[2018] Carpe Diem

  • Hätte man dann besser gelassen ;)

    Das sehe ich nicht so. Ich finde die Illus in dem Spiel nicht so schlecht, wie hier von vielen beschrieben. Aber das kann ja jeder so halten wie er will. Kann aber auch daran liegen, dass wir bisher immer unter Tageslicht gespielt haben und so die Unetrschiede leichter zu erkennen waren als unter künstlichem Licht...?


    Ich nehme jedenfalls lieber ein gestaltetes, fertiges Spiel als einen Prototypen.

    ;)smiley sollte darauf hinweisen das dies eher ein spaßiger Kommentar sein sollte...


    Vielleicht bist du ja die Zielgruppe, immerhin einer wo begeistert ist :lachwein:


    Und eigentlich geht's ja nicht um die grafik an sich, die ich jetzt nicht schön finde aber noch OK ist sondern um die schlechte unterscheidbarkeit mancher elemente.


    Und das jetzt nur draufzuschieben das es am künstlichen Licht liegt, naja... sollte ein Spiel eigentlich aushalten können das man es nicht nur bei strahlendem Sonnenschein vernünftig erkennen kann...

  • Das war mir bewusst. Ich finde es aber auch nicht schlimm, wenn man unterschiedlicher Meinung ist... Ich bin auf deinen nicht ernst gemeinten Kommentar eben normal eingegangen...


    Ich bin jetzt auch kein riesen Fan der Gestaltung des Spiels. Aber ich schiebe das auf meinen persönlichen Geschmack und werfe das nicht dem Spiel vor.


    Es gibt sicher kleinere Mängel. Die machen das Spiel in meinen Augen aber nicht schlechter.


    Und natürlich ist es immer ein wenig schwieriger Symbole bei künstlichem Licht und dunkler Umgebung zu erkennen als bei hellem Tageslicht. Das ist bei allen Spielen so. Ich will es auch gar nicht darauf "schieben", aber es könnte eben ein Grund sein, warum an der Stelle Leute sagen, dass es schwieriger ist. Das kann man den Verlag dann auch gerne vorwerfen. Immerhin wurde hier viel "Ton in Ton" gearbeitet.


    Mein Punkt ist: Ich hatte noch kein Problem zu erkennen, was die Symbole auf den Rahmen bedeuten. Ein Mitspieler hat sich 1x vertan und danach war es auch klar. Immerhin haben die Symbole nicht nur unterschiedliche Farben, sondern auch unterschiedliche Strukturen im Hintergrund.


    Aber das Spiel hat an der Stelle eben tatsächlich leichte Schwächen. Ich jedenfalls lasse mich davon nicht von dem tollen Spielerlebnis abhalten und finde die hier geäußerte Kritik zu hart. Ist meine Meinung.

  • Aber das Spiel hat an der Stelle eben tatsächlich leichte Schwächen. Ich jedenfalls lasse mich davon nicht von dem tollen Spielerlebnis abhalten und finde die hier geäußerte Kritik zu hart. Ist meine Meinung.

    Kann mich dem nur anschliessen.

    Unser Spieltisch wird von LED-Warmlicht beleuchtet und wir haben keine Schwierigkeiten grün-braun-etc. auseinander zu halten.

    Das Einzige was wir gemacht haben, war, auf die Rückseite der d-grünen Plättchen, einen Punkt zu malen. Nicht wirklich nötig aber macht das sortieren einen Kick komfortabler.

    Ansonsten gehört das Spiel selbst (also das, was hinter und unter den ganzen gedeckten Farben steckt:)) für uns zu den bisherigen Highlights dieses Jahres.

  • Es gibt sicher kleinere Mängel. Die machen das Spiel in meinen Augen aber nicht schlechter.

    Diese "kleineren Mängel" sind der Unterschied zwischen einem Ausnahmespiel (das Carpe Diem meiner Meinung nach hätte werden können) und dem "nur" guten bis sehr guten Spiel, das es geworden ist. Die Vielspieler sind vielleicht bereit, auf die Rückseiten zur besseren Unterscheidbarkeit Punkte zu malen, um es dann nicht mehr als Mangel zu empfinden, aber mit einer guter Gestaltung hätte Carpe Diem auch weit über unseren kleinen Freak-Kreis hinaus Spuren hinterlassen können, durchaus vergleichbar mit Azul, nur eine halbe (Komplexitäts-)Liga höher.


    Mit einer halbwegs schönen Aufmachung wäre das dick im Rennen gewesen um den KSdJ-Titel. Aber: Chance verschenkt. Das, was Alea da abgeliefert hat, kannst du doch keinem nicht-spielenden Nachbarn oder Arbeitskollegen geben und sagen: "Guck mal, wie toll moderne Brettspiele sind." Der lacht dich doch aus und hat schon beim Anblick keine Lust mehr, das zu spielen, und das gilt auch dann schon, wenn er keine überproduzierten Deluxe-Editionen von Kickstarter-Brettspielen kennt.


    Über die herausragende spielerische Klasse sind wir uns komplett einig. Aber Carpe Diem ist nicht LEIDER (!!!) nicht die Werbung für unser schönes Hobby geworden, die es hätte sein können. Je weiter man den inneren Zirkel der Spiele-Freaks verlässt, umso weniger sind die Käufer bereit, sich mit auffälligen und störenden Schwächen bei Produktion und Gestaltung zu arrangieren.

  • Na gut, wenn das Problem mit dem Spiel ist, dass es eben nicht KSdJ wird sondern nur ein richtig geiles Spiel, dann ist mir das hier alles auch nicht so wichtig. Für mich stimmte die Relation hier nicht. Wenn man die Beiträge liest, dann kriegt man das Gefühl, das Spiel sei schlecht. Dem wollte ich eine Meinung entgegen stellen.


    Darüber hinaus glaube ich nicht, dass du den Massenmarkt richtig einschätzt und wieder von der Geek-Position falsche Rückschlüsse ziehst.

  • MetalPirate Mal versucht? Meine Erfahrung ist da eine ganz andere. Ich habe das Spiel mit unterschiedlichen Spielertypen gespielt und je weiter weg sie vom Geek/Expertenspieler waren, desto weniger hat es gestört. Ja, die Optik an sich fand keiner wirklich schön, aber das Diskutieren über Grüntone, führt eher der Spieler, der weiß was Dragonshield ist und Inlays kauft, die teurer sind als manch Brettspiele. Vielleicht aber auch eh schon in Brettspielen ertrinkt und anhand von Farbnuancen seine Brettspiele aussortiert. Ich hatte bei der Optik zum Teil vorgewarnt und manch Spieler war sogar überrascht darüber, weil er es "so" schlimm gar nicht fand.

    Und nochmal, hier wurde, auch von Dir, von dem Spiel zum Teil abgeraten. Ich würde eher sagen, spielt es unbedingt, denn es macht Spaß, lasst euch nicht von der Optik abschrecken. Lieber sich einmal daran kurz gewöhnen, das einige Farbtöne sich ähneln und für 25€ ein spielerisch gutes Spiel erhalten. Den Preis darf man nämlich auch nicht vergessen. Dafür bekommt man bei anderen Verlagen maximal überproduzierte Kartenspiele in Miniformat.


  • Nein. Für ein "richtig geiles Spiel" hat's zu viele Schwächen.


    Wenn zwei Spiele in allen anderen Aspekten außer der Aufmachung gleich gut sind, dann spiele ich das hübschere. Dürfte fast jeder so halten. Carpe Diem hat bloß das Glück, in Sachen spielerische Qualität so hoch zu liegen, dass da die Luft für die Konkurrenz schon sehr dünn wird. Aber gegen Spiele, die in Sachen spielerische Qualität top sind, ohne bei der Aufmachung so weit abzufallen, ich nenne z.B. mal Brass Birmingham als mein bisheriges Jahrgangs-Highlight, zieht es dann doch deutlich den Kürzeren. Deshalb ist's leider kein "richtig geiles Spiel". Es hätte eines sein können, aber es ist leider keines geworden.



    brettundpad : Ich hätte gerne 10 Euros mehr bezahlt, wenn Alea dafür einen fähigen Art Director eingestellt hätte. Wäre nicht völlig verkehrt. Mit einer solchen altbackenen Produktionsqualität produzieren die sonst ganz schnell auch mal fiese Flops. Nicht jedes neue Alea-Spiel kann spielerisch auf dem Niveau von Carpe Diem liegen. Da können die deutschen Verlage ruhig mal schauen, was anderswo, z.B. in Frankreich, in Sachen Aufmachung standardmäßig geboten wird, wenn sie nicht auf Dauer Probleme auf dem internationalen Markt bekommen wollen.

  • Hallo zusammen !


    Tatsächlich sind bei CD einige Dinge nicht so, wie sie sein sollten. Das ist ärgerlich und allen Verantwortlichen bewusst. Der Verlag wird die 2.Auflage dahingehend auch verbessern, so dass Farb- und Formunterscheidungen viel besser möglich sind.


    Man fragt sich natürlich, warum so etwas überhaupt passiert. In diesem Fall gibt es aber Gründe. Und ohne, dass ich jetzt zu viel Interna verrate, hat Stefan Brück von alea den Schritt gewagt, es mit einer "neuen" Illustratorin zu versuchen. Das begrüße ich sehr, da ich davon überzeugt bin, dass unserer Szene neue Gesichter gut tun. Leider ist es aber in diesem Fall schief gegangen, da sich die Zusammenarbeit schwieriger gestaltete, als erwartet. Das führte zu Zeitdruck, der zu Fehlern führte.


    Und ob man besser die Grafiken des Protos genommen hätte, stelle ich mal in Frage?;)


    Über Kreis oder Stern diskutieren wir noch. Im Übrigen war der ursprüngliche Stern des ersten Protos noch mit 8 Feldern und von jedem Feld gingen 3 Wege ab. Hier war eine Reduktion zum Kreis nicht möglich. Erst in einer späteren Phase haben wir ein Feld und einige Wege weggelassen. Da war aber der Stern schon so in unseren Köpfen, dass wir niemals über etwas anderes nachgedacht haben.


    Bei der Materialqualität selbst, sehe ich nicht, warum es Beanstandungen gibt. Als ich die Schachtel das erste mal in Händen hielt, dachte ich:"Boah ist die schwer!" (der Preis-Gewichts-Quotient simmt also) ;) Die Kartonteile sind wertig, und dass die Spielertableaus dünner sein müssen als die Rahmenteile, erschließt sich glaube ich von selbst.

    Die kleinen Banderolenplättchen haben tatsächlich den Sinn, das Vorrücken auf der Banderolenleiste nicht zu vergessen. (Ist nämlich bei den Tests ständig passiert). Und sie sind extra klein und unscheinbar gewählt, um nicht die Übersicht auf dem eigenen Tableau zu erschweren. Es gibt ja schon genug zu gucken.

    Die Punktekarten (statt Kramerleiste) haben den Sinn, den aktuellen Punktestand etwas zu "verschleiern". Es gibt immer wieder Spielerinnen und Spieler, die sich frustriert abwenden, wenn sie anfangs weit hinten liegen. Gerade bei der anvisierten Zielgruppe. Außerdem ergibt sich am Spielende noch einmal ein emotionales Moment beim Auszählen der Punkte (außer alle haben ein fotografisches Gedächtnis und können gut aufsummieren.);)


    So weit mal einige Gedanken von meiner Seite.


    Viele Grüße

    Stefan

  • Ich hätte gerne 10 Euros mehr bezahlt, wenn Alea dafür einen fähigen Art Director eingestellt hätte.

    Das heißt aber nicht, dass dies für den überwiegenden Teil der Zielgruppe ebenfalls gilt.

  • Über Kreis oder Stern diskutieren wir noch. Im Übrigen war der ursprüngliche Stern des ersten Protos noch mit 8 Feldern und von jedem Feld gingen 3 Wege ab. Hier war eine Reduktion zum Kreis nicht möglich. Erst in einer späteren Phase haben wir ein Feld und einige Wege weggelassen. Da war aber der Stern schon so in unseren Köpfen, dass wir niemals über etwas anderes nachgedacht haben

    Danke für die Einblicke! Das kann ich gut nachvollziehen.

  • Hallo Stefan Feld ,


    vielen Dank für die Auflösung und das Engagement, die Komponenten in der 2. Auflage den Kritiken entsprechend anzupassen.


    Ich habe gerade über 3 Ecken gehört, dass die Regellücke für die sich gegenüberliegenden identischen "Randaufgaben" dahingehend angepasst werden soll, dass der Rahmen in einem solchen Fall wohl umgebaut wird...


    Anja

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Erstmal vielen Dank an Stefan Feld , dass er sich selbst mal zu Wort meldet!


    Ich kann darüber hinaus Kritik am Material selber auch nicht nachvollziehen. Das Spiel ich sehr wertig. Ravensburger benutzt seit Jahren mit die beste Papp-Qualität die ich in Brettspielen kenne. "Dick" ist eben nicht gleichzusetzen mit guter Qualität. Aber so einige sehr alte, viel genutzte Spiele haben noch immer Pappmarken, die kaum Verschleiß zeigen...


    Aber was erzähle ich da für einen Käse. Gerade hab ich in den Spiegel gesehen und musste feststellen, dass dick doch auch manchmal für ganz hervorragende Qualität steht!!!

    Einmal editiert, zuletzt von ode. ()

  • Von mir ebenfalls herzlichen Dank für die Einblicke.


    ohne, dass ich jetzt zu viel Interna verrate, hat Stefan Brück von alea den Schritt gewagt, es mit einer "neuen" Illustratorin zu versuchen. Das begrüße ich sehr, da ich davon überzeugt bin, dass unserer Szene neue Gesichter gut tun.

    Volle Zustimmung! Dass man bei Brettspielen immer wieder auf die gleichen Illustratoren stößt, liegt allerdings sicher auch ein wenig daran, dass in diesem Bereich Fähigkeiten und Kenntnisse gefragt sind, die nicht jeder Illustrator von Hause aus mitbringt, sondern die erst erlernt werden müssen (wenn die Illustratoren nicht gerade selbst Brettspielfreaks sind). Schöne Bildchen malen zu können, ist nicht alles, was für die Illustration von Brettspielen notwendig ist. Einen guten Eindruck davon bekommt man auch in den Interviews mit den Herren Lohausen, Franz & Co, die bei den üblichen Brettspiel-Kanälen manchmal zu finden sind und die ich immer gerne anhöre bzw anschaue.


    Zu Stern oder Kreis: Wenn man ganz bewusst als Zielpublikum auch die Familienspieler haben will, spricht meiner Meinung nach viel für das Ziehen im bzw. gegen den Uhrzeigersinn auf einem Kreis. Deutlich einfacher zu erklären. Gerade wenn schon einige Felder leer sind, wird es sonst auch für Ungeübte schwierig zu sehen, welche Felder mit einem normalen Zug (d.h. ohne Brotabgabe) erreicht werden können. Ich denke, dass da auch eine Regel-Aktualisierung keine allzu hohen "Kosten" bringen würde, solange man auch noch im Reprint die Linien für das sternförmige Ziehen drin hat und das als rückwärtskompatible Variante in der Regel drin lässt. Weil Stern und Kreis topologisch gleich sind, ist das alles ja eher eine funktional gleiche Variante als eine wirkliche Regeländerung.


    Bei der Materialqualität selbst, sehe ich nicht, warum es Beanstandungen gibt.

    Sehe ich auch so. Die Materialqualität stimmt. Die Probleme hängen quasi alle an der Grafik. Bei Farben, Mustern, Formen und Symbolen -- die komplette Designer-Bandbreite. Da, wo Freiraum zur Differenzierung da wäre, wird er nicht genutzt (irgendein Symbol auf alle dunkelgrüne Plättchen-Rückseiten drauf, Thema durch). Da, wo Einheitlichkeit erforderlich wäre, ist sie nicht da (fehlende runde/eckige Gebietsformen bei der Rahmenteil-Wertung). Und die Könner unter den Brettspiel-Illustratoren hätten es eventuell sogar geschafft, Märkte und Backstuben so zu gestalten, dass ihre Funktion als "Mini-Händler" und "Mini-Bäcker" direkt visuell zu erfassen gewesen wäre.


    Und bevor das falsch verstanden wird oder Sachen reininterpretiert werden, die gar nicht gesagt waren: Carpe Diem ist nicht "schlecht". Der Vielspieler kommt damit sicher ab der dritten oder fünften Partie gut klar. Praktisch veranlagte Spieler malen im Zweifelsfalle noch selbst Punkte auf die Plättchen. Aber hier wurde meines Erachtens viel Potenzial verschenkt, und selbstverständlich wird dadurch ein Spiel schlechter. Es ist nicht so gut, wie es hätte sein können, und zwar ohne höhere Herstellungskosten pro Stück; ich forderen hier nicht mehr oder teureres Spielmaterial.


    Für Stefan Feld tut mir das alles auch ein wenig leid, denn ihm würde ich auch mal einen der großen Spielepreise, z.B. den KSdJ-Gewinn, gönnen. Vielleicht schafft Alea mit einer schnellen, verbesserten Zweitauflage es ja noch, die Chancen darauf zu erhöhen, denn die wären mit einem makellosen Carpe Diem so schlecht nicht, während umgekehrt Schwachstellen in Sachen Preiswürdigkeit ganz schnell zum KO-Kriterium werden.

  • Vielleicht schafft Alea mit einer schnellen, verbesserten Zweitauflage es ja noch, die Chancen darauf zu erhöhen, denn die wären mit einem makellosen Carpe Diem so schlecht nicht, während umgekehrt Schwachstellen in Sachen Preiswürdigkeit ganz schnell zum KO-Kriterium werden.


    Eher unwahrscheinlich, die Jury ist es ja leid Betatester zu sein lauter ihrer Aussage, da sollte eine Zweitauflage ja konsequenterweise gleich rausfallen ;)

  • Ich fände es super, wenn es eine grafisch völlig neue Zweitauflage gäbe.


    Martin Klein hat Carpe Diem auch rezensiert. Er hat die „übliche“ Meinung:

    Tolles Spiel, sehr schlechte grafische Darstellung.


    Folge 172: Carpe Diem – Spielerleben

  • Alles an CARPE DIEM schreit zunächst: furchtbar! Die biedere, altbackene Packungsgestaltung, das bemühte wie durchgenudelte, beziehungslose Thema Rom, das grausame Foto vom finalen Prototypen auf der Rückseite. Nein, Stefan Brück von alea ist der Mann für die braune Cordhose.


    Gipfel der artdirectorischen Schimmelsuppe ist das Kacka-grüne Artwork von 1994. So wie CARPE DIEM sehen Spiele aus, die in der Vergangenheit stecken geblieben sind und sich dort für postmodern halten. Der visuelle Brei führt auch dazu, dass die Funktionalität teilweise auf der Strecke bleibt: hellgrüne Plättchen sehen aus wie dunkelgrüne Plättchen und die Gestaltung der Gebäude und Anbauflächen ist ein unbegabter Praktikant im Grafik-Studio Häberle am Ende der Dorfstraße.


    Das Ganze ist umso tragikkomischer, als dass CARPE DIEM spielerisch genau das Gegenteil davon ist: ein Stefan Feld at it's best. CARPE DIEM ist ein kreatives Legespiel der besonderen Klasse. Das Zusammenspiel aus Plättchen nehmen, anbauen, triggern, Boni kassieren, Interaktion und Spielgeschwindigkeit ist spannend, kurzweilig, modern. Alles, was Stefan Feld kann und gut macht, blitzt in CARPE DIEM durch das Pfützengrünbraun auf.


    Dabei kehrt der gebürtige Karlsruher innerhalb seiner (von mir nicht) kritisierten Salatpunkterei zurück zu seinen Wurzeln der Einfachheit, die NOTRE DAME und JAHR DES DRACHEN zu zeitlosen Highlights gemacht hat. Vor allem das Wertungstableau ist an unendlicher Kombination und Variabilität nicht mehr zu toppen und erhält über die Dogenleiste aus RIALTO auch noch einen kompetitiven Aggro-Run.


    Hätte CARPE DIEM das glanzvolle Layout, das es verdient, wäre CARPE DIEM ein Top-Titel des Jahrgangs. So bleibt es mit visuellem Augenzuunddurch als 90er-Zitat der Hässlichkeit ein inhaltlich kraftvolles, komprimiertes Werk. Zum Glück gewöhnt man sich schnell an den Dung-Look.


    Kompliment an Stefan Feld. Sack und Asche für alea.

  • #Zitatservice

    Reaktion der Redaktion

    Wir haben aufgrund der Kritikpunkte den Verlag, speziell den Redakteur Stefan Brück, kontaktiert. Wir bekamen die Mitteilung dass die Kritikpunkte in einer zweiten Auflage beseitigt werden: Der Stern wird zum Kreis, die Farben werden durchweg deutlich unterscheidbarer, die Markierungen auf den Rahmen werden runde Formen für die Landschaften bekommen, und der falsch platzierte Teich auf dem Rahmen bekommt eine neue Position.

  • Was ich durchaus bemerkenswert an den ganzen bisher gelesenen deutschsprachigen Reviews finde, ist die Tatsache, dass sauber zwischen Form (furchtbar!) und Inhalt (toll!) getrennt wird. Okay, machen wir uns nichts vor, da sind sicher auch die Namen Feld und Alea daran beteiligt; man weiß schließlich, dass die es besser können als der rein visuelle Ersteindruck von Carpe Diem es zunächst einmal suggeriert. Dennoch schön, dass Reviewer auch gute Spiele trotz mäßigem Artwork als solche erkennen. Wenn jetzt noch umgekehrt bei den inhaltsleeren Grafikblendern eben diese Inhaltleere genauso oft thematisiert würde wie die hübsche Grafik...

  • Hallo,


    neuer Monat – neues Legacy-Ziel erreicht. Geht wohl überhaupt bald dem Endziel entgegen. Unser Abfallsäckchen ist kurz vorm Zerreißen. Eigentlich wirft man ja kein Brot und Geld schon gar nicht weg. :/




    Aber was soll ‘s – Ersatz-Geld gibt ‘s sogar vom Verlag. Ich bin mit guten Münzen in der Puerto Rico Jubi-Ausgabe fündig geworden. (Spielt eh keiner.=O) Eigentlich wollte ich mir „schönes“ Brot von spielmaterial.de holen. Aber im Kellers Grabbelkiste bin ich jetzt über Spielsteine gestolpert, die mit dem CD-Icon Ähnlichkeit haben. Beides bewährt sich in der Praxis.




    Zum Abschluss hin (letzter Monat dieses Legacy-Spiels) liegt da im Hinterstübchen nur noch eine kleine Tüte mit Aufkleber. Mal sehen, wofür die Sticker gut sein werden. 8-))




    Übrigens Praxis – Madame und ich sind krank (ekelhafter Husten); haben für diese Woche alle Spieletermine canceln müssen. Geht da trotzdem noch was?
    Gugong? – Madame – nee, hab‘ Kopfweh
    Forum Trajanum? – viel zu anstrengend

    #CarpeDiem ? – Eine dritte Partie schaffst du doch noch, oder?


    kranke Praxis eben :saint:

    Liebe Grüße
    Nils

  • Stand nicht in der Spielbox, dass die verbesserte zweite Auflage nur kommt, wenn die Erstauflage hinreichend erfolgreich ist? Vielleicht kann man das aktuell noch nicht hinreichend beurteilen.

    Könnte da jemand nachsehen? Hier klingt es seitens Stefan Feld nicht so als sei das erfolgsabhängig zumal ich behaupte, der Erfolg steigt mit einer optisch besseren Gestaltung nochmals :D

  • Stand nicht in der Spielbox, dass die verbesserte zweite Auflage nur kommt, wenn die Erstauflage hinreichend erfolgreich ist? Vielleicht kann man das aktuell noch nicht hinreichend beurteilen.

    Könnte da jemand nachsehen? Hier klingt es seitens Stefan Feld nicht so als sei das erfolgsabhängig zumal ich behaupte, der Erfolg steigt mit einer optisch besseren Gestaltung nochmals :D

    So was ist immer abhängig von den Verkäufen. Solange das Spiel noch verfügbar ist, wird sicherlich nicht nachgedruckt. Sollte das irgendwann mal so langsam auslaufen und das zeitnah ist, wird man sicher drüber nachdenken. Sicher wird man keine zweite Auflage nachschieben, solange es noch die erste irgendwo gibt. Sich steigernder Erfolg hin oder her. Wenn man nachdruckt, bevor abverkauft wurde, kann man die Exemplare der ersten Auflage ja abschreiben, weil die dann niemand mehr kauft.


    Und, ja, es gibt sicher ein paar Schwächen, aber wer die erste Auflage kauft, bekommt ein 100% funktionierendes Spiel. Es gibt also keinen Grund da zwingend nachzulegen. So berechtigt der Vorwurf aus der Spieleszene sicherlich sein mag...

    Einmal editiert, zuletzt von ode. ()

  • Im Moment ist Carpe Diem doch überall problemlos kaufbar, wieso sollte man eine zweite Auflage drucken, wenn das Spiel noch massig auf Lager ist. Das macht doch gar keinen Sinn.

    Wenn jetzt keiner mehr die erste Auflage kauft da eine zweite kommen soll wird es einfach keine Zweitauflage geben.

  • nachdem die Auflage Multilingual ist und wir nichts über die Verfügbarkeit im NIchtdeutschen Sprachraum wissen würde ich das nichtsdestotrotz nicht per se ausschließen wollen

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Hallo,

    vielleicht gibt es einen weiteren terminlichen Aspekt. Mindestens drei Jury-Mitglieder haben ihre hohe Wertschätzung zum Titel zum Ausdruck gebracht, sich aber zugleich darüber ausgelassen, dass diese Auflage mangelhaft ist. So etwas kann man natürlich nicht empfehlen.

    Liebe Grüße
    Nils

  • nachdem […] wir nichts über die Verfügbarkeit im NIchtdeutschen Sprachraum wissen

    Einen groben Überblick über die Verfügbarkeit im Ausland erhält man recht einfach bei brettspielpreise.de. Oben rechts kann man das Lieferland einstellen. In FR und UK ist Carpe Diem offenbar problemlos verfügbar.

  • Schon die bloße Ankündigung einer verbesserten Zweitauflage macht die Erstauflage unter den gut informierten Spielefreaks quasi unverkäuflich. Deshalb war ich über das öffentliche Statement dazu vom Autor ein wenig überrascht...

  • Ja das ist schon bemerkenswert was bei diesem Spiel so alles abgeht.

    Da sieht man das selbst einem so renomierten Team solch handwerkliche Fehler nicht auf fallen.

    Dann das quasi Ankündigen einer verbesserten 2. Auflage. Wenn ich das Spiel nicht schon hätte, würd ich warten. Wenn ich warten würde ( wie evtl. viele andere ) würde es keine verbesserte zweite Auflage geben. Also müsste ich mich "opfern" um anderen den Erwerb einer zweiten Auflage zu ermöglichen.

    Dann die Überforderung vieler Spiele ihre Figur Sternförmig statt im Kreis zu ziehen. Auch mal was neues.


    Ich mag das Spiel. Ich bin froh es zu haben und komm damit klar meine Figur nicht im Kreis zu ziehen

  • Zitat von Spielbox 6/2018, S. 18

    Die Farb- und Formreparaturen, inklusive Kreislauf statt Stern, könnten in einer zweiten Auflage im Jahr 2019 erfolgen, wenn CARPE DIEM hinreichend erfolgreich ist.

    Tritop Bei meinem Exemplar sind übrigens keine Mauern zwischen den Auswahlfeldern gebaut, d.h. niemand hindert mich am Kreislauf. Dich etwa?!