Kingmaker vs Tabletalk?

  • Da könnte ich auch sagen, bei Terra Mystica hat der Anfänger keinen Spaß, wenn er mit 60 Punkten Rückstand verliert, und zwar ganz klar von Anfang an, weil er das Volk "falsch" spielt. Was soll ich von einem Spiel halten, bei dem Erfahrung keinen Vorteil bringt? Dann kann ich es gleich lassen, eine zweite Partie zu spielen. Oder einfach einen Würfel werfen... ;)

    Meiner Meinung nach nein, weil völlig anderes Spielgefühl. Beim interaktiven Spiel wird dem Anfänger mühsam Erarbeitetes wieder weggenommen und er ist nur damit beschäftigt sich von Rückschlägen zu erholen. Bei eher solitären Titeln geht es kontinuierlich bergauf, wenn auch einfach langsamer als bei den Kennern. Ihm wird wird aber nichst zerstört oder weggenommen, deshalb ist sein Spielgefühl positiver und weniger frustrierend.

    Sprich permanent auf die Fresse kriegen und nicht um den Sieg mitspielen sind zwei paar Stiefel.

  • In Bezug auf Tabletalk empfinde ich übrigens noch eine Angewohnheit oder Vorgehensweise als ziemlich daneben. Dabei geht es gar nicht Mal ums Kingmaking, sondern wenn - auch wenn die Intention dahinter eigentlich löblich ist - andere Spieler in die Züge anderer Spieler reinquatschen und Tipps und Ratschläge geben, damit dieser einen besseren Zug macht als er selber drauf gekommen wäre. So nach dem Motto: "Kannst Du so machen, wenn Du aber A statt B machst und erst dann C, dann ist Dein Ertrag viel höher."


    Ich kann verstehen, dass man helfen will und bei groben Schnitzern um die Balance für die weitere Partie aufrecht zu erhalten oder um Regelverstösse zu verhindern mag das wohldosiert auch angebracht sein. Aber meiner Meinung nach darf mein Gegenspieler ruhig Fehler machen oder nicht ganz so optimal spielen. Schließlich ist jeder immer noch selbst seines Glückes Schmied. Es ist unfair den anderen Spielern gegenüber, die ohne Hilfe auskommen, es kostet unheimlich viel Zeit und erhöht damit die Downtime für unbeteiligte wenn Helfer und Geholfener das auch noch ausdiskutieren bzw. X-mal durchgehen und eventuell sogar ganze Züge zurücknehmen und vielleicht möchte der Geholfene ja auch gar nicht das machen was andere wollen, sondern hat seinen eigenen Masterplan und will den nur nicht gleich offenlegen. Ich bin von solche Runden in denen das vorkommt immer ziemlich genervt.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

    Einmal editiert, zuletzt von Nafets ()

  • Ich bin übrigens beim Kingmaker-Problem im Gegensatz zu MetalPirate sehr wohl der Meinung, dass Spielmechaniken Spieler zwingen können die Kingmakerrolle einzunehmen. Gerade bei Root ist es mir passiert, das ich entscheiden müsste, wer von den Mitspielern gewinnt, ohne für mich irgendeinen Vorteil durch die Zugwahl zu generieren.

    Da stützt sich Tabletalk gerne Mal auf externe Argumentationen. Und das sind dann Situationen, die für mich den Spielspaß schnell stark mindern können.