Spiel, hat den Hang zum optimieren und ihm bringt es unheimliche Befriedigung zu gewinnen. Ich hatte es das erste Mal gespielt (und auch das letzte Mal) und bin Bauchspieler.

    Sowas hat mir das Brettspielen erst einmal gründlich verhagelt. :lachwein:


    Daher lange Rede kurzer Sinn. Ich habe da keinen Spaß bei.


    Was ist eigentlich ein AP Spieler? :?:

    Incoming (18 Spiele):
    Street Masters, Stormsunder, USS Freedom, Chronicles of Drunagor, Green Hell, Tidal Blades 2, Batman Gotham City Chronicles, Robomon, Nanolyth, Nova Aetas: Renaissance, Fate Forge, Teburu, Elder Scrolls, 20 Strong, Stonesaga, The Last Spell, Dragon Eclipse

  • Danke.


    Oh Gott,so einen kenne ich auch. Der hat eine Nemesis runde Mal locker um 2 Stunden verlängert. X/

    Incoming (18 Spiele):
    Street Masters, Stormsunder, USS Freedom, Chronicles of Drunagor, Green Hell, Tidal Blades 2, Batman Gotham City Chronicles, Robomon, Nanolyth, Nova Aetas: Renaissance, Fate Forge, Teburu, Elder Scrolls, 20 Strong, Stonesaga, The Last Spell, Dragon Eclipse

  • Ich denke, es gibt gar keine Bauchspieler im eigentlichen Sinne ;) Das sind einfach ebenfalls Analytiker, der sich dessen manchmal nicht so bewusst sind. Die können einfach schnell einen guten Pool an Entscheidungen aus einer größeren Menge erkennen und es ist ihnen nicht so wichtig, dann den allerbesten Zug zu berechnen. Zudem können sie Erfahrungswerte aus dem gleichen oder aus anderen Spielen gut anwenden. So würde ich mich jedenfalls beschreiben, wobei ich denke, dass mich andere als Bauchspieler wahrnehmen könnten, weil ich in der Regel die kürzeste Zugzeit am Tisch habe. So sehe ich auch andere Bauchspieler. Ich kenne eigentlich keinen Bauchspieler der wirklich totale Grütze zusammenspielt - das wäre ja der Fall, wenn er so gar nicht analysieren würde.

    Ich kann auch tiefergehend berechnen. Da mache ich aber nur, wenn ich mit jemandem quasi sportlich in den Wettkampf (sei es wirklich ein Turnier oder inoffiziell mit Bekannten) treten möchte und weiß „so, heute gönnt keiner dem Anderen auch nur irgendwas“. Macht auch mal Spaß.


    Zur Frage: Klar, ich habe großen Spaß an Optimierspielen :) Den habe ich auch dann noch, wenn jemand etwas unter AP leidet (aber nicht bei den extremen Spielern). Warum auch nicht? Ich gewinne sogar hin und wieder mal ;)


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Kann ein Bauchspieler auch Spaß mit einem Optimierspiel haben, wenn kein AP-Spieler an Bord ist?

    Ich bin kein Optimierspieler, aber auch kein reiner Bauchspieler (ich überlege mir meine Spielzüge gut, aber nicht allzu lange). Trotzdem kann ich Spaß haben, und ich kann auch oft genug erfolgreich spielen.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Selbstverständlich kann ein „Niedrig-Analytiker“ seinen Spass haben am zerstören von bis ins letzte durchdachte System des „High-Potential-IQMonster“. Das macht sogar richtig viel Spass, wenn man völlig neben logischer Wahrscheinlickeiten seinen Zug eben aus dem Bauch heraus macht. :evil:

    Das ratlose Gesicht (ist doch völlig unlogisch) ist dann Belohnung genug, da wird man gern zweiter Sieger.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Das sind einfach ebenfalls Analytiker, der sich dessen manchmal nicht so bewusst sind. Die können einfach schnell einen guten Pool an Entscheidungen aus einer größeren Menge erkennen und es ist ihnen nicht so wichtig, dann den allerbesten Zug zu berechnen. Zudem können sie Erfahrungswerte aus dem gleichen oder aus anderen Spielen gut anwenden.

    Danke, das beschreibt meine Spielweise ebenfalls perfekt. Ich hab aber kein Problem gegen optimierer zu verlieren, sondern Guck mir dann halt ab was die sich ausgedacht haben und sabotier das dann beim nächsten Spiel. Das führt dann wieder dazu, dass sich der optimierer wieder was neues ausdenken muss.


    Sobald jemand allerdings 5mal in Folge unschlagbar ist, hab ich auch nur noch begrenzten Spaß am Spiel. Das hat mir u.a. Terra Mystica gegen Mathematiker langfristig verhagelt.

  • Ich denke, es gibt gar keine Bauchspieler im eigentlichen Sinne

    Ich rück besser ein Stück vom Tisch weg, sonst könnte das schon passieren, dass der Bauch mitspielt ^^

    Bauchspieler... Kopfspieler... seh ich auch als Frage subjektiver Wahrnehmung. Letztlich alles eine Frage von Übung, Talent, Neigungen usw. Ganz ohne "Kopf" dürfte sich schlecht spielen lassen.

    Im Sinn der Fragestellung kann man ebenso fast jedes Spiel als "Optimierspiel" betiteln, geht es doch eigentlich immer darum (Coops mal außen vor), etwas möglichst besser oder schneller als andere zu erledigen. Wer sich bei Niederlagen aus dem einen oder anderen Grund unwohl fühlt, möge - so es für ihn kein Ansporn ist, es nächstes Mal besser zu machen - sich nach anderen Spielen bzw. Mitspielern umsehen.

  • Nur wird dann der Bauchspieler sehr leidensfähig sein müssen. Er wird seltener gewinnen.

    Ich muss als Bauchspieler nicht sonderlich leidensfähig sein, weil "gewinnen" nicht mein vorrangiges Spielziel ist.


    Außerdem heißt Bauchspieler ja nicht zwingend Doofspieler. Ich halte mich für einen Bauchspieler, weil ich ungern ausrechne, ob ein Zug sich auf kurze und/oder auf lange Sicht lohnt, weshalb ich lieber meiner Intuition folge. Intuition heißt hier nicht "planlose Gefühlssache", sondern sie beruht ja auf Erfahrung aus einem langen "Spielerleben". Gepaart ist sie bei mir mit einer ausgeprägten Probierlust. Wenn ich ein Spiel noch nicht gut kenne, probiere ich gerne einfach mal etwas aus, weil ich wissen will, wie es sich auf den Spielverlauf auswirkt, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ob das meine Siegchancen beeinträchtigt.


    Über all dem aber steht bei mir das Spielthema und meine Neigung, meine Spielweise nach dem Thema auszurichten, selbst wenn dieses kaum oder gar nicht in den Mechaniken zum Ausdruck kommt.


    Für mich heißt das z.B. bei Anno 1800, das zwar Thema hat, aber trotz seines Aufbaucharakters eher danach schaut, jedenfalls dann aufs Tempo zu drücken, wenn man sich punktemäßig im Vorteil glaubt, dass ich vorrangig eben aufbauen will. Da muss die Wirtschaft ein entsprechend hohes Niveau erreichen, mindestens ein 3er-Schiff etwa muss sein. Die Welt will erkundet sein. Hat jemand es eher eilig, ist mein Bestreben, z.B. ein 3er-Schiff zu haben, bevor der Hektiker das Spiel beenden kann. Schaffe ich das, bin ich mit mir und dem Spiel zufrieden. Meine Spielfreude hängt nicht am Spielsieg.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()

  • Ich denke, es gibt gar keine Bauchspieler im eigentlichen Sinne ;) Das sind einfach ebenfalls Analytiker, der sich dessen manchmal nicht so bewusst sind. Die können einfach schnell einen guten Pool an Entscheidungen aus einer größeren Menge erkennen und es ist ihnen nicht so wichtig, dann den allerbesten Zug zu berechnen. Zudem können sie Erfahrungswerte aus dem gleichen oder aus anderen Spielen gut anwenden.

    Kurzfassung: Intuition :)

    Ich spiele im Regelfall intuitiv (und daher recht zügig) und habe trotzdem Spaß an „Optimierspielen“, manchmal sogar wenn AP-Volk anwesend ist. Dann behalte ich mir allerdings vor, selbst einzelne Züge bis ins letzte Detail zu optimieren. Lieber ist es mir jedoch, wenn alle von Anfang bis Ende zügig spielen – völlig egal, um welche Spielart es geht – und eine zweite Partie folgt, um die just gewonnenen Erfahrungen in besseres Spiel umzumünzen.

  • Ich spiele gern und es heißt ja spielen. Natürlich überlege ich meine Züge und ich spiele auch mit dem Ziel zu gewinnen, aber nicht um jeden Preis. Ich bin also auch eher der Bauchspieler.

    Ich habe auch kein Problem damit, wenn andere länger überlegen, solange sich das in einem verträglichen Rahmen hält.

    Wenn ein Spiel für Mitspieler zur Mathematikaufgabe wird, dann habe ich dazu keine Lust. Spielen dient für mich immer auch noch zur Unterhaltung.

    Das ist aber alles völlig unabhängig vom Spiel, sondern nur von den Mitspielern.


    Reine Optimierspiele - wie Sankt Peter sie vielleicht hier meinte, sind vermutlich Mathematikaufgaben, die ich sowieso nicht gerne ausrechnen möchte.

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Ich spiele genauso wie yzemaze sagt. In meinen Spielegruppen habe ich in den meisten Fällen die geringste Bedenk- bzw. Spielzeit (sieht man ja schön mittlerweile bspw. in der BGA. Trotzdem habe ich, zumindes laut BGStats, eine doch eher erhöhte Gewinnquote. Ich weiß nur nicht, wie mich die Mitspieler so einschätzen. Also ob ich für die eher (schneller?) Analytiker oder Bauchspieler bin. Da müsste man dann eher Cyberian, widow_s_cruse oder [Tom] fragen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Ja, absolut. Ich optimiere immer mal etwas vor mich hin, und die ein oder andere Grübelstarre erleide ich auch mal, aber gefühlt 85% meiner Aktionen mache ich nach etwas Überschlagen der Möglichkeiten aus dem Bauch heraus.

  • Interessantes Wortspiel;)

    Musste ich in diesem Zusammhang 2x lesen.

    Ein Bindestrich wäre nur halb so lustig gewesen.^^


    Ich habe auch nicht gesagt, dass ein Bauchspieler doof ist. Dann würde ich mich ja selbst bezichtigen.


    Wenn du diese Herangehensweise hast, dass du nicht gewinnen musst und es dir nur um das Erlebnis geht, dann ist das ok.


    Anders gibt es auch Spieler, die auch gewinnen möchten.

    In meiner Spiele-Runde habe ich einen Rechtsanwalt. Der geht ganz anders an ein Spiel heran und gewinnt 95% aller Spiele.

    Ich weiß nicht woran es liegt. Zum Spielen muss man nicht zwangsläufig ein Akademiker mit Niveau sein. Ich glaube aber schon, dass ein Optimierer einen Bauchspieler öfter besiegen wird.



    Der Gernspieler

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Wenn ich da keinen Spass hätte könnte ich mit meiner momentanen Gruppe gar nicht spielen :-D. Man muss halt mal ein bisschen Ausgleich schaffen, ich spiele gerne Euros und generell probiere ich alles zumindest einmal aus, ich spiele aber auch gern lockere Spiele oder "Ameritrash". So lange alles mal auf den Tisch kommt...und ab und an gewinn ich auch mal gegen den Ober-Optimierer...

  • Ich weiß nicht woran es liegt. Zum Spielen muss man nicht zwangsläufig ein Akademiker mit Niveau sein. Ich glaube aber schon, dass ein Optimierer einen Bauchspieler öfter besiegen wird.

    Urghhh, das klingt ja wie im richtigen Leben. Da besiegen uns die Controller auch immer, ob es gut für die Patienten ist, oder nicht.......

  • Ich optimiere immer mal etwas vor mich hin, und die ein oder andere Grübelstarre erleide ich auch mal, aber gefühlt 85% meiner Aktionen mache ich nach etwas Überschlagen der Möglichkeiten aus dem Bauch heraus.

    Das würde ich so für mich unterschrieben, wobei ich in der Aussage für mich auf 70% gehen würde.

    Zwei drei Züge im Vorfeld mal einen groben Plan schmieden, aber nicht darauf idealisiert wann oder ob in sechs oder sieben Zügen mal die große Ernte kommen kann, wenn A das macht, B sehr wahrscheinlich dabei bleibt, C nicht auf die Idee kommt.


    Unterm Strich denke ich dass ein Bauchspieler durchaus auch einem Optimierspiel Spaß haben kann, wenn er für sich den Freiraum einbaut, dass er tendenziell etwas mehr Downtime hat als andere am Tisch.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • In meiner Spiele-Runde habe ich einen Rechtsanwalt. Der geht ganz anders an ein Spiel heran und gewinnt 95% aller Spiele.

    Ich weiß nicht woran es liegt.

    In meiner ist auch einer. Der geht auch anders an Spiele heran als ich, aber eben auch eher bauchmäßig. Und er gewinnt ganz sicher nicht 95% aller Spiele, gefühlt allenfalls 10%.

    Zum Spielen muss man nicht zwangsläufig ein Akademiker mit Niveau sein.

    ganz sicher nicht

    Ich glaube aber schon, dass ein Optimierer einen Bauchspieler öfter besiegen wird.

    Das wird wohl so sein, wenn der zum Optimieren befähigte Bauchspieler nicht optimieren will, sondern anderes im Sinn hat. Trotzdem gewinne ich in meiner Spielrunde rund 50% aller Spiele, obwohl ich es nicht darauf anlege. Gegen meine Frau allerdings verliere ich 2/3 aller Spiele im Schnitt, was teilweise sicher dem Umstand geschuldet ist, dass ich einfach keine Lust habe, über einen Spielzug solange nachzudenken, wie sie das optimierend gerne macht. Wie schon mal erwähnt: Da gibt es für mich immer wieder Pausen mit Kaffeekochen oder anderen Beschäftigungen, die mir erlauben, nicht am Tisch sitzen zu bleiben, weil mich das Warten manchmal "nervös" macht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • seit ich mich in eine optimierspielerin verknallt habe, kann ich bei ihr drüber hinwegsehen, im Gegenteil, könnte ihr stundenlang beim grübeln zusehen....bei anderen "optimaten" is meine Geduld eher endlich, aber lieber auch mit denen, als gar nicht spielen ;)

  • Ich spiele intuitiv, grüble keine perfekten Spielzüge durch und bin mit einem Controller verheiratet ;) Deshalb spielen wir auch nicht gut zusammen ^^

    Dennoch kann ich eine Menge Spaß haben, am allermeisten Spaß macht es, dann trotzdem zu gewinnen und seine Fassungslosigkeit auf mich wirken zu lassen...

    Passiert aber nicht oft. Ich bin echt kein Gewinnertyp beim Brettspiel :lachwein:

  • Ich würde mich auch eher als Bauchspielerin bezeichnen. Ich mag es überhaupt nicht ewig zu überlegen, was jetzt der allerbeste Zug ist. Das mach ich übrigens auch selten, wenn ich solo unterwegs bin.

    Mit anderen zusammen am Spieltisch steht bei mir das Gesellige im Vordergrund. Ob ich gewinne, ist mir beim Spielen letztendlich egal. Einen gewissen Ehrgeiz habe ich aber, meine Züge zu optimieren, je häufiger ein Spiel auf den Tisch kommt. Ich probiere auch dann gern mal neue Strategien aus.

  • Als früherer Kopfspieler, der auch schon einmal in AP verfallen konnte, habe ich mich irgendwann ein wenig von diesem Ansatz gelöst und kann inzwischen auch gut auf Bauchspielen umschalten und mir nicht so viele Gedanken machen, liebe es aber immer noch, Züge zu optimieren und Dinge durchzurechnen...

    Wie bringe ich das unter einen Hut?

    Ich mache es abhängig von der Spielgruppe mit der ich spiele und davon, die Spielzeit nicht zu lang werden zu lassen.

    Wenn ich in einer lockeren Runde spiele, dann werde ich auch eher zum Bauchspieler - es macht dann auch mehr Spaß, weil das Spiel schnell vorankommt und wenig Downtime entsteht - mich ärgert es dann immer ein wenig, wenn dann doch jemand mit AP dabei ist, der die Spielzeit wieder unnötig aufbläht (Wenn dann jemand bei Bang! mal locker 5 Minuten für seinen Zug braucht!!! :cursing:)

    In manchem "mittel-lockeren" Runden nehme ich mir dann ein wenig mehr Zeit (versuche aber das Meiste in der Runde der anderen Spieler bereits vorzuüberlegen, so dass ich dann schnell meinen Zug abhandeln kann).

    Sollte ich mal Solo spielen oder wir an einem Koop gemeinsam überlegen, dann fröhne ich auch gerne dem alten Optimierungsdrang - dort macht man es ja dann gemeinsam oder stört niemanden damit, dass es mal wieder länger dauert ;)

    Insgesamt neige ich eher zu denklastigen Spielen - durch die langjährige Erfahrung, kann ich die meisten Spiele aber auch "locker aus der Hüfte" spielen, da die Grundkomplexität mir keine Probleme bereitet - nur das Optimieren würde halt dauern...

    Es hilft natürlich, dass mir üblicherweise Gewinnen auch nicht so wichtig ist (auch wenn ich natürlich darauf spiele), sondern das Spielen das Ziel ist...

    Insgesamt würde ich sagen, kommt es beim Bauchspielen vor allem auf die Einstellung und den Anspruch, sowie die Mitspieler an.

    Wenn man am Ende das Gefühl hatte, dass man auch als Bauchspieler eine Chance beim Spiel hatte und angemessen mitspielen konnte und wenn außerdem die Kopfspieler nicht mit AP die Spielzeit ins Langweilige verlängern, dann wird das denke ich auch Spaß machen.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Ich würde mich auch eher als Bauchspieler sehen - natürlich überlege ich während andere am Zug sind was ich als nächstes mache, und manchmal wäge ich auch Option A gegen Option B ab. Bei Spielen die wir öfter spielen gehe ich auch mal von Anfang an mit einer Idee an den Start. Aber letzten Endes entscheide ich dann wenn ich am Zug bin relativ frei aus dem Bauch. Allein die Menge an Daten die auf mich einschlägt wenn ich ernsthaft versuchen würde eine laufende Partie zu analysieren und meine Züge zu berechnen macht mir Angst - davon habe ich täglich bei der Arbeit genug, dass muss ich mir nicht auch noch in der Freizeit geben :)

    Aber ich habe trotzdem Spaß mit Optimierspielen, wohl auch weil meine Frau ähnlich gestrickt ist. Und wie Ernst Juergen Ridder versuchen wir in der Regel auch das Thema eines Spiels nicht ganz außen vor zu lassen. Und wenn ich dann am Ende der Runde mein "Thema" erfolgreich gespielt und trotzdem verloren habe, ist das nicht ganz so schlimm.

    Blöd ist es allerdings ausschließlich mit Kopf- und AP-Spielern Optimierspiele zu spielen, meiner Meinung nach. Ich hatte das Vergnügen mehrmals, und die Mitspieler spielten dann ein Terraforming Mars so trocken und nüchtern runter, dass ich keinen Spaß hatte.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Andere bezeichnen mich als Bauchspieler, weil ich meist die kürzeste Zeit für meine Züge brauche. Ich denke das liegt einfach daran, dass ich in den meisten Runden die größte Brettspielerfahrung habe. Vielleicht wird man auch mit mehr Erfahrung irgendwann zum Bauchspieler. Meistens gewinne ich am Ende auch, was andere frustriert. Eben darum ist es noch sinnvoller, wenn ich schnell spiele und mir nicht gleich noch aus den 3-4 Zügen, die mir spontan einfallen den absolut optimalen auswähle. Dass ich als Bauchspieler immer auch analysiere merkt man meist an der letzten Runde. Da brauche ich nämlich seltsamerweise immer länger, weil es da dann meistens keine Unabwägbarkeiten mehr gibt, die ich intuitiv beurteile.


    Ich hab Spaß an Optimierspielen, aber es gibt da bessere und schlechtere. Je höher die Downtime, desto weniger Lust hab ich dadrauf... gerade bei AP-Spielern. Am liebsten sind mir solche, bei denen entweder die einzelnen Züge sehr schnell gehen (z.B. Caylus oder T'zolkin) oder parallel geplant und durchgeführt wird (z.B. Roll for the Galaxy).