Walter White wird als Vorbild genommen für eine "komplex böse" Figur. Nicht mehr, nicht weniger Was ist denn daran lächerlich oder ohne Verständnis für den Stoff? Das ist doch Kindergarten-Rumgenörgel. Also echt.
Ich kann das natürlich ausführen. Leute wie Huutini werden dann trotzdem nichts zur Sache beitragen. Ich muss aber ehrlich gesagt gestehen, dass mir nach den letzten Erkenntnissen, was die mit der Serie vorhaben, langsam echt die Lust vergeht.
Und genau darum geht es mir, wenn ich das auf meine Art so deutlich sage. Die verfilmen Stoff aus Mittelerde. Das ist nichts, was man mal eben erfindet. Genau das haben sie aber zum größten Teil gemacht und sind für mich erzählerisch - auch unabhängig von Mittelerde - total baden gegangen. Es ist diese ganze Herangehensweise. Ich meine, Sauron als komplexe Figur darstellen, das ist völlig okay. Aber dann Mr. White als Blaupause heranzuziehen ... Ich meine, wovon reden wir? Soll - bei allem Respekt auch vo den BB-Auszeichungen - das ne 08/15-Streaming-Serie werden oder was?
Ey, das ist MITTELERDE! Da muss man keine Vergleiche heranziehen. Das ist doch schon der Fanatsy-Maßstab schlechthin! Mit diesem Schatz können die einfach nicht umgehen. Und genau das wird für mich in jeder einzelnen Folge deutlich. Mir fehlt das Gefühl, dass die wissen, was sie da machen und was sie für einen Schatz in Händen halten. Weil einfach das, was sie zeigen, so schwach erzählt und in einen so schlechten Kontext zur Vorlage steht. Dabei bietet die Geschichte so unendlich viel, ohne Quatsch erfinden zu müssen. Und wenn wir oben mal über die Tolkien Scholars gesprochen haben. Ich hahe keine Ahnung, was die bewertet haben. Wohl eher, ob die Rechte eingehalten wurden, nicht ob der Stoff zur Tolkien passt. Ich bin ja nicht der einzige, der das nicht so sieht.
Und zum komplexen Charakter: Man kann natürlich Sauron als Art Kleinkriminellen ohne Hoffnung darstellen, der dann immer tiefer reinrutscht. Aber, bitte, hat dann von den Machern irgendwer einen Hauch Ahnung? Nein. Sauron war nicht nur die rechte Hand von Melkor, sondern nach dessen Sturz sein Vertreter. Er IST das "personifizierte" (was ja so nicht als Wort passt) Böse. Natürlich entwickelt sich auch das Böse. Es wird noch brutaler, gnadenloser, machtbesessener und böser. Aber es ist im Sinne der Bücher völlig falsch, so zu tun, als wäre Sauron irgendwo noch für das Gute zu retten. Er hat von Anfang an nichts als die Unterwerfung der Völker im Sinn. Und daran zweifelt er auch nicht.
Und WENN man es denn schon so macht. Dann erklärt das viele Sachen einfach nicht. Von der Verletzung über die Floßgeschichte, die Auseinandersetzungen mit Adar, die Szene, als er das Medaillon vom Tisch greift usw. Da sind bei dieser Figur so unfassbar viele Entwicklungsbrüche drin, ohne sie wirklich voranzubringen, dass es im Nachgang einfach nur billig und schlecht gemacht wirkt. Wie viel genialer wäre es gewesen, wenn das der Hexenkönig geworden wäre.
Und noch ergänzend: Die Kernszene für die erste Staffel wäre die Infiltration der Elbenschmiede. Die wird in der Serie dann mit zwei Sätzen gebracht. Uff.
Ich störe mich wirklich an vielem der Serie. Der Bezug zur Volage ist das eine. Aber auch hier im Thread wurde von einer recht großen Anzahl immer wieder auf die Brüche inder Logik, der Erzählung und der gesamten Story hingewiesen. Bei der Besetzung war ich bis auf Ausnahmen (you know ...) eigentlich zuversichtlich. Aber kurzhaarige Elben, eine wirklich aus meiner Sicht optisch passende, aber irgendwie gar nicht überzeugend spielende und auch nicht gut entwickelten Galadriel, ein Elbenkönig, der wie auf einer Shakespeare-Bühne gestelt gespielt wirkt mit so viel Schmalz wie möglich, die unfassbar unsinnige Schiffs- un Floßreise, die erfundenen Charaktere, der Meteorman, das unterdurschnittliche Scharmützel in Folge 6, ach, ich könnte nicht aufhören. Es bleiben coole Effekte, tolle Bilder aus Numenor und gigantische Schiffe. Aber darüber hinaus kann ich auch ohne Mittelerde-Bezug nicht soviel Gutes finden. Was aber am allerschlimmsten ist aus meiner Sicht: Es wurde versprochen, keine Brüche zur Vorlage zu bringen. Genau genommen haben sie das nonstop. Und das in einer Art und Weise, die erzählerisch schlecht gemacht ist.