Beiträge von f70ppy im Thema „Eurogames: Die eine Schleife zu viel...“

    Ich würde auch keinen direkten Zusammenhang zwischen Komplexität und dem Gefühl von Arbeiten beim Spielen ziehen. Ich habe für mich persönlich aber auch Brass unter "Arbeit" abgespeichert. Spiele in denen ich genau kalkulieren und rechnen muss, die wenig Fehler verzeihen, wenig belohnend sind und man sich auch komplett ins Abseits schießen kann – das ist für mich in der Regel der Inbegriff von "Arbeit" am Spieltisch. Wenn der mit der besseren doppelten Buchführung im Excel-Kopf gewinnt, empfinde ich das als Arbeit. Spiele ohne Glückselemente, Wirtschaftsspiele oder eben auch sehr unverzeihliche Titel fallen deswegen alles andere als in meine Wohlfühlzone. Und wenn diese dann auch noch unnötig komplex und/oder kompliziert sind, ist der Ofen für mich endgültig aus.

    Kann ich alles auch für mich unterschreiben. Nur... ist gerade Brass (Birmingham) da nach meiner Erfahrung kein treffendes Beispiel. Nicht immer gehen die Pläne auf, weil andere dazwischen funken, aber ins Abseits schießen? Hab ich da noch nicht erlebt. Auch ist das planvolle Decken von Angebot und Nachfrage im überschaubaren Rahmen und weit von Excel oder auch nur Taschenrechnerbedarf entfernt. In Sachen Unverzeihlichkeit würde ich spontan eher Barrage / Wasserkraft als Beispiel nennen.

    Ich wollte das gar nicht so sehr auf Brass sondern eher allgemeingültig formulieren. Meine Partie Brass ist nun schon ein ganzes Stück her, deswegen kann ich es leider nicht mehr herleiten, wie zur "Arbeits"-Einschätzung kam. Mir spukt nur noch die permanente Frage "Wo kommt die Kohle her?" durch den Kopf. Bei Wasserkraft stimme ich dir zu, das steht auch auf meiner Liste :)

    Arbeit, was bedeutet das überhaupt? Arbeit im Sinne von stumpf? Im Sinne von anstrengend? [.. ]Für mich hat das zumindest nichts mit Komplexität zu tun. Arbeit sind bei mir eher Spiele, die extrem viel Verwaltungsaufwand besitzen oder brutal nervig aufzubauen sind oder schlechte Anleitungen besitzen.

    Ich würde auch keinen direkten Zusammenhang zwischen Komplexität und dem Gefühl von Arbeiten beim Spielen ziehen. Ich habe für mich persönlich aber auch Brass unter "Arbeit" abgespeichert. Spiele in denen ich genau kalkulieren und rechnen muss, die wenig Fehler verzeihen, wenig belohnend sind und man sich auch komplett ins Abseits schießen kann – das ist für mich in der Regel der Inbegriff von "Arbeit" am Spieltisch. Wenn der mit der besseren doppelten Buchführung im Excel-Kopf gewinnt, empfinde ich das als Arbeit. Spiele ohne Glückselemente, Wirtschaftsspiele oder eben auch sehr unverzeihliche Titel fallen deswegen alles andere als in meine Wohlfühlzone. Und wenn diese dann auch noch unnötig komplex und/oder kompliziert sind, ist der Ofen für mich endgültig aus.

    Mir kam dieser Gedanke erstmalig beim Spielen von Agra. Die Erklärung war sehr holprig und geschah live vor Ort beim Lesen der Anleitung (was ich ohnehin nicht sonderlich mag, gerade bei dieser Komplexität). Aber herje war und ist das Ding in meinen Augen überfachtet. Gefühlt musste ich je bewegten Spielstein in Vorleistung zwei andere Spielsteine in anderen Gebieten des Spielbretts mit anderen Mechaniken bewegt haben. Ich habe das Spiel unter dem Label "Komplexität um seiner selbst willen" und als warnenden Mahnmal im Gedächtnis behalten. Und nie wieder auch nur den Hauch Motivation vollspürt, den Brocken irgendwo wieder mitzuspielen. Ich bin eigentlich auch immer für elegante Designs zu haben, die Dinge auf den Punkt bringen, auch wenn ich natürlich mehr als genügend Gegenbeispiele – wie vermutlich jeder – im Schrank stehen habe.