[2019] Auf der Walz

  • Spielerisch und materialtechnisch, gerade beim Material hat sich Spielworxx ja bisher nicht gerade mit Ruhm bekleckert, kann man es ja nicht abschätzen.

    Wenn es von einem bekannten Autor ist, kann man es spielerisch teilweise(!) schon eher etwas einschätzen.

    "gerade beim Material hat sich Spielworxx ja bisher nicht gerade mit Ruhm bekleckert,"

    Beispiele?!


    Zum Thema Autor: Nein, das kann man eben nicht. Wie schon oben zitiert: Vlaada CHvatil ist bekannt geworden durch Through the Ages, Galaxy Trucker, Dungeon Lords, Codenames....aber was bringt er die letzten Jahre raus? Nur noch irgendwelche Codenames-Varianten, Erweiterungen bekannter Spiele usw....

    Ein weiteres Beispiel: Uwe Rosenberg. Keine Frage...einer meiner Lieblingsautoren mit top (!) Spielen (wenn man die Art von Spiele mag). Umso glücklicher war ich, dass ich mir vor der Spiel die Regel von Hengist einverleibt hatte.....denn das spricht nicht unbedingt für die sonst abgeliferte Qualität des Autors....


    Sei es drum: Es ist ja keiner gezwungen Erstlingswerke zu kaufen.... Preis hin oder her.

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  • Wenn ich mir die bisherigen Veröffentlichungen von Spielworxx so ansehe, dann haben die einiges gemeinsam:

    - hoher Preis

    - meistens eher mäßiges Ranking bei BGG (7 Titel in de Top1000, keines in den Top100)

    Das lässt mich erstmal zögern und bei so einem extrem hohen Preis wie bei "Auf der Walz" auch erstmal ablehnen.


    Die guten Spiele von Spielworxx kommen dann von anderen Verlagen nochmals günstiger auf den Markt. Siehe La Granja bei PD oder Gentes bei Game Brewer.

  • So, die Katze ist aus dem Sack: 99 Euro ruft Uli für das Spiel auf.


    Ich muss da noch ein paarmal drüber schlafen, ob es mir das wirklich wert ist. Ausverkauft wird es wohl so schnell nicht sein.

  • Bestellt.... Schnäppchen... 40€ billiger als die SO.... Das sind weit mehr als 20% Rabatt. Darf ich es in den Schnäppchen posten?

  • Ich verstehe dich schon......aber demnach dürfte das Erstlingswerk eines Autos nur zum "Ramschpreis"...sozusagen als "Einführungsware"....verkauft werden....?....unabhängig vom Material, dem Entwicklungsaufwand, der Auflagenhöhe....usw...?!

    Nein.

    Mir ging es darum, dass ich, wenn ich viel Geld für ein Spiel ausgebe, mir vorher recht sicher sein möchte, dass es mir gefällt.

    Für mich reichen die Informationen nicht aus, um das für mich zufriedenstellend zu beantworten. Eine dieser Informationen, die dabei helfen kann, sind evt. vorherige Werke.


    Um auch mal einen bestärkenden Faktor zu nennen. Es ist schön, dass das Spiel bei einem Verlag erscheint und somit eine Redaktion durchlaufen hat.

  • Hoher Preis:

    Sehe ich ähnlich...keine Frage.


    "mäßiges" Ranking:

    Sehe ich anders


    - Arkwright: Average Rating 7.9

    - Gentes: 7,58

    - La Granja 7,7

    - Ground Floor 7,6

    - Kohle und Kolonie 7,49

    - Solarius Mission 7,44

    - Yinzi: 7,94

    - Dilluvia Project 7,3


    Klar, kommt immer darauf an, wie du "mäßig" definierst, aber oben genannte Spiele finde ich alle wirklich top.

  • Nein.

    Für mich reichen die Informationen nicht aus, um das für mich zufriedenstellend zu beantworten. Eine dieser Informationen, die dabei helfen kann, sind evt. vorherige Werke.

    Die Spielregel ist veröffentlicht...was brauchst du mehr?!

    Brauchst du wirklich Reviewer, die womöglich vorab für einen Review bezahlt wurden, um dir eine Meinung vom Spiel zu machen?! Diese Vorab-Reviews sehe ich schon sehr gerne, betrachte sie aber immer (!) mit einem gehörigen Maß an Skepsis. Oft sind die Reviewer soo glücklich, dass sie eine Vorabversion kostenlos bekommen haben, dass ein sachlich fundiertes Urteilt stellenweise komplett ausgesetzt wird....

    Anyhow: Da haben wir halt eine andere Meinung .... alles gut ;)

  • Kickstarter mit Minis bekommen immer ein 8.0 Rating oder höher... bis es dann rauskommt, dann sinkt das Rating :)

    Spiele mit kleiner Auflage können niemals so hoch steigen und bleiben, wie die großen Games auf BGG...

    Ich meine: Jeder muss es selbst mit sich ausmachen. Ich habe kein Problem mit dem Preis, sagte ich bereits. Das liegt zum einen daran, dass ich weiß, wen ich damit unterstütze, ich die Projektidee sehr schätze, ich hoffe, dass jeder beteiligte am Kuchen mitverdient und ich hoffe/nehme an, ist es wieder in Europa gefertigt. Das sind mittlerweile Facts die mir wichtig sind.

    Dafür verzichte ich drauf, den Spielehändlern zu helfen, bei der Rabattschlacht die Lager zu räumen. Effekt wäre: Mehr billige Spiele, die vielleicht gut sind: Meine Zeit wird aber nicht mehr, defacto bleiben sie im Regal.

  • Die Chance dazu erhöht sich, wenn ich mir Reviews anschaue von Leuten, deren Spielgeschmack ich zu meinem in Bezug setzen kann und wenn es andere Spiele von dem Autor gibt, dir mir gefallen.

    Diese Vorab-Reviews sehe ich schon sehr gerne, betrachte sie aber immer (!) mit einem gehörigen Maß an Skepsis.

    Geht mir ähnlich und ich würde bspw. kein Spiel auf Grund eines MvM-Reviews kaufen ;)


    Es gibt ja auch die Möglichkeit einfach abzuwarten und das Spiel gebraucht oder bei einem zweiten Printrun oder einer Neuauflage zu kaufen.


    Was ich mehr als die Spielregel brauche, habe ich bspw. oben erläutert.

  • Darauf würde ich mich nicht verlassen. 500 Stück ist nicht viel und es wird sicher weltweit bestellt...

    Die Frage ist, wie viele haben sich GamesSurplus und BGG (lt. Webseite noch 72 verfügbar) in den USA gesichert :)

  • Joa, dann ist es halt so. Wie oben schon gesagt, bietet es für mich außer dem Thema keinerlei Kaufanreiz. Und 99€ bzw. 119€ (mit den zugegebenermaßen sehr coolen Kerbhölzern) ist halt schon eine heftige Ansage.

  • Was mich generell ein wenig zögern lässt: Das Spiel scheint diverse Glückskomponenten (Knobelei in Wirtschaft, Plättchen ziehen, Tippelkarten ziehen usw) zu besitzen. Bei einer Spieldauer von 90-150 Minuten könnte dies schon störend sein....da kommt es halt immer darauf an, wie sich diese Glückskomponenten mit der Spieldauer vertragen. Xia hat auch diese Glückskomponenten....viel würfeln...viel Spielplan erkunden....das Spiel geht aber rel. locker von der Hand....

    Wie auch immer: Irgendwie liest sich die Spielregel wie ein "Xia auf der Walz" ;)

    Man erkundet neue Spielplanteile, deckt Ereigniskarten bzw. Begegnungskarten auf und zieht umher um Punkte zu machen....thematisch liest es sich schon spannend...99 Euro sind halt wirklich happig :/

    2 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Braz

    Ein Beispiel wäre Solarius Mission mit den Würfeln und Scheiben, aber auch sonst habe ich eher negatives zur Materialqualität hier im Forum immer wieder gelesen

    bei Yinzi wurde glaube ich der Vorbestellerbonus mit Kartenhaltern hier bemängelt

  • Nur weil es limitiert ist, muss es nicht gut sein. Und wenn es gut ist, dann kauft ein anderer Verlag die Lizenz für eine verbesserte Zweitauflage. Weil das war bisher immer das Geschäftsmodell von Spielworxx. Und wem das Thema anspricht und wem es den aktuellen Vorbestellpreis wert ist, der kauft es sich halt jetzt. Eine Garantie, dass das Spiel gut ist, nichts taugt oder der nächste Kracher sein wird, gibt es halt nicht, so lange es man nicht selbst anspielen konnte.

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  • Das Thema ist schon erfrischend. Aber für mich persönlich ist das Gesamtpaket nicht so spannend, dass ich dafür 99 ausgebe.

    Die Sache mit den realen Persönlichkeiten treffen macht einen ziemlich aufgesetzten Eindruck.

  • 99 Euro sind halt wirklich happig :/

    Wohl war, ich bin da sicher nicht mit dabei.


    Ist das dann jetzt das neue Geschäftsmodell von Spielworxx


    Früher mal 1000 Spiele für ca 50,- Euro, jetzt hin zu 500 Spiele für 100,- Euro ?

    Das nächste wird dann 250 Stück und wenn sich dafür Leute finden die 200,- bezahlen, prima. Nur mehr ein Viertel an Versandaufwand....

  • ich bin auch noch am abwägen. Einerseits finde ich dieses doch sehr alte, traditionsreiche und vor allem noch immer gelebte "Ritual" in ein Brettspiel umgesetzt höchst interessant, besonders, da ich mich ja den ganzen Tag mit Bauen beschäftige - andererseits sind 99 € schon eine Hausnummer für ein Spiel mit offenbar Standardmaterial...... hmmm...


    Ich bezahle gerne gute Arbeit und Qualität. Und klar ist eine Kleinauflage teurer zu produzieren. Wenn es der Hammer ist, freut man sich, dass man eines hat.


    Aber andererseits......... hmmmm..... mein Finger zuckt ;)

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • So, Prinzipien sind dazu da, dass man sich nicht immer an sie hält. Nach Sands of Time wollte ich nie mehr ein Spielworxx-Spiel bestellen. Aber das Thema finde ich so schön, und da ich bald Geburtstag habe und von meiner Mutter immer einen Geldbetrag bekomme, von dem es mir wichtig ist, ihr zu sagen, was ich damit gemacht habe, da dachte ich: das ist doch ein schönes Geschenk und wenn schon denn schon auch mit den hölzernen Kerbhölzern.


    Hoffentlich findet meiner Mutter das genauso schön wie ich, dass ich mir vom Geburtstagsgeld ein Spiel kaufe, wo ich doch schon soooooooooooooo viele habe. Andererseits hätte ich es mir sonst wohl doch nicht gegönnt - aber geschenkt :)


    Die Regel liest sich jedenfalls sehr verständlich - im Gegensatz zu dem oben erwähnten Sands of Time, bei dem wir einfach das Problem hatten, dass wir ewig nicht dahinter kamen, was die Regel von uns wollte. Wie viel Spieltiefe drin steckt, erfahre ich erst später, aber so generell liest es sich wie etwas, was Laune macht - und da habe ich in letzter Zeit den Hang zu thematischen Spielen entdeckt.


    In diesem Sinne - ich habe fertig "gezuckt" :crazydance:

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • So, Prinzipien sind dazu da, dass man sich nicht immer an sie hält. Nach Sands of Time wollte ich nie mehr ein Spielworxx-Spiel bestellen.

    ..das dachte ich mir schon nach Agora und Colonialism.....war dann aber doch nicht standhaft genug geblieben und habe es seitdem eigentlich nicht bereut und darauf folgende Veröffentlichungen weiterhin bestellt, aber die 2 Spiele, die fast noch zeitgleich kamen, hatten mir so gar nicht gefallen...*puh*

    ....na ja...alles Geschmackssache ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Spielerisch und materialtechnisch, gerade beim Material hat sich Spielworxx ja bisher nicht gerade mit Ruhm bekleckert, kann man es ja nicht abschätzen.

    Wenn es von einem bekannten Autor ist, kann man es spielerisch teilweise(!) schon eher etwas einschätzen.

    "gerade beim Material hat sich Spielworxx ja bisher nicht gerade mit Ruhm bekleckert,"

    Beispiele?!

    Captains of the gulf:

    Die Informationen auf dem Spielbrett sind unglaublich unpraktisch. Manchmal stehen sinnvolle Informationen an unpraktischer Stelle, manchmal fehlen sie, dafür gibt es fast überall sinnlose Infos.

    Die Ikonographie hat bei uns eher für Verwirrung gesorgt. Die Plättchen sind zu klein und fisselig, das Brett dafür zu groß. Die Regel ist ziemlich umständlich.


    Yinzi:

    Das Brett ist viel, viel, viel, viel VIEL zu groß, vermutlich weil alles an die Spielworxx-typischen Holzquadrate angepasst wurde, die totaler Overkill sind, die Aufteilung der Karten- und Workeraktionen ist unbeständig und irritierend, Aktionsfelder liegen so weit auseinander, dass man stellenweise im Zweierspiel aufstehen und halb um den Tisch laufen muss, um sie zu nutzen. Die Ikonografie ist wenig hilfreich, die Ressourcentypen kaum auseinander zu halten, die Regeln unübersichtlich, die Figuren zu groß (wie alles in dem Spiel) und, und, und.


    Beide sind grafisch nicht hübsch und haben eher pappige Karten und Tableaus.


    Beides Spiele, die ich aufgrund des wenig wertig wirkenden, unübersichtlichen Materials nicht mehr spielen werde. 🤷🏻‍♂️


    Dafür mag ich Groundfloor, dessen Brett aber auch zu groß und halb leer ist, und das mit seltsamem Farbcode schlechtem Regelheft aufwartet.

  • Auf der Walz ist das erste Spielworxx Spiel, wenn man es für 119€ bestellt, was wortwörtlich Ecken und Kanten hat :)

  • ganz einfach. Der Verleger will kein großes Risiko eingehen und dies ist ja auch sein gutes Recht

    Und es liegt in der Macht des Konsumenten dieser Entwicklung ein jähes Ende zu setzen, indem man das Ding NICHT kauft, Preisbegründung des Herstellers hin oder her. 145 Flocken ist kein Brettspiel wert, das zudem noch unterdurchschnittlich und stoisch einfallslos im ewig gleichen, flachen Lieske-Style gestaltet ist. Aber solange sich eben noch 500 Geldscheißer finden, die dafür ihre Kohle ausgeben, wird sich die Spirale auch weiter nach oben drehen. Ganz davon abgesehen: wenn einer nur 500 Spiele druckt, scheint er sich seiner Sache selbst nicht so sicher zu sein. Aber 500 Eulen, die alles haben müssen und mit denen man "rechnen und kalkulieren kann", finden sich innerhalb dieser subtextuellen Unsicherheit offenbar immer.


    In diesem Zusammenhang empfehle ich auch die konsequente Kündigung von"Bezahl-Fußball".

  • ganz einfach. Der Verleger will kein großes Risiko eingehen und dies ist ja auch sein gutes Recht

    Und es liegt in der Macht des Konsumenten dieser Entwicklung ein jähes Ende zu setzen, indem man das Ding NICHT kauft, Preisbegründung des Herstellers hin oder her. 145 Flocken ist kein Brettspiel wert

    145 "Flocken" kostet es ja auch nicht.... mal abgesehen davon, dass ich dein Posting wirklich daneben finde (lockerer Umgangston hin oder her):

    "....Aber solange sich eben noch 500 Geldscheißer finden, die dafür ihre Kohle ausgeben, wird sich die Spirale auch weiter nach oben drehen. Ganz davon abgesehen: wenn einer nur 500 Spiele druckt, scheint er sich seiner Sache selbst nicht so sicher zu sein. Aber 500 Eulen, die alles haben müssen und mit denen man "rechnen und kalkulieren kann".

    Bedeutet, wenn MIR jetzt das Spiel 99 Euro wert wäre, ich von dir als "Geldscheißer" und "Eule" beschimpft werde würde...so weit sind wir hier schon?!

    7 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • 145€ ist doch garnixt. Wenn ich mir hier die Threads anschaue bspw. To many bones dann ist das ja geradzu günstig. Ich denke es ist leichter 500 Spieler für 99€ zu finden als 1000 Spieler für 50€. Das Thema ist einfach speziell. Deshalb denke ich, wer Bock hat auf das Thema wird es haben wollen egal was es kostet. Und wer sich unsicher ist währe sich auch bei 50€ unsicher.


    Abgesehen davon kann man das Spiel getrost kaufen und bei nichtgefallen dann einfach für 110€ an den nächsten Spieler weitergeben. Ich hatte noch nie ein Problem Spielworxx Titel die mir nicht 100% zugesagt haben (zuletzt Gentes) wieder für den gleichen oder gar höhren Preis loszuwerden.

  • Ich bin dabei, einschließlich Kerbhölzern.


    Ich habe ja so meine eigene Art, an Spiele heranzugehen, befasse mich sehr gerne mit dem Thema des Spiels und seinem entsprechenden Hintergrund.


    In diesem Zusammenhang passt hier:


    Vor ein paar Jahren bin ich nach Kontakt mit dem Autor von Builders of Blankenburg im Harz gewesen und habe dort auch die Stadt Blankenburg besucht. Da gibt es ein Museum Historische Gesellenherberge, dessen Haus früher als solche gedient hat. Dort war ich auch. Man konnte sich sehr gut über die Walz informieren und die Umstände, unter denen die Gesellen auf der Walz lebten. Diese Erfahrung hat hier für mich den Ausschlag gegeben, das Spiel zu bestellen.


    Hier ein Foto aus diesem Museum, dem ich noch viele Besucher wünsche.


    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    3 Mal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder () aus folgendem Grund: Foto eingefügt

  • Nur weil es limitiert ist, muss es nicht gut sein. Und wenn es gut ist, dann kauft ein anderer Verlag die Lizenz für eine verbesserte Zweitauflage. Weil das war bisher immer das Geschäftsmodell von Spielworxx.

    Ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass das nicht so ist. Alle Spiele von Spielworxx sind so geplant, dass es nur die Erstauflage gibt und nicht mehr. Sollte es dazu kommen, dass andere Verlage an Spielworxx herantreten um das Spiel erneut aufzulegen, dann kann das durchaus passieren. Es ist aber von Verlagsseite nie so geplant. Ausnahme bildet nun aktuell Die Macher. Bei dem Projekt hat man sich sofort auf eine Zusammenarbeit mit einem anderen Verlag geeinigt um es verwirklichen zu können. Aber auch von dem Spiel wird es nur eine limitierte "Spielworxx-Auflage" geben.

    Ist das dann jetzt das neue Geschäftsmodell von Spielworxx


    Früher mal 1000 Spiele für ca 50,- Euro, jetzt hin zu 500 Spiele für 100,- Euro ?

    Das nächste wird dann 250 Stück und wenn sich dafür Leute finden die 200,- bezahlen, prima. Nur mehr ein Viertel an Versandaufwand....

    Nein, auch das ist falsch. Früher hat Spielworxx mit kleinen 500er-Auflagen angefangen. Bsw. war das noch bei Ruhrschifffahrt der Fall. Kurz darauf wurde die Auflagenhöhe dann auf 1000 hoch gesetzt. Sicherlich auch aufgrund des Erfolges dieses Spiels. Vorher gab es eben auch viele Nischenspiele wie Washingtons War, Das U-Boot oder Virgin Queen.


    Aber die neue Auflagenhöhe galt auch nicht für alle Spiele. Spielworxx verlegt gerne Spiele, die etwas Besonderes haben und an die sich andere Verlage vielleicht nicht ran trauen. Oder die auf eine "andere" Art und Weise veröffentlicht werden müssen. Ein Beispiel hierfür war das "kleine" Kartenspiel North American Railways, welches dann auch nur eine 500er Auflage bekam. Das Spiel ist eben recht speziell gewesen und passte nicht so 100%ig zu den sonstigen Spielworxx-Veröffentlichungen. Aufgrund der speziellen Veröffentlichungsweise war dieses kleine Kartenspiel auch vergleichsweise teuer.


    Auf der Walz ist wieder so ein spezielles Spiel. Extrem spezielles Thema und auch hier hat man sich dafür entschieden lieber eine kleine Auflage sehr hochpreisig zu verkaufen als eine etwas größere Auflage, die dann vielleicht liegen bleibt... Wer sich die interessanten Videoclips vom Auf der Walz-Autor Jimmy Maas mal angeschaut hat, der weiß, dass der Autor lange nach einem Verlag gesucht hat, der dieses Spiel veröffentlichen will. So lange, dass er im Grunde schon aufgeben wollte. Ein solches Spiel kommt eben nicht überall raus.


    Spielworxx macht es. Aber eben auf seine Weise. Wer das doof findet, der soll es eben nicht kaufen. Alle anderen freuen sich über so eine spezielle Spielerfahrung. Das muss eben jeder selber wissen.

    Einmal editiert, zuletzt von ode. ()

  • Auf der Walz ist wieder so ein spezielles Spiel. Extrem spezielles Thema und auch hier hat man sich dafür entschieden lieber eine kleine Auflage sehr hochpreisig zu verkaufen als eine etwas größere Auflage, die dann vielleicht liegen bleibt... Wer sich die interessanten Videoclips vom Auf der Walz-Autor Jimmy Maas mal angeschaut hat, der weiß, dass der Autor lange nach einem Verlag gesucht hat, der dieses Spiel veröffentlichen will. So lange, dass er im Grunde schon aufgeben wollte. Ein solches Spiel kommt eben nicht überall raus.


    Spielworxx macht es. Aber eben auf seine Weise. Wer das doof findet, der soll es eben nicht kaufen. Alle anderen freuen sich über so eine spezielle Spielerfahrung. Das muss eben jeder selber wissen.

    Das ist ja grade die Crux: Spielworxx macht in der Regel tolle Spiele, zumindest was die Mechaniken angeht (Yinzi ist nicht meins, aber gut ...), und auch die Thematiken sind meist klasse. Dass das nicht immer die Mega-Hypeseller sind, wenn man Krabbenfischer oder Wandernde Schreiner spielt, kann ich verstehen. Und ich greife den Verlag nicht mal wegen seiner Preispolitik an, und ich feiere ihn ja sogar dafür, dass er solche Nischenspiele bringt. Aber sie spielen halt in einer Preisklasse mit Eagle Gryphon Games' Lacerda-Reihe und den Miniaturenschlachten von FFG, und da kommen die Spiele vom Produktionswert einfach nicht ran.

    Ich bin kein Spieleverleger, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es keine Möglichkeit gibt, dass sie die Spiele nicht auch so produzieren können, dass sie günstiger zu verkaufen sind. Zumal ich wirklich den Eindruck habe, dass so manches Spiel, wie Captains of the Gulf, gerade WEGEN seiner spielerischen Stärke, locker mehr Exemplare hätte verkaufen können. Und viele Spiele sind Longseller - da muss es doch einen kalkulatorischen Mittelwert mit Verramschungsrisiko geben, dass wenigistens etwas größere Auflagen drin sind.

    Was der Verlag macht, ist klasse, und damit sollen sie bitte noch ganz, ganz lange weitermachen, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es nicht günstiger geht - und sei es nur, dass sie die Spiele kleiner machen. :)

  • Das hier immer mit dem speziellen Thema die niedrige Auflage begründet wird kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen.


    Gerade in der Zielgruppe die Spielworxx ja anspricht und ihre üblichen Spiele verkauft sollte ein Thema abseits des 08/15 mäßigen eher verkaufsfördernd sein. Natürlich nur wenn auch dementsprechend Substanz im Spiele steckt und nicht nur vom Thema getragen wird. Man ist ja auch hier im Forum der Thematik eher positiv eingestellt und daran interessiert.

    Spielworxx verlegt gerne Spiele, die etwas Besonderes haben und an die sich andere Verlage vielleicht nicht ran trauen.

    Das sagt so ziemlich jeder Verlag über seine Spiele und ist bei Spielworxx nicht weniger richtig/falsch wie bei den anderen.

  • Jeder Verlag kann seine Spiele zu dem Preis verkaufen, den er für richtig hält. Und jeder kann diese Preisgestaltung durchaus kritisch betrachten. Und jeder Verlag kann diese kritischen Stimmen getrost und zu recht ignorieren, wenn der Erfolg ihm recht gibt. Und jeder kann selbst Verleger werden und es ganz anders machen - in alle Richtungen.


    Ich persönlich finde das Thema interessant, die Spielmechanik nach überflogenem Regelwerk hingegen nur ok und den Preis im Vergleich zu anderen Spielen ziemlich ambitioniert und kann den für mich nicht durch die Ausstattung oder Orginalität rechtfertigen. Aber jeder so, wie er will und die 500er-Auflage wird so oder so weltweit abverkauft werden.


    ode. : Danke für die Korrektur. Ich hatte das spielworxx-Geschäftsmodell so verstanden, dass bewusst nur eine überschaubare Erstauflage produziert wird, mit der Garantie, dass von spielworxx selbst keine weiteren Auflagen dieses Spiels erscheinen werden. Was in dieser Ausgangsituation diese Spiele, wenn sich der Markt dafür interessiert wie bei La Granja und Gentes passiert, für andere Verlage durchaus interessant macht, diese in Zweitauflage neu zu veröffentlichen. Was sicher auch im Interesse von spielworxx und den Autoren ist.

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  • Ich versteh die Preisdiskussion schlicht nicht. Ein Luxusprodukt hat einen hohen Preis: Ich will es, und kann es mir leisten, kaufe ich es. Es ist mir zu teuer: Ich lass es sein, oder leg mit Freunden zusammen.

    Ehrlich gesagt: Ich wünsche mir mehr solcher Projekte. Wir alle haben über die Jahre die Wertschätzung für Spiele verloren, da der Handel uns damit überschüttet, und sie uns aufzwingt. Wer kann bei Imperial Assault für 30€ schon nein sagen? Es muss billig sein. Und wenn es teurer wird erwarten wir Tonnen von Zeug, was wir nie anfassen werden... Metalcoins... Dual Layered Boards etc... alles aus China... mit dem Dampfer... damit es am Ende im Regal steht.

    Ich bin sicher Auf der Walz wird sich verkaufen. Würde es auch, wenn es 150€ gekostet hätte. Ich bin froh, dass jemand sowas macht, und nicht die sichere Schiene fährt, und eben das selbe wie immer publiziert.

    Vielleicht t mich 18XX gelehrt am Design, und nicht am Material Spaß zu haben... oder ich möchte schlicht exklusiver als der Rest sein... ich weiß es nicht :)

    P.S. Ich hab natürlich die Kerbhölzer mitbestellt :) Wäre nur n halbes Spiel ohne die DELÜXE Komponente :)

    Einmal editiert, zuletzt von dawue ()

  • Ich bin kein Spieleverleger, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es keine Möglichkeit gibt, dass sie die Spiele nicht auch so produzieren können, dass sie günstiger zu verkaufen sind. Zumal ich wirklich den Eindruck habe, dass so manches Spiel, wie Captains of the Gulf, gerade WEGEN seiner spielerischen Stärke, locker mehr Exemplare hätte verkaufen können. Und viele Spiele sind Longseller - da muss es doch einen kalkulatorischen Mittelwert mit Verramschungsrisiko geben, dass wenigistens etwas größere Auflagen drin sind.

    Hi,


    das ist sicher richtig. Spielworxx funktioniert aber nicht nach normalen Prinzipien. Um das genauer auszuführen müsste ich jetzt hier viel über Uli selber reden. Das hat viel mit seiner Persönlichkeit und seinen Einstellungen zu tun. Das möchte ich öffentlich oder hinter seinem Rücken nicht machen. Ich kann da nur empfehlen ihn einfach mal zu fragen. Bsw. wenn man ihn mal auf der Messe zu packen kriegt.

  • Aber sie spielen halt in einer Preisklasse mit Eagle Gryphon Games' Lacerda-Reihe und den Miniaturenschlachten von FFG, und da kommen die Spiele vom Produktionswert einfach nicht ran.

    Wenn man den Wert eines Spiels auf den Wert des beiliegenden Materials reduziert kriegt man sicherlich den Preis vieler Spiele nicht ganz eingeordnet. Ich schließe mich aus der Sache auch nicht aus. Einige Spiele kneife ich mir einfach, weil ich sie zu teuer finde. Sollte ich sie irgendwann mal spielen und so gut finden, dass ich sie besitzen will, dann kann es aber auch mal sein, dass ich auch mal höhere Preise bezahle.


    Wenn ich dann 20 Stunden mit Lisboa vergnügt verbracht habe, war mir die Freizeitvergnügung einfach 80€ wert...

    Einmal editiert, zuletzt von ode. ()

  • Spielworxx funktioniert aber nicht nach normalen Prinzipien. Um das genauer auszuführen müsste ich jetzt hier viel über Uli selber reden. Das hat viel mit seiner Persönlichkeit und seinen Einstellungen zu tun. Das möchte ich öffentlich oder hinter seinem Rücken nicht machen. Ich kann da nur empfehlen ihn einfach mal zu fragen.

    Es gibt hinreichend viele öffentlich verfügbare Infos von ihm selbst dazu. Wer sich also wirklich für die Hintergründe interessiert, könnte sich schlau machen:

    Podcasts: Bretterwisser 35 - Uli Blennemann (Spielworxx) oder [#024] New York, Tokio, Oldtimer – Unterricht – brettagoge

    Video:

    Wer mehr zur 1000-Spiele-Philosophie wissen mag, sollte sich Conversations with Heavy Cardboard Uli Blennemann (ab 22:43) geben. Kernaussagen: Risiken vermeiden, flexibel bleiben. 1000er Auflage gewährleistet aktuell (Mitte 2017) guten Absatz. Bei 2500er könnten viele potentielle Kunden erst mal abwarten und auf Preisverfall hoffen. Ausgeschlossen ist eine Erhöhung aber nicht.

    Auf Crowdfunding geht er nicht weiter ein, ausgeschlossen sei aber nichts. Ich kann mir bei der dafür nötigen Manpower aber nicht vorstellen, dass er diesen Weg gehen wird, so lange sein jetziges Modell funktioniert und er weiterhin auch auf anderen Bühnen spielt. Wobei er natürlich dank ADC Blackfire die Distribution gut im Griff haben dürfte.

    Ich fänd’s gut, weil ich mir recht sicher bin, dass Spielworxx mit einer guten Kampagne und einem guten Spiel locker 2-3k Erstauflage packen könnte. Auch eine Kooperation mit Capstone oder Tasty Minstrel Games direkt für die Erstauflage wäre ja durchaus denkbar. Bei Letzteren fielen auch sicher einige KS-Hürden weg.