Beiträge von MetalPirate im Thema „The Sanctuary: Endangered Species - Wer kann mehr dazu sagen?“

    In Summe ein gutes Spiel mit Ecken und Kanten fernab redaktionellem Feinstschliff.

    Würde ich ähnlich sehen -- wenn man "mit Ecken und Kanten" in seiner positiven Bedeutung versteht, d.h. als Abweichung zum rundgelutschen Einheitsbrei, den man auch oft von den etablierten Verlagen vorgesetzt bekommt. Der größte Pluspunkt ist sicher das schöne Worker Placement mit den "Sichtlinien" für Nebenaktionen als Antrieb. Das Einsetzen der beiden Worker bringt sehr interessante, verzwickte Entscheidungen, und interaktiv ist's auch noch, weil man unbedingt berücksichtigen sollte, wohin die anderen ein Interesse haben hinzugehen. Auch sonst sind ein paar gute Detail-Ideen drin, z.B. dass man Landkauf-Plättchen je nach Runde auf eine bepunktete Leiste legt, früh = viele Punkte, spät = wenige, wobei man die Marker durch Aktionen noch hochschubsen kann. Das unverbrauchte Thema sehe ich als weiteren Pluspunkt. Klar: es ist wie bei vielen Euros auch ein Stück weit aufgesetzt (und insbesondere beim Worker Placement Anteil kommt's überhaupt nicht durch), aber ich habe lieber ein Spiel mit Wildhüter-Thema als das 100. Mittelalter-Aufbau-Spiel. Alles in allem bin ich mit meinem Kauf bisher sehr zufrieden. Ein schönes Spiel von einem Autor, den man im Auge behalten sollte. Aber...


    Ob es wirklich ausbalanciert ist in seinen Strategieansätzen, kann ich in keinster Weise sagen.

    Tja. Das ist auch meine große Frage. Damit hast du mich jetzt doch etwas aus der Reserve gelockt. Mein Bauchgefühl ist nämlich: eher nein. :(

    Wer meint, dass man gar nichts zum Thema Strategie sagen sollte, bevor man nicht 10 Mal gespielt hat, der klicke bitte bloß nicht auf den Spoiler...

    Wer's doch tut: das sind unscharfe erste Überlegungen, bitte nicht überbewerten. Ich hätte überhaupt nichts dagegen, mich geirrt zu haben, ganz im Gegenteil.


    Ja, schon mal gespielt. Hat Spaß gemacht, aber ich bin mir mit manchen Einschätzungen noch nicht sicher genug, um sie öffentlich zu äußern. Schon gar nicht in einem Forum, in dem man manchmal jedes Wort auf die Goldwaage legen muss.


    Vielleicht als Einsteiger-Tip: die Symbolsprache auf den Karten ist erstmal eine gewisse Hürde. Das gilt beim Erlernen und noch viel mehr beim Erklären. Die Regel ballert einem hier alles en bloc vor den Latz und versäumt etwas, erstmal die wichtigen Grundprinzipien zu erklären. Diese sind nämlich: Das erste Tier einer Art zu bekommen, ist eine eigene Aktion. Um dann eine vorhandene Tierpopulation zu erhöhen, gibt es im Prinzip zwei Hauptwege: passende Ressourcen aus dem Management Center abgeben oder passende Ressourcen erstmal vom Management Center in die passenden Lagerhäuser schubsen und dann die zweite Möglichkeit nutzen, bei der es reicht, die Ressourcen einfach nur dort zu haben. "Passend" heißt hier farbengleich (Tier, Ressource, Lagerhaus). Viele Aktionen gibt es auch in einer nicht farbengleichen Variante (d.h. zwingend eine der drei anderen Farben), aber das geht dann nur gegen Zusatzkosten, oft in Form von Threat-Markern (-> Minuspunkte am Ende). Wenn man diese Grobstruktur erstmal verstanden hat, tut man sich mit der Symbolsprache deutlich leichter.