Feudum

  • Ich empfehle zunächst dringend OHNE die Zusatzfunktionen auf den Karten zu spielen.

    Das würde ich anders sehen. Die Zusatzfunktionen sind für mich essentieller Bestandteil des Spiels, sonst stimmt die Balance nicht mehr. Ich halte das auch für eine weitgehend ungetestete, nachträglich draufgesetzte Vereinfachung, eventuell weil der Autor oft genug signalisiert bekommen hat, dass er eine vereinfachte Version bräuchte (generell macht er ja auf mich eher den Eindruck, ziemlich beratungsresistent zu sein). Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Anleitung beim Weglassen der Vollversions-Kästchen komplett unverständlich ist.

  • <Bezug auf obiges Zitat, MetalPirat war schneller>


    Blöd nur, dass man sich ohne diese Zusatzfunktionen auf den Karten selbst in eine Tretmühle einspannen lässt, ohne es zunächst zu merken. Den Rest des überlagen Spiels kämpft man dann dagegen an, wenigstens auf der Stelle zu treten und nicht rückwärts mitgeschleift zu werden, während die anderen voranschreiten.


    Feudum will erarbeitet und erfahren werden und ist damit dem Trend entrückt, schnellen einfachen und direkten Spielspass zu bieten. Also eher was für die Phil Eklund Fraktion, die Spielworxx-Anleitungen zum Frühstück verspeist und GMT Playbooks als perfekte Nachtlektüre empfindet.

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    2 Mal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Ich freue mich einfach auf die Solo-Erweiterung.


    Für meine normalen Mitspieler ist das eine Nummer zu groß. Das knackt allenfalls noch meine Frau, wenn ich sie zu einem Vollspiel motivieren können sollte.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich empfehle zunächst dringend OHNE die Zusatzfunktionen auf den Karten zu spielen.

    Das würde ich anders sehen. Die Zusatzfunktionen sind für mich essentieller Bestandteil des Spiels, sonst stimmt die Balance nicht mehr. Ich halte das auch für eine weitgehend ungetestete, nachträglich draufgesetzte Vereinfachung, eventuell weil der Autor oft genug signalisiert bekommen hat, dass er eine vereinfachte Version bräuchte (generell macht er ja auf mich eher den Eindruck, ziemlich beratungsresistent zu sein). Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Anleitung beim Weglassen der Vollversions-Kästchen komplett unverständlich ist.

    Es kommt, denke ich, wie immer drauf an.


    Feudum ist als volles Grundspiel, also mit den Zusatzfunktionen, schon alleine deshalb ein komplexes Spiel, weil es zumindest theoretisch 40 verschiedene Aktionen gibt, die man mindestens mal in einem groben Überblick vermitteln muss.

    Da sind die 11 Haupt- und die 11 Zusatzfunktionen der Karten. Dann die 6 Jedermann-Aktionen bei den Gilden (Handeln), die 6 Gildenmeister- und die 6 Gehilfenaktionen. Ganz zu schweigen von den Wechselbeziehungen, die es da gibt.

    Wenn ich meine potentiellen Mitspieler damit nicht einfach erschlagen will, muss ich das abspecken und ich muss zumindest die ersten Partien als Lernspiel deklarieren, in denen ich auch während des Spiels immer wieder Hinweise und Erklärungen gebe. Da ist es aus meiner Sicht unerheblich, dass das Spiel ohne die Zusatzfunktionen der Karten nicht das volle Spiel ist, es ist auch unwichtig, dass es dann nicht balanciert ist; es ist einfach eine Möglichkeit der Annäherung. Wie solch ein Lernspiel ausgeht, ist ohnehin Nebensache.


    Ich habe Feudum bislang dreimal gespielt, jeweils ohne die Zusatzfunktionen der Karten. Nur beim Spiel mit meiner Frau haben wir die volle Distanz geschafft. In meiner Spielegruppe haben wir es du dritt gespielt und kurz vor Ende der zweiten Epoche wegen fortgeschrittener Stunde abbrechen müssen; das Spiel wurde für gut, aber für schwer zu lernen empfunden. Meine Mitspieler haben die Motivation, das wieder zu spielen; wenn ich möchte, dass sie aufgeben, muss ich nur das volle Spiel mit ihnen versuchen. Erst einmal schön langsam das vereinfachte Spiel zu Ende bringen, dann kann man weitersehen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Ich empfehle zunächst dringend OHNE die Zusatzfunktionen auf den Karten zu spielen.

    Das würde ich anders sehen. Die Zusatzfunktionen sind für mich essentieller Bestandteil des Spiels, sonst stimmt die Balance nicht mehr. Ich halte das auch für eine weitgehend ungetestete, nachträglich draufgesetzte Vereinfachung, eventuell weil der Autor oft genug signalisiert bekommen hat, dass er eine vereinfachte Version bräuchte (generell macht er ja auf mich eher den Eindruck, ziemlich beratungsresistent zu sein). Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Anleitung beim Weglassen der Vollversions-Kästchen komplett unverständlich ist.

    Mark Swanson schrieb irgendwann mal sinngemäß auf BGG, dass man am besten direkt das vollständige Spiel spielen solle, dia andere Version wäre ein Zugeständnis an Leute denen das zu viel sei


    Ich werde es jetzt demnächst mal mit mehr als zu zweit spielen, ich hoffe es gefällt mir dann besser...

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • [...] Wenn ich meine potentiellen Mitspieler damit nicht einfach erschlagen will, muss ich das abspecken [...]

    Ich verstehe diese Argumentation, allerdings führt das Weglassen der Zusatzfunktionen nicht nur zu einer wackligeren Balance, sondern macht das Spiel auch effektiv schwerer (und für Spielanfänger ggf. auch frustrierender). Die Zusatzfunktionen erlauben ja z.B. beim Ernten das gezielte Aussuchen von Würfelchen oder über "tend landscape" ein regelmäßiges Einkommen.


    Hier im Forum, WIMRE sogar am Anfang dieses Threads, gab es schon Spielberichte, dass eine Erstpartie ohne Zusatzfunktionen zu einem unbefriedigenden Spielerlebnis geführt hat. Wenn man das Spiel einfacher vermittelbar macht zu dem Preis, dass nachher keiner mehr Lust auf eine zweite Partie hat, dann schießt man sich damit auch nur selbst ins Knie.


    Einigen können wir uns aber sicher auf die Feststellung, dass eine gute, geringfügig abgespeckte Anfängervariante diesem Spiel gut getan hätte. Etwa so wie das im Bereich der medium-heavy Spiele andere Sachen auch gut hingekriegt haben: TFM mit Anfängerkonzernen und Aussortieren einer etwas komplexeren Kartenuntermenge, Gaia Project mit dem empfohlenen Spielaufbau incl. Anfängerrassen, Founders of Gloomhaven mit der Variante ohne Worker (wofür extra die Rückseiten der Player Boards spendiert wurden), und diverses andere mehr, wo Autoren und Verlage gezeigt haben, dass vereinfachte Einstiege in komplexe Spiele möglich sind. (Andere Spiele schaffen's dagegen genauso schlecht, z.B. Food Chain Magnate mit der Variante mit Weglassen der Meilensteine, die das Spiel ganz genauso kaputt macht wie Feudum ohne Zusatzfunktionen.)

  • MetalPirate Das stimmt schon, aber: Meine regelmäßigen Mitspieler sind mit Ausnahme einer Endfünfzigerin ausnahmslos alte Herren über 70 wie ich auch. Meine Spielerfahrung hat niemand von denen, obwohl sie seit 4 Jahrzehnten einmal im Monat mit mir spielen. Oberhalb der Kennerspielebene geht da zwar noch was, aber eher schlückchenweise. Dem muss ich mich anpassen. Spiele wie Feudum kann ich denen noch beibringen, aber nicht als geballte Ladung. Sie haben die abgespeckte Erstpartie, verkürzt auch noch, ja schon gut gefunden, wollen mehr, aber nicht so schnell.


    Das frustriert gelegentlich eher mich. Komplexe Spiele spiele ich deshalb eher mit meiner Frau oder solo. Deshalb freue ich mich auf die Solo-Erweiterung. Bis dahin koche ich in meiner Spielegruppe halt auf kleinerer Flamme, kein Festmahl, aber immerhin gibt es warmes Essen.


    Man muss manchmal auch mit den kleinen Kartöffelchen zufrieden sein.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()

  • Auch wenn es immer mehr Senioren (ich hoffe 70+ fühlt sich von dem Ausdruck nicht auf den Schlips getreten) gibt, die sich in modernen Medien auskennen, ist es doch nur ein Bruchteil. Ganz zu schweigen von heavy Euros. Ich würde gerne mit meiner Oma etwas anderes als Mensch ärgere dich nicht spielen, aber der Zug ist leider abgefahren...

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Auch wenn es immer mehr Senioren ... gibt, die sich in modernen Medien auskennen

    Die modernen Medien wurden schließlich von Senioren erfunden.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Komplexe Spiele spiele ich deshalb eher mit meiner Frau oder solo.

    :huh: Wohl dem, der so eine Frau hat!:thumbsup::)


    Meine lässt sich selten dazu überreden mitzuspielen, gewinnt dann das Spiel und freut sich nicht über den Sieg, sondern darüber dass das Spiel zu Ende ist. ||:S:lachwein:

    Wenn meine Frau, die ein ausgeprägter Agricola-Fan und Optimierungsfreak ist, mal nicht gewinnt, sucht sie immer danach, welchen „Fehler“ sie vermeintlich gemacht hat. Immer nach dem Motto: „Klar will ich gewinnen, verstehe gar nicht, warum Dir das nicht wichtig ist; aber wenn ich verliere, will ich wenigstens sicher sein, nichts falsch gemacht zu haben.“


    Das kann schon auch anstrengend sein. Sie ist um Längen besser als jeder meiner langjährigen Mitspieler, mit ihr spiele ich am liebsten. Bei kooperativen Spielen sind wir zusammen ein gutes Team.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Ich habe gestern eine versandmitteilung aus uk bekommen. :sonne:

    Für die Solo-Erweiterung? Tatsächlich Versand, oder bloß Ankündigung?

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Ich habe gestern die Versandnachricht bekommen. Bei mir war das ein Late Pledge über Backerkit.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • In der Big Box sind schon 3 der Erweiterungen dabei.

    Und lohnen sich die, oder eher Kategorie „Nice to have“? Ich les im Big Box Thread ein bisschen quer, aber so ganz erschlossen hat sich mir das noch nicht

  • Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Big Box und der normalen Box?
    Die Big Box ist ja nur unwesentlich teurer ^^

    In der Big Box sind schon 3 der Erweiterungen dabei.

    Wenn ich das recht in Erinnerung habe, ist die Box aber dieselbe?

  • In der Big Box sind schon 3 der Erweiterungen dabei.

    Und lohnen sich die, oder eher Kategorie „Nice to have“? Ich les im Big Box Thread ein bisschen quer, aber so ganz erschlossen hat sich mir das noch nicht

    Gute Frage. :) Ich bin selber auf der Informationssuche.

  • Ja, selbe Box, aber mehr Inhalt.


    Ich habe leider bisher nur das Grundspiel gespielt, aber die Solo/Koop-Erweiterung könnte ich mal ausprobieren.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • In der Big Box sind schon 3 der Erweiterungen dabei.

    Und lohnen sich die, oder eher Kategorie „Nice to have“? Ich les im Big Box Thread ein bisschen quer, aber so ganz erschlossen hat sich mir das noch nicht

    Ich habe nie mit den Erweiterungen gespielt, allerdings habe ich mich in der Theorie mit den Erweiterungen beschäftigt und a.) erschreckend wenig und b.) wenig wirklich Interessantes gefunden. Ich finde das Spiel rund, so wie es ist. Lediglich den Deluxe-Kram könnte ich mir gut vorstellen.

  • Ja, der macht ordentlich was her. Die Fahrzeuge sehen einfach toll aus.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Die richtige Frage wäre: Lohnt sich Feudum überhaupt als Spiel und wenn ja für wen?


    Für mich ein kantiges Herzblutspiel eines Autors, bei dem die Optik vor Spielbarkeit bevorzugt und völlig ignoriert wurde, was elegantes Spieldesign ausmacht. Kann man mögen oder sogar lieben, ist aber schon sehr speziell. Vor allem muss man selbst eine Spielrunde finden, die das überhaupt mehrfach spielen möchte.

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  • Die richtige Frage wäre: Lohnt sich Feudum überhaupt als Spiel und wenn ja für wen?

    Weil in diesem Thread von mir eher wohlwollende Sachen aus der Kennenlernphase stehen, während meine negativen Kommentare dann eher im Wochenthread gelandet sind: Das Spiel ist nur empfehlenswert für Leute, die Spaß an langen Regelerklärungen und ständigem Rätseln über unklare Symbolik haben. Und außerdem immer in ausreichend großer Runde frusttoleranter Spieler spielen.

    Das ist Spieldesign nach dem Motto: gute Ideen und stets bemüht, auch defintiv originell, aber zu viel zu viel ist auf der handwerklichen Seite leider komplett in die Hose gegangen. Feudum ist IMHO nur dafür geeignet, wenn man sagen will, dass man alles mit hohen Weight-Werten auf BGG mal gespielt hat (oder gar zuhause rumstehen hat), aber in Sachen Praxistauglichkeit ist's leider ein Totalausfall. Kriegt man leider nach einen ersten Kennenlernen-Wollen nie wieder auf den Tisch, weil niemand Lust hat auf 90 Minuten Regelerklärung und weil dann hinterher trotzdem noch regelmäßige Spielfehler passieren, weil nicht klar ist, wie irgendwelche Symbole oder kleinen Grafikdetails richtig zu interpretieren sind.

  • Ich kann die Kritik von MetalPirate durchaus verstehen, sehe das aber trotzdem anders.

    Außer solo und mit meiner Frau kann ich es mit niemandem spielen, meine -immer noch im Corona-Schlaf liegende- Spielgruppe war schon mit dem Grundspiel überfordert, obwohl ich sie schon mit den erweiterten Aktionen verschont hatte.

    Das Spiel hat einen Komplexitätsgrad, der eine lange Regelerklärung erfordert. Vieles ist nicht intuitiv, wodurch man Ecken und Kanten durchaus stärker empfinden kann.


    Definitiv kein Spiel, das man nach dem Motto, lass' uns doch mal ausprobieren und schon mal anfangen sinnvoll angehen kann. Vielfach helfen auch Erfahrungen aus anderen Spielen nicht viel weiter.


    Klare Aussage: Man muss dieses Spiel ernsthaft lernen wollen. Das kann man aber auch und dann macht es wirklich Spaß. Wohlgemerkt: Ich löse meine Probleme bei Spielregeln, wenn ich sie denn überhaupt habe, nahezu immer selbst, sitze nicht stundenlang am PC und suche in allen möglichen Foren nach Antworten. Man denke im System des Spiels und finde seine Antworten selbst.


    Für den ein oder anderen, vielleicht als nervig zu empfindenden Mechanismus, wie etwa die ständige Überprüfung des Einflusses in den Gilden, der sich sehr schnell ändern kann, gibt es Hilfsmittel wie die Box mit den vielen kleinen Würfeln, die man als Markierungen zur Erleichterung der Übersicht benutzt.


    Das Grundspiel ist schon ein tolles Spiel aus meiner Sicht. Man kann auch solo und kooperativ spielen, geht aber nicht ohne entsprechende Erweiterung. Die ganzen Luxussachen machen optisch und haptisch wirklich etwas her und erhöhen für mich ganz klar die Spielfreude. Die Spielmatte allerdings ist zwar optisch hübsch, die Strecken für die Bewegung mit Fahrzeugen sind aber teilweise schlecht zu erkennen, so dass wir sie nur einmal benutzt haben.


    Bei all meiner durchaus vorhandenen Begeisterung für das Spiel möchte ich aber zur Frustvermeidung nochmals ausdrücklich betonen: Das ist nichts, um schnell mal loszuspielen nach dem Motto, aha, das geht ja wie in anderen Spielen, die ich kenne. Man muss es wirklich lernen, vorurteilsfrei nicht immer den Vergleich zu anderen Spielen anstellen, sonst steht man sich nur im Weg.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Außer solo und mit meiner Frau kann ich es mit niemandem spielen, meine -immer noch im Corona-Schlaf liegende- Spielgruppe war schon mit dem Grundspiel überfordert, obwohl ich sie schon mit den erweiterten Aktionen verschont hatte.

    Wenn ihr es zu zweit spielt, dann müsst ihr aber beide freiwillig auf die aggressive Spielweise verzichten, die das Spiel eigentlich fordert und fördert. Oder das 2er-Spiel ist schnell vorentschieden. Meiner Meinung nach ist Feudum komplett ungeeignet als 2er-Spiel, weil es zwingend ein "Alle auf den Führenden!"-Element für die Balance braucht. (Oder man muss, wie gesagt, ein Großteil der eigentlich vorhandenen spielerischen Möglichkeiten im Konsens ausblenden.)


    Das ist nichts, um schnell mal loszuspielen nach dem Motto, aha, das geht ja wie in anderen Spielen, die ich kenne. Man muss es wirklich lernen, vorurteilsfrei nicht immer den Vergleich zu anderen Spielen anstellen, sonst steht man sich nur im Weg.

    Gilt das nicht für viele, wenn nicht die meisten, Spiele mit BGG-Weight in der Nähe von 4 oder darüber? Alles Spiele, die ein ähnliches Zielpublikum haben. Darunter haufenweise gute Spiele, die ohne die ganzen (vielfach komplett unnötigen!!) Probleme auskommen, die Feudum nach unten ziehen.


    Ich wehre mich auch ein bisschen dagegen, wenn manchmal (nicht von dir!) so getan wird, als gäbe es nur die Wahl zwischen "Herzensprojekt des Kleinverlags mit Ecken und Kanten" und "komplett rundgelutschtes Mainstream-Produkt". Man kann auch ein Expertenspiel abseits des Mainstreams machen ohne seinem Künstler, der mit Brettspielen noch nie zuvor etwas zu tun hatte, die kompletten künstlerischen Freiheiten zu geben, sämtliche üblichen Brettspiel-Konventionen und Usability-Überlegungen in die Tonne zu treten, nur weil den Machern aus einer Laune heraus danach ist.

  • Das Spiel ist nur empfehlenswert für Leute, die Spaß an langen Regelerklärungen und ständigem Rätseln über unklare Symbolik haben.

    Ersteres ist kein Problem. Letzteres würde mich das Ding aus dem Fenster werfen lassen!

  • Wenn ihr es zu zweit spielt, dann müsst ihr aber beide freiwillig auf die aggressive Spielweise verzichten, die das Spiel eigentlich fordert und fördert. Oder das 2er-Spiel ist schnell vorentschieden. Meiner Meinung nach ist Feudum komplett ungeeignet als 2er-Spiel, weil es zwingend ein "Alle auf den Führenden!"-Element für die Balance braucht. (Oder man muss, wie gesagt, ein Großteil der eigentlich vorhandenen spielerischen Möglichkeiten im Konsens ausblenden.)

    Sehen das andere Spieler hier auch so?
    Ich wollte es mir gerade zulegen - aber hauptsächlich als Spiel zu Zweit ?(

  • Wenn ihr es zu zweit spielt, dann müsst ihr aber beide freiwillig auf die aggressive Spielweise verzichten, die das Spiel eigentlich fordert und fördert. Oder das 2er-Spiel ist schnell vorentschieden. Meiner Meinung nach ist Feudum komplett ungeeignet als 2er-Spiel, weil es zwingend ein "Alle auf den Führenden!"-Element für die Balance braucht. (Oder man muss, wie gesagt, ein Großteil der eigentlich vorhandenen spielerischen Möglichkeiten im Konsens ausblenden.)

    Sehen das andere Spieler hier auch so?
    Ich wollte es mir gerade zulegen - aber hauptsächlich als Spiel zu Zweit ?(

    Hast Du Dir mindestens ein Mal die Regeln durchgelesen?

  • Sehen das andere Spieler hier auch so?
    Ich wollte es mir gerade zulegen - aber hauptsächlich als Spiel zu Zweit ?(

    Hast Du Dir mindestens ein Mal die Regeln durchgelesen?

    nein.

    reicht für mich um es als 2-er Spiel in Betracht zu ziehen.

    Ansonsten so wie Goldfuzzy sagt 8o

  • Hast Du Dir mindestens ein Mal die Regeln durchgelesen?

    nein.

    reicht für mich um es als 2-er Spiel in Betracht zu ziehen.

    Ansonsten so wie Goldfuzzy sagt 8o

    Mach in diesem Fall aber wirklich besser mal. Ich habe das Spiel damals direkt im Kickstarter unterstützt und habe es sehr liebgewonnen. Quasi eins dieser ganz speziellen Spiele in der Sammlung, die ich so schnell nicht wieder abstoßen würde. Trotzdem würde ich es niemanden, den ich nicht ganz genau kenne und einzuschätzen weiß, empfehlen zu kaufen.

  • Wenn ihr es zu zweit spielt, dann müsst ihr aber beide freiwillig auf die aggressive Spielweise verzichten, die das Spiel eigentlich fordert und fördert. Oder das 2er-Spiel ist schnell vorentschieden. Meiner Meinung nach ist Feudum komplett ungeeignet als 2er-Spiel, weil es zwingend ein "Alle auf den Führenden!"-Element für die Balance braucht. (Oder man muss, wie gesagt, ein Großteil der eigentlich vorhandenen spielerischen Möglichkeiten im Konsens ausblenden.)

    Sehen das andere Spieler hier auch so?
    Ich wollte es mir gerade zulegen - aber hauptsächlich als Spiel zu Zweit ?(

    Die Gilden, praktisch der USP von Feudum, funktionieren erst ab 4 vollständig. Daher würde ich es unter 4 auch nicht spielen wollen.

  • Daher würde ich es unter 4 auch nicht spielen wollen.

    Das einzige was ich hier zu 4. auf den Tisch bekomme ist #Wizard ^^
    Hoffe eigentlich auch auf nette 2 - 3er Runden. 8-))

    Ich finde das Gerangel in den Gilden halt cool. Außerdem gibts ja auch ordentlich Gerangel aufm Brett. Man beschneidet das Game imo mit zu wenig Leuten. Sicher kann man damit auch so Spaß haben. Aber für 2-3 gibts geilere Euros.

  • Wenn in der BigBox auch die Queen's Army Erweiterung dabei ist, kann man diese in einem 2 Spieler Spiel integrieren. Dann ist definitiv mehr los am Spielbrett und den Gilden. Ist schon ein besonderes Spiel wenn man sich darauf einlässt :)

    Queen‘s Army muss man extra kaufen.

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