• Hast du noch nie gesehen wie er Minis rumschmeißt oder allgemein mit dem Spielmaterial?

    Doch. Manchmal tut mir das auch innerlich weh, aber ich finde es hingegen cool. So ein Spiel ist doch kein Heiligtum, das nur mit spitzen Fingern angefasst werden darf. Dass er als Reviewer so damit umgeht, zeigt mir eben, dass für ihn erstmal jedes Spiel einfach nur aus viel Pappe und Plastik besteht. Spiele sind ja kein Fetisch, oder?? Denis Scheck, einer der bekanntesten und einflussreichsten Literaturkritiker in Deutschland, schmeißt Bücher, die er schlecht findet, immer in einen großen Mülleimer. Das kann man plakativ finden, klar. Für mich bedeutet das aber, dass er den Dingen das Auratische, Fetischhafte nimmt und als das behandelt, was es ist: Müll. Denn es gibt ja Leute, die meinen, dass kein Buch (!) schlecht behandelt werden darf, geschweige denn weggeworfen. Und so gibt es eben Spieler, die meinen Spiele müssen per sé gut behandelt werden. - Warum?

  • Ich finde es ein großartiges Stilmittel von Tom Vasel, dass er eben im Vorspann von Dice Tower die Schachtel und das Material einfach auf den Tisch kippt.


    Da eben in der Community dieser - für viele Aussenstehende oft übertrieben angesehene - Drang zum Schonen und vorsichtig Behandeln der Spiele existiert, der teilweise auch extreme Züge annimmt (Space Hulk Figuren in Harz eingiessen), ist dieses Darstellen eines groben Umgangs eben etwas, dass alle diese Spieler schmerzhaft zusammenzucken lässt - mich auch.
    Aber eigentlich hat er ja Recht: Was passiert denn schon "Schlimmes" dabei? Eigentlich Nichts! Dennoch würde ich persönlich so etwas nicht tun... :)


    Ich finde nicht, dass er damit die Spieler, Autoren und Spiele selbst respektlos und "von oben herab" behandelt. Ich finde, es erdet immer wieder ein bisschen...

  • Meinen Respekt hat Tom Vasel vollends verloren, als er damals "Vasco da Gama" vom Dach schmiss. Seitdem hat er seine Art, über Spiele zu sprechen, wesentlich gemäßigt, aber das ändert nichts daran, dass er für mich seitdem komplett unten durch ist.
    Ja, das war ein Publicity-Stunt, und ja, das fanden nicht nur einige Zuschauer sehr geil - die "Shock Value" führte ja dazu, dass er nicht nur berüchtigt wurde, sondern auch wesentlich mehr Aufmerksamkeit (und "Follower") bekam. Aber seine ganze Art, auf seiner Meinung nach schlechte Spiele zu schimpfen, über sie herzuziehen und sie und deren Emtwickler/Designer direkt oder indirekt zu verunglimpfen, das stieß mir sehr sehr negativ auf. Eben gekrönt von dem Umgang mit VdG.
    ...und dann nochmal die Kirsche oben drauf mit dem nachfolgenden ironischen Video. Okay, er mäßigte sich - und ich glaube, er entschuldigte sich indirekt auch für sein vorangegangenes Verhalten. Aber um so eine Sache überhaupt zu machen, da gehört eben eine gewisse Grundeinstellung dazu...


    Und was den "Schwätzer" angeht...
    ...es gibt Leute, die hören sich gerne reden. Und es gibt Leute, die reden gerne. Das ist für mich ein großer, ein sehr großer Unterschied. Letzteres (und dazu einen gewissen Hang zur Selbstdarstellung) braucht man, wenn man Video-Reviews macht (oder auf der Bühne steht, oder... oder... oder...), aber ersteres finde ich verabscheuenswürdig. Es bedeutet für mich, seine Meinung als wichtiger einzuschätzen als die anderer (oder generell als "richtig"), und auch Wert darauf zu legen, zumindest in gewisser Hinsicht das "Gespräch" zu dominieren - dass es für die Person wichtiger ist, selbst etwas zu sagen und die eigenen Argumente anzubringen, als anderen zuzuhören. Und genau das schwingt bei seinen Rezensionen meiner Meinung nach mit. Heute viel weniger als damals, aber es hat meine Einschätzung des Mannes grundlegend geprägt.
    Allerdings ist er da bei Weitem nicht der einzige Videorezensent, bei dem das so ist.


    Was den Materialkipp am Anfang angeht - ich bin da genauso hin und her gerissen wie [Tom]- auf der einen Seite finde ich es ein cooles Stilmittel, das Spiele und Material an sich (und den Umgang damit) etwas realistischer betrachtet (meiner Meinung nach), aber der anderen tut es mir aber gerade bei einigen Materialien durchaus weh (Karten zum Beispiel - ich kann Knicke bei Karten echt nicht ab).


    Vielleicht bin ich jedoch etwas seltsam, was mein Rezensions-Konsumverhalten angeht, denn mich interessiert die Meinung von Rezensenten meist nicht. Oft schau ich sie, um mir ein grobes Bild der Regeln machen zu können. Und bei Meinungen interessiert mich meist nicht deren Aussage per se, sondern die Begründung der Meinung...

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  • Eventuell sollte man einfach unterscheiden: Tom Vasel in seiner Rolle als Spiele-Rezensent. Tom Vasel im Auftrag von Dice Tower auf Spielemessen unterwegs. Tom Vasel als Privatperson.


    Zu ersteren beiden kann ich mir persönlich eine Meinung bilden. Zum letzteren hingegen nicht. Ich bin aber der Meinung, dass man da nichts vermischen sollte. Oder findet Ihr Tom Hanks auch arrogant, weil er in seinen Filmen so rüberkommt und sich auf Premierenfeiern so gibt? Wie die Privatperson Thomas Jeffrey Hanks aber wirklich ist, wissen wohl nur die wenigsten. (Ersetze den Namen durch jeden beliebigen Namen, mir fiel aktuell nur kein anderer ein.)

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  • @Dumon
    Ich gehöre zu Denjenigen, die das Video zu #VascoDaGama sehr, sehr lustig fanden und finden.
    Und ich finde es auch völlig Ok. In dem Video sagt er ja auch ganz klar: Ja, ich weiß, viele von euch finden solche Spiele toll.
    Aber ICH finde es seelenlos, langweilig und repetitiv. ICH finde es total langweilig und uninteressant.


    Und als die Proteste herein hagelten, da hat er diese alle beantwortet, alle Fehler eingeräumt, die er bei dem Spiel gemacht - und danach gesagt:
    Ihr habt Recht. Ich habe es falsch gespielt. Aber es ist TROTZDEM langweilig für mich!
    Und wenn ihr meint, ich darf in MEINER Rezension ein Spiel nicht vom Tisch fallen lassen, dann schmeisse ich es vom Dach!


    Das war ein tolles Statement! ICH mache diese Rezensionen, sagt das. Ihr müsst sie nicht schauen, aber wenn ihr sie schaut, dann sind sie eben so, wie ich sie produziere.
    Und ich sage auch MEINE Meinung, und nicht den Konsens, den die Spieler auf BGG finden.


    Topp! GENAU wegen diesem Video mag ich ihn! Auch wenn ich nicht mit allen seinen Rezensionen übereinstimme! ;)


    PS: Ich habe übrigens grad #VascoDaGama verkauft! :D

  • Meinen Respekt hat Tom Vasel vollends verloren, als er damals Madeira vom Dach schmiss.

    Es war #VascoDaGama (ab 7:50:(


  • @yzemaze - hättest Du eine Sekunde gewartet - ich hatte es bereits korrigiert...
    :D


    @[Tom] - mir geht es nicht um seine Berechtigung, mit seinen Spielen umzugehen. Mir geht es darum, wie er das ausdrückt. Das "vom Tisch werfen", das "vom Dach werfen", und allgemein, wie er sich damals ausdrückte, das alles zusammen zeigt nicht die Beurteilung des Spieles, sondern einen Vorwurf, eine Missachtung gegenüber dem Designer und/oder Verlag. Dass er sich aufregt, wie es diesen Personen einfallen könnte, ihm so einen Müll vorzusetzen.
    Vielleicht ist es sein Stil, seiner Meinung nach schlechte Spiele mit "Unflätigkeiten" oder abschätzigem Verhalten zu bestrafen. Das heißt aber nicht, dass ich den Stil gut heißen muss. Ich finde das nicht nur "schlechten Stil", ich finde das unangebracht und unverschämt. Wie gesagt - nicht die Tatsache, DASS er es in den Müll schmeißt (obwohl ich auch dazu eine andere Meinung habe, wie auch zu Büchern, die man nicht gut findet), sondern WIE er das tut - sozusagen...
    :)


    Und ich bezog mich auf Dich ja nur in Bezug auf den Materialkipp, @Tom ...
    :)

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  • @[Tom] - mir geht es nicht um seine Berechtigung, mit seinen Spielen umzugehen. Mir geht es darum, wie er das ausdrückt. Das "vom Tisch werfen", das "vom Dach werfen", und allgemein, wie er sich damals ausdrückte, das alles zusammen zeigt nicht die Beurteilung des Spieles, sondern einen Vorwurf, eine Missachtung gegenüber dem Designer und/oder Verlag. Dass er sich aufregt, wie es diesen Personen einfallen könnte, ihm so einen Müll vorzusetzen.
    Vielleicht ist es sein Stil, seiner Meinung nach schlechte Spiele mit "Unflätigkeiten" oder abschätzigem Verhalten zu bestrafen. Das heißt aber nicht, dass ich den Stil gut heißen muss. Ich finde das nicht nur "schlechten Stil", ich finde das unangebracht und unverschämt. Wie gesagt - nicht die Tatsache, DASS er es in den Müll schmeißt (obwohl ich auch dazu eine andere Meinung habe, wie auch zu Büchern, die man nicht gut findet), sondern WIE er das tut - sozusagen...
    :)

    Alles persönlicher Geschmack. Rhado, der hier ja große Beliebtheit genießt, zieht auch gerne über das ein oder andere Spiel her und ist dabei nicht zimperlich und gleitet arg ins Emotionale ab. Ich mag die Tom Vasel Rezensionen, weil ich auch weiß, wie ich ihn zu nehmen habe und man doch einen guten und vor allem kurzen Überblick über ein Spiel gewinnen kann. Und das heißt noch lange nicht, dass ich mit ihn immer übereinstimme.

  • Ich sehe es wie Klaus, hätte es aber drastischer ausgedrückt.


    Aber
    frei nach de Maizière


    Fanboys gonna fan


    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Mir ist es lieber ein Rezensent schmeißt sein Exemplar vom Dach, verbrennt es, zerstampft es oder zerstört es auf irgendeine andere Weise als dass er versucht ein Spiel welches ihm absolut nicht gefallen hat und beim besten Willen auch nicht wird noch irgendwie mit einem diplomatischen "in einer anderen Gruppe mag es funktionieren" o.ä. noch zu retten. Wenn es Mist ist, darf man das auch ruhig aussprechen. Auch - oder gerade wenn - es seine eigene Meinung ist.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Für mich persönlich ganz einfach und ganz kurz gesagt: Er unterhält - und ich werde gerne unterhalten - Fertig :)

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    Einmal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Wenn es Mist ist, darf man das auch ruhig aussprechen. Auch - oder gerade wenn - es seine eigene Meinung ist.

    Ich bin ganz Deiner Meinung. - Erst kürzlich hatten wir hier ja die Diskussion, ob Blogger u.ä. nur noch in Jubelarien ausbrechen und gar nicht mehr kritisch sind. - Jetzt haben wir auf der anderen Seite Tom Vasel und das ist dann auch wieder nicht richtig.


    Ich finde Tom Vasel sehr unterhaltsam und ich finde so eine Dachszene eine willkommene Abwechslung zu dem üblichen Standardszenario: Tisch-Spieleregal.

  • Alles persönlicher Geschmack. Rhado, der hier ja große Beliebtheit genießt, zieht auch gerne über das ein oder andere Spiel her und ist dabei nicht zimperlich und gleitet arg ins Emotionale ab.

    Kannst du da mal ein Beispiel nennen? Ich kenne Rahdo nur als alles-toll-Finder, wo man schon sehr genau zwischen den Zeilen lesen muss, um zu merken, was er nicht mag. Wenn er mal etwas klar bemängelt, dann sind das entweder sehr subjektive Sachen (wie seine extreme Abneigung gegen destruktive Elemente) oder man merkt, dass er das Spiel sehr mag und sich gerade deswegen sehr daran stört, wenn es - in seinen Augen - nicht perfekt ist.


    Welches Spiel hat er denn mal runtergeputzt?
    (Wobei ich sagen muss, dass ich höchsten 10% seiner Videos gucke, eher weniger, bin da also echt kein Experte.)

  • Nö.
    Meinungen benötigen keine Argumente.
    Konstruktive Kritik benötigt Argumente. Daher sind Meinungen nicht unbedingt konstruktiv.
    ...aber sie brauchen eben keine Argumente...


    Ich mag Gelb nicht. Dafür brauch ich keine Argumente - ich mag sie einfach nicht.
    Und es gibt Menschen, die mag ich einfach nicht. Ich seh sie, und Bumm - mag ich nicht.


    Es KANN Argumente geben. Muss aber nicht.
    Geschmack oder "Mögen" ist emotional, und kann daher ganz frei von logisch nachvollziehbaren Argumenten daherkommen...



    Darüber hinaus - selbst, wenn es Gründe gibt, bedingt eine Meinung noch nicht, dass man diese auch nennen muss.



    [Edit: Damn, der fuX hat mich geninja'ed]

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  • Wenn man jemanden Scheiße findet, dann sollte man schon sagen können warum. Oder?

    Gebe ich dir grundsätzlich recht. Wenn ich mir dann aber das geblubbere von Leuten anhören muss die den nicht scheiße finde, ist es doch kontraproduktiv. Oder? Ich will die Stimmung nicht unnötig anheizen.


    /Edit
    @Dumon hat das schon sehr treffend ausgedrückt.


    MfG
    fleXfuX

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  • Kannst du da mal ein Beispiel nennen? Ich kenne Rahdo nur als alles-toll-Finder, wo man schon sehr genau zwischen den Zeilen lesen muss, um zu merken, was er nicht mag. Wenn er mal etwas klar bemängelt, dann sind das entweder sehr subjektive Sachen (wie seine extreme Abneigung gegen destruktive Elemente) oder man merkt, dass er das Spiel sehr mag und sich gerade deswegen sehr daran stört, wenn es - in seinen Augen - nicht perfekt ist.
    Welches Spiel hat er denn mal runtergeputzt?
    (Wobei ich sagen muss, dass ich höchsten 10% seiner Videos gucke, eher weniger, bin da also echt kein Experte.)

    Ich schaue auch nur sehr selten seine Reviews, weil ich, wie du den Eindruck habe, dass er in der Regel alles irgendwie toll findet. Erst vorgestern habe ich aber seinen Review zu Myth gesehen, da geht er zum Schluss so richtig ab und das war schon, wie er selbst sagt, der zweite Take, weil er im ersten, für seinen eigenen Geschmack, zu hart gewesen sei.

  • Absolut.
    Du, ich kreide niemandem an, dass er ein Spiel scheiße findet. Für mich gibt es aber halt gewisse Grenzen, wie man das darstellt oder umschreibt. Wenn jemand sagt: ich mag das SPiel nicht, und es gibt so richtig keinen Grund - super. Wenn jemand sagt: ich mag das Spiel nicht, und das und das sind die Gründe - hilfreich. Wenn jemand sagt: ich finde das Spiel scheiße - und schmeißt es weg - grenzwertig. Wenn aber jemand einen Rant hinlegt, der im Prinzip klar macht, dass der Reviewer denkt, die Publisher oder Designer wären unverschämt, sowas Spiel zu nennen, und darüber hinaus - das geht für mich nicht.
    ...wie gesagt: Ton der Message, nicht Inhalt, ist da für mich wichtig...


    Was rahdos Final Thoughts zu Myth angeht:

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    :jester:

  • ... aber war das nicht auch nur Show und eigentlich wurde nix zerstört? Weil wer könnte schon Spiele wirklich zerstören? Welche Szenen meint ihr da genau?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich finde, dass Tom Vasel sehr gut Spiele erklären kann, so dass ich ungefähr eine Ahnung habe, was in dem Spiel passiert. Und das relativ schnell, kurz, fokussiert zusammengefasst. Mehr benötige ich nicht. Meinungen bilde ich mir meist selber.

  • Ich mag Gelb nicht. Dafür brauch ich keine Argumente - ich mag sie einfach nicht.
    Und es gibt Menschen, die mag ich einfach nicht. Ich seh sie, und Bumm - mag ich nicht.

    Keinen Unterschied zwischen "Ich mag Gelb nicht" und "Ich mag dich nicht" (wohlgemerkt grundlos) zu machen, finde ich ziemlich menschenverachtend.
    Meinungen fallen nicht vom Himmel. Nichts auf dieser Welt ist ohne Grund.
    Jeder soll seine Meinungen haben, klar. Aber wenn diese Aussagen ohne Angabe von Gründen formuliert werden, dann können wir doch dieses Forum hier gleich abschalten.
    Dann sind auch Aussagen wie "Ich finde alle Spiele, die bei Pegasus von @Thygra betreut werden Scheiße." doch unangreifbar.
    Das ist nicht mein Verständnis von Diskussion und Kommunikation, sorry.

  • Ich finde, dass Tom Vasel sehr gut Spiele erklären kann, so dass ich ungefähr eine Ahnung habe, was in dem Spiel passiert. Und das relativ schnell, kurz, fokussiert zusammengefasst. Mehr benötige ich nicht. Meinungen bilde ich mir meist selber.

    Das fasst es auch bei mir ganz gut zusammen.....ich sehe das genauso. Ich schaue seine Videos aufgrund des Unterhaltungswerts und der angenehmen kurzweiligen Dauer. Und ich bekenne mich auf offen dazu....ich überspringe in langatmigen Videos gerne den Erklärteil bis zum Fazit. Ein bissl Vasel würden manchen Videos ganz gut tun :)

  • Keinen Unterschied zwischen "Ich mag Gelb nicht" und "Ich mag dich nicht" (wohlgemerkt grundlos) zu machen, finde ich ziemlich menschenverachtend.
    Meinungen fallen nicht vom Himmel. Nichts auf dieser Welt ist ohne Grund.
    Jeder soll seine Meinungen haben, klar. Aber wenn diese Aussagen ohne Angabe von Gründen formuliert werden, dann können wir doch dieses Forum hier gleich abschalten.
    Dann sind auch Aussagen wie "Ich finde alle Spiele, die bei Pegasus von @Thygra betreut werden Scheiße." doch unangreifbar.
    Das ist nicht mein Verständnis von Diskussion und Kommunikation, sorry.

    Nach Deinem "Verständnis von Diskussion und Kommunikation" dürfte es dann auch kein Blockieren von Usern geben, denn dabei muß bekanntlich auch kein Grund angegeben werden.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Nach Deinem "Verständnis von Diskussion und Kommunikation" dürfte es dann auch kein Blockieren von Usern geben, denn dabei muß bekanntlich auch kein Grund angegeben werden.

    Ich kenne die Forumsregel zum Blockieren von Usern nicht, weshalb ich dazu auch nichts sagen kann.
    Grundsätzlich finde ich aber schon, dass jeder seine Meinung offen kundtun dürfen soll. Ich finde aber auch, dass wenn man seine Meinung schon im öffentlichen Raum kundtut, diese auch begründen können sollte, sonst fehlt ja jede Grundlage für eine Kommunikation und Diskussion.
    Jeder sollte - auch wenn mir das schwer fällt - auf die Straße gehen und "Ausländer raus!" skandieren dürfen, aber ich erwarte dann auch, dass er sich einer sachlichen Diskussion stellt. Oder was bedeutet es sonst, wenn jemand vermeintlich ohne Grund so etwas sagt?

  • ich überspringe in langatmigen Videos gerne den Erklärteil bis zum Fazit. Ein bissl Vasel würden manchen Videos ganz gut tun

    Nun, das ist genau das, was ich bei ihm nicht tue. Ich höre mir, wenn mich interessiert, was in dem Spiel zu tun ist, seine Erklärung an. Die ist meist kurz, pointiert, auf Mechanismen fokussiert. Seine Meinung interessiert mich meist nicht, denn sie weicht oft von meiner stark ab.


    Als ich gesehen habe, dass er La Granja rezensiert, hab ich schon befürchtet, dass wieder ein Spiel vom Dach segelt... Immerhin ist es ja auch relativ eurolastig... Aber Gott sei Dank...


    Aber ich möchte das selber gar nicht bewerten. Die Meinung eines Rezensenten ist meist so subjektiv eingefärbt, dass sie für mich nicht relevant ist. Das gilt für die meisten Spielbox-Schreiber, Blogger und auch für Tom Vasel. Ich muss mich mit einem Spiel selber beschäftigen, es selbst bewerten. Und das gelingt mir im Vorfeld eines Kaufes bsw., wenn ich die Mechaniken und Abläufe kenne. Die Wertung brauche ich nicht. Wenn ich da einen Rezensenten nennen müsste, bei dem mir sein Fazit hin und wieder gefällt, dann ist es Udo Bartsch.


    Aber das ist auch der Grund, warum ich hin und wieder mal gern ein Rahdo-Video schaue. Denn Rahdo spielt das Spiel ja und man kann seinen Gedanken lauschen, während er spielt. Das finde ich sehr interessant, denn so bekommt man, neben den Regeln und Abläufen, auch ein wenig vermittelt, was man für Entscheidungen in einem Spiel trifft, wie es sich anfühlt es zu spielen. Dafür sind Rahdos Videos eben manchmal etwas langatmig und auch ansatzweise chaotisch, denn er vermittelt eben auch alle seine Gedanken, die er sich zu einem Spielzug macht.


    Ich schreibe das nicht, um zu zeigen, dass der eine oder der andere Videoblogger besser ist. Bei Rahdo finde ich es als Spieler grenzwertig, wie viele Spiele er hochjazzt. Als Autor und Verleger würde es mich freuen. Aber, was ich persönlich von so einem Video möchte, sind eben Infos über das Spiel selber, damit ich eine eigene Meinung formen kann und nicht die Meinung eines anderen Spielers. Und da finde ich eben sowohl Vasel sehr informativ als auch Rahdo...

  • Ich höre mir, wenn mich interessiert, was in dem Spiel zu tun ist, seine Erklärung an. Die ist meist kurz, pointiert, auf Mechanismen fokussiert. Seine Meinung interessiert mich meist nicht, denn sie weicht oft von meiner stark ab.

    Auch mal ein interessanter Ansatz "seine Meinung interessiert mich nicht"


    Normalerweise ist es genau andersrum: die meisten Leute springen direkt zum Fazit

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Mir behagt das Phänomen "Tom Vasel" aus mehreren Gründen nicht.


    1. Interessiert mich eher wenig, ob einem einzelnen Individuum ein Spiel gefällt oder nicht. Es sei denn, ich habe festgestellt, dass ich und dieses Individuum öfter in unserer Einschätzung übereinstimmen. Tue ich mit Tom Vasel gefühlt eher weniger oft.


    2. Da ihn jeder kennt und seine Videos hohe Klickzahlen bekommen, hat er Macht. Macht geht einher mit Verantwortung. Der Mann war lange auch als Pastor unterwegs, da sollte er das wissen. Wenn er dann hergeht und ein regeltechnisch einfaches Spiel falsch erklärt und scheiße findet - hm.
    [Video Review] Monkey Dash | Monkey Dash | BoardGameGeek


    3. Diese ganze Richtung "Top oder Flop?" halte ich für schädlich. Bis auf Ausnahmen gehe ich davon aus, dass Spiele, die auf den Markt kommen, von einer ganzen Reihe Menschen für gut befunden wurden. Ob jetzt 85% aller Spieler, die es dann spielen, gut finden oder nur 12%, ist eben KEINE Aussage über die objektive Qualität (die es ohnehin kaum gibt), sondern nur über den momentanen Massengeschmack. Erst recht sagt mir das nichts darüber, ob es MIR gefallen könnte. Ich mag weder Agricola, noch Dominion, noch 7 Wonders. Meine Lieblingsspiele sind oft eher obskure Werke - manchmal aber auch das, was gerade "alle" mögen. Mir völlig wurscht. Bei Filmen, Romanen, Kunst allgemein ist es dasselbe. Es ist doch mir egal, ob "Inherent Vice" als Film kaum jemand schaut - ich finde ihn genial und kann damit jede Menge anfangen. "Mad Max - Fury Road" ist für mich der beste Film 2015 - 2014 war es "Under the Skin".
    Klar macht es mehr Spaß, etwas gemeinsam scheiße zu finden und im Chor über etwas herzuziehen, oder eben etwas gemeinsam und vereint total super zu finden. Man findet sich dann immer so schön auf der "richtigen Seite". Ein Phänomen, dem ich so etwas von ablehnend gegenüberstehe, hast du nicht gesehen. 5 Leute, die lauthals einer Meinung sind - für mich immer schon der Kern jeder Form von Ideologie und totalitärem Regime.


    Kurz: In meinen Augen schürt Vasel mit seinen oft eher überzogenen Meinungen und seinem Overacting eine allgemeine Haltung von "Jubeln oder Bashen" anstatt differenzierter Einschätzung, schert sich nicht um das, was er damit auslöst und lässt meines Erachtens zu wenig Sorgfalt walten. Ob man das "arrogant" oder anders nennt und ob er bei persönlichen Treffen oder daheim mit Frau und Kinderschar ein netter Mensch ist, ist mir wurst.

    Es gibt keine guten oder schlechten Spiele. Nur Spiele, die mir liegen und welche, die nicht meine Tasse Tee sind.

  • 5 Leute, die lauthals einer Meinung sind - für mich immer schon der Kern jeder Form von Ideologie und totalitärem Regime.


    Ich halte es da frei nach Bill Hicks: "When two or more people agree on an issue, I form on the other side." :D




    PS: Under the Skin war auch mein Favorit in 2014, und Max Max landete immerhin auf Platz 2 in 2015 ;)

  • In meinen Augen schürt Vasel mit seinen oft eher überzogenen Meinungen und seinem Overacting eine allgemeine Haltung von "Jubeln oder Bashen" anstatt differenzierter Einschätzung

    Ich erwarte von einer 10-Minuten-Vorstellung doch keine differenzierte Einschätzung. Er zeigt mir worum es geht, wie es im groben Ablauf funktioniert und wie das Material aussieht. Dazu seine knappe Einschätzung, die er wenn denn auch knapp durchaus begründet.


    Mehr will ich doch von einem Rezensenten gar nicht wissen. Meine differenzierte Meinug bilde ich mir selbst in dem ich die Informationen zum Spielablauf und die vielen knappen Einschätzungen vieler Rezensenten und Spielefreunde zusammenfüge, eventuell mal die Regel lese und im Idealfall das Spiel selbst spiele.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Jede (Video-)Rezension ist erstmal nur eine Informationsquelle. Da wird einem manches gefallen, manches weniger, und seine Meinung zu dem Spiel muss man sich letztendlich selbst bilden. Idealerweise durch Kombination möglichst vieler unterschiedlicher Informationsquellen. Das gilt für Tom Vasel genauso wie für Joel Eddy, Rahdo, Ryan Metzler, Hunter und Cron, Udo Bartsch, spielerleben.de, Spielbox oder wen auch immer, incl. alles hier im Foren, z.B. die Wochenberichte.


    Im speziellen Fall Tom Vasel finde ich positiv, wie er kurz und knapp auf den Punkt bringen kann, was ihm warum an einem Spiel nicht gefällt. Ob ich diese Meinung am Ende teile, ist dann eine ganz andere Frage. Aber es ist gut, einen Reviewer zu haben, der nicht alles kritiklos hochjubelt, sondern auch Minuspunkte klar benennt, selbst wenn ich manches anders sehe. Dafür darf er dann auch von mir aus mal ein Spiel demonstrativ vom Dach schmeißen. Gerade Video-Reviews sind immer auch ein Unterhaltungsformat.