Schönes Handels- und Rennspiel, aber etwas zu solitär

Ich mag das Spielprinzip, weil mit dem Aufbau und den vielen Ressourcen wurde die Vorlage gut getroffen. Als eigentlichen Kern der Brettspielmechanik sehe ich das Kartenmanagement. In der Regel macht man mit den Bevölkerungskarten den Löwenanteil der eigenen Punkte und muss seinen Aufbau auf deren Bedürfnisse optimieren. Da man hier auch Tauschen wirkt es auf mich wie ein Rennspiel. Die Produktionsketten sind gut abgebildet.

Es wird mit zunehmender Spieldauer aber immer unübersichtlicher. (Ich musste mein eigenes Board regelmäßig nach diversen Industrien absuchen). Das mit den vielen Waren ist zwar super passend zur Vorlage und erzeugt gutes Aufbau-Feeling, aber die Planung des Zuges wird regelmäßig zum Suchspiel. Der Handel erzeugt häufige Nachfragen und Neuplanungen (ein Handelsmarker zu wenig). Überhaupt steigt die Downtime, da man oft versucht sein Stadtfest noch etwas hinaus zu zögern. Die Downtime ist für ein Spiel dieser Art aber eher kurz. Die Spielzeit kann zwar ausufern, muss aber nicht. Ein Aufbauspiel benötigt auch ein einfach eine gewisse Zeit um zu wirken.

Insgesamt mag ich das am Spiel, was ich auf meinem Tableau mache. Die Interaktion dagegen finde ich hier weniger gelungen, da es oft zum Suchspiel und Optimierspiel wegen der letzten Ressource wird, es sich durch den Renncharakter trotzdem solitär anfühlt. Ich denke es fühlt sich viel solitärer an, als es tatsächlich ist. Aber die Interaktion fühlt sich dabei eben eher statisch an, es gibt sich aber kein feines Netz von sich schließenden und öffnenden Türen. Martin Wallace hat da schon viel Besseres entwickelt. :)