Berlin Con 2020 soll stattfinden

  • Kühlhäuser und Hallen von Schlachtbetrieben waren zuletzt eher Hotspots als Safe room.

    Wird denn das Kühlhaus noch gekühlt und als Schlachtbetrieb genutzt? :D

  • Es wäre dann praktisch so wie im Freien von der Infektionsgefahr

    Nö, wenn Du keinen Luftaustausch hast dann nicht. Ich kenne die lokalen Begebenheiten nicht, daher vermag ich das nicht zu beurteilen

    Drosten spricht bei hohen Räumen aber von praktisch draussen bezüglich Infektionsgefahr

  • Einer der Gründe, warum die Spielwiesn in München für die Veranstalter nicht machbar war, waren, wenn ich mich recht entsinne, die exorbitanten Stromkosten um einen entsprenchenden Luftaustausch zu gewährleisten

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Seid ihr noch im Berlin-Con Thema?

    Wurde das alles nicht fünfunddrölfzig mal in anderen Threads geschrieben?

    Ich glaube, der Koboldkönig hat sich sein Stimmungsbild abgeholt - zwar nicht wie erwartet, aber nu weiß er Bescheid...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Das Kühlhaus hat halt einen mittleren durchgehenden Kern und die Ebenen sind zu diesem Kern nur durch brusthohe Geländer getrennt. Wenn also Luft, die im 1. OG, 2. OG, 3. OG ausgeatmet wird, nach oben steigt, atmet man diese Luft ggf. in den oberen Stockwerken wieder ein. Ich weiß nicht, was dort für eine Lüftungsanlage verbaut ist - aber bei der letzten Con in diesem Gebäude war die Luft nur im DG durch die Fenster angenehm. EG und DG sind m.E. komplett mit einer Decke versehen und haben nur in den kleinen Treppenaugen die Verbindung zu den anderen Ebenen. soooooo hoch sind diese beiden Ebenen dann aber auch wieder nicht.


    Aber ich kenne die Technik dort nicht. Vielleicht sind da ja auch (inzwischen) richtig gute Lüftungsanlagen drinnen.

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Nö, wenn Du keinen Luftaustausch hast dann nicht. Ich kenne die lokalen Begebenheiten nicht, daher vermag ich das nicht zu beurteilen

    Drosten spricht bei hohen Räumen aber von praktisch draussen bezüglich Infektionsgefahr

    Als Info an alle anderen:


    Ja, Drosten spricht von der Infektionsgefahr, sagt aber nicht das, was Atlantto hier fabuliert, sondern:

    "Das kann keiner beurteilen, das müssen wir sehen. Sicherlich ist es sinnvoll, die Gruppengröße für geschlossene Räume zu begrenzen, denn das reduziert die Wahrscheinlichkeit von Superspreading-Ereignissen, bei denen ein Einzelner viele andere ansteckt."


    Später sagt er dann nur:

    "Da stellen sich Fragen: Wie groß darf so eine Gruppe sein? Und was ist mit der Aufenthaltsdauer oder der Höhe des Raums? Ich war vor Kurzem auf einer Veranstaltung in einer Fabrikhalle. Die war so hoch, das war praktisch draußen."


    Er sagt also nicht, dass große Hallen ungefährlich seien, wie Atlantto hier behauptet, sondern die Frage nach der festzulegenden Gruppengröße erschweren.

  • Seid ihr noch im Berlin-Con Thema?

    Wurde das alles nicht fünfunddrölfzig mal in anderen Threads geschrieben?

    Zuletzt ging es um das konkrete Gebäude, in dem die Veranstaltung stattfinden soll, um den aktuellen Stand, was Corona angeht, u.a. in Berlin und die Verantwortlichkeit der Veranstalter. Ich glaube nicht, dass das nun schon so oft durchdiskutiert wurde.

    Vermeidbares Risiko ist keine Absolutheit.

    Es war von "jedem vermeidbaren Risiko" die Rede. "Jedes" ist ein absoluter Begriff, so wie "kein", "alle", "immer" oder - naja, du verstehst schon... ;)

    Es gibt keine guten oder schlechten Spiele. Nur Spiele, die mir liegen und welche, die nicht meine Tasse Tee sind.

  • Frankfurt Main (47er Inzidenz) gibt grade die neuen Maßnahmen bekannt: NMS auf der Zeil auch im freien Pflicht. Private Feiern auf 10 Personen beschränkt. Buchmesse wird eventuell verschoben (hier wünsche ich mir eine Verschiebung!). Es geht mit den Zahlen und dem schnellen Anstieg einfach nicht anders -.-"

  • In der Absolutheit meines Erachtens mittlerweile Unfug. Weil das Virus bereits breit in der Bevölkerung "angekommen" ist. Jetzt noch "jedes vermeidbare Risiko zu eliminieren" ist ein Absolutheitsansatz, der kompletten Stillstand bedeuten würde und schlicht nicht mehr angemessen ist.
    Zehn Minuten, die sich m.E. lohnen, sind diese aus dem gestrigen tagesschau-extra (leider nicht direkt über ARD oder tagesschau online verfügbar, daher hier per youtube-link):

    Die Aussagen von Streeck habe ich auch in einem Interview schon gelesen. Kurzzusammenfassung:

    • Corona ist gefährlicher als eine "normale" Grippe, aber auch keine Apokalypse.
    • Dies basiert auf Erkenntnissen aus Manaus (Brasilien, 1,8 Mio Einwohner). Diese Stadt ist mit einer Antikörperstudie recht gut erforscht. 44% sollen dort Antikörper haben und damit gut 60% mit Corona infiziert gewesen sein. Sterblichkeitsrate 0,28%
    • Virus wird uns dauerhaft begleiten, denn die Verfügbarkeit und Wirksamkeit eines Impfstoffs sieht Streeck als zweifelhaft an.
    • Durch Abstand und das Tragen von Masken im Innenbereich konnte die Virenlast stark reduziert und damit schwerere Verläufe verhindert werden
    • Indikation für Maßnahmen sollten nicht die Infektionszahlen, sondern die Krankenhausbelegung sein. Er rechnet im Winter mit bis zu 20.000 Neuinfektionen pro Tag in D.

    Das hört sich für mich (mittlerweile) nach einem recht realistischen Szenario und einer abgewogenen Risikoeinschätzung an. Ich war anfangs eher nicht d´accord mit seinen Einschätzungen, das muss ich aber jetzt relativieren. Damit sind imo auch im nächsten Jahr größere Veranstaltungen wieder möglich. Zumal es auch immer mehr Erfahrung bei der Behandlung von Covid19 gibt und die ersten Medikamente zumindest schwerere Verläufe abmildern.

    ABER: Ich finde eine Öffnung in die Zeit der regulären Grippewelle hinein trotzdem mehr als kritisch. Ein Warten bis zum Frühling verschafft der Wissenschaft im Endeffekt ein weiteres Jahr zur Forschung (im Sommer waren die Zahlen ja auch unkritisch). Egal ob dann Impfstoff, Medikament, weitere Therapiemöglichkeiten oder einfach nur mehr Erfahrung im Umgang mit dem Virus herauskommen, ist mit diesen Erkenntnissen und der Erfahrung eines vollen Jahres auch eine gezielte und nachhaltige Lockerung möglich.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

    Einmal editiert, zuletzt von Sepiroth ()

  • "Jedes" ist ein absoluter Begriff, so wie "kein", "alle", "immer" oder - naja, du verstehst schon...

    jedes ist aber nicht mehr absolut, wenn es sich auf ein vermeidbar bezieht, zumindest ist das mein Verständnis von Sprache

    Das ist korrekt. Man sollte jede Möglichkeit nutzen, wann immer sinnvoll, um alle wahrscheinlichen Kontexte beanstandeter Begriffe einzubeziehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Zum Vergleich. Für NRW, bei Inzidenz über 40 (wie z.B. seit ein paar Tagen wieder hier in Aachen) :


    Besondere Kontrollmaßnahmen bei öffentlichen Veranstaltungen

    • Durch geeignete Maßnahmen (z.B. Ordner) ist sicherzustellen, dass das Hygienekonzept sehr genau beachtet wird.
    • Abstände sind auf 2 Meter zu erhöhen.
    • Die Abstände (auch vor Sanitäranlagen, Einlass etc.) sind zu kontrollieren.
    • Es dürfen ausschließlich Haushaltsgemeinschaften nebeneinander sitzen und dazwischen ist der erhöhte Abstand von 2 Metern einzuhalten.
    • Sitzplandokumentationen mit Namen sind zu erstellen.
    • Es ist sicherzustellen, dass die Personendaten korrekt sind (und niemand offensichtlich falsche, persönliche Daten angibt oder unleserlich unterschreibt).
    • Eine Maskenpflicht ist auch am Platz vorzusehen.
    • Es muss sichergestellt werden, dass die Gäste bei musikalischen Beiträgen nicht mitsingen.


    Wenn man nur mit Personen der gleichen Haushaltsgemeinschaft zusammenspielen könnte, wäre das de facto der direkte KO für eine Brettspielveranstaltung.


    EDIT: Diese Regelung gilt anscheinend nur für Aachen und nicht NRW-weit. Bei Inzidenz über 35 sind Maßnahmen erforderlich, die von Land dann abgesegnet werden müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von MetalPirate ()

  • Namen werden ja wohl am Spieltisch notiert und Nachverfolgbarkeit ist damit ja gegeben. Das Kühlhaus hat hohe Räume , was ja eher günstig ist. Durchlüftung wird stattfinden etc

    Dann ist es aber bereits passiert. Und ob und wie schnell im Dezember überhaupt noch nachverfolgt werden kann, ist vermutlich auch noch nicht absehbar.

    Dass die Impfbereitschaft nicht sehr hoch ist und immer niedriger wird geht aus Umfragen hervor

    Quelle?

    Aber ich kenne die Technik dort nicht. Vielleicht sind da ja auch (inzwischen) richtig gute Lüftungsanlagen drinnen

    Also zumindest meine Erfahrungen bei der BerlinCon im Sommer 2018 lassen mich da nicht besonders hoffen.

  • Drosten sagt eindeutig ,dass höhere Räume ungefährlicher sind (was ja logisch ist) und dass hohe Fabrikhallen praktisch wie draußen sind. Und dem schließe ich mich an. schließlich ist dort viel mehr Luftvolumen zur Verteilung und Verdünnung. Natürlich spielt die Durchlüftung und Luftaustausch auch noch eine Rolle. Eine absolute Risikolosigkeit gibt es nirgends . Und das habe ich auch nicht geschrieben. Also hör endlich auf mir verzerrtes und falsches in den Mund zu legen.


    "dass große Hallen ungefährlich seien, wie Atlantto hier behauptet" ist daher eine Lüge deinerseits -weil ich das in dieser Absolutheit nirgends behauptet habe.!!!!!


    denn wie gesagt ein Null-Prozent-Riskio gibts nirgends. Es geht immer nur um Risikoabschätzung. Darum ist auch die Ausssage , dass JEDES vermeidbare Risiko vermieden werden muss ein Absolutheitsanspruch, den keine Gesellschaft gerecht werden kann. Es geht immer um eine Abwägung von Nutzen Und Risiko.


    (zum Beispiel verwundert es mich zunehmend immer mehr, dass es keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen gibt. Das Risiko auf Tote und Verletzte könnte vermindert werden ohne all zu große Einbußen beim Nutzen für die Gesellschaft. Trotzdem gibt es freie Fahrt für freie Bürger (unter anderem vertreten von Corona-Papst Markus Söder und seiner Partei) - aber das nur nebenbei, weil es zeigt wieviel Doppelmoral und Scheinheiligkeit bezüglich Corona herrscht)

  • Kühlhäuser und Hallen von Schlachtbetrieben waren zuletzt eher Hotspots als Safe room.

    Wird denn das Kühlhaus noch gekühlt und als Schlachtbetrieb genutzt? :D

    Bei Tönnies ja. Und auch bei anderen Schlachtbetrieben. Kühle und Hallengröße allein sind kein Schutz. Es hängt von der Anzahl von Menschen ab, ob Masken und Abstand eingehalten werden und ob gemeinsame WCs und Kantinen etc. genutzt werden. Selbige Fragen stellen sich bei einer Messe.

    Warum lachst Du???

  • Wird denn das Kühlhaus noch gekühlt und als Schlachtbetrieb genutzt? :D

    Bei Tönnies ja. Und auch bei anderen Schlachtbetrieben. Kühle und Hallengröße allein sind kein Schutz. Es hängt von der Anzahl von Menschen ab, ob Masken und Abstand eingehalten werden und ob gemeinsame WCs und Kantinen etc. genutzt werden. Selbige Fragen stellen sich bei einer Messe.

    Warum lachst Du???

    Weil die BrettspielCon wohl kaum bei nahe 0 Grad abgehalten werden soll und die Besucher nicht zwingend unter unwürdigen Bedingungen hausen und arbeiten müssen. Nehme ich an. Weiß ich natürlich nicht. Gemeinsame WCs und Kantinen gibt es in eigentlich ALLEN Betrieben, Firmen, whatever, das hat nun mit Kühlhäusern nun wirklich nichts mehr zu tun.

    Es gibt keine guten oder schlechten Spiele. Nur Spiele, die mir liegen und welche, die nicht meine Tasse Tee sind.

  • Wird denn das Kühlhaus noch gekühlt und als Schlachtbetrieb genutzt? :D

    Bei Tönnies ja. Und auch bei anderen Schlachtbetrieben. Kühle und Hallengröße allein sind kein Schutz. Es hängt von der Anzahl von Menschen ab, ob Masken und Abstand eingehalten werden und ob gemeinsame WCs und Kantinen etc. genutzt werden. Selbige Fragen stellen sich bei einer Messe.

    Warum lachst Du???

    Weil "Das Kühlhaus" eine Eventlocation in Berlin ist, die nicht als Kühlhaus oder Schlachtbetrieb genutzt wird, und er dir freundlich mitteilen will, dass dein Argument seiner Ansicht nach deswegen nicht zählt und er dich deswegen auslachen darf. :)


  • (zum Beispiel verwundert es mich zunehmend immer mehr, dass es keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen gibt. Das Risiko auf Tote und Verletzte könnte vermindert werden ohne all zu große Einbußen beim Nutzen für die Gesellschaft. Trotzdem gibt es freie Fahrt für freie Bürger (unter anderem vertreten von Corona-Papst Markus Söder und seiner Partei) - aber das nur nebenbei, weil es zeigt wieviel Doppelmoral und Scheinheiligkeit bezüglich Corona herrscht)

    Na schau Mal einer Guck, wir sind zum ersten Mal einer Meinung. Das ist klimapolitisch Wahnsinn, das bringt Menschen um, jeder Verkehrswissenschaftler spricht sich für ein hartes Tempolimit aus, alle EU-Staaten haben eins - und das liegt an fest etablierten Lobbystrukturen ebenso wie an der Unvernunft der meisten autofahrenden Bürger. Da bin ich aber froh, dass beides in der Coronakrise bisher in den politischen Entscheidungen nur eine begrenzte Rolle gespielt hat.

  • "dass große Hallen ungefährlich seien, wie Atlantto hier behauptet" ist daher eine Lüge deinerseits -weil ich das in dieser Absolutheit nirgends behauptet habe.!!!!!

    Es ist so schön, wie du deine eigene Leseinkompetenz UND deine manipulative, verzerrende Zitatweise hier zur Schau stellst. :D

    Ich zitiere mal meine vollständige Aussage, mit dem, was du ausgelassen hast, für alle anderen:

    Ja, Drosten spricht von der Infektionsgefahr, sagt aber nicht das, was Atlantto hier fabuliert, sondern:

    [...]

    Er sagt also nicht, dass große Hallen ungefährlich seien, wie Atlantto hier behauptet, sondern die Frage nach der festzulegenden Gruppengröße erschweren.

    Und dann kommt von dir das hier:

    Drosten sagt eindeutig ,dass höhere Räume ungefährlicher sind


    Du bestätigst doch selbst, dass "Atlantto behauptet", dass "Drosten sagt, größere Hallen seien ungefährlich", indem du deine Behauptung sogar noch explizit machst.

    Also ist das hier:

    "dass große Hallen ungefährlich seien, wie Atlantto hier behauptet" ist daher eine Lüge deinerseits -weil ich das in dieser Absolutheit nirgends behauptet habe.!!!!!

    verzerrt und manipulativ - oder in deiner Wortwahl "gelogen". Egal, wie viele Ausrufezeichen du da dranklatscht. :D

    Du zeigst hier sehr schön auf, warum Sachdebatten mit dir sinnlos sind, und warum du sie meidest wie die Pest und immer nur darüber diskutieren willst, warum deine Argumente besser seien als die der anderen. Und wenn du hier nicht so ein Bilderbuchbeispiel für deine Technik hingelegt hättest, hätte ich mich gar nicht drauf eingelassen, aber das war zu schön. :)

  • Da ich viel mit Kulturszene und Filmbranche zu tun habe, sehe ich, wie immer mehr Freunde oder Bekannte nicht mehr weiter wissen. Da geht es nicht um einen „Wirtschaftszweig“, oder darum, dass „mal wieder nur ans Geld gedacht wird.“ Die können ihre Mieten nicht mehr zahlen, aus. Die suchen sich verzweifelt einen Job in einer anderen Branche.


    Fragen dazu jenseits der hypothetischen Corona-Diskussion wären also:
    Denken wir uns hier als „gesellschaftlich solidarisch“, indem wir eine Brettspiel Con als „absolut vermeidbar und schwachsinnig“ erachten? Oder ist es egoistisch, wenn wir da nicht hinwollen, wegen der Infektionsgefahr? Wie „solidarisch“ oder „egoistisch“ handeln wir als BrettspielerInnen gegenüber Kleinverlagen, die bisher die Hälfte ihrer Auflagen (oder mehr) in Essen und ein, zwei anderen Veranstaltungen verkauft haben und jetzt womöglich nicht weitermachen können?

    Oder ist es uns egal, wenn eben ein paar Spiele weniger (gibt eh zu viele Neuerscheinungen!) auf den Markt kommen und eben ein paar Verlage eingehen? Da kann ja EINE Con auch nichts gegen ausrichten... Wenn wir das zu Ende denken: Wie stark leidet die Vielfalt an Spielen und Themen, an Nischenprodukten unter der Pandemie, bzw. eben den Maßnahmen?

    Was ist unter diesen Gesichtspunkten sinnvoll, vertretbar, angemessen? Welche Kollateralschäden nehmen wir hin, wenn momentan kaum jemand mit Covid-19 im Krankenhaus liegt?


    Wir befinden uns in einer Übergangszeit. März/April gab es klare Kante und niemand war „dagegen“, es sollte ja Sofortpakete, Rettungsmaßnahmen und was weiß ich geben. Gab es für die Mega-Konzerne dann auch. Bei kleinen Unternehmen, Freiberuflern, Solo-Selbstständigen ist da oft nichts bis wenig angekommen. Wir sind auch noch nicht komplett „raus“ aus der Pandemie. Werden wir aber auch nie sein. Es sind eine ganze Reihe Coronaviren unterwegs. Es wird bleiben. Also: Wie lange noch tun wir wie massiv etwas gegen dieses Virus und was nehmen wir dafür in Kauf?


    Diese Diskussionen/Gedanken gibt es in zig anderen Branchen mit kleineren Unternehmen/Dienstleistern. Ich gehe momentan öfter in Lieblingscafés oder habe im April/Mai gezielter in „meinen“ Einzelhandels-Geschäften eingekauft - „egoistisch“ oder „solidarisch“ oder beides. Ich wollte dazu beitragen, dass diese Läden überleben. Ich gehe noch mehr ins Kino - in die, die ich mag. In Stuttgart hat der Ufa-Palast schon dichtgemacht, andere bleiben leer und leer... natürlich haben subventionierte Theater und Museen weniger Probleme (ein Abend, der in der Oper nicht gespielt wird, ist billiger als, wenn gespielt wird) - aber die „freien“, die sich ohnehin selbst ausbeuten? Die „Kreativschaffenden“?


    Je nachdem, wo wir uns gerade zuordnen und wie privilegiert wir sind, geben wir unterschiedliche Antworten. Deswegen, denke ich, ist das Thema so emotional aufgeladen. Weil wir uns zerrissen fühlen und gerne eine einfache Antwort hätten (am besten auch noch gültig für alle!) , die es nicht gibt.


    So, wie die Regelungen politisch gerade gehandhabt werden, könnte man auch sagen: Wenn die Veranstaltung zugelassen wird, ist sie auch Corona-technisch okay. Wer hingehen mag, geht hin und achtet mit darauf, dass die Regeln auch eingehalten werden. Wem es zu riskant ist, der bleibt weg. So einfach und so unaufgeregt.


    Aber es wäre doch schon wünschenswert, wenn die Berlin Con nicht Leuten kündigen müsste, wenn sie finanziell vielleicht noch stärker leiden würde und es dann vielleicht gar keine mehr gibt, sondern eben doch wieder nur Essen, wo der Großveranstalter anders umbauen und "digitalisieren" und tolle Dinge stemmen kann.

    Es gibt keine guten oder schlechten Spiele. Nur Spiele, die mir liegen und welche, die nicht meine Tasse Tee sind.

  • Man wird im Winter damit rechnen können, dass die Grenzwerte in den großen Städten durchgehend übertroffen werden. Zumal die Grenzwerte sich nur an Neuinfektionen orientieren (und nicht an schweren Verläufen) und nie dem gesteigerten Testvolumen angepasst wurden (wie ein Epidemologe der Charite heute beklagt und kritisiert hat)

    von daher seh ich im Winter Dauerrot für die Corona-Ampel und Daueralarmismus und deswegen sind die Aussichten für die Berlin Con eh ziemlich düster.

  • Ich kenne die Location, habe fußläufig entfernt gewohnt. Angeführt wurde der Vergleich mit Hallen:

    Das Kühlhaus in Berlin ist eine Halle. Der Vergleich mit Kühlhäusern als Schlachtbetriebe durchaus angemessen. Es zeigt sich, dass Hallen voller Menschen eher problematisch sind. Im Post weiter wurde Drosten korrekt erläutert. Aus den Erfahrungen mit echten Kühlhäusern würde ich ableiten, dass die Nutzung des Berliner Kühlhauses nur unter strengen Gesichtspunkten für Events akzeptabel ist. Daher der Hinweis auf echte Kühlhäuser. Der Hinweis auf die Temperatur war etwas satirisch. Meine Güte, natürlich wird das Eventhaus nicht abgekühlt. Es würde auch nichts bringen, wie Tönnies zeigt.


    Mich würde von @Atlantto interessieren, wie sein Lachen zu verstehen ist.

  • Die können ihre Mieten nicht mehr zahlen, aus.

    Ich weiß es ist zynisch und ich hab es selbst erlebt wie zynisch das sich anfühlt, aber in dem Fall greifen die aktuellen Hartz4 Regeln mit angepassten Grenzen für Miete und Privatvermögen oder - wie bei allen Selbstständigen - die Altersvorsorge sofern man da ran kommt. Es ist bitter, aber es trifft eben jeden in der Wirtschaft. Ich würde mir auch vom Staat andere Hilfen, besonders für uns kleine wünschen :(.

    Die suchen sich verzweifelt einen Job in einer anderen Branche.

    Das ist doch aber gar nicht verkehrt. Plan B. Solange man diesen findet, empfinde ich das durchaus als zumutbar, ich hab selbst die Bewerbungsunterlagen im Schrank liegen, sollte es zu einem zweiten Lockdown kommen.

    Was ist unter diesen Gesichtspunkten sinnvoll, vertretbar, angemessen? Welche Kollateralschäden nehmen wir hin, wenn momentan kaum jemand mit Covid-19 im Krankenhaus liegt?

    Deine Fragen sind für mich leicht zu beantworten, auch wenn sie weh tun: Alles was das Risiko neuer Infektionsketten erhöht oder möglich macht, fällt unter Kollateralschaden zum solidarischen Schutz aller Menschen, denen das Corona-Virus gefährlich werden könnte. Und dazu zählt jeder Mensch. Jeder kann das Pech haben, beim W100 die 1 zu würfeln...

    Also: Wie lange noch tun wir wie massiv etwas gegen dieses Virus und was nehmen wir dafür in Kauf?

    So lange, bis die Zahlen es zu lassen und dabei kann und darf man nicht nur auf Deutschland schauen. Wenn es Impfungen und Medikamente gibt, ist Covid-19 wohl genauso beherrschbar wie die normale Grippe. Als Laie wäre das für mich der Punkt zu sagen: Go for it.

    Jede Krise schüttert die Wirtschaft durch. Es überleben die, die Glück hatten, genug Rücklagen haben oder eben Innovativ genug sind, sich zu verändern. Ich habs vorher schon geschrieben: Ich nehme mich da nicht aus. Mein Business ist nicht auf Onlinetherapie ausgelegt, ich halte es größtenteils auch für unmöglich. Ich beschwere mich aber auch nicht, wenn das dazu führt, dass ich wirtschaftlich gesehen aussortiert werde.

    Jetzt ist das in der Kulturszene was völlig anderes und ich bin komplett bei dir, dass diese mehr Unterstützung benötigen. Da muss Druck auf die Politik gemacht werden. Es kann aber nicht sein, dass der Weg dann die Gefährdung der Gesellschaft ist. Das ist nämlich alles andere als solidarisch. "Bevor ich untergehe, riskiere ich das alle unter gehen!" - diese Verhaltensweise kennen wir nur zu gut von semi-Kooperativen Spielen wie Winter der Toten...

    Insolvenzen und Arbeitslosigkeit sind schlimm. Aber im ernst: Wir haben mit eines der besten sozialen Sicherungssysteme, auch wenn ich Hartz 4 verteufel. Als Arbeitnehmer kommt man ja nicht direkt in Hartz 4 und als Selbstständiger lebt man doch sowieso mit dem Risiko - zumindest hab ich das so gelernt und angenommen, bevor ich gestartet bin.

  • Je nachdem, wo wir uns gerade zuordnen und wie privilegiert wir sind, geben wir unterschiedliche Antworten.

    Sorry, dass ich deinen Beitrag so zerpflücke, aber dem stimme ich nicht zu. Es gibt richtig und es gibt falsch. Die eigene finanzielle Situation macht eine falsche Entscheidung nicht richitg. Und so hart das auch klingt, in dieser Situation haben eben viele Personen einfach Pech*. Da ist es aber auch keine Lösung alle Risiken zu ignorieren und entgegen des gesunden Menschenverstandes seinen Stiefel durchzuziehen.


    * Disclaimer: Ich habe im Juni selbst meine Stelle als Abteilungsleiter verloren, weil mein damaliger AG in diese Situation gerutscht ist. Meine Frau ist höchstschwanger (40. Woche). D.h. auch ihr Gehalt fällt damit weg. Ich kann mir also ganz gut vorstellen, wie es sich anfühlt, durch die aktuelle Lage kein Geld mehr zu verdienen. Und trotzdem unterschreibe ich ohne zu Überlegen zögern jede Regelung und Entscheidung, die für Abstand und Sicherheit sind. Denn es ist einfach falsch. Wir sind zum Glück nicht in der Situation über ein Dach über dem Kopf nachdenken zu müssen, aber ein heftiger Einschnitt ist es dennoch.


    Wenn man möchte, dass dieser Mist schnellstmöglich endet, dann muss man eben so lange alles auf 0 runterfahren, bis der Spuk vorbei ist. Jetzt eine Veranstaltung durchzuführen, weil man daran hängt, verschlimmert nicht nur die generelle Lage, sie zögert sie auch bis ins ungewisse hinaus.

  • @ Huutini: Mit deinem Post hast Du einmal mehr nur bewiesen, dass Du den Unterschied zwischen "ungefährlich" und "ungefährlicher" geistig anscheinend nicht erfassen kannst. Damit erübrigt sich jede weitere Diskussion dazu.


    @ Sir Pech: ich habe einen Lachsmiley verwendet, weil hier einige (auch gestern schon) das Kühlhaus eine schlechte Location genannt haben, weil ja Tönnies und die schlachtbetriebe gezeigt hätten, dass ein Kühlhaus eine besonders riskante Location sei. Die einzige Gemeinsamkeit ist aber die Höhe der Halle, was ja positiv ist. Und der Risikofaktor des LuftKühlkreislaufs eben gerade nicht mehr gegeben ist, weil es ja jetzt eine Eventlocation ist und eben nicht mehr als Kühlanlage genutzt wird.

  • Entschuldigung, wenn ich mir einen Satz herausgreife, aber diese Art von Argumentation regt mich in letzter Zeit echt auf...

    Was ist unter diesen Gesichtspunkten sinnvoll, vertretbar, angemessen? Welche Kollateralschäden nehmen wir hin, wenn momentan kaum jemand mit Covid-19 im Krankenhaus liegt?

    Du hast aber schon mitgekriegt, dass in Frankreich in einigen Regionen die Krankenhäuser wieder bis zur Belastungsgrenze mit Covid-Patienten voll sind, oder? Ich möchte da nicht hinkommen, um dann zu sagen: "Ups, da hätten wir vorher vielleicht doch etwas vorsichtiger sein sollen..."

    Frankreich hat wieder 70+ Tote täglich im 7-Tages-Mittel. Klar: Das ist deutlich weniger als im April, aber so zu tun, als sei Covid auf einmal ungefährlich geworden, ist einfach falsch. Zumal ja auch viele, die nicht daran sterben, noch unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden, wo es alles andere als klar ist, ob diejenigen sich jemals wieder 100% vollständig erholen werden.


    Um es klar zu sagen: man kann und soll nicht alles für immer verbieten. Aber bei der Rückkehr zur Normalität sind nun mal Abwägungen nötig. Welches Risiko hat irgendwas und wie essentiell ist es für die Gesellschaft als Ganzes? Beispiele: Offenhalten von Schulen und Kitas: nicht ohne Risiko, aber WICHTIG. Veranstaltungen an der frischen Luft mit passenden Hygienekonzepten: oft nicht wirklich wichtig, aber dennoch VERTRETBAR. Brettspiel-Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit Anfassen von Spielmaterial, wechselnden Mitspielern, langer Dauer, ggf. weiter Anreise: weder das eine noch das andere. Solche Veranstaltungen haben sich ganz weit hinten anzustellen; tausend andere Sachen kann man eher wieder öffnen. Das ist natürlich nicht das, was man als Brettspieler am liebsten hören möchte. Aber so ehrlich zu sich selbst sollte man als Spieler schon sein können.

  • Im Grunde sind wir uns, wie ich es verstanden habe, alle einig: Corona als infektiöse Krankheit macht viele unserer liebgewonnenen Freizeitaktivitäten unmöglich oder schränkt die soweit ein, dass arg wenig Freizeitwert davon übrig bleibt.


    Wie man Corona überwinden kann und wie man die Folgen einer Infektion abmildern kann, überlasse ich den Fachleuten. Da muss ich schlicht vertrauen, denn ich persönlich bin weder Mediziner noch Epidemiologe. Da nehme ich auch hin, dass sich Expertenmeinungen ändern, weil nur so funktioniert Wissenschaft.


    Ich selbst tendiere eher zur Vorsicht und verzichte seit März (Bad Holzhausen war der Wendepunkt -schluck-) auf Veranstaltungen, weil ich schlicht Angst vor einem drastischen Verlauf und Spätfolgen einer Infektion habe. Klar möchte ich als bekennender Party-Kreativ-Spieler gerne mal wieder ein Codenames spielen und gemeinsam eng gebückt über die Kartenauslage brüten und sich gegenseitig ins Gesicht lachen. Geht aber nicht. Ich kann schlicht nicht sicher sein, ob ich mich aufm Weg zu so einem Spieletreff angesteckt habe und dann selbst zum Superspreader werde oder durch Andere angesteckt werde. Also minimiere ich nach einem selbstauferlegten monatelangen Spiele-Lockdown seit Spätsommer meine Kontakte auf zwei 2er-Treffs mit Zeitabstand.


    Jetzt kommt die BerlinCon an und posaunt (ja, genauso kam es bei mir an!) in die Community hinaus, dass sie ihr Event im Dezember durchziehen wollen. Mit Hygienekonzept und so. Mit 1000 Leuten an drei Tagen, die aus ganz Deutschland anreisen und sich dort am Spieltisch treffen. Weil es die Community so will. Weil es ja langsam auch mal reicht und so.


    Ernsthaft? Ihr als BerlinCon nehmt Euch heraus, etwas in einem weitaus grösseren Maßstand durchziehen zu wollen, auf das ich persönlich seit März im Kleinen verzichte? Darauf verzichte, um mich und auch mein Umfeld zu schützen. Um nicht selbst zum Gefährder und Spreader einer Infektion zu werden, bei der man aktuell nur hoffen kann, dass man die gut übersteht, aber ebenso auch daran sterben kann, wenn man Pech hat? Ihr nehmt also in der aktuellen Lage, von der man leider ausgehen muss, dass die sich tendenziell bis Dezember eher verschlechtern statt verbessern wird, dieses Risiko in Kauf und animiert durch Eure Veranstaltung weitere dazu, sich Euch anzuschliessen und ebenfalls das Risiko in Kauf zu nehmen?


    Das kann ich weder verstehen noch gutheissen. Das ist arg egoistisch und fern jeglicher Rücksichtnahme. Allerdings schwingt da unterschwellig auch ein wenig Neid mit, weil ja, ich würde auch gerne wieder wie früher spielen wollen. Dann kommt aber die Vernunft zum Vorschein, die ich mir bei den BerlinCon Veranstalter ebenso wünsche.


    Bleibt die Frage, wie wir alle (nur begrenzt betrachtet auf unser Hobby, während es weitaus grössere Probleme gibt) so mit Corona umgehen, dass wir damit auf mittelfristiger Sicht (hallo 2021!) nicht selbst zum Problemverursacher für Andere werden und das Problem nicht noch vergrössern? Eine BerlinCon hilft meiner Meinung nach dabei nicht. Sie kann sogar schaden. Ist es das Risiko wert?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Damit es nicht heisst, dass ich hier "den Schwanz einziehe", äußere ich mich nach einer Nacht schlafen nochmal zu dem Thema.

    Ich habe auf alle PMs offen und ehrlich geantwortet, aber der Ton hier ist leider bei einigen Posts weit fern von "höflich" und "respektvoll" und ich denke, dass ich mir das nicht antun muss. Mag sich jetzt angesprochen fühlen wer mag, aber da habe ich einen anderes Bild von respektvoller Diskussionskultur.


    Trotzdem ist es mir wichtig, mich dazu nochmal zu äußern, da viele von euch auch sehr sinnvolle Punkte gebracht haben.
    Ja, man ist ein Stück betriebsblind.

    Ja, man ist vor allem auch sehr emotional, weil es um Existenzen und Herzblut geht.
    Ja, man ist durch die Situation auch ein Stück weit verzweifelt.
    Und ja, wir sind alle Menschen, die nicht perfekt und vielleicht auch in manchen Situationen überfordert sind.


    Tatsache ist, dass wir eine Lösung gesucht haben und uns alle wieder ein Stück Normalität wünschen.
    Zielt man dadurch vielleicht auch ein ganzes Stück am Ziel vorbei?
    Mit Sicherheit!


    Wir haben innerhalb der letzten Stunden viel Feedback bekommen. Hier, über YouTube, PMs, Facebook, etc.

    Viel aufmunternde Worte, viele gute Wünsche, aber vor allem auch sehr sehr viel Hinweise, dass das Wagnis und Risiko zu groß ist.


    Die Reaktionen haben wir in der Form unterschätzt. Jetzt darf man uns gerne unterstellen, dass wir doch damit hätte rechnen können, aber wie viele von euch waren schon mal in der Lage und Situationen, dass ein Herzensprojekt, eine Firma und Existenzen von eurer Entscheidung abhängen?
    Kein tolles Gefühl, dass ich keinem empfehlen kann!

    Trotzdem macht es uns Mut, dass viele uns Support zugesagt haben, wenn wir eine "Rettet die Berlin Con" Aktion starten würden, was uns wirklich rührt.


    Ich kann jetzt aktuell nichts konkretes sagen, aber ich kann euch versprechen, dass wir die Reaktion alle gehört und gelesen habe und die Sache nun von Grund auf neu bewerten.
    Weder möchten wir das Risiko eingehen, dass jemand durch uns krank wird, noch möchten wir, dass der Eindruck entsteht, dass uns das Wohl der Gäste, der Aussteller oder des Teams nicht wichtig sei.
    Ich habe es ja bereits gesagt, dass dies eine sehr emotionale Sache ist und wenn der Eindruck aufkam, möchte ich mich im Namen des gesamten Berlin Con Teams dafür entschuldigen!

  • Wir sind auch noch nicht komplett „raus“ aus der Pandemie. Werden wir aber auch nie sein. Es sind eine ganze Reihe Coronaviren unterwegs. Es wird bleiben. Also: Wie lange noch tun wir wie massiv etwas gegen dieses Virus und was nehmen wir dafür in Kauf?

    Das ist so nicht korrekt. Die Pandemie an sich wird überwunden werden, etwas gegen das Virus wird dann auch weiterhin getan werden müssen. Zum Beispiel jährliche Impfkampagnen. Um aber mit möglichst wenig Opfern zu diesem Satus Quo zu kommen, ist es eben notwendig entsprechende Einschränkungen hinzunehmen

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Zum Beispiel jährliche Impfkampagnen.

    Oha, da sehe ich schon das nächste Thema auf uns zurollen. Es wird auch da genug Deppen geben, die es besser wissen und sich "wehren"...

  • Zum Beispiel jährliche Impfkampagnen.

    Oha, da sehe ich schon das nächste Thema auf uns zurollen. Es wird auch da genug Deppen geben, die es besser wissen und sich "wehren"...

    ...und solange "Diskussionen" mit Floskeln der Stigmatisierung eingeheizt werden, sind es eben keine mehr. Es gibt weder die eine Wahrheit, noch Entscheidungs-Alternativlosigkeit.


  • Koboldkoenig: Ich finde es gut, dass ihr euch die harsche Kritik zu Herzen nehmt. Bei nüchterner Betrachtung gibt es eigentlich für diese Veranstaltung 0 Chance! Wobei ich noch die Frage hätte: Was sagen die Behörden eigentlich dazu?


    So oder so ... Bei allem Verständnis - und glaub mir, das habe ich - kann ich zwar nachvollziehen, wie wichtig euch dieses Kind ist. Und wie existenzsichernd. Aber es ist ein No-go, das DIng auch nur in Betracht zu ziehen. Bei allem Respekt. Das grenzt an Realitätsverweigerung.

    Und wenn ich das hinzufügen darf, auch wenn es schmerzt: Ihr hättet eine kleine Variante im Sommer durchboxen können, ihr hättet andere Produkte abseits einer Con entwickeln können (warum hat eigentlich keiner Masken nähen lassen und von einer fetten Marge profitiert - ich hätte welche gekauft) und - da weiß ich aber nicht, was ihr so gemacht habt - alle Register der Unternehmensrettung unabhängig von der Veranstaltung ziehen können: Sponsoren holen, Verträge aufheben, Leute in Kurzarbeit schicken, Staatshilfen nutzen, Angestellte entlassen, selbst jobben usw. Da gibt es wie bei allen Betroffenen zig Möglichkeiten - bis zur Abwicklung, was ggf. billiger ist, als mit einer Planung finanziell auf die Nase zu fallen und so ggf. noch in persönliche Haftung zu kommen.

    Was ich damit meine: Es gibt andere Möglichkeiten, als ausgerechnet in der aktuellen Corona-Hochburg ausgerechnet im Dezember ausgerechnet mit 1.000 Leuten, die sich munter mischen und gegenseitig rund eine Stunde pro Partie ins Gesicht atmen, kurzfristig eine solche Veranstaltung zu planen.

    Und bitte erspart uns allen die Privatisierung eures unternehmerischen Risikos. Spenden sind für ein Unternehmen unwürdig. Ich hole mir dafür auch gern noch einen Schlag in die Social-Media-Fresse ab und werde das wie bei der Spiel kritisieren. Ihr seid ein Wirtschaftsunternehmen und solltet das selbst hinbekommen oder eben nicht. Aber bettelt bitte nicht die Leute an. Wir haben eins der besten Sozialsysteme der Welt. Hier muss keiner hungern, wenn er ein Projekt unverschuldet gegen die Wand fährt. Wenn schon, bietet Vorkasse für die nächste Con an: "Karten behalten ihre Gültigkeit".

  • Da ich mehrere Corona-Threads hier im Forum auf "ignorieren" geschaltet habe, möchte ich zu diesem Thema inhaltlich nichts weiter beitragen, da sich gezeigt hat, dass viele Antworten hinterfragender Beiträge im Sinne von #154 verunglimpft werden. Brauche ich nicht mehr.


    Was ich aber sagen möchte, ist, dass ich es bewundernswert finde, überhaupt über die Möglichkeit einer Durchführung der Con nachzudenken und so zu demonstrieren, dass man gewillt ist, ein Stück Normalität in diese Welt zurückzubringen. Dies als "Wahnsinn", "NoGo", "Verantwortungslosigkeit" oder "Realitätsverweigerung" abzutun, wird diesem Bemühen nicht gerecht. Diejenigen, die hier entsprechend gepostet haben, werden sicher nicht nach Berlin fahren und sind somit selbst nicht betroffen (oh, bitte jetzt nicht mit dem heimkehrenden Superspreader argumentieren).


    Die Con-Veranstalter haben sich eine Menge Gedanken gemacht und die rechtliche Lage abgeklärt, wie ich vermute. Wenn die Behörden ein "Go" geben, ist alles ok und jede(r) kann selbst entscheiden, ob er/sie geht. Die Con-Veranstalter werden trotz Genehmigung vielleicht am Ende selbst zum Schluss kommen, dass es ihnen zu heiss ist, aber warum muss die Community in teils massiver Form versuchen, darauf Einfluss zu nehmen?


    Ich wünsche Sven und Co alles Gute und ein glückliches Händchen bei der Entscheidung.

  • (oh, bitte jetzt nicht mit dem heimkehrenden Superspreader argumentieren).

    Doch, genau damit muss man argumentieren. In der Stadt Offenbach und dem Landkreis Offenbach wird genau aufgeschlüsselt, welche Infektionen durch Heimkehrer zustande kamen und bei der aktuellen Infektionslage ist es nun Mal egal ob ich nach Frankreich in ein Risikogebiet fahre, oder innerdeutsch. Heimkehr aus Risikogebiet (+ risikoreiche Veranstaltung) ist Heimkehr aus Risikogebiet.

    aber warum muss die Community in teils massiver Form versuchen, darauf Einfluss zu nehmen?

    weil sie gefragt wurde. Die Meinungsbildung durch die Community wurde doch als extrem wichtig hervorgehoben.

    Ich wünsche Sven und Co alles Gute und ein glückliches Händchen bei der Entscheidung.

    Dem kann man sich bedingungslos anschließen und trotzdem gegen eine BerlinCon sein. :)