Beiträge von Freizeitvernichter im Thema „13.03.-19.03.2023“

    Nach den ersten Spielberichten zu #CoffeeTraders bin ich froh, daß ich die Kampagne haben sausen lassen. Mein Intuition, daß es nicht zu mir/uns paßt scheint sich zu bestätigen. #OranienburgerKanal würde mir sowohl vom Autor als auch von der Mechanik schon mehr zusagen. Jedoch halte ich innerlich den angesprochenen negativen Punkt weiterhin sehr hoch. Ich habe hier noch genügend Auswahl zum Ausprobieren irgendwo rumliegen.

    Auf den Tisch kam eigentlich nur 2x #KlongKatakomben.

    Die Eindrücke dazu gibt es hier


    und hier


    Ansonsten gaben wir uns so einer Art "Spiel des Lebens" in real life hin. Man spielt da in einer Gruppe: Mal kooperativ und dann auch wieder konfrontativ. Was wann dran ist ist nicht immer ganz so offensichtlich. Wahrscheinlich ist es semi-kooperativ. Die Mechanik beherrsche ich nämlich am Schlechtesten. :rolleyes:

    Wie dem auch sei, man spielt halt gemeinsam auf ein Ziel hin, welches in den Regeln nicht eindeutig definiert ist. Das ist noch ein wenig schwammig formuliert und läßt gewisse Interpretationsfreiräume. Daher wechselt sich der Fokus zwischen der Quantität und der Qualität des Spielerlebnisses regelmäßig ab.


    Fakt ist jedoch, daß es eindeutig einen Worker-Placement-Anteil hat und definitv ein Mangelspiel ist. Man hat zuwenig Arbeiter für zuviele Aufgaben und dummerweise gibt es begehrte Aktionsfelder, wie z.B. "Bürostuhl vor dem PC" oder "Ruhecouch" die ständig belegt sind, obwohl die Aufgabenkarten noch lange nicht erfüllt wurden. Die Entwicklung der einzelnen Charaktere ist auch so ein Ding. Zwei haben eindeutig noch ein starkes Potential nach oben, und man ist quasi ständig am Haareraufen, wie man die Herausforderungen, mit denen man konfrontiert wird, mit diesen beiden schaffen soll. Zugleich gilt es darauf aufzupassen, daß es bei den anderen beiden Charakteren nicht zu einem Downgrade kommt. So eine fiese Mechanik ist mir sonst noch nicht wirklich untergekommen. Wo gibt´s denn sowas, daß Personen, welche man über einen langen Zeitraum zu den ultimativen Helden geformt hat, plötzlich anfangen wieder schlechter zu werden und die permanente Drohung im Raum steht, daß sie Stück für Stück ihre Fähigkeiten wieder verlieren? =O


    Wo wir gerade von Mangel gesprochen haben ... Es gibt da so eine Ressource namens Geld, die für bestimmte Aktionsfelder eine zwingende Voraussetzung ist, andererseits auch in anderen Bereichen wie so eine Art Joker hergenommen werden kann. Es ist eigentlich überflüssig zu erwähnen, daß davon nie genug da ist, und wenn man es einmal hat es am Liebsten behalten möchte. Allerdings ist manchmal der Einsatz von Geld trotzdem notwendig, und dann setzt meist eine nervige Analyse-Paralyse ein, welche den Spielfluß zu lähmen scheint. Naja, die Sanduhr, welche nebenher läuft zeigt einem dann doch an, daß man nicht ewig Zeit für seine Überlegungen hat, denn ansonsten setzt es Minuspunkte. Und das nicht zu knapp.


    Als überflüssig empfinde ich die Ereigniskarten. Die erinnern so stark an Monopoly, denn meistens ist für einen selbst kaum etwas sinnvolles dabei (es wird einem eher ein Knüppel zwischen die Beine geworfen) und wenn dann doch mal was positives in homöopathischen Dosen passiert, dann bekommt das garantiert einer der Mitspieler. Oder kann mir jemand mal verraten, was ich mit einem "Ausflug zum Süd-Bahnhof" soll, wenn ich keine Chance habe über "Los" zu kommen und mir somit das Kleingeld fehlt, damit ich diesen Ausflug genießen kann?


    Tief im Inneren bin ich davon überzeugt, daß wir alle da irgendwie in so einer Art Dungeon sind. Unklar ist jedoch, ob der Endgegner aus einer der verschlossenen Boxen entspringt, welche sich noch in der Schachtel befindet oder ob es nicht doch einer der potentiellen Verräter (?) ist, welcher mit uns am Tisch sitzt und versucht ganz unschuldig und hilfsbereit auszusehen. Darüber ließ sich nämlich dummerweise die Regel nicht aus. Es kann aber auch sein, daß ich einen zarten Hinweis darauf schlichtweg überlesen habe. Das Handbuch für dieses Spiel ist nämlich recht umfangreich und manchmal arg kompliziert geschrieben.


    Was auf alle Fälle toll ist: Es fühlt sich so echt an. Jede Menge Sinneseindrücke, die sich nachhaltig ins Gedächtnis einprägen und Anlaß bieten, um auch mal zwischendurch über die letzten Spielzüge zu diskutieren. Emotionen sind natürlich auch dabei. Manchmal sind es sogar soviele, daß man zeitweise am Liebsten aufstehen, das Spielbrett vom Tisch fegen und "Alles auf Anfang" sagen möchte. :saint: Doch das lassen die anderen leider nicht zu. Oder soll ich sagen: Glücklicherweise? Vielleicht haben die das Ganze schon ein stückweit mehr durchblickt als ich. :/

    ;)