Echtes Solo oder Solo-Modus?

  • Aus diesem Thread heraus stellt sich mir eine interessante Frage: Sind eigentlich die als reine Solo-Spiele konzipierten Spiele die besseren Spiele? Oder sind die ohnehin schon gut oder sehr gut entwickelten Spiele für eigentlich mehrere Personen mit einem Solo-Modus die besseren Solo-Spiele?

    Einfach schon aus dem Grund, dass das Spiel womöglich viel stärkere getestet wurde - und weil natürlich der Markt größer ist in diesem Bereich und damit auch die Auswahl?

    Spiele wie Galaxy Defenders, Street Masters, Marvel Champions und Spirit Island fallen mir dabei ein...

    Wie seht ihr das? (Und wenn ihr keine Spiele solo spielt, dann braucht ihr das hier nicht explizit zu erklären - drückt einfach auf "Ignorieren" oben im Thread... ;) )

  • Ich habe weder mit Unbroken noch mit Der Unterhändler Spaß gehabt. Arkham Noir wird direkt ungespielt ausziehen, da das Feedback einer Freundin entsprechend negativ war.


    Ich finde an den von mir gespielten Solo-Spielen ist zu wenig dran gewesen. Einfach immer die Werte ändern bei Unbroken war mir zum Beispiel zu langweilig.


    Lieber spiele ich Nemesis solo, da habe ich viel mehr von. Das Spiel bietet mir mehr Möglichkeiten, mehr Abenteuer, mehr Immersion, mehr Spaß. Als letzten Versuch probiere ich jetzt noch Nemos War aus und dann war es das für mich mit reinen Solo-Spielen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Ich brauche einen Solo-Modus nur, um mir das Spiel beizubringen. Für Alleinunterhaltung ist mir der Auf- und Abbau zu langwierig. Schlecht nur, wenn der Solo-Modus dann so komplex ist, dass man den auch erstmal lernen muss, wirds schwierig.


    Von reinen Solos (Nemos War und Dawn of the Zeds hatte ich mal) halte ich recht wenig. Da lese ich lieber ein Buch ;)

  • Sind eigentlich die als reine Solo-Spiele konzipierten Spiele die besseren Spiele? Oder sind die ohnehin schon gut oder sehr gut entwickelten Spiele für eigentlich mehrere Personen mit einem Solo-Modus die besseren Solo-Spiele?

    Weder noch. Die Frage ist ja: ab wann ist ein Solospiel ein reines Solospiel? Wenn man nur einen Charakter spielt? Wenn es gar keine Auswahl an Charakteren gibt?


    Nur weil man in einem GD Charaktere kombinieren kann (und dann bei mehreren Personen die Chars untereinander aufteilt) sehe ich da keinen Unterschied zu einem "reinen" Solospiel. Geh mal davon aus, dass der Entwickler/Designer das Ding in beiden Fällen erstmal tausendfach solo getestet hat.


    Mir macht es Spaß zu kombinieren. Welchen Namen man dem Kind dann aber letztendlich gibt, is mir völlig wurscht. Also ob man dann Helden steuert (die man aufteilen kann) oder ob man sagt "du hast jetzt ein Boot, ein Auto und ein Flugzeug, damit organisierst du jetzt dein Spiel". Völlig wurscht.


    Das Ding ist, dass die reinen, als Solospiel deklarierten, Spiele sehr klein sind, weil man wahrscheinlich aus marketingtechnischen Gründen keiner Einzelperson zumuten will, 90€ für ein großes Spiel auszugeben oder viele den Verwaltungsaufwand scheuen. Ergo macht man dann aus einem Solospiel ein Mehrpersonenspiel, wo jeder eine Einheit kontrollieren darf. Im Prinzip ist das aber wumpe, ob das einer macht oder mehrere.


    Deine Eingangsfrage stellt sich mir so also nicht.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Wie so oft liegt das an den persönlichen Vorlieben und der Qualität des einzelnen Solo-Moduls.


    Ich persönlich finde eine Highscore-Jagd, egal ob es ein Solo-Spiel ist das so designed wurde oder ein Multiplayer-Spiel mit zusätzlichem Solo-Modus, immer nicht gelungen.


    Wenn man jetzt aber einen wirklich gut gemachten, mit super KI, Solo-Modus hat, dann kann der durchaus besser sein als explizit als Solitär Spiel.


    Bsp:

    Eine Conflict of Heroes Solo Erweiterung funktioniert für mich um einiges besser als der ausgewiesene Solo Modus bei Crossing the Line oder das Solo-Spiel The Hunters.

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Das Ding ist, dass die reinen, als Solospiel deklarierten, Spiele sehr klein sind, weil man wahrscheinlich aus marketingtechnischen Gründen keiner Einzelperson zumuten will, 90€ für ein großes Spiel auszugeben oder viele den Verwaltungsaufwand scheuen. Ergo macht man dann aus einem Solospiel ein Mehrpersonenspiel, wo jeder eine Einheit kontrollieren darf. Im Prinzip ist das aber wumpe, ob das einer macht oder mehrere.

    Das ist auch wieder stark von der Zielgruppe abhängig:


    Bei den cosims ist man da viel leidensfähiger. Da gibt's zu dem 80 USD Spiel nochmal eine 40 USD Solo-Erweiterung oben drauf.

    Oder man zahlt gleich 125 USD für ein Solo-Spiel (solitaire designed, das auch einen Mehrspielermodus hat)...

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Ich bin überwiegend Solo-Spieler und ziehe da keinen Unterschied. Solo stellt sich mir dieselbe Frage wie im Mehrspieler: Habe ich Spaß an dem Spiel?


    Der Unterhändler macht mir solo keinen Spaß, Cooper Island auch nicht. Cooper Island macht mir aber auch im Mehrspieler keinen Spaß.


    Selten sind Spiele wie 7th Continent, Tainted Grail oder Arkham Horror LCG, die ich lieber solo Spiele, weil sie mir im Mehrspieler weniger Spaß bringen.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Das Ding ist, dass die reinen, als Solospiel deklarierten, Spiele sehr klein sind, weil man wahrscheinlich aus marketingtechnischen Gründen keiner Einzelperson zumuten will, 90€ für ein großes Spiel auszugeben oder viele den Verwaltungsaufwand scheuen. Ergo macht man dann aus einem Solospiel ein Mehrpersonenspiel, wo jeder eine Einheit kontrollieren darf. Im Prinzip ist das aber wumpe, ob das einer macht oder mehrere.

    Where there is Discord, Field Commander: Napoleon und Nemo's War sind gleich drei reine Solospiele, die das Gegenteil von "Klein & Günstig" sind... :)

    Automatisch zum Solo-Spiel taugt ja schon mal fast jedes kooperative Spiel. Gerade bei Spielen wie Pandemie frage ich mich dann immer, wieso die Spiele nicht von Haus aus als Solo-Spiele konzipiert wurden...

  • Coffee Roaster, Nemos War oder der Unterhändler fallen mir grade als reine Solospiele ein die ich ein- oder mehrere mal gespielt habe. Die sind alle okay, keines davon finde ich gut.


    Kenner- und Experten-Eurospiele sind meine Welt. Haben diese einen halbwegs gelungenen Solomodus, sind sie deutlich besser als o. g. Solospiele. Hier nenne ich mal Gaia Project, Blackout, Wasserkraft, Underwater Cities oder Russian Railroads als Beispiele. Dabei ist mir egal ob ich gegen den Automa oder rein um Punkte spiele.


    Diese Spiele machen mir solo fast genauso Spaß wie im Mehrspielermodus. D. h. solo (die richtigen Spiele) spielen macht mir mittlerweile mehr Spaß als die meisten anderen Solo-Freizeitmöglichkeiten.

  • Napoleon und Nemo's War sind gleich drei reine Solospiele, die das Gegenteil von "Klein & Günstig" sind... :)

    Sorry, da fehlt ein "meistens". Und ja, Frosted Games beispielsweise macht das Solospielen auch grad salonfähig. Deine restlichen Wargames kenn ich nicht. Und die dürften auch sonst eher in der Nische laufen ...

    Gerade bei Spielen wie Pandemie frage ich mich dann immer, wieso die Spiele nicht von Haus aus als Solo-Spiele konzipiert wurden...

    Damit man die Dinger verkaufen kann. Solospielen ist doch erst seit 2-3 Jahren so richtig Mode. Und Pandemie kann man doch problemlos mit 4 Leuten spielen. Warum soll man das also nicht draufschreiben? Die meisten Leute würden es sogar nur mit mehreren Leuten spielen. Solange die Leute Spaß damit haben, ist alles erlaubt.


    Guck dir doch die alten Threads zu dem Thema hier mal an: "igitt Solospielen, haben die keine Freunde" ... "da les ich lieber ein Buch" PowerPlant :D


    Ich persönlich finde eine Highscore-Jagd, egal ob es ein Solo-Spiel ist das so designed wurde oder ein Multiplayer-Spiel mit zusätzlichem Solo-Modus, immer nicht gelungen.

    Es geht hier aber ja nicht um "echte Ziele oder Punktejagd" sondern nur darum, ab wann ein Spiel ein reines Solospiel ist.


    Ab da, wo es irgendjemand draufschreibt?


    Es gibt für mich einfach zwei Klassen: Solo spielbar und nicht solo spielbar. "Reine" Solospiele sind meistens eben kleine Spiele, weil man da wenig Ressourcen zum Aufteilen hat. Vergrößer die Ressourcenmenge, teile sie auf und schon kannste mit 3 Freunden spielen, wo jeder eine Teilmenge Ressourcen managt. Das sind dann aber die Solospiele, wo sich viele vor dem Verwaltungsaufwand drücken. Mit Ressourcen meine ich auch Helden beispielsweise. Und dann sind Coops nix anderes wie große Solospiele.


    Man kann es auch anders aufteilen in: PvP oder PvKI


    Dann brauchst du über die Größe gar nicht nachdenken

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Erst seit Corona und mit einem Baby zu Hause, habe ich angefangen meine Spiele, die einen Solomodus haben, solo zu spielen. Dabei hat mir insbesondere Scythe richtig viel Spaß gemacht und ich habe auch die Fenris-Kampagne komplett solo durchgespielt. Das war richtig super! Spirit Island macht auch richtig Spaß, aber die mechanische Katze bei Root gefällt mir nicht sonderlich, da das Spiel so ganz anders abläuft als mit menschlichen Spielern und mir so irgendwie nicht gefällt. Marvel Champions funktioniert solo natürlich auch prächtig und dauert dann auch nicht so lange wie mit mehreren Spielern. Dagegen fand ich sowohl Nemos War als auch insbesondere Der Unterhändler langweilig und viel zu glückslastig. Die wurden schnell wieder verkauft. Ich stehe also scheinbar eher auf Spiele, die einen guten Solomodus haben, aber auch mit Mitspielern sehr gut sind.

  • Ich denke, es ist a) eine Frage des persönlichen Geschmacks / Erfahrung und b) auch eine Frage, ob man im Solo-Erlebnis generell eher einen einzelnen Charakter spielen würde, oder sich auch mit mehreren parallelen Spielfiguren wohl fühlt. Die Mehrzahl der echten Solospiele ist ja allein schon um nicht zusätzlichen Aufwand zu generieren auf eine Spielfigur ausgelegt, Nemo's War, Unbroken oder The 7th Continent sind da Spiele, die ich solo auch nur mit einem Charakter spielen kann / würde. Bei z.B. Kingdom Death : Monster, Spirit Island, Robinson Crusoe oder auch Eldritch Horror würde ich immer mehr als einen Charakter steuern wollen bzw. können, allein auch schon weil ich das Spiel für mich auch Solo dann richtiger anfühlt und zudem erst so alle Mechaniken voll nutzbar sind. Solche Spiele sind oft ja auch so konzipiert, dass auch in Solomodus eine gewisse Mindestanzahl an Charakteren verwenden sollte bzw. dies so empfohlen wird. Ein Coop-Spiel mit Solomöglichkeit ist ja immer in gewisser Weise immer ein Kompromiss zwischen Mehrspieler-Modus und Solo-Version, der eben je nach Gewichtung mehr oder wenig stark verfolgt wurde, und somit auch unterschiedlich gut funktioniert. In der Regel funktionieren allerdings meiner Meinung nach die meisten kooperativen Spiele solo besser als Brettspiele, die man eigentlich von der Anlage her gegeneinander spielt, und die mit einem extra KI-Gegner fürs Solospiel ausgerüstet sind. Auch gibt es natürlich gut funktionierende Gegenbeispiele, aber kooperative Spiele eignen sich in der großen Mehrheit der Fälle eher bzw. besser als Solospiel-Variante.

  • Das "perfekte" Solo Spiel für mich ist eines, das keinen Solo-Modus benötigt.


    Mein Lieblings Beispiel: Too Many Bones.

    Es spielt sich solo einfach perfekt und ich habe die Auswahl nur einen Gearloc zu nehmen, oder mehrere parallel selber zu spielen. In beiden Fällen ist die Spielerfahrung großartig, da das Spiel wunderbar skaliert.

  • Das "perfekte" Solo Spiel für mich ist eines, das keinen Solo-Modus benötigt.


    Mein Lieblings Beispiel: Too Many Bones.

    Es spielt sich solo einfach perfekt und ich habe die Auswahl nur einen Gearloc zu nehmen, oder mehrere parallel selber zu spielen. In beiden Fällen ist die Spielerfahrung großartig, da das Spiel wunderbar skaliert.

    Also (fast) jedes kooperative Spiel? Denn in der Regel benötigt ein Koop keinen Solo-Modus - man spielt einfach mehrere Spieler selbst. "Fast", weil Hanabi interessant sein dürfte. The Game auch. ;)

  • Letztlich sind doch so "echte" Solo Spiele - also nur für 1 Spieler angelegte Spiele - wie Bandida es beispielsweise beschreibt nur auf 1 Spieler runterskalierte Koop-Spiele, die keine Optionen eingeplant haben für mehr Spieler, oder? Also ich könnte mir jetzt schwierig zum Beispiel eine kompetitive Mehrspieler-Variante von der Unterhändler vorstellen, in der eine Person den Unterhändler und die andere Person den Geiselnehmer spielt, ohne komplett das Spieldesign für beide Parteien über den Haufen zu werfen. Ich muss aber auch gestehen, dass ich von den "echten" Solo Spielen nicht so viele kenne. Vlt. gibt es da Beispiele, wo das nicht so ist.

  • Aaaaalso bei mir ist es ja tatsächlich so, dass ich reine Solospiele fast immer auch ausprobieren will, einfach weil ich denke, wenn es schon rein fürs Solo konzipiert ist, dann möchte ich das auch mal testen. Ich muss grad mal überlegen, welche davon ich (noch) besitze…

    Natürlich funktionieren die solo, wär ja auch blöd wenn nicht. Aber dass es zwingend die besseren Spiele fürs Solospiel sind, würde ich nicht unterschreiben. Es gibt sehr viele Spiele, die eigentlich multiplayer sind, aber solo hervorragend flutschen, und es gibt Spiele, bei denen der Solomodus klar draufgesetzt wirkt und/oder erheblichen Verwaltungsaufwand mit sich bringt, um irgendwie Interaktion zu simulieren. Königsklasse sind natürlich die, die beides können, die also mit anderen Spielern nicht zwingend multiplayer solitaire sind, aber dennoch gut alleine klappen. Ich schau mal, ob ich für die einzelnen Bausteine Beispiele finde.


    Reines Solo:

    Da gibt es die kleinen Perlen wie Maquis, Black Sonata oder Arkham Noir und es gibt (zumindest bei mir) den einen großen „Brocken“ Dawn of the Zeds. Alle sind sie solo konzipiert, und alle funktionieren für mich ganz hervorragend und machen ordentlich Laune. Lux Aeterna und Der Unterhändler besitze ich auch noch, allerdings sind das beides nicht meine Spiele, da können sie aber nur in Teilen was für, und vor allem hat es nichts mit der Solotauglichkeit zu tun. Freitag musste mich bereits verlassen, das konnte mich nicht dauerhaft überzeugen und die Optik war einfach zu abschreckend auf Dauer. Ich werde es weiterhin so halten, dass ich mir reine Solospiele anschaue, und wenn es sich ergibt, sie auch spiele, wenn mich nicht irgendwas deutlich abstößt.


    Multiplayer Solitaire:

    Sobald sich jemand beschwert „Das Spiel ist total multiplayer solitaire“, werde ich ja wach, wenn ein Solomodus inkludiert ist. Klassiker hierfür wären natürlich meine geliebten Roll&Writes und alles drumherum – Railroad Ink, Ganz schön Clever, On tour, Welcome To… - Spiele, die quasi mit unendlich vielen Spielern gespielt werden können, aber natürlich auch das ein oder andere Euro, das quasi keine direkte Interaktion vorweisen kann. Ich muss zugeben, dass mir bei letzterem so ein bisschen die Beispiele fehlen, da ich ja fast nur solo spiele und daher oft gar nicht weiß, wie sich Spiele mit anderen Leuten zusammen anfühlen. Blackout HongKong würde mir da z.B. einfallen, das fühlte sich schon sehr nach „nebeneinander her“ spielen an. Das großartige Arler Erde passt auch mit dazu. Spiele in dieser Kategorie funktionieren solo meistens super, vor allem wenn dann, wie eben z.B. bei Blackout HongKong, noch so eine Art „Kampagne“ drumrum gestrickt ist, also unterschiedliche Siegbedingungen für unterschiedliche Kapitel. Das erhöht die Spannung deutlich, und ist etwas mehr als eine reine Siegpunktjagd, die mir aber grundlegend auch reicht bei Spielen, die mir von Ablauf, Mechanik und/oder auch Optik und Haptik her Spaß machen.


    Multiplayer mit aufgesetztem Solomodus:

    Spiele, bei denen wohl irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt in der Entwicklung sich jemand gedacht hat „Uh, wir sollten noch einen Solomodus dazu klöppeln, es gibt so komische Leute da draußen, die stehen da drauf!“ Spiele, die eigentlich eine hohe Interaktion aufweisen – Drafting, Bietmechanismen u.ä. – sind hier oft die „Opfer“. Beispiele, bei denen mir persönlich der Solomodus irgendwie „drangepappt“ und nicht durchdacht vorkommt, sind Archmage (überzeugt mich solo einfach nicht), Black Souls (ganz extrem, hier haben wir dieses Auktions-Thema), Petrichor oder Alte Dunkle Dinge (leider, leider *schnüff*). Hier ist es natürlich so, dass reine Solos dann doch die Nase vorne haben. Wenn bei einem interessanten Kickstarter-Projekt z.B. erst nach mehreren Tagen und nach Forderungen in den Kommentaren plötzlich ein Solomodus auftaucht, von dem vorher keine Rede war, lasse ich normalerweise die Finger davon.


    Die Königsklasse – Spiele, die solo UND mit Mitspielern flutschen:

    Vorneweg sind da sicher die Koop-Spiele zu nennen, die es halt einfach leichter haben, wobei selbst da gibt es für mich natürlich Spiele mit Schwächen – ich mag es einfach, wenn ich so etwas im reinen Solo durchspielen kann. Spiele, die mich zwingen, mehrere Charaktere/Rollen zu spielen, kommen auch für mich in Frage, aber die anderen haben klar die Nase vorne.

    Bei den Koops habe ich zwei klare Favoriten – Too Many Bones und Spirit Island. Witzig, ne, so unterschiedlich, und ich liebe sie beide innig. Natürlich ist es hier so, dass es meist spannender ist, mehrere Rollen zu übernehmen, da die Spiele den Spaß oft aus den Synergien der Charaktere ziehen, aber ich mag es, wenn die Möglichkeit für „true solo“ zumindest gegeben ist. Too Many Bones bietet hierfür ja eigene Begegnungen an, und skaliert gut mit der Anzahl der Spieler, auch bei Spirit Island funktioniert es solo gut mit nur einem Inselteil, ist aber natürlich krass schwer mit dem ein oder anderen Geist. Auch das Arkham Horror LCG spiele ich sehr gerne mit nur einem Ermittler.

    Dann gibt es noch die kooperativen Spiele, bei denen es keine Rollenverteilungen gibt, und die mit leichten Anpassungen ganz einfach solo gespielt werden können – Ecogon oder The Game sind tolle Solos, oder auch Sprawlopolis. Selbst Menara macht solo Laune, wenn man mal ein bisschen mehr Bewegung am Tisch will. Koops, die prinzipiell solo gehen würden, mich aber nicht ansprechen, sind z.B. Pandemic (Basis-Spiel und Legacy-Varianten, für andere Versionen kann ich nicht sprechen) oder auch alles was rätsel- oder detektivmäßig angelegt ist wie EXIT, Detective, Mythos Tales, Unlock u.ä. Bei letzteren finde ich es gerade gut, dass Input von ganz verschiedenen Leuten kommt, das macht es abwechslungsreicher und vor allem auch lösbarer. Das sind oft eher Gruppen-Events für mich. Ähnlich wäre es bei Ultraquest, das deshalb leider noch ungespielt bei mir rum steht.


    Wie sieht es denn nun mit kompetitiven Spielen aus, die einen zusätzlichen Solomodus anbieten? Auch da gibt es einige, die das meiner Meinung nach ganz hervorragend lösen, hier ein paar Beispiele:


    Agricola möchte ich eigentlich gar nicht mit anderen spielen, da ich es solo hervorragend finde, ähnlich wie bei Arler Erde wirkt es, als wäre das Spiel im Grunde seines Herzens ein Solospiel.


    Viticulture und andere Automa-Spiele wie auch Flügelschlag oder Imperial Settlers – super Implementierung eines imaginären Gegners, der Aktionen wegnimmt, Siegpunkte sammelt u.ä. Wenig Aufbau- und Verwaltungsaufwand, ratzfatz flutscht eine Partie und alle Spiele sind auch mit Mitspielern ganz hervorragend (für mich, persönliche Meinung, ihr wisst schon 😉).


    Paper Tales als herausragende Solo-Umsetzung eines Draft-Mechanismus.


    Roll Player inkl. Monsters & Minions bietet eine super Soloversion und passt sich z.B. durch die Verwendung eines entsprechenden Bosses prima an die Spielerzahl an.


    So. Was bleibt unterm Strich? Wie immer: kommt auf das Spiel und die aktuelle Lust und Laune an :D Ich spiele tatsächlich öfter Spiele, die einen Solomodus beinhalten, als reine Solo-Spiele, allerdings hab ich von ersteren natürlich auch mehr. Ich interessiere mich erstmal für jedes reine Solospiel und probiere sie gerne aus, aber Licht und Schatten gibt es bei beiden Versionen.

    Ich kann nicht sagen, dass ich reine Solos grundlegend besser geeignet finde, und ich finde, dass die beinhalteten Soloversionen mittlerweile oftmals ein sehr hohes Niveau erreichen. Und das ist ja auch gut so :)

  • Sind eigentlich die als reine Solo-Spiele konzipierten Spiele die besseren Spiele? Oder sind die ohnehin schon gut oder sehr gut entwickelten Spiele für eigentlich mehrere Personen mit einem Solo-Modus die besseren Solo-Spiele?

    Ich würde sagen weder noch. "Reine" Solospiele sind weder "besser" oder "schlechter" als andere Spiele, die solo gespielt werden können.


    Bei der Frage nach meinen persönlichen Vorlieben sieht die Sache allerdings ganz anders aus. Da würde ich wie folgt abstufen:


    Reine Solospiele kommen für mich an erster Stelle, wenn ich solo spielen will. Denn die Solospiele, die ich habe, finde ich so interessant, das sie immer Vorrang gegenüber einem Spiel hätten, dass ich auch mit jemand anderem spielen kann. Solospiele haben für mich den Charme, dass sie sich auch mit Themen befassen können, die in (kompetitiven) Mehrspielerspielen nicht funktionieren würden. Ein D-Day at Omaha Beach würde sich aus deutscher Perspektive doch eher etwas eintönig spielen, wenn man seine Leute in ihren Stellungen stehen hat und sie Runde für Runde einfach nur mit ihren MGs auf den Strand drauf halten. Bei einem Navajo Wars ist es mir auch lieber nur die Navajo zu spielen, als wenn ein Spieler die Aufgabe hätte, sie langsam aber sich ihren Landes und ihrer kulturellen Identität zu berauben. Bei Raid on St. Nazaire müsste sich ein Spieler der deutschen Verteidiger entweder doof stellen oder durch ein extrem starres Regelkorsett in seinen Handlungsmöglichkeiten soweit eingeschränkt werden, dass er im Grunde zum Zuschauer degradiert wird. Klar könnte man auch hergehen, sich mit mehreren Leuten an das Spiel setzen, kooperativ spielen und über die Entscheidungen diskutieren (ist bei D-Day at Omaha Beach zumindest für 2 Leute als Option auch in den Regeln vorgesehen). Aber vor allem bei Spielen wie Navajo Wars hätte ich daran keinen Spaß.


    An zweiter Stelle kommen für mich Koops und Spiele, bei denen ich im Solomodus ein konkretes Ziel gesetzt bekomme. Beides könnte ich mir vorstellen zu spielen, weil mir die Spiele grundsätzlich Spaß machen. Ich glaube letztlich scheitert es bei mir daran, dass ich sie dann doch lieber mit mehr Leuten Spiele und mich solo auf die "reinen" Solospiele beschränke, die ich eh nur alleine spielen kann.


    An dritter und letzter Stelle kämen für mich Eurogames, bei denen ich lediglich auf Highscores spiele. Damit kann ich mal so gar nichts anfangen. Wenn ich solo spiele, möchte ich am Ende gewonnen oder verloren haben und eine Geschichte erlebt haben. Eurogames, bei denen ich auf einen neuen Highscore hinarbeite, liefern mir weder noch. Darum würde es mir im Traum nicht einfallen das zu spielen. Aber... jedem das seine. Es gibt genug Leute die Spaß daran haben und ich gönne ihnen das von Herzen. Ich kann das zwar nicht nachempfinden, aber das brauche ich dafür auch nicht. Juckt mich selbst ja auch nicht, wenn jemand anders nicht nachvollziehen kann, wie man Spaß an komplexen "reinen" Solospielen haben kann, die ewig dauern und entweder stark zufallsabhängig sind oder fast schon in Arbeit ausarten... ;)


    Ich muss allerdings zugeben, dass ich aufgrund des hohen Aufwands meiner Solospiele kaum dazu komme, die mal zu spielen. Das braucht jedes Mal eine ganze Weile Vorlauf und am besten auf absehbare Zeit einen freien Spieletisch. Mein nächstes Projekt ist aber schon in der Pipeline: Fields of Fire :)

  • Und wenn man den tollen Beitrag von Bergziege (Danke) runterbricht, kommt eben das raus, was ich gesagt habe: es gibt Spiele, die man solo spielen kann, und es gibt Spiele, die solo nicht funktionieren.


    Ob der Solomodus später draufgebappt wurde oder ein Spiel von Anfang an für solo ausgelegt war und dann die Mehrspieler draufgebappt wurden; ob es Ziele gibt oder Siegpunktejagd; es 1 oder 4 Spieler auf der Schachtel steht: spielt alles keine Rolle.


    Wichtig ist: funktioniert solo oder funktioniert nicht (und muss dann auch noch dem eigenen Geschmack entsprechen)

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Reine Solospiele kommen für mich an erster Stelle, wenn ich solo spielen will.

    So sehe ich das auch, das ist es wofür sie schließlich entwickelt wurden und vermutlich deshalb besser funktionieren. Allerdings beziehe ich das auch mehr für den Bereich der Wargames, da gibt es eine richtig große Auswahl mit unterschiedlichsten Mechaniken. Die große Ausnahme meinerseits stellt, wen wunderts, Terraforming Mars dar. Ansonsten würde ich lieber meine im Regal wartenden Kandidaten der Wargames auf den Tisch bringen, aber...

    Ich muss allerdings zugeben, dass ich aufgrund des hohen Aufwands meiner Solospiele kaum dazu komme, die mal zu spielen. Das braucht jedes Mal eine ganze Weile Vorlauf und am besten auf absehbare Zeit einen freien Spieletisch.

    ...genau das ist momentan auch mein Problem. Meine Holde ist ja in Kurzarbeit wegen der aktuellen Lage und spielt schon gern das ein oder andere extra für sie angeschaffte Spiel mit mir. Da kann ich den Spieltisch nicht mit dem Plan eines Zerstörers der japanische Kamikazeflieger abwehrt, zupflastern.

    Das ganze dauert ja schon manchmal etwas und ihren „Spieltrieb“ möchte ich deswegen nicht unterdrücken! Wenn sie wieder normal arbeitet, kann ich das alles nachholen...:)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Wenn ich bei Too Many Bones oder Cloudspire (beides von Chip Theory Games) die Solo-Spielmodi auslassen würde, dann hätte ich nur ein Teil des verfügbaren Spiels gespielt. Eben weil Too Many Bones eigene Begegnungskarten für Solo-Spielpartien anbietet, die man im Mehrpersonenspiel ansonsten nicht erleben würde. Und bei Cloudspire gibt es eine komplette Kampagnn mit 16 Missionen, die man ausschliesslich solo spielen kann.


    Beide Spiele haben in ihrem Solo-Modus den Nebeneffekt, dass man die Feinheiten des Spielsystems entdecken kann, zu denen man in Mehrpersonenpartie eventuell nicht kommt, weil das Spieltempo da durch die Spielrunde vorgegeben ist, in der man nur ein Teil ist. Solo kann ich so zeitintensiv spielen, wie ich mag, ohne dass ich Rücksicht auf die (dann nicht vorhandenen) Mitspieler nehmen müsste.


    Deshalb finde ich die Solo-Spielmodi in diesen Mehrpersonenspielen gut. Allerdings muss man sich auch die Zeit dafür nehmen (wollen). Denn ansonsten bleibt für mich ein ungutes Bauchgefühl zurück, ein solches Spiel gar nicht voll erlebt zu haben. Solo konkurriert bei mir eben auch mit vielen anderen Freizeitbeschäftigungen, die ich solo unternehme - von Kino, TV-Serien, Videospiele bis Sport. Da kann der Aufwand, ein solches Solospiel aufm Tisch zu packen schon die eine Hürde zu viel sein.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Alsooo, meine Beobachtung vom Markt und an mir sieht wie folgt aus: Es gibt reine als Solospiel konzipierte Spiele und Spiele die man auch alleine spielen kann. Mir gefällt in der Tag das zweite Konzept besser. Hier wieso:


    Als reine Solospiele kenne ich eine ganze Menge und habe viele gespielt, überzeugt haben die wenigsten davon. Sie haben nämlich so gut wie alle ein Problem: Sie sind irgendwann gelöst und ab da an mehr oder weniger langweilig. In diese Reihe fallen für mich:


    Nemos War

    American Empires

    Mound Builder

    Soviet Dawn

    Dawn of the Zeds

    Hapsburg Eclipse

    Ottoman Sunset (alle VPG)

    Days of Ire (irgend ein Verlag)

    Navajo Wars (GMT)

    Comancheria (GMT)


    Bis auf die beiden letzten ist das mit dem Lösen in Ordnung, sie kosteten nur um die 30 Euro. Dann ach kamen die Spiele wieder in den Zippbeutel und gut war.

    "Problematischer" sind die letzten drei Titel, da sie jeweils gut das doppelte kosteten und vor allem die beiden GMT Titel eine riesen Anleitung mit sich brachten und das ganze in deutlich mehr Arbeit, denn in Spiel ausartete. ICh war froh, als Navajo Wars und Comancheria gelöst waren, sprich ich jedes Spiel ein paar mal gewonnen habe. Dann war der Reiz einfach weg, vor allem weil die SPiele auch keinerlei Leichtigkeit mitsich brauchten.


    Wesentlich besser fand ich da schon Coffee Roaster und Palm Island. Beide kann man eben nicht lösen, sondern man spielt tatsächlich mit wenig Aufwand und in relativ kurzer Zeit.


    Ganz anders sieht es mit Spielen aus, die man auch alleine Spielen kann, und die in der Regel Multiplayersolitätspiele sind. Davon spiele ich in der Regel eine ganze Menge, vorrangig Abends ähm alleine. Hier mal eine kleine Auswahl:


    Santa Maria ist eine reine Grübelorgie, ich will das Spiel auch nicht mehr mit anderen Spielen, da jeder weggenommene Würfel das Grübeln aufs neue beginnen lässt. Aber alleine kann man da ganz herrlich vor sich hintüfteln und keiner stört.


    Die Rosenbergschen Titel Arler Erde, Le Havre und Die Glasstraße spiele ich ebenfalls am liebsten alleine, da kann man sich kann entspannt langwierigen Optimierwegen hingeben ohne Rücksicht auf Verluste. Sprich: Niemand muss auf mich warten und ich auf niemand anderen. Aber: Die Glasstraße ist natürlich auch als Multiplayer toll.


    Das Königsspiel in Sachen Solo ist bei mir aber Terraforming Mars. Als Multiplayer ist das halt ein Spiel um Siegpunkte, wow. Irgendwann sind halt alle Parameter am Anschlag und irgendwer hat dann gewonnen. Langweilig... Aber Solo! Solo ist was ganz anderes! Da muss ich die Parameter alleine bis zum Anschlag schaffen und dass in einer bestimmten Rundenzeit. Das ist was ganz anderes, weil super fordernd und ansprechend. Spiele ich solo seit Jahren rauf und runter, im Winter erst die azugehörige Kampagne von Boardgamegeek gezockt... Super Erlebnis!


    Und dann gibt es noch die Solospiele die einen Automa mit sich bringen. Auf die habe ich komischerweise gar keine Lust. Den Solomodus mit Karten bei Russian Railroads fand ich grottig. Hat halt der Gegner irgendwas gemacht, ohne Sinn und Verstand... fand ich albern.

    An Flügelschlag zb habe ich gar kein Interesse mich mit dem Automa und den Regeln zu beschäftigen. Das Spiel spiele ich auch lieber in Gruppe, habe hier gar kein Interesse es alleine zu Spielen. Gleiches gilt im Übrigen auch für Snowdonia, was eine Solovariante mitsich bringt. Kein Interesse bei mir vorhanden, das spiele ich lieber in Gruppe. :)

  • Days of Ire (irgend ein Verlag)

    Cloud Island



    Mir ist es egal, ob es ein echtes Solo oder ein Spiel mit Solo-Modus ist. Ich finde, dass ein solches Spiel mehr bieten muss, als nur ein gutes Gameplay und schwere Entscheidungen. Es muss ja vor allem einen Menschen "ersetzen". Also eine Person, mit der ich gerne spiele bzw. Zeit verbringe. Da das unmöglich ist, muss es einen gewissen Flair mitbringen. Das kann ein packendes Thema oder auch ein gutes Gameplay sein.


    Somit fallen für mich reine VP-Races einfach aus. Ich liebe Agricola und habe es oftmals alleine gespielt, um Ideen für das gemeinsame Erleben zu entwickeln. Jetzt mag es nur noch mit anderen spielen, einfach weil das andere Herangehen an die Problematik viel interessanter ist.


    Toll finde ich immer Spiele, deren Solo-Part eben nicht so gespielt wird wie mein Part; die D-Day of xxx-Reihe (Compass Games) oder oben erwähntes Days of Ire vs. COIN (GMT) z.B..

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


    Zum Spieleblog


  • Roll Player inkl. Monsters & Minions bietet eine super Soloversion und passt sich z.B. durch die Verwendung eines entsprechenden Bosses prima an die Spielerzahl an.

    Hat sich da im Spielgefühl von Roll Player mit der Erweiterung (fürs Solospiel) grundlegend was geändert? Ich hatte das Grundspiel ja mal und es hat mir auch generell gefallen, aber die Motivation der reinen Highscore Hatz hat dann doch schnell nachgelassen, zumal die Highscoreskala punktemäßig doch recht engmaschig war und ich immer im 2 höchsten Segment rausgekommen bin, meist mit nur 1 Punkt Ausreißer nach unten oder oben. Dann habe ich es irgendwann verkauft.


    Zum Thema:
    Ich mache da eigentlich keinen Unterschied: entweder ist ein Solomodus/Solospiel gut und motivierend oder eben nicht. Selbst dazugepatchte Solomodi zu einem eigentlich kompetitiven Spiel können sehr gut sein.


    2 Sachen gehen für mich grundsätzlich nicht bei Solomodi:


    1) Ich mag es nicht, wenn Mechanismen, Kartentypen oder Funktionsumfang in einem Solomodus „gestrichen“ werden im Vergleich zum normalen Koop/Kooperativen Spiel.


    2) Reine Highscore Jagd mag ich eigentlich auch nicht. Das ist für mich ein typischer Tutorialmodus, bei dem ich das Spiel lernen kann und sehen kann wie gut ich gespielt habe, aber auf Dauer ist das für mich nix.

  • 2) Reine Highscore Jagd mag ich eigentlich auch nicht. Das ist für mich ein typischer Tutorialmodus, bei dem ich das Spiel lernen kann und sehen kann wie gut ich gespielt habe, aber auf Dauer ist das für mich nix.

    Das ist ja ein leidiges Thema bei mir. Es gibt leider sehr viele Spiele, die wirklich nur auf die Punkte schauen. Ich finde es ok, wenn es Punkte gibt, um die eigene "Performance" festzustellen - aber ein echtes "Ziel" sollte da sein. Beispielsweise das Terraformen des Mars. Oder das Überleben des Unbroken-Verlieses.

    Wenn es nur um Punkte geht, wie bei Agricola, Arler Erde oder Gaia Project, dann bin ich wenig motiviert.

    Leider gibt es nur sehr wenige Spiele (gefühlt), die das (gut) umsetzen. Selbst Nemo's War ist ja eine Highscore-Jagd.

    Ansonsten, zum eigentlich Thema:

    Ich finde, dass Solospiele oft den "einfachen" Weg wählen, um Varianz zu schaffen: Wirf nen Würfel.

    Am Besten noch ohne jedes Balancing. Das finde ich eher mau - letztendlich gilt dann einfach: Würfel so gut Du kannst, dann hast Du ein gutes Ergebnis. Sowas finde ich langweilig und arm.

  • Beispielsweise das Terraformen des Mars.

    Schlechtes Beispiel bei mir: Ich hatte mir TM auch gekauft, weil mich gerade das gelockt hat: „Ah, da muss ich ja ne Aufgabe schaffen und nicht nur rein die höchste Punktzahl erzielen“. Nach 1-2 Lernpartien habe ich das Terraformen des Mars aber immer hinbekommen und es ging doch wieder nur um die höchste Punktzahl.


    Nemos War wiederum ist für mich ein Positivbeispiel: Ja, am Ende geht es auch um Punkte, aber ich muss ein Ziel erreichen, um dorthin zu kommen und ggfs, muss ich für den Weg auch Siegpunkte opfern, um Proben erfolgreich zu bestehen. Das hat für mich einen ganz eigenen Reiz.


    Extremes Positivbeispiel für mich in den letzten Wochen: Wasserkraft. Extrem guter Automa, den man da erstmal schlagen muss und mir im Solomodus eine tolle Herausforderung bietet.

    Also ja, im Endeffekt geht es bei vielen Spielen nur um die Siegpunkte. Es sollte halt in den Spielen neben den Punkten auch noch einen Motor geben, der mich in Entscheidungen „zwingt“, mir Sachen wegnimmt und (idealerweise) selbst seine eigene Engine aufbaut (oder zumindest toughe Ziele vorgibt).


    Daher hat Roll Player dann bei mir langfristig nicht gezündet: Es spielt sich „fad“ runter (der, wenn man ihn so nennen will, Automa macht ja eigentlich nix) und am Ende bin ich immer auf eine ähnliche Punktzahl gekommen, die ganz oben auf der Wertungsskala lag. Daher würde mich echt interessieren, ob sich mit der Erweiterung da was ändert ggfs. auch a, Prinzip des Solomodus, weil ich das Spiel vom Grundprinzip her sehr mag.

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  • Hat sich da im Spielgefühl von Roll Player mit der Erweiterung (fürs Solospiel) grundlegend was geändert? Ich hatte das Grundspiel ja mal und es hat mir auch generell gefallen, aber die Motivation der reinen Highscore Hatz hat dann doch schnell nachgelassen, zumal die Highscoreskala punktemäßig doch recht engmaschig war und ich immer im 2 höchsten Segment rausgekommen bin, meist mit nur 1 Punkt Ausreißer nach unten oder oben. Dann habe ich es irgendwann verkauft.

    Hm. Also eine Highscore-Jagd ist es immer noch, aber durch die Lakaien- und Bosskarten kommt mehr Abwechslung und mehr Thema rein, finde ich. Es kommt die Zwickmühle dazu, wann man die Lakaien jagen sollte, und man sieht mehr von den Marktkarten.

    Ob dir das reicht, wenn dir der Reiz bei der Punktejagd bisher fehlte, ist schwer zu sagen. Story oder sowas bringt es halt keine.

  • Mein kurzes Statement: ich kann den Solovarianten auf Dauer nix abgewinnen - mit fehlen immer die anderen Spieler. Aber ist nett um sich ein Spiel selber beizubringen (z.B. Scythe, Gaia Project, Clinic usw.). Das gilt auch für die kooperativen Spiele. (Burgle Bros, Pandemie,usw..


    So richtig überzeugt hatte mich dann Dawn of the Zeds und jetzt auch Nemos War - da brauche ich niemand anderen und es gibt z.B. bei Dawn of the Zeds soviel Story drumherum die ich lesen kann, sodass in meinem Kopf ein Film entsteht den ich mit jemand anderen gar nicht teilen will.


    Der Unterhändler hat mir auch nicht gefallen - liegt aber daran, dass mir die Würfelergebnisse zu hart sind und das Spielgefühl nicht genügend transportiert wird. Ich bin deshalb auch etwas vorsichtig mit kleinen Solospielen.