SdJ: Neue Jury-Mitglieder

  • Ändert aber nichts an der momentanen Situation, auch nicht mit einer "Frauenquote". Dann wäre man gezwungen, Personen auf Posten zu setzen, die vermutlich nicht wollen oder es schlicht nicht können. Hauptsache Quote erfüllt...

    Bei solchen Gesprächen fällt mir immer wieder American History X ein. Besonders mit folgender Szene:



    Disclaimer: Wer den Film nicht kennt. Es geht darum, dass die Kinder in die Rechtsradikalität abrutschen und diese Szene beschreibt die Erinnerungen des jüngeren Bruders und die Anfänger dieser Entwicklung.


    Gruppendiskriminierung und Quoten um diese zu bekämpfen. Die Quote ist nicht das Problem, sondern der Umstand dass es anscheinend eine Quote braucht, um eingestaubtes Denken zu bekämpfen! Die Quote ist nur ein Mittel zum Zweck um einerseits auf Missstände hinzuweisen und andererseits moralisch stehengebliebene zum Umdenken zu zwingen.


    Es erfordert daher gehörig Mut und verlangt einem Respekt ab, nicht nur diesem Querdenken entgegenzutreten, sondern das auch noch über den Weg einer Quote zu tun. Diesem Umstand sollten sich Männer wie auch Frauen bewusst sein. Jeder hat in solchen Situationen eine Vorbildfunktion. Die einen für Akzeptanz und Gleichberechtigung, die anderen dafür eben dieses Klischee von "nicht können oder nicht wollen" nicht zu erfüllen.

  • Ich könnte jetzt natürlich stundenlang ausholen über strukturelle Diskriminierung, aber ich weiß ganz genau, dass so etwas nicht gehört werden wird

    Hier im Unterforum "Spielehandel und Links" bleiben wir doch bitte spielbezogener. Deshalb meine konkrete Frage an dich: Welche klassische Spiele-Journalistin oder auch Reviewerin in modernen sozialen Medien (von Blog über Podcast bis Youtube) hätte die Jury denn fragen sollen? Namen bitte!


    Ich persönlich würde davon ausgehen, dass die wenigen Frauen, die es in dem Bereich gibt, auch alle schon gefragt worden sind. Wie in vielen anderen Bereichen werden auch hier männerdominierte Gremien nicht bestreiten, dass eine paritätische Besetzung wünschenswert wäre, aber das muss man auch erstmal hinkriegen und geeignete Kandidatinnen finden. Deshalb die Frage nach konkreten Namen, sonst diskutieren wir hier im luftleeren Raum in Allgemeinplätzen (was dann in RSP besser aufgehoben wäre).


    In diesem Zusammenhang möchte ich dann auch nochmal darauf hinweisen, dass bei der Neubesetzung davor Julia Zerlik (von Spiel doch mal) den Ex-Vorsitzenden Tom Felber ersetzt hat. Der SdJ-Jury indirekt vorzuwerfen, keine Frauen aufzunehmen zu wollen, halte ich daher für etwas an den Haaren herbeigezogen. Nach meinem Eindruck würden die gerne mehr Frauen aufnehmen. Bei der getrennten Kinderspiel des Jahres Jury haben sie das ja auch gemacht.

  • Bei solchen Gesprächen fällt mir immer wieder American History X ein.

    Hm, ich verstehe zwar was du mit dem Videoausschnitt sagen möchtest, kann mich aber irgendwie des Eindrucks nicht erwehren, das du mich aufgrund des Zitats von mir an die Stelle des Vaters setzt.:/

    Es mag an der Wärme liegen, würde mich aber über 1-2- klarstellende Zeilen freuen...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Was mich bei solchen Diskussionen immer erschreckt ist dieses Totschlagargument: Ja es wird doch nach Qualifikation besetzt und eine Quote brauchen wir nicht...


    Hmmm:

    Es muss sehr sehr viele schlaue Männer und sehr sehr viele dumme Frauen in diesem Land geben, wenn ich mir die Vorstandskonzerne so ansehe... Zufälle gibts.

    Was haben DAX-Konzerne mit Brettspielkritikern zu tun? Beantworte mir doch bitte die Frage, warum es so wenige Kritikerinnen gibt – sei es Blog oder Youtube. Ich habe mich mit der Frage schon auseinadergesetzt und eine Antwort fällt schwer. Sie ist aber nicht bei DAX Konzernen zu suchen.

  • Das Argument: "Es kommt nicht auf das Geschlecht an, nur auf die Kompetenz!" im Bezug auf eine Frauenquote ist ja nicht nur eine Befürwortung von Kompetenz. Es ist gleichzeitig die Aussage, dass man selber nicht glaube, dass es eine Frau gibt, die eben diese Kompetenz habe. Denn, wenn man das annehmen würde, dann bräuchte man das Argument gar nicht...

    Ja, da ist ohne Zweifel etwas dran. Gut formuliert. Sexismus beginnt viel früher, in tieferen Schichten als nur dort oder erst dort, wo er sichtbar und offen zu Tage tritt.

    Und weil das so ist, oft gar nicht aber oft auch sehr subtil, ist es gut sich solche Dinge anzuschauen und kritisch zu hinterfragen, was mit bestimmten Aussagen eigentlich tatsächlich gemeint ist bzw. was sie transportieren, was da hinter steckt auf welchen Annahmen sie tatsächlich gründen.

  • Bei solchen Gesprächen fällt mir immer wieder American History X ein.

    Hm, ich verstehe zwar was du mit dem Videoausschnitt sagen möchtest, kann mich aber irgendwie des Eindrucks nicht erwehren, das du mich aufgrund des Zitats von mir an die Stelle des Vaters setzt.:/

    Es mag an der Wärme liegen, würde mich aber über 1-2- klarstellende Zeilen freuen...

    Stimmt auch irgendwie, hilft aber auch sich selbst zu reflektieren. Ich persönlich verbinde keine Kompetenzen oder Hierarchien mit dem Geschlecht, ich hätte kein Problem unter einer Frau zu arbeiten. Daher kommt mir aber auch oft der Gedanke, dass so eine Quote total sinnfrei ist.


    Tendenziell ist der Gedanke "Ich finde es blöd, wenn nicht der qualifizierteste die Stelle bekommt, sondern der quotenbegünstigte" immer naheliegend. Setzt aber auf der anderen Seite auch voraus, dass der quotenerfüllende Mensch nicht der qualifizierteste sein kann.


    Klischees werden auch mal erfüllt, keine Frage. Aber ich erinnere mich immer gern an diese Szene zurück, wenn mir selbst so ein Gedanke in den Kopf kommt.


    Wie gesagt, die Quote ist nicht das Problem, sondern ein zugegebener Maßen unelegantes Werkzeug, dieses Problem aus der Welt zu schaffen.

  • Ja, ich arbeite auch. Und habe wahrscheinlich mehr Firmen „erlebt“ als viele hier. Und vor Allem sehr unterschiedliche. Das „unter“ war in den von mir kennengelernten Firmen (mit einer Ausnahme >> eventuell branchentypisch) nicht präsent.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • PowerPlant

    Bzgl. der "Quote" stimmen wir durchaus überein und wollte ebenfalls auf die Problematik hinweisen.


    Ich weise aber den Vergleich mit der Person des von dir eingebundenen Videos und mir entschieden zurück! Sehr schmale Bretter auf denen du wandelst, weitere Worte/Sätze spare ich mir, andernfalls wird das ein Fall für die Mods...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Vielleicht haben Männer im Durchschnitt ein größeres Geltungs- und Sendungsbedürfnis?

    Jo, darum sind die großen Influencer auf Instagram auch Männer und "Bibis Schminkpalast" & Co eigentlich auch in Männerhand. Die Antwort ist aus meiner Sicht nicht leicht und eine schöne Diskussionsgrundlage. Warum gibt es so wenige Brettspielkritikerinnen? Oder warum sind hier im Forum so wenige aktiv? Das hänt vielleicht zusammen. Denn Frauen spielen definitiv gerne und viel. Für mich zumindest interessanter als Quoten oder Sexismus.

  • Bin nicht viel in sozialen Medien unterwegs.


    Aber gefühlt sind doch die weiblichen Influencer oft jüngeren Alters während im YT-Brettspielbereich eher die 30+ Generation sendet.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Nur nochmal eben zur Verdeutlichung:


    Das Argument: "Es kommt nicht auf das Geschlecht an, nur auf die Kompetenz!" im Bezug auf eine Frauenquote ist ja nicht nur eine Befürwortung von Kompetenz. Es ist gleichzeitig die Aussage, dass man selber nicht glaube, dass es eine Frau gibt, die eben diese Kompetenz habe. Denn, wenn man das annehmen würde, dann bräuchte man das Argument gar nicht...

    Aua, diese Unterstellung ist ist ja völlig daneben und unverschämt...

  • Ja, ich arbeite auch. Und habe wahrscheinlich mehr Firmen „erlebt“ als viele hier. Und vor Allem sehr unterschiedliche. Das „unter“ war in den von mir kennengelernten Firmen (mit einer Ausnahme >> eventuell branchentypisch) nicht präsent.

    Ich kann da anderes erzählen.

    Lieblingsspruch eines Chefs: Über sticht Unter!

  • Das derjenige, der das unternehmerische Risiko trägt im Extremfall das letzte Wort hat ist mMn auch verständlich. Aber das meine ich nicht. Ich meine die tagtägliche Zusammenarbeit.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Die Jury scheint sich darüber Gedanken zu machen, denn sie hat auf ihrer Seite folgenden Text gepostet:

    Katrin Reil (Spielbox, Spiel doch!):

    Spielen ist Männersache?! Spielekritik und Geschlechterrollen

    „Was, wie und und wo spielen Frauen? Es gibt zu wenig Studien, die sich mit diesen Fragen beschäftigen. Die Datenlage ist unzureichend. Klar ist: Frauen spielen definitiv Spiele, sie kaufen auch Spiele. Was fehlt ist die Sichtbarkeit von Frauen als Macher von Spielen. Sie sind zwar Mitspieler, werden aber selten Macher, seltener Autorinnen oder Redakteurinnen. Und beim Tag der Brettspielkritik sind auch weniger Frauen als Männer da. Woran liegt das? Zeit scheint ein wesentlicher Faktor zu sein. Vielleicht investieren Frauen ihre Freizeit lieber in andere Dinge. Zweiter Faktor: Trauen sich Frauen nicht, einen Podcast zu starten oder einen Blog zu schreiben? Im Internet geht es etwas rau zu, was nicht unbedingt einladend wirkt. Da schreibe ich als Frau einen Beitrag und habe dann 200 Trolle am Hals. These: Zeit und Selbstvertrauen sind die beiden Punkte, die Frauen daran hindern, sich stärker als über ein gelegentliches Spiel hinaus zu engagieren. Was kann man tun, um Frauen sichtbarer zu machen? Einladen, auffordern, anregen! Ladet Frauen ein, Gastbeiträge beizusteuern. Ermutigt sie! Kritisiert die immer stärkere Pinkifizierung in der Spielwarenbranche, um die dadurch entstehende „Ich trau mich nicht“-Haltung bei Mädchen zu durchbrechen. Kinder brauchen nicht das unbedingt das Prinzessinnenspiel oder das mutige Ritterspiel, sondern Spiele mit neutralen Themen, die alle ansprechen.“

    Tag der Brettspielkritik | Spiel des Jahres e.V.

  • Das Argument: "Es kommt nicht auf das Geschlecht an, nur auf die Kompetenz!" im Bezug auf eine Frauenquote ist ja nicht nur eine Befürwortung von Kompetenz. Es ist gleichzeitig die Aussage, dass man selber nicht glaube, dass es eine Frau gibt, die eben diese Kompetenz habe. Denn, wenn man das annehmen würde, dann bräuchte man das Argument gar nicht...

    ähh, sorry was ist das für ein Quatsch? Das Problem ist doch gerade in Bereichen wo es (aus welchen guten oder schlechten Gründen auch immer) eine starke Unterrepräsentation von Geschlechtern gibt, die Einführung einer Quote ganz einfach das praktische Problem mit sich bringt, dass es statistisch gesehen nicht so wahrscheinlich ist unter der kleineren Gruppe einen geeigneten Kandidaten zu finden. Und in diesen Fällen kann eine Quote dazuführen, dass bei den geforderten Kompetenzen Abstriche gemacht werden müssen um die Quote erfüllen zu können.

    Mal als Grenzbeispiel, wenn von 100 Bewerbern nur einer des anderen Geschlechts dabei ist, wie wahrscheinlich ist es dass dieser eine Bewerber am besten zum Anforderungsprofil passt?

  • Darf ich kurz einen Irrglauben ausräumen? Es gibt keine festen Plätze in der Jury. Es nimmt also niemand den Platz von irgendwem ein, der geht.


    Zum Thema: Die Zusammenstellung der Jury Spiel des Jahres ist ein Spiegel der deutschen Spielekritiker-Szene. Dass diese Szene nun zum Großteil aus Männern besteht, ist etwas, das der Verein leider nicht beeinflussen kann. Ein Umstand, bei dem sich vielleicht auch besagte Szene fragen sollte, wie man das ändern könnte. Siehe Katrin Reils Beitrag bei TdB.

  • Ein Umstand, bei dem sich vielleicht auch besagte Szene fragen sollte, wie man das ändern könnte.

    Nun, die Jury hat aber schon eine starke Position, um hier Akzente zu setzen, siehe Autoren-Stipendium.


    Interessanterweise gab es ja nach Info auf der Homepage 50 Bewerbungen für die Beiräte im Kinderspiel des Jahres. Jetzt ist Beirat und Jurymitgliedschaft freilich nicht dasselbe, daher will ich nicht vorschlagen, für die Jury eine ähnliche Ausschreibung zu machen. Ein Wettbewerb, bei dem Rezensionsbeiträge unterschiedlicher Medien bewertet und prämiert werden, wäre aber sehr wohl denkbar.


    Zumindest als Überlegung würde ich dabei in den Raum werfen (ob und wie das gut umsetzbar wäre, kann ich nicht auf Anhieb sagen), womöglich Beiträge nach Männlein und Weiblein getrennt auszuzeichnen. Um eben gezielt auch Frauen Sichtbarkeit zu verleihen und Motivationsanreize zur Teilnahme und zum Aktivwerden zu setzen. Gut möglich, dass bei so einer Aktion im ersten Jahr noch keine große Resonsanz entsteht - mit etwas Ausdauer könnte dies m.E. aber eine Stärkung der Vielfältigkeit in der Szene unterstützen.

  • Mal als Grenzbeispiel, wenn von 100 Bewerbern nur einer des anderen Geschlechts dabei ist, wie wahrscheinlich ist es dass dieser eine Bewerber am besten zum Anforderungsprofil passt?

    Interessanterweise ist diese Wahrscheinlichkeit sogar ggf. sehr hoch. Denn diese eine Person wird sich genau überlegt haben, weshalb sie sich bewirbt.


    Zwei Aspekte hierzu:


    Erstens, ich habe oft erlebt, dass Frauen vor einer Bewerbung zurückschrecken, wenn sie auch nur wenige Bedingungen nicht erfüllen. Im Mittel sind Männer da lockerer - und bewerben sich auch dann, wenn nur ein Teil erfüllt wird.


    Zweitens, wenn Frauen mal aufschlagen, haben sie es sich genau überlegt. Ich bin Diplom-Physikerin. In meinem Studiengang war in allen Jahrgängen, die ich mitbekommen habe, der Frauenanteil mit fortschreitender Semesterzahl gestiegen - denn die Frauen, die mal angefangen hatten, haben es sich so genau überlegt, dass sie fast immer ihr Studium durchzogen. Die Abbrecherquote war bei den Männern einfach viel höher. Das führte also indirekt bei (nahezu) gleichbleibender Absolutzahl an Frauen zum gestiegenen Frauenanteil in höheren Semestern.

  • Nun, die Jury hat aber schon eine starke Position, um hier Akzente zu setzen, siehe Autoren-Stipendium.

    Jetzt steh ich auf dem Schlauch: Wie soll sich ein Autoren-Stipendium auf den (dominanten) Männeranteil der Kritikerszene auswirken ?? :/

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Nun, die Jury hat aber schon eine starke Position, um hier Akzente zu setzen, siehe Autoren-Stipendium.

    Jetzt steh ich auf dem Schlauch: Wie soll sich ein Autoren-Stipendium auf den (dominanten) Männeranteil der Kritikerszene auswirken ?? :/

    Gar nicht. Ich habe das Autoren-Stipendium als Beispiel genannt, wo die Jury in der Vergangenheit Akzente gesetzt hat. Danach habe ich einen ganz anders gelagerten Vorschlag gemacht. Nämlich die neue Idee, etwas ähnliches im Bereich Kritiker aufzuziehen.


    Siehe:

    Ein Wettbewerb, bei dem Rezensionsbeiträge unterschiedlicher Medien bewertet und prämiert werden, wäre aber sehr wohl denkbar.

  • Es ist ja in vielen Bereichen so, dass Frauen einfach unterrepräsentiert sind. Das liegt eben auch daran, dass historisch eben eine klare Männerdominanz gibt und Frauen bis heute versuchen müssen dagegen anzukommen. Das zieht sich bis in alle Gesellschaftsschichten und alle Menschen werden entsprechend sozialisiert.


    Will man Frauen Gleichberechtigung ermöglichen, muss man Wege finden, dass sie erstmal einen gesellschaftlichen Status erreichen, dass sie überhaupt die gleiche Anzahl an Beiträgen wie Männer liefern.


    Vielerorts wird das eben versucht mit Quoten zu erreichen. Das muss man nicht mögen. Ist auch sicher nur ein Mittel.


    Wichtig ist aber eben auch, dass nicht immer Männer darüber bestimmen, was Frauen jetzt so alles machen dürfen.

  • ode.


    Dieser Absatz von Dir:

    Wichtig ist aber eben auch, dass nicht immer Männer darüber bestimmen, was Frauen jetzt so alles machen dürfen.


    Ich muss jetzt mal wirklich dumm fragen: aber ist das außerhalb von Großstädten anders? Ich kenne diese Erfahrung nicht und bin auch oft bei Mandanten unterwegs, die in der „Pampa“ liegen.


    Mich erinnert das ein bisschen an die Diskussionen in bestimmten Kreisen wie böse Asylanten sind und was sie einem alles wegnehmen. Und wenn man dann konkret nach gemachten Erfahrungen fragt fällt den Personen nur ein, dass die Asylanten, mit denen sie gesprochen haben eigentlich immer ganz nett sind.


    Also wie viel in unseren Aussagen basiert auf eigenem Erlebten und wie viel auf Gehörtem/ Gelesenen?


    Ich habe manchmal das Gefühl, dass die erlebte Welt oft besser und gerechter ist als die „gehörte“ Welt.


    Das würde Dritten sehr viel Macht über uns und unser Weltbild geben.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Sankt Peter


    Ich verstehe deine Ausführungen im Zusammenhang mit dem Zitat nicht.


    Ich kann vielleicht nochmal einen Punkt nennen um meinen Punkt zu verdeutlichen: Männer sollten nicht die Gesetze über Abtreibung machen. Das sollten Frauen bestimmen.

  • Männer sollten nicht die Gesetze über Abtreibung machen. Das sollten Frauen bestimmen.

    In einer aufgeklärten Demokratie sollte man das gemeinsam machen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Mit der Argumentation dürften auch nur Wirtschaftsbosse Gesetze für Wirtschaftsbosse machen. Finde den Fehler.


    Zumal das Ungeborene nun schlecht ein Gesetz über Abtreibung verabschieden kann. Das ist ja nun auch irgendwie beteiligt, egal wo man die konkrete Grenze zum Menschsein nun setzt.

  • Männer sollten nicht die Gesetze über Abtreibung machen. Das sollten Frauen bestimmen.

    In einer aufgeklärten Demokratie sollte man das gemeinsam machen.

    In einer aufgeklärten Demokratie sollten die Männer einsehen, dass sie nicht über Frauen und deren Körper bestimmen können ;)


    Es gibt bestimmt auch Fälle, in denen der Vater das Kind möchte und die Mutter nicht. Aber letztenendes ist es der Körper der Frau, um den es geht und diese bleibt - so zeigen ja hunderte Jahre Menschheitsgeschichte - meist involvierter als der Vater. Der ist zur Not weg und zahlt Alimente ;)

  • Mit der Argumentation dürften auch nur Wirtschaftsbosse Gesetze für Wirtschaftsbosse machen. Finde den Fehler.


    Zumal das Ungeborene nun schlecht ein Gesetz über Abtreibung verabschieden kann. Das ist ja nun auch irgendwie beteiligt, egal wo man die konkrete Grenze zum Menschsein nun setzt.

    Ich sehe das anders als du. Möchte hier aber keine Debatte über Abtreibung anfangen.

  • Mit der Argumentation dürften auch nur Wirtschaftsbosse Gesetze für Wirtschaftsbosse machen. Finde den Fehler.

    Wenn ich mir ansehe, wer in den Banken sitzt, in der europäischen Zentralbank, wer in Beratungs- und Ratingfirmen maßgeblich die Politik beeinflusst... Dann hast Du genau den Fehler aufgedeckt!

  • Der ist zur Not weg und zahlt Alimente

    Es geht hier um die Gesetzgebung und nicht um den Einzelfall.


    Die Mehrheit der Väter ist nicht weg!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Bitte wieder back to the topic. Sonst wird das der nächste emotionale kill hier.


    Gibt es noch etwas unpolitisches zur Jury zu sagen?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Wie weit doch ein Thema abschweifen kann...

    Aber noch eine kurze Anekdote dazu:
    Eine andere Möglichkeit, für (scheinbar) mehr Frauen in wichtigen Ämtern zu sorgen, ist neben der Frauenquote ja die Einführung einer Gleichstellungsbeauftragten (m/w/d). An meiner Zeit an einer kleinen Ruhrgebiets-Universität saß ich in einer Berufungskommission, die über die Vergabe einer Professur zu entscheiden hatte. Neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Uni (Lehrenden) und Studierenden war in der Kommission auch die Gleichstellungsbeauftragte vertreten. Acht Bewerber(innen), darunter zwei Frauen, durften am Ende der Bewerbungsphase "vorsingen", also einen Probevortrag halten.
    Die Gleichstellungsbeauftragte war - vermutlich aus Zeitgründen - nur bei den beiden Vorträgen der weiblichen Bewerber anwesend, hatte aber anschließend volles Mitspracherecht (und theoretisch, wenn ich mich recht entsinne, sogar ein Vetorecht) innerhalb der Berufungskommission und hat dieses (mindestens ersteres) auch entsprechend genutzt, obwohl sie fachlich natürlich keine Ahnung von den Vorträgen gehabt haben konnte. Ich muss zugeben, dass mich das - trotz des Vorteils, eine aufgeklärte und vorurteilsfreie Erziehung genossen zu haben - ziemlich ratlos und unbefriedigt zurückgelassen hat und ich seitdem - auch wenn ich die Notwendigkeit sehe, am jahrhundertealten "Ungleichsheits-Status" unserer Gesellschaft zu rütteln - solche "Instrumente" als unangemessen empfinde.
    Auch ich war übrigens der Meinung, dass eine der beide Bewerberinnen für die Professur am besten geeignet sei und war froh, dass wir die Professur dann mit der Dame besetzen konnte, aber mit der Rolle und dem Wirken der Gleichstellungsbeauftragten kann ich mich auch fast 15 Jahre später nicht anfreunden...

  • Man kann das nicht nur die Betroffenen über ein Gesetz abstimmen dürfen, auch anders motivieren, aber das Thema wurde nun mal als Totschlagargument in die Runde geworfen. Übrigens recht zusammenhanglos, als offensichtlich auf deine Nachfrage hin die Argumente ausgingen. Sankt Peter


    Es gibt immer unmittelbar und mittelbar Betroffene bei politischen Entscheidungen, deshalb muss auch jeder gehört werden. Bei einem Hausbau wird auch abgewägt, je nach Bauordnung, ob das Haus in die Umgebung passt. Dabei könnte das prinzipiell egal sein, und sollte es auch weitgehend.


    Eine Gesellschaft braucht sozialen Ausgleich, und deshalb wird immer abgewogen, und alle dürfen den Rahmen mitentscheiden.

  • Ich komme mal wieder zum Thema zurück. Das Thema Abtreibung hab ich nur als Beispiel genannt um meinen Punkt zu erläutern. Ich lasse das mal wieder fallen.


    Aus dem Fussballbereich kann ich eine schöne Sache mal als Beispiel nennen: Da hat sich vor kurzem ein neuer Podcast gegründet: FRÜF - Frauen reden über Fussball. Klarer Tipp für alle, die sich für Fussballthemen interessieren! Aus dem Stand einer der besten Fussball-Podcasts, die ich kenne.


    Im Fussball ist es ja auch so, dass die Damenwelt belächelt wird.


    Also, an alle podcastenden Damen da draußen: Mal ein Frauenpodcast über Brettspiele gründen! Geht natürlich nicht ohne Eigenmotivation... Ich würde zuhören!


    In der Zwischenzeit bleibt mir dann die einzig mir bekannte brettspielepodcastende Dame beim Fux&Bär-Podcast. MissBaybee

  • Aus dem Fussballbereich kann ich eine schöne Sache mal als Beispiel nennen: Da hat sich vor kurzem ein neuer Podcast gegründet: FRÜF - Frauen reden über Fussball. Klarer Tipp für alle, die sich für Fussballthemen interessieren! Aus dem Stand einer der besten Fussball-Podcasts, die ich kenne.

    Ich kenne den Podcast nicht, aber ich will nicht ausschließen, dass es der beste Fussball-Podcast ist. Aber ist er das, weil er von Frauen geführt wird oder weil er (inhaltlich) gut gemacht ist? Ist das Geschlecht hier wirklich wichtig?


    Also, an alle podcastenden Damen da draußen: Mal ein Frauenpodcast über Brettspiele gründen! Geht natürlich nicht ohne Eigenmotivation... Ich würde zuhören!

    Mal ganz blöd gefragt: Warum ist es erstrebenswert einen expliziten Frauenpodcast zu gründen? Warum muss immer ein "Gegenpol" geschaffen werden? Wird dadurch wirklich ein Problem gelöst?


    Ich will einfach in einer Welt leben, in der es egal ist welche Geschlecht jemand hat. Warum sollte ich also etwas danach bewerten, ob etwas von einem Mann oder einer Frau erschaffen wurde?