Die Woche der Prototypen geht in die Verlängerung und so konnte ich heute einen ersten Eindruck von Factory 42 gewinnen:
Factory 42 ist ein äußerst thematisches semi-kooperatives Workerplacement Spiel, bei dem jeder Spieler eine Zwergenwerkstatt leitet. Herzstück ist der sogenannte Bürokratieturm, der für das kleine bischen Zufall sorgt, indem die Werkstattleiter nie genau wissen welche Ressourcen zur Verfügung stehen. Das thematische an dem Spiel ist die Produktionskette, die jede Spielrunde durchlaufen wird und die darüberhinaus Zusammenarbeit, Verhandlung und Absprache erfordert, obwohl jeder Spieler immer noch im Hinterkopf haben muss, dass er im Endeffekt selbst Güter produzieren will.
Die Spieler setzen also in der Arbeitereinsatzphase genretypisch ihre Abeiter ein, um in der darauffolgenden Phase (in Reihenfolge) Aktionen auszulösen:
- Zuteilung: wie viele Ressourcen bekomme ich aus dem Allgemeinen Pool für meine Werkstatt
- Bürokratie: hier werden die Ressourcen in den Turm geworfen und dieser hält einige davon für (eventuell) mehrere Runden zurück.
- Laderampe: die Spieler besprechen gemeinsam welche und wieviele Ressourcen auf welche Loren geladen werden.
- Spicken: Es gibt immer die Möglichkeit in den geheimen Minenvorrat zu schauen! Und nach Beteiligung der anderen Spieler kann den Loren weitere Ladung hinzugefügt werden.
- Versand: Die ersten beiden Loren gehen auf die Reise. Wer zuerst kommt malt zuerst.
- Dampfgenerator: Wir brauchen eine Stichflamme! Dampf wird später benötigt, um zu produzieren. Aber vorsicht - zuviel Dampf und der Kessel explodiert.
- Handel: Jetzt können alle Spieler, die Arbeiter auf dem Markt haben Tauschgeschäfte unternehmen.
- Research: Wer hier investiert hat, bekommt nun die Möglichkeit Aufwertungen zu erforschen.
- Arbeitshalle 1 & 2: Hier findet die eigentliche Güterproduktion statt.
Ihr seht an Hand der ersten Beschreibung: sehr thematisch und logisch umgesetzt. Vor allem der Zwang kooperativ vorzugehen und mit den Spielern ständig zu verhandeln, um die eigenen Aufträge abschließen zu können nehme ich als sehr authentisch wahr.
Ich werde das Spiel jetzt mehrfach testen und euch dann mit einem Video quälen. Herren der Spiele - YouTube
Vom Schwierigkeitsgrad reicht der Workerplacer nicht ganz an Secret Weapons ran, kommt aber in die Richtung. Dennoch kann man hier viel grübeln und ich glaube, dass dieses Spiel seine Daseinsberechtigung hat und beim Kickstarter einfach zu wenig Aufmerksamkeit erhalten hat.