Ich habe den Film gestern gesehen. Generell gibt's genug Star Wars, um Fans wie mich bei Laune zu halten.
Aber JJ Abrams ist definitv der falsche Regisseur. Der hat für mich schon den Star Trek mit Cumberbatch verbockt - gute Schauspieler, die in CGI untergegangen sind und ihre Kunst nicht zur Geltung bringen konnten/durften. Und wenn man sich Star Wars Episode IV - VI ansieht, dann sind die Special Effects super, aber im Vordergrund stehen immer die Figuren. Und der typische Star Wars Humor. Episode I - III hat das ganz gut gemacht und durch die Besetzung mit großartigen Schauspielern hat's auch funktioniert (trotz Protesten der Hardcorefans).
VII - IX hatte die Special Effects im Vordergrund. Eher flache Dialoge und die neuen Schauspieler bestenfalls Mittelmaß. Ist mir gestern bei IX ganz besonders aufgefallen ... für mich gab es genau zwei, die wirklich gut waren, und Harrison Ford hatte nur eine kleine handvoll Lines. Ian McDiarmid war - wie schon in den anderen Teilen - ein absolutes Highlight. Der Mann hat's einfach drauf - da jagt es einem den Schauer über den Rücken beim Zuhören. Daniels hat man keine Chance gegeben. C-3PO war mehr oder weniger ein Anhängsel, welchem kurz eine wichtige Rolle zukam, die aber ebenfalls im allgemeinen Getöse unterging. Zwei neue Figuren (Poe's maskierte Freundin und Fin's ex-Stormtrooper Kollegin) hätten gut sein können, aber wenn der Film gefühlte 90% der Zeit für Bilder aufwendet, gibt's kein g'scheites Character Development. Und Daisy Ridley fehlt Stimme und Charisma, um wirklich high-end zu sein. Poe empfand ich schon in VIII als lästig (wobe das weniger dem Schauspieler, als der Rolle geschuldet war).
Und es wäre doch nett, wenn sich die Macher mal was Neues überlegen würden, als ewig "das große überböse Ding, das aber zum Glück den roten Knopf hat, auf den man nur draufdrücken braucht, und dann geht's kaputt" (Droid Control Ship, Death Star I und II, Starkiller Base, und jetzt den Control Tower ... bzw. das Flaggschiff. Die Episoden II, III, und V sind immerhin ohne sowas ausgekommen).
Ohne gute Schauspieler gibt's keinen glaubwürdigen Film. Und wenn man den Schauspielern keine Chance gibt, bleibt nur mehr die Bildgewalt übrig. Die war allerdings vorhanden ... im Überfluß! JJ Abrams halt ... seufz. Lobend erwähnt sei allerdings - wie immer - John Williams. Ohne dem wären die Bilder auch nur Bilder gewesen. Aber der Score war treffsicher und perfekt.