Ob die juristische Natur der Sache wirklich klar ist, würde dann wohl im Einzelfall geklärt werden, wenn es zu entsprechenden Klagen kommt, nehme ich an. Daran hat aber wohl keiner der Beteiligten Interesse. Unabhängig davon wird bewusst in Kauf genommen, dass es von den Backern anders wahrgenommen wird und es wird wie von dir erwähnt bewusst als Vertriebsplattform genutzt und zwar auch von neuen "Playern", die genau das als ihr (Teil-)Vertriebsmodell sehen. Inwiefern das z.B. auch Einfluss auf die juristische Bewertung hätte, kann ich nicht sagen. Da wird mE viel Grauzone sein. Ich wollte aber gar nicht auf das Juristische hinaus, sondern nur auf die Erwartungen der Beteiligten und wohin sich das Crowdfunding im Brettspielbereich bis heute entwickelt hat - egal, wie das juristisch zu bewerten ist.
Natürlich kann ich versuchen, als Projektgründer eine spendenbasierte Kampagne zu machen und einen feuchten Händedruck als Dankeschön anzubieten, dann krieg ich halt keine Backer. Umgekehrt kann ich als Backer sagen, ich finanziere nur noch Projekte, bei denen sich mein Investment richtig lohnt und ich das Spiel besonders billig und extra-früh bekomme. Ggf. finde ich dann weniger passende Projekte. Machen das viele, kann das Dinge verändert, aber ggf. wird dann Crowdfunding für einige Projektgründer deutlich uninteressanter und es gibt weniger und uninteressantere Projekte.
Das soll keine Wertung sein - es ist wie es ist und eigentlich fahren beide Seiten momentan gut damit, wie es ist.
Klar, ganz ohne Kapital geht nix, aber wir reden hier von mittleren bis hohen 5-stelligen Beträgen oder mehr (was im Brettspielbereich schon einiges ist), die bei einigen Projekten vorgeschossen werden müssen. Die Funding-Beträge sind da übrigens oft viel zu niedrig angesetzt, nur damit man sagen kann, dass es "in 10 Sekunden" gefundet war. Das war halt im "romantischen" Crowdfunding-Sinne sicher mal anders gedacht, aber es ist einfach eine andere Art des Business bzw. ein neuer Marktplatz geworden.
Yep, alles was ich geschrieben habe war nur auf Brettspiele bezogen.
Da KS eine AGB Seite besitzt und alle dort agierenden Personen und Unternehmen diesen und geltendem Recht obliegen, muss da gar nichts geklagt werden.
Es ist keine Plattform für Vorbestellungen. Vollkommen irrelevant was Du, ich oder sonstwer für einen Eindruck hat oder was er/sie/es davon hält. Annahmen sind keine Tatsachen.
Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich habe nie gesagt und werde das auch nicht, dass es von Größeren Firmen als Vorbestellung missbraucht wird.
Meines Erachtens nach pauschalisierst Du hier zu stark.
Und ja.. Die Anträge auf Anschub-Kredite in dem Bereich Crowdfunding liegen oft nicht mal mehr im fünfstelligen, sondern im sechsstelligen Bereich. Das war vor 7-10 Jahren allerdings auch nicht anders.
Vom reinen finanziellen Aspekt hat sich da absolut gar nichts gewandelt. Ich rede auch von KS und nicht den Anfängen in denen monetär wenig betuchte Leute beispielsweise eine Filmproduktion finanziert haben über Threads in sozialen Medien.
Was sich gewandelt hat, ist die Erwartung der Backer, denen einige Projektierer gerne das lockere Geld abnehmen.
Was sich allerdings ebenfalls nicht geändert hat ist, dass (so irritierend diese Tatsache sein kann) dass rein theoretisch Du Dein (nur ein Beispiel) über Kickstarter finanziertes „Zombicide 9 Hillbillyhorrors“ von CMON einfach nie zugesandt bekommst. Denn es handelt sich um CF. Da kannst Du klagen wie Du lustig bist. Es steht Dir nicht zu.
Wir sind uns einig, dass CMON das nicht bringen würde 🤪
Anders sieht es übrigens bei Indigogo und der Street Masters Kampagne aus. Die war klar als Vorbestellung ausgewiesen. Klagen könnten hier wenigstens das Geld zurückbringen.
Dass es auch heute noch reichlich Projekte ohne Pledges für die Backer gibt und diese auch reichlich Zulauf haben, Gartenbesitzer (Hatten wir. Gartenbesitzer ist ein einfach zu geiler Schreibfehler um ihn zu löschen 🤪) eigentlich im Laufe des Threads bereits festgestellt.