The Sanctuary: Endangered Species - Wer kann mehr dazu sagen?
-
-
Hab´s mir sehr grob anerklären bzw. mir den Kniff des Spiels erzählen lassen, danach hab ich es mal in die Tüte gepackt. Aber noch nicht gespielt.
Workerplacement auf variablen Karten mit nötiger Sichtlinie für Sekundäraktionen. Alles klar? 8))
-
Ja, schon mal gespielt. Hat Spaß gemacht, aber ich bin mir mit manchen Einschätzungen noch nicht sicher genug, um sie öffentlich zu äußern. Schon gar nicht in einem Forum, in dem man manchmal jedes Wort auf die Goldwaage legen muss.
Vielleicht als Einsteiger-Tip: die Symbolsprache auf den Karten ist erstmal eine gewisse Hürde. Das gilt beim Erlernen und noch viel mehr beim Erklären. Die Regel ballert einem hier alles en bloc vor den Latz und versäumt etwas, erstmal die wichtigen Grundprinzipien zu erklären. Diese sind nämlich: Das erste Tier einer Art zu bekommen, ist eine eigene Aktion. Um dann eine vorhandene Tierpopulation zu erhöhen, gibt es im Prinzip zwei Hauptwege: passende Ressourcen aus dem Management Center abgeben oder passende Ressourcen erstmal vom Management Center in die passenden Lagerhäuser schubsen und dann die zweite Möglichkeit nutzen, bei der es reicht, die Ressourcen einfach nur dort zu haben. "Passend" heißt hier farbengleich (Tier, Ressource, Lagerhaus). Viele Aktionen gibt es auch in einer nicht farbengleichen Variante (d.h. zwingend eine der drei anderen Farben), aber das geht dann nur gegen Zusatzkosten, oft in Form von Threat-Markern (-> Minuspunkte am Ende). Wenn man diese Grobstruktur erstmal verstanden hat, tut man sich mit der Symbolsprache deutlich leichter.
-
zu dem Spiel gab es eine Andeutung auf Twitter, die man so verstehen kann, dass Frosted Games über eine Lokalisierung nachdenkt:
[Externes Medium: https://twitter.com/darkpact/status/925249930163294208] -
Wir hatten das Spiel mittlerweile 2x auf dem Tisch. Die Materialqualität könnte ein update vertragen ,meiner Meinung nach. Marker die nur einseitig bedruckt sind sind zwar nicht schlimm ,aber man ist ja mittlerweile verwöhnt. Es hat die gleiche Spielerreihenfolge wie Grand Austria Hotel. Da wir bis jetzt immer nur mit 2 Spielern gespielt haben kann man dazu noch nichts abschließend sagen. Am reizvollstend finde ich immer noch die Phase beim einsetzen. Da kann man richtig ins grübeln kommen den es sind immer mehrere Karten in der Auslage die sehr interessant sind. Lt. BGG soll es demnächst eine FAQ geben.
Vielen Dank an MetalPirate ohne dessen Liste auf BGG ich solche Spiele (u.a. Steam Works und Chimera Station) nie kennengelernt hätte.
Aber das mit dem Geflügel musst du abstellen
-
Vielen Dank an MetalPirate ohne dessen Liste auf BGG ich solche Spiele (u.a. Steam Works und Chimera Station) nie kennengelernt hätte.
Danke! Solches Feedback freut mich.
Aber das mit dem Geflügel musst du abstellen
Hier stehe ich irgendwie gerade auf dem Schlauch...
-
Auf der Messe am Sonntag noch angespielt in Zweierrunde. Bei Sanctuary dachte ich an The Walking Dead, konnte aber im Spiel keine Untoten finden. War dann aber zu spät, um noch vor der Erklärung zu flüchten, bei der ich mich dauernd fragte, wann denn endlich die Untoten ins Spiel kommen. Klarer Fall von falscher Erwartungshaltung, denn die ganzen Tiermotive des Messestandes hatte ich schlicht ingnoriert.
Stattdessen sollen wir Wildhüter sein, die eine Auffangstation für bedrohte Tierarten haben. Allerdings fühlte sich das dann im Spiel eher wie ein Verwalterposten an. Verwalter einer Auffangstation für Wildtiere, der mit den ganzen adminstrativen Aufgaben betraut ist und mit bedrohten Tieren so gut wie nix zu tun hat. Man kann sogar ganz ohne Tiere seine Punkte machen, in dem man nur Wald und Seen baut und so. Habe ich dann auch versucht und bin gescheitert, während meine Mitspielerin das beste Ergebnis der gesamten Messe erspielt hat. Lag eventuell aber auch am Erklärbär, der ein wenig einseitig Tipps gegeben hat. Eventuell hat der auch gemerkt, dass ich eigentlich was anderes erhofft hatte von dem Spiel.
Der Einsetzmechanismus der Worker war interessant mit Haupt- und Nebenaktion und Sichtweite, die durch andere Worker geblockt wird. Spielreihenfolge scheint da wichtig zu sein, damit man überhaupt das abbekommt, was man halbwegs gebrauchen kann. War mir an der Stelle zu viel "mache das Beste aus dem, was Du noch so vorfindest" und deshalb fühlte ich mich ein wenig gespielt. Konnte selten das umsetzen, was ich wirklich wollte.
In Summe ein gutes Spiel mit Ecken und Kanten fernab redaktionellem Feinstschliff. Manche mögen das ja. Ob es wirklich ausbalanciert ist in seinen Strategieansätzen, kann ich in keinster Weise sagen. Würde ich wieder mitspielen, auch weil ich interessiert bin, wie es sich in grösserer Runde spielt. Selbst besitzen muss ich es hingegen nicht, da mich das Thema in seiner Umsetzung nicht recht ansprechen konnte. In der Neuheitenflut schwimmt es eben in den Massen der guten Spiele mit. Wer das Thema "Tierverwalter" mag, sollte es sich mal anschauen. Wer hingegen wie ich Untote suchte, muss woanders schauen.
-
In Summe ein gutes Spiel mit Ecken und Kanten fernab redaktionellem Feinstschliff.
Würde ich ähnlich sehen -- wenn man "mit Ecken und Kanten" in seiner positiven Bedeutung versteht, d.h. als Abweichung zum rundgelutschen Einheitsbrei, den man auch oft von den etablierten Verlagen vorgesetzt bekommt. Der größte Pluspunkt ist sicher das schöne Worker Placement mit den "Sichtlinien" für Nebenaktionen als Antrieb. Das Einsetzen der beiden Worker bringt sehr interessante, verzwickte Entscheidungen, und interaktiv ist's auch noch, weil man unbedingt berücksichtigen sollte, wohin die anderen ein Interesse haben hinzugehen. Auch sonst sind ein paar gute Detail-Ideen drin, z.B. dass man Landkauf-Plättchen je nach Runde auf eine bepunktete Leiste legt, früh = viele Punkte, spät = wenige, wobei man die Marker durch Aktionen noch hochschubsen kann. Das unverbrauchte Thema sehe ich als weiteren Pluspunkt. Klar: es ist wie bei vielen Euros auch ein Stück weit aufgesetzt (und insbesondere beim Worker Placement Anteil kommt's überhaupt nicht durch), aber ich habe lieber ein Spiel mit Wildhüter-Thema als das 100. Mittelalter-Aufbau-Spiel. Alles in allem bin ich mit meinem Kauf bisher sehr zufrieden. Ein schönes Spiel von einem Autor, den man im Auge behalten sollte. Aber...
Ob es wirklich ausbalanciert ist in seinen Strategieansätzen, kann ich in keinster Weise sagen.
Tja. Das ist auch meine große Frage. Damit hast du mich jetzt doch etwas aus der Reserve gelockt. Mein Bauchgefühl ist nämlich: eher nein.
Wer meint, dass man gar nichts zum Thema Strategie sagen sollte, bevor man nicht 10 Mal gespielt hat, der klicke bitte bloß nicht auf den Spoiler...
Wer's doch tut: das sind unscharfe erste Überlegungen, bitte nicht überbewerten. Ich hätte überhaupt nichts dagegen, mich geirrt zu haben, ganz im Gegenteil.
Mein erstes Spiel habe ich mit der einfachen Strategie "hole ein Tier, bringe es im Laufe des Spiel auf 6 Population (Maximum) und klatsche jeden verfügbaren Happyness-Marker, den du irgendwie kriegen kannst, dorthin" haushoch gewonnen. Die Gesamtpunktzahl GP ist eine gewichtete Summe des Typs
GP = a*A + b*B + c*C + d*D + Renaturierungspunkte + Rest-Ressourcen + Endwertungsbedingungen + Landkäufe - Strafpunkte durch Threat-Marker
Dabei steht A bis D für die Population der vier Tierarten (0-6) und a bis d für die Anzahl der dortigen gelegten Happyness-Marker (1 aufgedruckter plus die im Laufe des hingelegten Marker). Die restlichen Summanden sind allerlei Kleinkram, der mit gezieltem Engagement in irgendeiner Richtung hoch gebracht werden muss. Das gibt eine ansteigende Punkteausschüttung, schön zu sehen z.B. bei Aufforstung/Bewässerung, aber das sollte für mein Bauchgefühl eher exponentiell steigen, um ein Gleichgewicht zu erzeugen. Ein kaum mehr als linearer Anstieg reicht da nicht. Die Produktterme scheinen mir deshalb interessanter, weil man da durch Drehen an beiden Faktoren mehr Siegpunkt-Ertrag generieren kann, dann steigt die Punkteausschüttung nämlich quadratisch an (bis sie linear wird bei ausmaximiertem Populationswert 6).
Der mathematisch begabte Spieler sieht dann gleich: maximiere die Gesamtpunktzahl bei begrenzter Anzahl von Aktionen, indem du einen beliebigen der ersten vier Summanden (d.h. die Tier-Produkte) herauspickst und für sich maximierst, bei relativem Ignorieren des gesamten Restes (-> schlechtes Design!). Das wiederum heißt dann: während der sechs Runden einmal ein Tier holen und dann fünfmal dessen Population erhöhen und schon ist jeder irgendwann während des Spiel erhaltene Happyness-Marker dort 6 Siegpunkte wert. 6 Siegpunkt ist viel in dem Spiel. Andere Entwicklungswege (von Aufforstung bis Landkäufe) geben maximal am Ende 6 SP für eine Aktion, teilweise weniger auch dann noch weniger.
Für meinen Geschmack steht dem etwas wenig entgegen wie Endwertungsbedingungen der Sorte "Siegpunkt für bestimmte Tierkombinationen", die einen in eine weniger fokussierte, gemischte Strategie-Richtung drücken. Auch dass man überhaupt nicht aufforsten/bewässern muss, um dennoch beliebig viele Tiere zu haben, gefällt mir nicht. Auch hier hätte man Abhängigkeiten zwischen den strategischen Wegen einbauen können, wenn nicht müssen. Vermutlich funktioniert das Spiel sogar wieder, wenn jeder gleichmaßen auf alle Happyness-Marker geht, die er kriegen kann. Dann gewinnt wieder der Spieler, der den Rest am besten optimiert, das könnte dann wieder spannend sein. Aber ich weiß nicht... Wenn man Happyness-Marker holen muss, sobald sie verfügbar sind, dann wäre das Spiel arg eindimensional.
Das alles sei hier mit allerhöchster Vorsicht gesagt. Eigentlich sollte man ein Spiel häufiger gespielt haben, bevor man in einem Forum über Strategie redet. Erst recht, bevor man so wie ich hier die theoretische Möglichkeit einer dominanten Strategie andeutet. Ich mache es trotzdem mal in der Hoffnung, dass mir keiner dafür den Kopf abreißt. Ich gehe nun mal recht analytisch an Spiele ran und fahre damit meist nicht so schlecht. Wenn jemand eine bessere Strategie als das Maximieren der Punktzahl über eine beliebig gewählte Tierart kennt, dann raus damit, dann sage ich "dankeschön" und freue mich darüber...
-
Obwohl ich bei "...ist eine gewichtete Summe des Typs" bereits abgeschaltet habe (), finde ich die Analysen von MetalPirate immer wieder faszinierend - und das ist durchaus positiv gemeint.