Beiträge von HRune im Thema „Spiel '22 - Ersteindrücke gespielter Spiele“

    Bergziege Hast du dir als eingefleischte Solistin mal Aleph null angesehen ??

    Ich kann Dir hier noch gerne einen ersten Eindruck geben, da es bei mir noch pünktlich vor der Messe ankam und somit in mein Reisegepäck schaffte. Das führte zu einer Partie im Zug. Erste Feststellung: So ein kleiner Klapptisch kann für die z.T. Üppigere Kartenauslage hier schon sehr eng werden.


    Das Thema der Dämonenbeschwörung kommt schon gut durch, zumal das Holzbuch ein schöner Hingucker ist. Im Spiel hält es einzig die Stundenkarten und gibt damit die Rundenübersicht preis, passt aber zum Flair. Spielerisch wollen wir Karteneffekte so gut wie möglich nutzen, um zum einen weitere Karten auszuspielen, Karten rechtzeitig zu Opfern und uns irgendwie in die Situation manövrieren, zum Schluss Baphomet beschwören, sprich ausspielen, zu können. Das darf aber nur geschehen, wenn er noch die letzte Karte in der Hand ist und am besten auch keine mehr in der Auslage oder im Ablagestapel liegt - also alles andere geopfert.


    Jau - da stehst Du bei der ersten Partie natürlich wie Ox vorm Berg, da Du die ganzen Kartenfunktionen kennenlernen musst. Da dampfte dann auch irgendwann in Stunde 4 die Schiete bei mir, da ich aufgrund von Karteneffekten eine Karte Opfern musste, die später noch relevant geworden wäre. Also: Spiel verloren.


    Weckt aber das Interesse auf mehr (wenn ich wieder an einem größeren Tisch bin) um besser mit den Kartenkombos umgehen zu können. Reizvolles Deck-Deconstruction, das hier betrieben wird.

    Woodcraft - puiii, ich mag ja Optimierspiele, in denen ich über zentrale Aktionen und Zusatzaktionen das beste herausholen muss. Speziell mit Blick auf die Erfüllung von Aufträgen, die hier ja als schöne Tischlereien daherkommen. So ergeben sich in den 14 Zügen, die man über das Spiel hat, schon gute Ketten, da ich auf Holznachschub achten muss (über Kauf und über Anzucht), auf meinen Geldvorrat (über Verkauf und erfüllte Aufträge), dann auch Gehilfen, Ausbauten und Werkzeuge in meine Werkstatt bringen kann um über das Spiel die Aufträge erfüllen zu können. Man kann hier bestimmt gut Schwerpunkte setzen - muss man auch, da man nicht überall mittanzen kann. Dann ist für die Aktionswahl noch das große Rondelrad, dessen Mechanismus zwei Seiten Regelerläuterung bedarf. So kompliziert ist es am Ende nicht, doch wirkte es nach der Partie auf uns drei wie ein viel zu aufgeblasener Mechanismus um weniger präferierte Aktionen schmackhafter zu machen. Da kann in meinen Augen fast drauf verzichtet werden ohne den Anspruch der Optimierung der Züge zu verlieren. Insofern wurde die Partie schon eine gedankliche Herausforderung und im direkten Vergleich zum davor gespielten Revive viel Woodcraft bei uns Dreien durch. Ich würde es schon noch mal spielen, doch nicht selber vorschlagen und bin auch froh, es nicht gekauft zu haben.

    Vielleicht wart ihr schon müde oder so? Wir haben es gestern zu viert gespielt und nach der ersten Runde lief das alles sehr flüssig und fluffig und über die Boni hat man sich gefreut. Ist ja nix kompliziertes und grad durch den Mechanismus des Rades eben noch einfacher als "auf nciht genutzte Aktionen ein Geld drauf legen" wie man es von anderen Spielen kennt - hier muss man nix legen, das Rad zeigt einfach an was man noch dazu bekommt bei der Aktion.

    Bei uns kam es bei allen 4 sehr gut an - für mich nach dem eher schwachen Messina eine Rückkehr zur alten Suchy Glorie.

    Nope, müde waren wir definitiv nicht - war erst nachmittags und wir waren noch geistig fit. Das Rad ist nicht ja nicht kompliziert zu bedienen, benötigt aber doch in der Regel zwei Seiten, um einmal vollends erläutert zu werden. Das meine ich mit aufgeblasen. Die mitgenommenen Boni sind natürlich toll, doch waren sie vielleicht gerade einmal ein-/zweimal über die ganze Partie hinweg für uns der Grund, eine spezielle Aktion zu nehmen. Fluffig fühlte sich hier im Spiel jedoch wenig an, im Gegensatz zu anderen Schwergewichten. Für mich definitiv schwächer als Messina.

    So, heute den Tag genutzt um in privater Runde einen Schwung der kollektiven Messeeinkäufe zu spielen. Alles in allem ein sehr vergnüglicher Tag mit weit weniger gestressten Erklärerinnen und Erklärern und leiserer Hintergrundkulisse. Und mit verdammt guten Spielen:


    Revive kam bei uns in Dreierrunde als erstes auf den Tisch. Regeln klangen anfangs etwas hölzern, das Spielprinzip war dann aber sehr eingänglich und es entwickelte sich eine packende Partie. Jetzt mag ich Civ-Spiele ja sehr und hier liegt ein sehr interessanter Ableger davon vor. Schnell können sich über die Karten und eigenen Maschinen starke Kettenanktionen ergeben, mit denen man sich siegpunkttechnisch gut nach vorne schieben kann. Erkundung und Ausbreitung auf der Karte sind auch sehr schön gelöst und auf einmal steht das Spielende vor der Tür, da alle Artefakte abgegriffen wurden. Hier gibt es viel zu entdecken, auch wenn man vermutlich in keiner Partie den Ausbau seiner Maschinen vernachlässigen sollte. Ob man dann aber eher bevölkert, viel entdeckt, Kartenkombos versucht zu nutzen, hängt dann auch von den gewählten Endsiegpunktkarten ab und vom Abpassen guter Möglichkeiten bei Kartenauslage und Co. Durch die Kampagne (die wir hier nicht starteten) kommen Elemente ins Spiel, die die Partien bereichern. Sehr schön und einer meiner bisherigen Favoriten der Messe (von den bisher gespielten Spielen). Mal sehen, wann ich es meinem eigenen Bestand hinzufüge.


    12 Rivers wollten wir dann als nächstes ausprobieren, welches schon mal den Preis für eine sehr ansprechende Optik erhält. Über 5 Runden seine Arbeiter so einsetzen, dass man möglichst lukrative Perlen in den Flüssen abgreift und auch dazu passende Dorfbewohner. LEtztere benötigt man zum einen, um die Perlen für die Endwertung zu lagern. Zum anderen bringen die Dorfbewohner weitere Siegpunktmöglichkeiten - zum Teil unabhängig davon, ob überhaupt Perlen auf ihnen lagern. War ich mir vor dem Kauf nicht sicher, ob das Einsetzen der Arbeiter Spannung und Zwänge erzeugt, bin ich es mir nach dieser ersten Partie: ja, tut es. Durch die unterschiedlichen Wertigkeiten der Perlen und den Vorgaben mancher Dorfbewohner, bin ich schon darauf bedacht, möglichst gezielt Perlen abzugreifen, doch vielleicht nicht allzuviele Camp-Karten dafür zu bezahlen, dies weit oben an der Flussmündung zu tun - denn allzu viele Camp-Karten hat man in der Regel nicht. Auch gilt es, auf die Spielreihenfolge für die kommende Runde zu achten, da man als Spieler vorne in der Reihenfolge schon recht mächtige Möglichkeiten hat. Einige redaktionelle Schwächen hat das Spiel in seinen recht unterschiedlich starken Bonusplättchen, die zufällig auf einige Einsetzfelder gelegt werden - da ist die Frage, ob es die überhaupt braucht. Dann hätte man auch die Einsetzkosten für die jeweiligen Regionen mit leichter Symbolik auf dem Plan statt auf der Spielerhilfe drucken können. Wobei man diese vermutlich nach 2-3 Partien auch auswendig weiß. Gefällt mir sehr gut als Familienspiel - kein Kennerniveau doch spannungsvolle und durch die Dynamik in den Kugeln auch stimmungsvolle Unterhaltung. Bereue den Kauf nicht.


    Fun Fact: Während wir diese zwei Partien spielten war die andere Dreierrunde im Zimmer durch die Anleitung zu Tindaya und ihren ersten Zug gekommen. Insofern tischten wir munter weiter auf:


    My Shelfie als abgewandeltes 4 gewinnt kam als nächstes auf den Tisch. Und wir drei waren uns einig, dass auch dieser Titel ein schönes, fluffiges Familienspiel ist. Man knobelt schon ein wenig, welche Punktbedingungen man am besten verfolgt - öffentliche Karten, wo wir im Wettbewerb stehen, oder die eigene Zielkarte. Gleichzeitig sollte man aber auch auf größere zusammenhängende Gebiete gleicher Regalplättchen achten. Darüber wird gut gepunktet. Da man pro Runde 1-3 Plättchen aus der zentralen Auslage nimmt, diese dann aber alle in dieselbe Spalte fallen lassen muss, ergeben sich interessante Zwänge. Hat uns viel Spaß und Freude bereitet. Bleibt auch.


    Da die Tindaya-Partie natürlich noch lief, wollten auch wir wieder etwas komplexeres und wählten

    Woodcraft - puiii, ich mag ja Optimierspiele, in denen ich über zentrale Aktionen und Zusatzaktionen das beste herausholen muss. Speziell mit Blick auf die Erfüllung von Aufträgen, die hier ja als schöne Tischlereien daherkommen. So ergeben sich in den 14 Zügen, die man über das Spiel hat, schon gute Ketten, da ich auf Holznachschub achten muss (über Kauf und über Anzucht), auf meinen Geldvorrat (über Verkauf und erfüllte Aufträge), dann auch Gehilfen, Ausbauten und Werkzeuge in meine Werkstatt bringen kann um über das Spiel die Aufträge erfüllen zu können. Man kann hier bestimmt gut Schwerpunkte setzen - muss man auch, da man nicht überall mittanzen kann. Dann ist für die Aktionswahl noch das große Rondelrad, dessen Mechanismus zwei Seiten Regelerläuterung bedarf. So kompliziert ist es am Ende nicht, doch wirkte es nach der Partie auf uns drei wie ein viel zu aufgeblasener Mechanismus um weniger präferierte Aktionen schmackhafter zu machen. Da kann in meinen Augen fast drauf verzichtet werden ohne den Anspruch der Optimierung der Züge zu verlieren. Generell wurde die Partie eine gedankliche Herausforderung, zwecks der Ketten zum Optimieren, und im direkten Vergleich zum davor gespielten Revive fiel Woodcraft bei uns Dreien durch. Ich würde es schon noch mal spielen, doch nicht selber vorschlagen und bin auch froh, es nicht gekauft zu haben.


    Dann noch eine kurze Partie Akropolis, die den gestern schon gewonnenen Eindruck eines schnellen (<25 Minuten) Plättchenlegers bestätigte. Eine Lernkurve im Aufbau der eignenen Auslage ist auch zu erkennen, da wir heute gut 25-50% mehr Punkte machten als gestern.


    Zum Abschluss wollten wir dann noch Cat in the Box kennenlernen. Jau, man kann Stichspielen noch einen neuen Twist geben. Coole Idee, dass meine Karten nur Zahlenwerte und erst einmal keine Farbe haben. Beim jeweiligen Ausspiel lege ich fest, zu welcher Farbe meine Karte gehört und markiere das auf dem zentralen Tableau. Es gelten alle standard Stichregeln: Bedienzwang, außer ich habe die Farbe nicht mehr (was bedeutet, dass ich dann auch bei mir markiere, dass ich in zukünftigen Stichen nicht mehr diese Farbe zuweisen darf). Trumpf gibt es ebenso. Letztlich spiele ich auf eine vorhergesagte Zahl Stiche hin - bekomme in der Regel aber schon mal für jeden gemachten Stich einen Punkt. Sollte ich meine Vorhersage einhalten bekomme ich Zusatzpunkte nach folgendem Schema: Anzahl der größten Zusammenhängenden Gruppe meiner Spielsteine auf dem zentralen Tableau. Heißt, ich will mit Blick auf diese Zusatzpunkte nicht einfach wahllos Farben zuweisen. Dadurch kann es auch zu einem Paradox kommen, wenn ich keine korrekte Farbe mehr zu meiner zu spielenden Karte zuweisen kann. Dann endet die Partie auch sofort und der Auslöser des Paradox erhält Minus- statt Pluspunkte. Coole Idee die mal wieder zu reizvollen Hirnverzwirblern im Stichspiel führt.


    So - mal schauen wie der Sonntag läuft. Evtl. Treffen wir uns noch mal für 1-2 Partien privat. Und falls nicht, waren diese drei Tage von sehr vielfältigen Spielerlebnissen geprägt, alle in toller Begleitung und mit sehr positiven Zwischenfazit für meine eigenen Käufe. :thumbsup:


    #Revive #12rivers #MyShelfie #Woodcraft #Akropolis #CatintheBox

    Und hier noch die Scoutliste der FAIRPLAY am Ende des heutigen Freitags (18:15 Uhr)



    In Klammern die Durchschnittsnote (maximal 5,0)

    1. Tribes of the Wind (4,4)
    2. Turing Machine (4,4)
    3. Akropolis (4,3)
    4. Evergreen (4,3)
    5. Q.E. (4,3)
    6. Splendor Duel (4,3)
    7. Wormholes (4,3)
    8. Cat in the Box (4,2)
    9. Kites (4,2)
    10. Atiwa (4,1)

    Wer mag, kann sich weiterhin als Scout registrieren lassen und auch Noten eigener Ersteindrücke mit abgeben. Interessant wird es über den morgigen Samstag zu sehen, wie sich Trends verfestigen oder noch einmal umkehren. Vielen Dank schon einmal an alle Scouts, die die Aktion bisher unterstützt haben.


    #FairPlay

    So, noch ein paar Ersteindrücke des zweiten Tages nachschieben, so lange sie noch frisch sind. Haben uns zu dritt primär treiben lassen und dort gespielt, wo noch nen Platz frei war statt jetzt gezielt Spiele anzupeilen. Das brachte uns zu folgenden Partien:


    Namiji : Ich wollte einfach mal sehen, ob ich das genauso belanglos finde wie schon #Tokaido. Fazit: Ja. Und das, wo der Mechanismus des beliebig weit ziehen und auf die nachfolgenden warten müssen einer meiner liebsten ist. Nur habe ich bei diesen Spielen nicht das Gefühl, das ein Vorausziehen von einigen Feldern mir irgendeinen nennenswerten Vorteil zum schrittweisen gehen bringt.


    Dann erst einmal eine ganze Zeit über die Messe geschlendert, Sachen angesehen, letze Einkäufe getägigt, bis wir zu Air Mail von Ludonova kamen, das gerade frei wurde. Nettes, leicht unübersichtliches Pick up & Deliver das ich jederzeit noch mal mitspielen würde. Interessante Art der Aktionsaktivierung über die am Spielrand verlaufende Kartenreihe, die man dafür an einem der zwei Enden ergänzt. Die Farbe gibt den Sektor vor, in dem man seine Aktionen wie Routenbau oder Zustellung spielen muss. Dumm nur, wenn diese so gar nicht zu Deinen Zielkarten passen, die dir bei Erfüllung am Spielende weitere Siegpunkte bringen. Da kann man bestimmt anders agieren, zumal über die Reihe auch das Spielende ausgelöst wird. Doch überzeugte es nicht so sehr, dass ich es hätte kaufen wollen. Mit € 50,- aber ok bepreist.


    (Un-) fun fact: Als wir bei Ludonova ankamen meinte die Erklärerin, dass sie es mit ihrer schwindenden Stimme nicht nur für unsere Dreiergruppe erklärt. So suchte sie 10 Minuten nach zwei weiteren Interessenten, um dann eine 5er Demo-Partie zu starten. Habe ich auch noch nie erlebt. Sie hätte ja das Erklären anfangen können und dann hätten vorbei kommende immer noch einsteigen können.


    Danach ging es mit Turing Machine weiter, das auf der Fairplay-Scoutliste zu dem Zeitpunkt sehr weit oben steht. Sehr interessantes Deduktionsspiel, bei dem man erst einmal hinter die Interpretation der Fragen und somit der Antworten kommen muss. Wer das Jonglieren mit Logikinfos und das Deduzieren von Antworten mag, wird hier mit einem interessanten Vertreter des Genres bedient.






    Da man uns Wormholes nicht mehr erklären wollte (O-Ton: “Wir bauen das Demo-Spiel hier jetzt ab, da Wormholes ja ausverkauft ist… un-fun fact Nr. 2 heute), ließen wir uns bei Abacus-Spiele zu einer Partie Die wandelnden Türme nieder. Sehr schönes Familienspiel mit interessanten Kniffen, die durch die zusätzlichen Zauber bestimmt noch besser werden. Ein sehr schöner Kramer&Kiesling, der mir sehr gut gefallen hat. Und obendrein ein sehr netter und freundlicher Erklärer.


    Abschluss des Spieletages auf der Messe bildete eine Partie Helsinki bei Queen. Unser Respekt gilt dem Erklärer, der in ruhigem, sachlichen Ton uns das ganze Spiel in maximal 5 Minuten beigebracht hatte. Ruhig ging es dann auch zu - mein Elevator-Pitch für das Spiel lautet: Zen-Tetris. Man puzzelt sich Helsinki nach Tetris-Manier zusammen, allerdings ohne Spannungskurve und Höhepunkte. Für einmal auf ner Messe spielen ok, das Spielerleben geht aber auch ohne Kenntnis dieses Spiels sehr gut weiter.


    Nach der Rückfahrt daheim noch Akropolis gespielt. Ein schöner Plättchenleger, der nichts neues bringt, doch bekannte Zutaten (diverse Wertungen für die entstehenden Stadtviertel) für einen 25-Minuten Absacker gut zusammenbringt. Netter Kniff, dass man auch hier in die Höhe bauen kann, wodurch die Stadtviertel auch wertvoller werden (Grundwert = Höhe der Ebene, in der es liegt).



    #Namiji #Airmail #TuringMachine #DiewandelndenTürme #Helsinki #Akropolis

    Senile Bettflucht oder das gute Essen beim Italiener von gestern Abend trieben mich heute morgen schon um 5:30 Uhr aus dem Bett. Genug Zeit, mich einer ersten Partie #Stellarion zu widmen.



    Wieder eine sehr gelungene Patience-Variation von Shadi Torbey. Dieses Mal spielt man mit 8 Decks gleichzeitig um für den Spielsieg zweimal zu jeder der vier Galaxien zu reisen. Für eine Reise benötige ich vier Karten (Raumschiff, Stern, Schwarzes Loch, Weltraumnebel) derselben Galaxie offen auf den Decks und spiele diese dann in den jeweiligen Ablagestapel (einen pro Deck). Kann ich das nicht (was meist der Fall ist), manipuliere ich über das Ablegen von zwei Karten mit dem gleichen Symbol die Auslage. So kommen Karten wieder von den Ablagestapeln in die Decks, kann ich gezielt nach Karten in den Decks suchen oder diese Mischen und aus kleinerer Auswahl die neue oberste Karte bestimmen oder als vierte mögliche Aktion mir Karten derselben Galaxie in einem Sonderstapel zwischenspeichern.


    Durch die Aufteilung in die 8 Decks habe ich immer einen gute Ahnung und eine leichte Kontrolle, was kommt. Da es je ein Deck zu jeder der vier Galaxien gibt und je ein Deck zu jeder der vier Kartentypen. Jede Kartenkombination aus Galaxie und Typ ist viermal im Spiel, zweimal im jeweiligen Stapel. Das gilt es, gut auszunutzen.


    Knifflig, auch wenn ich in meiner Erstpartie 7 der 8 galaktischen Reisen hatte antreten können - für die achte fehlte mir jedoch viel in meinen Decks. Da ist noch weit Luft nach oben. Gefällt mir sehr gut, wobei die Oniverse-Spiele bei mir auch immer einen Sweetspot bedienen. Und erinnert durch die Deckmanipulation an die Ursprünge mit Onirim.

    Da ist - und das schreibt ein Mathematiker hier :) - jede Runde enorm viel Abzählarbeit im Spiel

    Als Mathematiker bist Du zum Zählen ja ungefähr so qualifiziert wie ein Ornithologe zum Fliegen. Du kannst dafür mit i, Epsilon, Theta und Aleph wilde Beweise führen und Dir einen n-dimensionalen Raum vorstellen. Aber in Deinem Studium hast Du mit ziemlicher Sicherheit deutlich seltener Zahlen gesehen als jeder Ingenieur oder Kaufmann.


    Woher ich das weiß? 1 1/2 Semester Mathestudium + ich habe ne Mathematikerin geheiratet. 8-)

    Da ich in der Graphentheorie Diplom und Dissertation geschrieben habe und viel Kombinatorik gemacht habe, war sogar doch recht viel zählen im Spiel. :) mit den ganzen Griechen kann ich nur insofern was anfangen, wie sie strukturelle Parameter von Graphen sind. Und n-dimensionale Räume für n>3 waren mir seit jeher suspekt. ^^ Allerdings muss ich im heutigen Job mit Budgetierung und Buchhaltung weit mehr zählen als jemals im Studium, das stimmt schon. Und ne Mathematikerin habe ich obendrein auch noch geheiratet. :love:

    Meine Favoriten bisher sind Kites und Plutocracy. Zwei Spiele bei denen es vor allem um Timing geht

    Kites hat sich auch direkt in meinen Favoritenkreis gespielt. Klasse Spiel, wenn man auf Hektik im Spiel steht.



    Dodos Riding Dinos hat mich als alten Mario-Kart-Spieler der ersten Stunde direkt angesprochen und kam, Dank seiner sehr witzigen Umsetzung, direkt nach der Testpartie in die Tüte.



    Hänsel&Gretel als Kinderspiel überzeugt trotzt toller Aufmachung nicht. Das Anlegen in der zentralen Auslage dient zum einen dazu, die fünf für den Sieg benötigten Lebkuchen zu erhalten, wenn man größere Süßigkeiten vervollständigt. Gleichzeitig dient es der Laufreichweite der zwei Kinder und der Hexe, die sich auf dem Rundkurs gegenseitig nie einholen dürfen. Da ist - und das schreibt ein Mathematiker hier :) - jede Runde enorm viel Abzählarbeit im Spiel und es geht irgendwie die Leichtigkeit verloren. Schade.



    The Fog als letztlich abstraktes Spiel (wenn auch mit stimmigem Thema) mit vollständigen Informationen, ist einfach nichts für meinen Spielgeschmack. Vollständige Info brauche ich nur selten, und wenn dann eher im Solo oder Zweier. Doch in Mehrpersonenspielen bin ich die komplett falsche Zielgruppe dafür. Abseits davon sehr interessant gestaltet mit den verschiedenen Zugmöglichkeiten und dem Zusammespiel aus gegenseitigem Blocken oder auch mal einander helfen.


    Wordcraft bot uns erfrischend Neues im Wortspiel-Genre, das mich am ehesten an das alte Buchstabenpyramiden erinnerte. Durch verwenden der ausliegenden Buchstaben - gerne auch mehrfach in einem Wort - erarbeite ich mir Mehrheiten für die Punktabrechnung am Ende einer Runde. Darüber hinaus versuche ich, in den vier offenen Endwertungskarten möglichst gut zu punkten. Ist zum Rundenende auch etwas viel Rechenarbeit mit den Mehrheiten auf allen Karten, spielte sich aber sehr erfrischend. Wenn das mal auf die deutschen Häufigkeiten angepasst erscheint, ist es mit seinen unter €20,- ein sehr guter Kauf in diesem Genre.



    #Kites #HänselundGretel #DodosRidingDinos #TheFogEscapeFromParadise #Wordcraft