Beiträge von VoSch im Thema „Spiele verkaufen: Wie?“

    Wie kommt denn ein Verkauf zustande, wenn nicht durch zwei übereinstimmende Willenserklärungen ?

    Die Mafia-Methode, auch gerne genutzt in Diktaturen von Drittem Reich bis Putins Russland: Angebote, die man nicht ablehnen kann...

    ok, ich habe die allgemeine Definition über das Zustandekommen von Verträgen benutzt...

    Es gibt für mich keinen "fairen" Preis bei einen Brettspielverkauf. Es wird keine Notlage oder Unwissenheit ausgenutzt.

    Die Mafia schafft eine Notlage, die fehlt aber nun mal beim Brettspielverkauf, es sei denn die FOMO setzt man mit einer Betonscheibe am Hafenbecke gleich.

    Vertrag=Übereinkunft, entweder weil ich dein Angebot sofort akzeptiere oder du auf mein niedrigeres Gegenangebot eingehst. Ist die runtergehandelte Einigung per se fairer als wenn das Ursprungsangebot sofort angenommen worden wäre ? Was, wenn das Ursprungsangebot schon deutlich unter Marktwert war ? Schön für den Käufer, aber schlecht, daher unfair, für den Verkäufer ? Der Käufer jubelt "welch fairer Deal", während der Verkäufer grummelnd davon zieht. Das ganze können wir noch mit vertauschten Rollen durchspielen.

    Es gibt für mich keinen "fairen" Preis bei einen Brettspielverkauf.

    Das sehe ich anders. Ein Preis ist genau dann fair, wenn er nicht vom Kauf- oder Verkaufswilligen durch einseitige Festlegung gesetzt wird, sondern durch eine Übereinkunft der beiden. Also: Nicht auf Wunschvorstellungen auf beiden Seiten schauen, die sind letztendlich irrelevant, sondern auf tatsächlich erfolgte Verkäufe nach freier Entscheidung auf beiden Seiten. Diese sind per Definition "fair", denn sonst hätte der Banachteiligte ja diesen Handel nicht machen müssen.

    Einen "fairen" Preis bestimmt immer der Markt, insbesondere über sowas wie 1-Euro-Startpreis-Auktionen auf Ebay.

    Wie kommt denn ein Verkauf zustande, wenn nicht durch zwei übereinstimmende Willenserklärungen ???? Ich bin noch nie gezwungen worden ein Spiel zu kaufen, wenn mir der dafür angebote Preis nicht passt.

    Diese hier wiederholt geführten Preisdikussionen drehen sich im Kreis und führen aus meiner Sicht zu nichts. Es gibt für mich keinen "fairen" Preis bei einen Brettspielverkauf. Es wird keine Notlage oder Unwissenheit ausgenutzt. Manche finden einen Preis von 40 % UVP angemessen, andere 70 %. Letztendlich müssen sich 2 Parteien mit ähnlicher Preisvorstellung treffen.


    Ich verkaufe Spiele, die ich entweder schon lange habe und aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr spielen möchte/ kann oder selten vorkommend von relativ neuen Spielen, die von uns nach ein paar Spielen als subjektive Gurke abgestempelt wurden. In sämtlichen Fällen haben diese Spiele für mich keinen spielerischen Wert mehr, sie wurden mindestens ein paar mal gespielt und die Alternative heisst Sperrmüll oder Verkauf. In diesen Fällen taxiere ich den für mich erhofften Verkaufspreis anders als jemand, der ein Spiel von vornherein nur 2-3 mal spielen will um es dann zu verkaufen um dann gleich die nächste Neuheit für 3 Partien zu erwerben. Dieser Verkäufer findet das Spiel immer noch toll, hat es vielleicht noch aufgepimpt, und verkauft es noch unter dem Eindruck seiner selbst getätigten Ausgaben. Wir beide werden wahrscheinlich kaum bei dem Versuch einer gemeinsamen Preisfindung zusammen kommen.


    Und ja, für mich ist ein Brettspiel ein Gebrauchsgut, kein Verbrauchsgut, was denn sonst ? Ein Kult- oder Kunstobjekt ist es doch sicher nicht.

    Unsäglich sind auf yt Listen a la "die besten Spiele aller Zeiten" in denen sich mehrheitlich Spiele der letzten 5 - 10 Jahre befinden. Aber gut, man darf das nicht alles so bierernst nehmen, es ist halt ein lockerer Zeitvertreib.

    Warum machen hier sich so viele vertiefte Gedanken über den Verkauf von Spielen ? Macht man sich denn genauso viele Gedanken bei Haushaltsgegenständen, Kleidung o.ä. ? Das Frühstücksgeschirr findet man mit der Zeit nicht mehr schön, man hat sich vielleicht ein neues flippiges/gediegenes/xy Set gekauft und entsorgt das alte Porzellan. Für die alte Lieblingslederjacke findet man sich zu alt, also ab zur Altkleidersammelstelle. In diesen Fällen kramt man doch auch nicht die alten Rechnungen hervor und errechnet sich einen "fairen, angemessenen" Verkaufspreis, den man erzielen will oder das alte Zeug bleibt daheim. Quält Euch die Tatsache, dass Ihr viel zu viele Schuhe habt, der Beistelltisch eigentlich überflüssig ist oder mistet ihr nicht einfach aus, wenn euch danach ist ?

    Ich hänge wirklich an vielen unserer Spiele, einige haben nostalgischen Wert. Wenn ich aber zu dem Ergebnis gelange, dass ich ein Spiel nicht mehr will, dann ist es nur noch einer der üblichen Gebrauchsgegenstände, die weg können. Sie haben ihren Zweck erfüllt, sei es 2 oder 20 Jahre lang. Der Kaufpreis ist unwiederbringlich ausgegeben. Das tolle an Spielen ist, dass man statt der Entsorgung noch ein wenig Geld dafür bekommt. 10 € sind 10 €, gerne auch mehr, wenn sich ein Abnehmer dafür findet. Ob man der Aufwand des Verkaufs erst ab einem gewissen Verkaufspreis als ohnenswert erachtet, ist eine persönliche Entscheidung. 10 € sind wertungsfrei nicht für jeden gleich viel wert ( und ja, man kann auch verschenken und wegwerfen ist blöd 😉).

    Ein wenig Geduld braucht man beim Verkauf. Wenn man nischige Spiele anbietet, richtet man sich an eine Käufergruppe, die potentiell schon selbst zuviele Spiele besitzt. Nichtneuheiten würde ich unter 50 % des Neupreises anbieten. Ich senke ansonsten sukzessiv die Preise.