Beiträge von Dumon im Thema „Mehrheit oder Minderheit - wer spielt nur Spiele die in deutsch lokalisiert wurden?“

    Deine Interpretation meiner Aussage ist gewagt, aber sei dir unbenommen.

    Und wie ich schon anführte, die Aussage meinerseits entstand, dies wurde infrage gestellt (berechtigterweise), und daraufhin kam die Idee auf, den Kern meiner Aussage mittels einer Umfrage zu prüfen. Nicht mehr, nicht weniger. Die Umfrage wird nichts zur allgemeinen Diskussion in ebendiesem Thread beitragen, weil sie das gar nicht beansichtigt.

    Mehr ist dazu nicht zu sagen.

    Man hätte einfach Fragen sollen „Spiel ihr englischsprachige Spiele“ „ja“ „nein“ natürlich kann man dann noch diskutieren, ob sprachneutrale Spiele mit englischer Anleitung = englischsprachig beim Spielen sind. Wenn mir jemand das Spiel erklärt, spiele ich ja quasi kein englisches Spiel.

    Du wurdest aber nicht gefragt, wie die Frage gestellt werden sollte. Und wie ich gerade schrieb, mit ein bisschen gutem Willen ist eine Kritik wie "man hätte..." total unnötig. Hilfreich ist sie ohnehin nicht.

    Meiner Meinung nach war die Umfrage ursprünglich schon eindeutig genug formuliert, nur ist die Aussagekraft im Kontext der ursprünglichen Diskussion dann nahe null.


    Dort ging es darum, dass rein englischsprachige Spiele bei Manchen nicht auf der Liste für Essen stehen.

    Nein. Darum ging es absolut nicht.
    Die Umfrage basiert zuallererst auf meiner These, dass es hier im Forum weniger Mitglieder gibt, die ausschließlich in Deutsch vorliegende Spiele spielen, als das umgekehrt der Fall ist. Und auf der sich daraus ergebenden Frage, ob dem wirklich so ist, oder ob das (von anderen angenommene) Gegenteil eher zutrifft...

    Davon abgesehen, dass das Ergebnis der Umfrage in Bezug dazu eben nicht "nahe null" wäre, ist es irrelevant, welchen Wert du einer Umfrage beimisst oder welche Korrelationen du vermutest oder interpretierst. Die Relevanz der Ergebnisse, und der Zweck der Umfrage, ist unter normalen Umständen allein dem Umfrage-Durchführenden bekannt. Kritisierbar ist dabei dann nur die angewandte (möglicherweise fehlerhafte) Methodik, und die Interpretation der Ergebnisse. Beides lässt sich aber erst nach Durchführung und Veröffentlichung der entsprechenden Inhalte überhaupt erst beurteilen.

    Wie viele Fachleute für Umfragen es hier doch gibt...

    Doch das ist mir durchaus möglich, aber dann hätte ich die ellenlange einschränkende Beschreibung zu Ja und Nein weggelassen, die es dann nämlich eben nicht zu einer reinen Ja/Nein Frage macht. Ohne den textuellen Zusatz hätte ich mit gutem Gewissen "Nein" antworten können. Mit den Zusätzen die da stehen passt für mich weder Ja noch Nein. Von Daher wenn man schon eine sehr klar formulierte Frage stellt, warum dann noch die Antwortmöglichkeiten unnötig ausschmücken und damit möglicherweise sogar die Wahl einer bestimmten Antwort zu suggestieren.

    Nicht jeder ist Umfrage-Profi. Und das ist im Rahmen einer solchen Nebenbei-Umfrage auch gar nicht nötig. Wenn alle ein bisschen guten Willen zeigen, funktioniert das dann nämlich auch...

    Okay.
    1. Tl;dr. Ich könnte also Inhalte wiederholen. Sei's drum.
    2. Nehmen wir mal auseinander, worum es hier geht.

    Meine Annahme war: "Ich würde gar behaupten, daß Leute, die ausschließlich lokalisierte Spiele spielen, hier deutlich in der Minderheit sind...".
    Gemeint war dabei, dass ich davon ausgehe (bzw. behaupte), dass es hier weniger Mitglieder gibt, die Spiele ausschließlich (und das Wort ist relevant!) in Deutsch spielen. Wir formulieren also folgende Hypothese:

    "Das Forum unknowns.de hat mehr Mitglieder, die Spiele auch dann spielen, wenn sie nicht vollständig in deutscher Sprache vorliegen, als solche, die Spiele nur dann spielen, wenn sie vollständig in deutscher Sprache vorliegen."

    Die Frage muss nun so formuliert werden, dass die erhobenen Daten die Hypothese entweder bestätigen, oder ihr widersprechen.
    Problematisch ist hier aber schon die Überschrift des Threads. Das liegt daran, dass "lokalisiert" zwar der zitierten Aussage entspricht, aber nicht ihrer Intention, sprich: herauszufinden, wie viele Mitglieder hier ein Spiel nur dann spielen, wenn es ausschließlich in Deutsch vorliegt. Das kann aber auch auf anderem Wege als durch Lokalisierung geschehen - und Versionen in anderer Sprache können (z.B. bei Sprachneutralität des Spielmaterials) durch Kopien deutscher Regelwerke "spielbar" gemacht werden. "Lokalisieren" war also nicht unbedingt gut gewählt.

    Leider ist auch die Fragestellung nicht gut formuliert: "Spielst Du tatsächlich nur rein komplett deutsch lokalisierte Spiele?" Das größte Problem ist hier selbstverständlich das Bias transportierende Wort "tatsächlich". Dieses Wort kann von vornherein polarisierend wirken, zu Verteidigungshaltung führen, oder zur Ablehnung der Umfrage überhaupt. "rein komplett deutsch lokalisiert" ist dann auch durch die Redundanz der Worte schon wieder irritierend, und die intendierte Aussage dieser Formulierung verschwimmt. Die Problematik von "lokalisiert" hatte ich oben ja schon angesprochen.

    Ohne jetzt weiter groß drüber nachzudenken, würde ich die Frage so formulieren:
    "Spielst du Spiele nur dann, wenn dir alle spielrelevanten* Texte (auf Karten, in den Regeln etc.) in Deutsch vorliegen?"

    Die Frage ist zwar nicht 100%ig eindeutig, da eigentlich durch Freunde oder andere Mitglieder zur Verfügung gestellte "Laien"-Übersetzungen das Ergebnis verfärben, aber da wir hier keine wissenschaftliche Arbeit abliefern müssen (auch, wenn dieser Beitrag so klingt), würde ich davon ausgehen, dass der Einfluss solcher Übersetzungen die Ergebnisse nicht zu stark beeinflussen wird. Auch das Wort "spielrelevant" * kann recht individuell verstanden werden, aber diese Individualität wird das Ergebnis mE ebenfalls nur marginal beeinflussen können.

    Und nun zu den Antwortmöglichkeiten. Hier könnte man das gerade genannte Problem zwar noch beheben, indem man die Antwort differenziert, aber je mehr Worte man drumherum macht, desto problematischer und uneindeutiger wird das Antworten. Und dann gibt es Ecken, an die argumentatorische Hebel angesetzt werden können. Das ist zwar fast immer möglich, aber je einfacher und präziser die Antworten sind, je weniger unnötige Worte sie nutzen, um so weniger wird der Befragte Probleme damit haben, mit Ja oder Nein zu antworten.

    Für den Zweck dieser Umfrage hätte ich die Antworten so formuliert:

    JA - ich spiele Spiele nur dann, wenn sie mir zu 100% in deutscher Sprache vorliegen.
    Nein - ich spiele Spiele auch dann, wenn sie mir nicht zu 100% in deutscher Sprache vorliegen.

    Dabei ist gleich, ob man dies aufgrund der Mitspieler tut, aufgrund der fremdsprachlichen Arbeit (die ein Nicht-damit-Befassen-wollen in der Freizeit nach sich zieht), ob man nur selten mal ein Spiel in anderer Sprache spielt (wenn es z.B. nur in der Sprache vorhanden ist), ob es nur um die Regeln geht oderoderoder. Und es ist auch egal, wie groß der fremdsprachliche Prozentsatz ist. Und sogar die Sprache selbst ist egal, denn eine spezifische Sprache ist nicht Teil der Hypothese. Es geht eben genau um die Unterscheidung, ob man ein Spiel dann NICHT spielt, wenn irgendwas nicht deutsch ist. Das ist der Kern der ganzen Hypothese. Daher ist es sinnvoll, wenn die Unterscheidung der beiden Antwortmöglichkeiten so gering wie möglich ausfällt, und die veränderten Worte ausschließlich auf die Kernfrage abzielen.


    Tl;dr:

    "Spielst du Spiele nur dann, wenn dir alle spielrelevanten Texte (auf Karten, in den Regeln etc.) in Deutsch vorliegen?"

    1. JA: ich spiele Spiele nur dann, wenn sie mir zu 100% in deutscher Sprache vorliegen.
    2. NEIN: ich spiele Spiele auch dann, wenn sie mir nicht zu 100% in deutscher Sprache vorliegen.



    Natürlich könnte man hier noch weiter in die Tiefe gehen, die Formulierungen noch näher untersuchen, dafür Sorge tragen, dass es keinen Primacy/Recency-Effekt gibt (der bei einer Liste von 2 Punkten aber unwahrscheinlich ist), dass man Bias noch mehr vermeidet etc. Aber, wie oben geschrieben - ist ja keine wissenschaftliche Arbeit...

    Da es unwahrscheinlich ist, dass alle Mitglieder von unknowns an der Umfrage teilnehmen werden, kann dabei natürlich nur eine Tendenz festgestellt werden. Und selbst diese ist problematisch, da wir davon ausgehen müssen, dass sich hauptsächlich die kommunikativ aktiven Mitglieder an ihr beteiligen werden...

    * Ich habe hier das Wort "spielrelevant" eingefügt, da für das Spiel an sich Flavortexte (z.B. auf Karten), die nicht direkt zum Spielerleben beitragen (also bei Spielen, in denen die Erzählungen bzw. der Flavor nicht Teil des Spiels sind), erst einmal irrelevant sind, da man solche Spiele auch spielen kann, ohne diese zu beachten.

    Als jemand, der sich im Studium ausführlich mit dem Formulieren von Umfragen befasst hat (Umfrageforschung), kann ich da nur sagen, dass es wirklich wichtig ist, die Formulierungen präzise anzugehen, und eben ganz genau zugeschnitten auf das, was der Fokus der Umfrage sein soll. Sonst bekommt man nämlich ggf. keine verwertbaren Ergebnisse - oder hat Frage"verweigerer", weil sie sich weder mit der einen noch der anderen Möglichkeit identifizieren können (nachzulesen in den Beiträgen hier drüber).

    Klar betreiben wir hier keine wissenschaftlichen Studien, aber man kann ja oben schon sehen, warum selbst bei solchen einfachen Dingen das relevant sein kann...