Verhaften, das Salz in der Suppe.

Ich mache mir keine Gedanken darüber, ob es eine unschlagbare Strategie ist, vor allem auf Kathedralenbau zu spielen. Dieser ist nicht unwichtig, aber auch nicht alleinseeligmachend.


Im Gegensatz zu manch anderem sehe ich dagegen das Verhaften als originellen Bestandteil der Spielmechanik an. Das ist sozusagen die Kehrseite einer Medaille. Man hat zwar 20 Arbeiter, die man im Laufe der Zeit einsetzen kann, aber auch diese groß scheinende Zahl ist endlich. Irgendwann gehen einem die Arbeiter aus, wenn man sie nicht zurückholt. Dieses Zurückholen geschieht durch "Verhaften", für das es einschränkende Regeln gibt, so dass man nicht gleichzeitig seine Arbeiter von überall zurückholen kann.

Das eigentliche Verhaften bezieht sich dann aber auf die Arbeiter der Mitspieler. Auch hier muss man wählen, von wo man sie verhaften und auf das eigene Spielertableau holen will. Den Mitspieler kostet es etwas, wenn er seine Arbeiter von dort zurückholen will; davon hat man zwar nichts, aber für den Mitspieler bedeutet es Aufwand. Man kann aber auch Verhaftete in das Gefängnis bringen, wofür man einen Geldbetrag bekommt als Belohnung. Von dort aus kann der Mitspieler sie dann mit einer kostenlosen Aktion zu sich zurückholen.


Wofür macht man das? Wegen des Geldes? Vielleicht, wichtiger ist aber ein anderer Aspekt:

Die Stärke der meisten Aktionen ist davon abhängig, wie viele Arbeiter man dort eingesetzt hat. Man setzt zwar immer nur einen Arbeiter ein, wenn man dran ist, kann aber in späteren Spielzügen Arbeiter hinzusetzen. Bekommt man z.B. für den ersten Arbeiter, den man einsetzt, einen Rohstoff, bekommt man für den zweiten schon zwei usw.. Es kann bei manchen Aktionen ausgesprochen unangenehm werden, wenn der Mitspieler dort stark wird. Also verhaftet man dort seine Mitarbeiter, und schon ist er wieder schwächer.


Ohne Verhaften wäre das Spiel nur halb so schön.