Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Tipps fürs Heimkino“

    In meinem Umfeld kündigen immer mehr Menschen ihre Streamingabos und suchen wieder nach Filmen auf anderen Wegen, das ist schon faszinierend - irgendwann ist Netflix und Disney+ dann auch mal abgegrast, und die Sehnsucht nach nicht verfügbaren Klassikern wächst. Darunter natürlich auch viele, die Password-Sharing betrieben haben und das jetzt nicht mehr können (und demnächst ja auch nicht mehr bei Disney+). Mal gucken wo dieser Trend hinführt.


    Während Disney die Veröffentlichung auf Heimmedien quasi eingestellt hat, ist Warner vorbildlich im Geschäft und hat den geneigten Filmfreund in den letzten Wochen gleich mit drei UHDs beglückt, die ich jetzt endlich gucken konnte:


    - Rio Bravo: Viel muss man zu Hawks' bestem Western wohl gar nicht mehr sagen. Die konservative Antwort auf High Noon (beim nochmaligen Ansehen sind die Spitzen gegen das "linke Machwerk" gar nicht zu überhören) ist trotzdem wahnsinnig gute Unterhaltung, die verstakste Liebesgeschichte zwischen dem fast schon unwilligen John Wayne und der zugereisten Profispielerin ist so seltsam, dass man fast glauben möchte, Wayne wäre lieber mit Dean Martin zusammen, und anders als in Hawks eigenem Remake "El Dorado" kommt eigentlich auch keine wirklich bedrohliche Atmosphäre auf. Aber witzige und spannende Westernunterhaltung ist Rio Bravo immer noch, und man sieht wo sich John Carpenter für 50% seines Werkes bedient hat (was der ja auch gerne im Audiokommentar zugibt). Bild und Ton waren Warner-typisch schon auf BluRay gut, die 4K-Fassung ist jetzt kein Quantensprung, aber vor allem die 10-Bit-Farbtiefe verschafft uns den Genuss besserer Schwarztöne, was bei den erdigen Grundfarben des Films bitter nötig ist. Ein Upgrade für Fans.


    - Jenseits von Eden: Jetzt ist James Dean auf UHD komplett - und ui, hier hat man aber - wie bei den beiden Vorgänger-Discs - ordentlich was rausgeholt. East of Eden sah auf den vorherigen Fassungen immer unerwartet farblos aus, insbesondere wenn man ihn mit anderen Filmen der Zeit vergleicht. Ich dachte das läge an WarnerColor, aber seitdem ich weiß dass Warner (aus eigener Unzufriedenheit) Kopien von Prestigefilmen bei Technicolor erstellen ließ, weiß ich auch warum WarnerColor (was im Kern auf Eastman basierte) mal so und mal so aussieht. Hier jedenfalls knallen die Farben, und Dean-Fans werden ihren Liebling in ungeahnter Bräune vorfinden. Für Steinbeck-Fans war East of Eden immer eine Enttäuschung, da hier nichtmal ein Drittel des Buchs verfilmt wurde, aber für sich genomen funktioniert der Film immer noch tadellos, und Dean war nie besser als hier (ich gehöre zur Fraktion die findet, dass Rock Hudson und Dennis Hopper in Giganten besser spielen).


    - Der Mann mit der Todeskralle: Now we're talking. Enter the Dragon sah nie ganz schäbig aus, aber hier wurde der Film erstmals vom Original-Kameranegativ abgetastet, und man hat sogar für die verlorene Bruce-Lee-Szene zu Beginn Dialoge vom Meister selbst wieder eingefügt (wenn auch nur in der Monospur, im Atmosmix ist er weiter gedubbt). Überhaupt ist das einer der besten Atmos-Remixe eines älteren Films, die mir bisher untergekommen ist - bei Enter the Dragon bin ich nicht so puristisch wie sonst, hier darf es beim Turnier gerne zusätzlich von oben und hinten scheppern und aus dem Zuschauerraum angefeuert werden. Enter the Dragon gehört zu jenen Filmen, die ich schon ziemlich oft (auch im Kino) sehen konnte, aber tatsächlich sah und hörte er sich noch nie so gut an wie auf dieser Disc - und er sieht wirklich so aus, als wäre er gestern gedreht worden (aber natürlich auf dem Equipment von damals). Dass Enter the Dragon einer der unterhaltsamsten B-Filme der Filmgeschichte ist und Lalo Schifrins Filmmusik ein Klassiker muss man glaub ich nicht extra schreiben.

    Heute gibt's zu Ehren des heute gestorbenen William Friedkin zwei seiner besten Filme bei mir:

    - Leben und Sterben in L.A.: Großartiger Neon Noir mit einem überaus komplizierten Plot rund um Drogendealer und korrupten Cops. Damals untergegangen, ist das im Rückblick wohl Friedkins bester Copthriller, besser noch als French Connection, moralisch ambivalenter und so sehr 80er wie selbst Michael Mann es nicht hingekriegt hat. Und er hat nach Ronin, Bullitt und Der Mafiaboss wohl die viertbeste Autoverfolgungsjagd der Filmgeschichte (ja, besser als French Connection).


    - Sorcerer: zu deutsch Atemlos vor Angst, das US-Remake von Lohn der Angst, unbedingt in der restaurierten Fassung gucken, die alte deutsche ist mit 30 Minuten Kürzungen nur ein Torso (es gibt eine Neusynchro der Langfassung, die aber bisher nur auf Arte lief). Wahrscheinlich der Film, in der Friedkin seinen eigenen Dämonen inhaltlich am erfolgreichsten begegnet ist, die Geschichten über die Produktion sind denen von Werner Herzog sehr sehr ähnlich. Aber auch so bietet der Film als cooler 70er-Remix, der den Existentialismus des Originals in Richtung Nihilismus verschiebt, eine ziemlich einzigartige Stimmung.

    Bei dem Thema erinnere ich mich an einen Film, dessen Name mir gerade einfach nicht einfällt, Archibald Tuttle kann mir bestimmt helfen.


    Der "Spoiler" verrät eigentlich nur die Grundprämisse des Films, aber vielleicht weiß jemand welcher Film gemeint ist.

    Identity - Identität mit John Cusack. Wobei mir da gleich noch zwei gute passende Titel einfallen:

    - Motel

    - Bad Times at the El Royale (hemmungslos unterschätztes Teil, habe ich sehr gemocht)

    Um noch ein paar Titel zu ergänzen:


    The Prestige

    Planet der Affen (auch wenn das heute wahrscheinlich schon jeder weiß)

    Seven (beim zweiten Sehen auf Brad Pitt zu achten mit dem Wissen ums Ende verändert es sehr in Richtung griechischer Tragödie)

    Fight Club

    Scharfe Täuschung

    Gothika

    Im Zeichen der Libelle

    Der Schakal (Original)

    Uncut Gems

    Der Nebel (oh gott, ja, der Nebel. Ein absolutes Wohlfühlende für die ganze Familie).

    The Others

    Infernal Affairs bzw. The Departed

    Inception

    Das Leben des David Gale

    Predestination

    Source Code

    Der Maschinist

    Angel Heart

    Im Auftrag des Teufels

    Chinatown

    Dämon (absoluter Tipp)

    Dämonisch

    Laura

    Total Recall

    Im Kino-Thread wurde ja viel über den Barbie-Film geschrieben. Offen gesagt interessiert mich der Barbie-Film überhaupt nicht. Aber ich habe dadurch Lust bekommen mal wieder "Natürlich Blond" / "Legally Blonde" (2001) zu gucken. ;)

    Tja, kaum schreibst Du das, schon lese ich, dass der lange verschobene "Legally Blonde 3" wieder produktionstechnisch on track ist. Das wird jetzt eine lustige Zeit in den nächsten Monaten/Jahren, wenn die ganze Jungs-Nostalgiewelle zur Mädels-Nostalgiewelle wird (Mean Girls - The Musical ist auch schon fertig gedreht).

    In den letzten Tagen kamen meine neuen Criterion-UHDs zum Einsatz, hier ein paar kurze Tipps:


    #Der Ranown-Cycle ist jetzt bei Criterion auf UHD erschienen. Es handelt sich um eine Reihe von Western von Budd Boetticher mit Randolph Scott, die inhaltlich sehr ähnliche Plots haben, was aber gerade das Faszinierende daran ist: Scott/Boetticher probieren hier mit nur wenigen inhaltlichen Veränderungen ganz unterschiedliche Versuchsanordnungen des klassischen Westerns durch und produzieren so 5 großartige klassische B-Western, die an Manns große Western mit James Stewart erinnern, m.E. diesen sogar überlegen sind. Auf Deutsch tragen die Filme so blumige Namen wie Um Kopf und Kragen (The Tall T), Fahrkarte ins Jenseits (Decision at Sundown), Einer gibt nicht auf (Comanche Station) etc. Von dreien der Filme gibt es deutsche BluRays, die aber leider auf alten HD-Mastern basieren, nur eins davon ist eine 2K-Fassung. Die UHDs waren daher von mir mit Spannung erwartet, und es ist schier UNGLAUBLICH, was Criterion hier rausgeholt hat. Die Farben knallen einem um die Ohren, Scott und Co. reiten förmlich von der Leinwand herunter, das Bild wirkt unglaublich detailliert und plastisch (hier gibt es ein paar Screenshots: http://www.dvdbeaver.com/film1…_05/the_tall_t_4K_UHD.htm ). Ich wusste gar nicht, dass Eastmancolor so gut aussehen kann - die meisten Kopien dieses Farbverfahrens sind ja eher bräunlich gehalten und heute auch überwiegend verblasst. Alle fünf kurzen und kurzweiligen Filme zeigen, wie gut damals Kino aussehen konnte - die Filme selbst sind natürlich weiterhin mit das Beste, was der klassische Western hergibt, und extrem unterhaltsam. Leider fehlt auch hier Der Siebente ist dran (Seven men from now), der der erste Film des Cycles ist, der aber leider rechtlich beim John-Wayne-Nachlass liegt. Die Filme werden Deutschland wohl in dieser Form nie erreichen, wer also noch ein besonderes Weihnachtsgeschenk für Westernfreunde sucht (im Sale sollte die Box für 75 Dollar zu kriegen sein)...


    - One False Move Einer der wichtigsten Neo Noirs der 1980er/90er, heute fast völlig vergessen, jetzt ebenfalls von Criterion liebevoll wiederhergestellt. One False Move sollte ursprünglich nur auf VHS erscheinen, erst der Einsatz von Filmkritikern wie Roger Ebert sorgte dafür, dass der Film in die Kinos kam und dann auch zu einem der besten Filme des Jahres 1992 gewählt wurde. Er machte Hollywood auf Bill Paxton, vor allem aber auf Billy Bob Thornton aufmerksam, der hier auch das Drehbuch schrieb. Ein großartiger Krimi, der seine verbrecherischen Figuren ungewohnt liebevoll zeichnet, und der stark an Blood Simple von den Coens erinnert. Das Bild haut mich in seiner 90er-Körnigkeit jetzt nicht so vom Hocker wie die Ranown-Filme oder die UHD des zeitgleichen In the line of fire, aber auch hier wäre wenigstens eine BluRay-Veröffentlichung in Deutschland sehr schön.


    - After Hours / Die Zeit nach Mitternacht: Wohl Scorseses ungewöhnlichster Film, eine tiefschwarze Komödie der Odyssee eines Mannes durch die Großstadtnacht, konfrontiert mit allen Abgründen die man dort finden kann. Ich mochte den Film schon als ich ihn erstmals in den 80ern in der ARD sah, wo er gut versteckt im Nachtprogramm lief. Was allen bisherigen Fassungen des Films gemein war, war die miserable Bildqualität: After Hours ist mit sehr wenig Licht gedreht worden, was in bisherigen Abtastungen zu extremem Filmkorn und Digitalisierungsartefakten, künstlicher Aufhellung und auch sonst wenig erkennbarem Bild geführt hat. Dank des erweiterten Farbraums von UHDs sind die Schwarzwerte hier erstmals perfekt, kommt eine Neonreklame ins Bild wird man regelrecht erschlagen vom Licht. Wer den Film endlich mal so sehen will wie er gedacht war, sollte hier zugreifen. Erstaunlich ist übrigens, dass der Film heute deutlich komischer auf mich wirkt als damals - die existentialistische "Angst" des 80er-Yuppies, der auf die schiefe Bahn gerät, ist heutzutage mit Distanz nochmal um einiges witziger zu sehen.


    - Carlito's Way: Nicht von Criterion, sondern von Plaion (ehemals Koch Media) in Deutschland rausgekommen, in einer restaurierten Fassung, die einen zurückführt ins Kino der 1990er. Mich holt de Palmas Kriminellendrama mit Al Pacino extrem ab, ich hab mir damals sogar Carlitos Ledermantel besorgt (oder zumindest einen sehr ähnlichen). Da bisher in Deutschland keine BluRay verfügbar war, ist das hier ein beträchtliches Upgrade, wobei wie immer bei dePalma sein Spiel mit Unschärfe und Weichzeichnern einem perfekt scharfen Digitalbild im Wege stehen - aber so sah der Film schon immer aus, und er ist ja auch dezidiert angelehnt an den Look des Paten. Wie immer bei DePalma sind die Kameraeffekte und der Schnitt furios, aber das Wichtigste an Carlito ist, dass der Film sein Herz am rechten Fleck trägt und die Hauptfigur dem Zuschauer zutiefst sympathisch wird.

    Aber dann war die Einweihung eher für den Betreiber, ja? Bzw meine ich, die Filme eher wegen ihm ausgesucht.

    Klar, wie oben geschrieben hab ich die Filme für ihn ausgesucht, er sollte mit dem Programm überrascht werden (Filme kuratieren und vorstellen habe ich ja jahrelang beruflich gemacht). Meine Idee war 55 Tage gucken alle, der Untergang dann nur noch im kleinen Kreis für die Spezis als Abendunterhaltung. Daher war es überraschend wie es sich dann entwickelt hat, zumindest für mich.

    Bei der Einweihungsfeier 2 Filme vorstellen, und das war der Plan? ^^

    Die "Einweihung" war ja als Filmvorführung angekündigt und die halbe Nachbarschaft war da, also nicht unbedingt Cineasten. Ich hätte gedacht dass nach 150 Minuten Film und 15 Minuten Einführung die meisten "Normalsterblichen" genug hätten, zumal auch Jugendliche dabei waren. Aber nein, die sind nach einer Essenspause alle für nochmal 180 Minuten (plus einführung) wiedergekommen, und das obwohl ich den Film als schwierig vorher schon angekündigt hatte.

    Kurzfassung: Oppenheimer ist im Imax-Format gedreht, das entspricht ungefähr dem alten Fernsehformat. Natürlich ist der Film auch Safe für das heutige Format 1,85:1 gedreht, und das wird in Deutschland so ziemlich die einzige möglichkeit sein ihn zu sehen. Ausnahmen sind die Imax-Säle in Sinsheim und Karlsruhe. Ich vermute dass Leonberg ihn theoretisch auch in 1,4:1 zeigen kann, dann aber eben nicht die ganze Leinwand nutzt. Das wäre spannend zu wissen.


    Generell halte ich diesen Hinweis für etwas überkandidelt. Ein guter Saal, Imax, Dolby Vision oder 70mm sollten für ein gutes Kinoerlebnis reichen.

    Was für ein Einblick, da wäre ich gerne dabei gewesen. Vielen Dank.


    El Cid ist auch einer meiner Lieblingsfilme. Früher habe ich ihn oft gesehen sobald ich ihn in der familiären Videothek entdeckt habe (als ca 9-Jähriger). Könnte ich auch einmal wieder anschauen.

    Ja, ich glaube man darf wohl sagen, dass El Cid wohl das beste Bronston-Epos war, auch wenn Charlton Heston als Spanier schon etwas weit hergeholt ist. Aber die Art, wie hier eine Liebesgeschichte in einen epischen Erzählrahmen eingebunden wird, ist im oft inhaltlich etwas dürftigen Monumentalfilmgenre nur selten so gut gelungen. Schade, dass Anthony Mann diesen Erfolg mit dem "Untergang" nicht wiederholen konnte, und der Film gleich für mehrere Beteiligte zum spontanen Karriereende führte (auch wenn ich ein großer Fan des Mann-Films direkt danach, "Kennwort Schweres Wasser", bin) - wobei Stephen Boyd wahrscheinlich seiner Performance in "...denn keiner ist ohne Schuld" im Folgejahr genauso dafür danken konnte.


    Ich hatte tatsächlich etwas Angst, dass ich den Großteil der Anwesenden mit der Filmauswahl wenig glücklich machen würde, und war dann doch sehr überrascht, wie gut "Peking" ankam, selbst bei den Jüngeren. Irgendwas ist an diesen Epen dran, dass sie auf der (relativ) großen Leinwand immer noch funktionieren, während sowas im Fernsehen oder Streaming niemand mehr sehen will.

    Ein Bekannter hat sein Souterrain in ein High-End-Heimkino der größeren Art mit 4K-Projektion, THX-Atmos-Ton, 40 Sitzplätzen und einer 10-Meter-Leinwand umgebaut (Gesamtkosten über 50.000 Euro). Gedacht ist das ganze eigentlich als Vereinsraum, die Nutzung als Heimkino ist da nur Nebenzweck.Ich durfte bei der Einweihungsfeier heute dabei sein und die Filme dafür vorstellen. Damit ich auch ein bisschen was dazu erzählen kann, habe ich zwei der unbekannteren Euro-Hollywood-Epics aus dem Hause Samuel Bronston vorgeschlagen - Hintergrund ist, dass Bronstons El Cid zu den Lieblingsfilmen des Hausherrn gehört. Schmul Bronstein war Neffe von Trotzki, studierte an der Sorbonne, und kam nach dem zweiten Weltkrieg als erster Filmproduzent auf die Idee, große epische Filme billiger in Spanien drehen zu lassen, in einem speziell zu diesem Zweck gebauten Riesenkomplex nördlich von Madrid, der nach Bronstons Pleite dann von Hollywood und den Italienern für unzählige Filme, vor allem Italo-Western weiterverwendet wurde. Seine bekanntesten Filme entstanden Anfang der 1960er und umfassen König der Könige, El Cid, 55 Tage in Peking, Zirkuswelt, vor allem aber einen der bösesten Flops der 1960er: Der Untergang des Römischen Reiches. Dieser Film kostete ihn sein Studio und sein Privatvermögen, danach konnte er nur noch kleine Projekte verwirklichen, die aber auch keinen Erfolg mehr erzielten.


    55 Tage in Peking ist aus heutiger Sicht unerträglich kolonialistisch im Gehabe und der Moral: Tapfere Diplomaten verteidigen sich 1900 gegen die Boxer, die sie massakrieren wollen, um so den ausländischen Einfluss aus dem Land zu drängen. Dass in Wirklichkeit die Bevölkerung verhungerte wird hier perfide umgedreht: Hier sind es die Diplomaten, die das Essen für die Bevölkerung sichern. Charlton Heston, David Niven und Ava Gardner sind die Stars eines Epos, das vor allem mit einer für die Zeit ungekannten Nonstop-Action daherkommt, und von Massenszenen die diesen Namen auch verdienen geprägt ist - ein Merkmal aller Bronston-Produktionen, offenkundig waren Statisten im Franco-Spanien preiswert zu haben. In den USA war bereits dieser Film ein Flop, aber wie die cleveren Filmproduzenten der 80er Jahre hatte Bronston hier durch Vorabverkäufe seine Schäfchen bereits ins Trockene gebracht, zudem lief der Film in Europa sehr gut. Bizarr ist, wenn man in der deutschen Fassung im Vorspann statt Tiomkins fast schon melancholischer Musik einen Männerchor einen A-Capella-Marschmusik-Song anstimmen hört (

    ). Insgesamt ist 55 Tage in Peking, wenn man den Kolonialton ignorieren kann oder als Zeichen seiner Zeit liest, immer noch sehr gute Unterhaltung in epischer Breitwand.


    Der Untergang des römischen Reiches hingegen ist schon ein besonderes Kapitel. Alec Guiness, Stephen Boyd, James Mason, Ava Gardner und vor allem Christopher Plummer als Commodus spielen hier als käme es auf ihr Leben an - was erstaunlich ist, da mehrere dieser Darsteller später immer wieder betonten, wie schlecht sie das Drehbuch fanden. Und das Drehbuch ist tatsächlich schwierig, man sympathisiert mit keiner der Figuren wirklich mit, was den Film dann leider überhaupt nicht trägt, ihn zugleich aber ziemlich faszinierend macht - wo gibt es das heute schon noch, einen Film, der sich dem Publikum in keiner Weise anbiedert? Dabei ist der Plot dem heutigen Zuschauer wohlbekannt: Ridley Scotts Gladiator ist nicht mehr und nicht weniger als ein Remake dieses Films, wobei dem "Untergang" die Ehre zuteil wird, historisch doch noch etwas tiefer in die römische Geschichte einzutreten. Der Film hat vereinzelt tatsächlich den Charme eines etwas langweiligen Geschichtsunterrichts, dies wird aber immer wieder unterbrochen durch einige der wohl imposantesten Massenszenen, die ich je gesehen habe, und der Nachbau des Forum Romanum ist absolut gigantisch (damals die größte je gebaute Filmkulisse). Besonders bemerkenswert ist für mich die Synchronisation: Hier sind wirklich alle Hörspiel- und Synchronstars der 1960er in einem Film vereint, jede Stimme ist bekannt und großartig dabei, von Heinz Petruo, Paul Klinger über Arnold Marquis bis hin zu Horst Niendorf. Der Film kam besser als erwartet an, eigentlich hatte ich gedacht, dass sich die meisten nach dem ersten Film bereits verabschieden würden, aber tatsächlich blieben alle auch für den zweiten Film. Insgesamt eine schöne Veranstaltung.

    Was wäre deiner Meinung nach sein bester Film? Ich mochte ihn als "Noodles“ immer gerne 😁

    Das war mehr ein Scherz, deNiro hat soviele gute Rollen dass es schwer ist. Brazil ist aber mit Sicherheit eine seiner besten komischen Rollen, neben Midnight Run.


    Noodles und Vito junior wären auch hier ein Favorit, neben Falling in Love (totally underrated love story mit Mery Streep) und True Confessions (auch ein weitgehend unbekanntes Krimidrama). Dann natürlich deer hunter, aber auch Mad Dog and Glory, der auch eine der besten rollen in Bill Murrays Karriere zu bieten hat.


    Wohlgemerkt: das sind nicht die besten Filme in denen er mitgespielt hat, aber imho seine besten schauspielerischen Leistungen.

    Archibald Tuttle

    "Brazil" fehlt mir auch noch😁…


    Ist das "Bluray-Disc.de“-Portal zuverlässig als Datenbank oder hast du da Alternativen?

    Nein, das ist, was den deutschen Markt angeht, vollständig. Alternativ kann man in der OFDB nachgucken, oder für internationale Veröffentlichungen auf blu-ray.com.


    Und bei dem Nutzernamen fehlt dir ja sein zweitbester Film :) .

    Goonies ist bisher noch nicht als deutsche UHD erschienen, entsprechend fehlt auch auf ausländischen Veröffentlichungen die dt. Tonspur. Ist in diesem Fall eine rein kommerzielle Entscheidung, denn im Apple Store gibt es die 4K mit deutschem Ton (an Rechten kann es also nicht liegen). In Deutschland war der Film aber auch nie so populär wie z.b. in den USA, und die dt. Tonspur war leider schon immer Mono, da lässt sich nicht viel rausholen (wobei die UHD von Alien gezeigt hat dass da viel mehr möglich ist als noch vor 20 Jahren). Leider hat man in Deutschland noch bis weit in die 80er Jahre hinein fast alles in Mono synchronisiert, da die meisten Kinosäle nur Mono-Lichtton aufführen konnten (Stereo-Lichtton war zudem immer anfälliger für Defekte, so dass diese Kopien auch schneller kaputt waren bzw. nur die zusätzliche Monospur gespielt wurde). Richtig als Standard durchgesetzt hat sich Stereo erst mit der Durchsetzung der Stereo-VHS, der digitalen Kinotonspuren und dem Stereoton im TV, obwohl es natürlich schon seit den 1950ern regelmäßig US-Filme in Stereo gab (auf 70mmwar dies der Standard von vielen Filmen wurden Blow-ups auf 70mm gemacht, nur um die Stereotonspur unterzubringen).


    Gladiator ist auf der letzten Blu-Ray und UHD auch in der Kinofassung enthalten (ich hätte ja lieber eine ohne digitalen Oliver Reed, diese 3 Sekunden nerven mich jedesmal).

    Unterwegs in den 90ern:


    Last Boy Scout und The Rock finde ich immer noch unterhaltsam, Operation Broken Arrow war damals schon sehr mittelmäßig und ist dazu noch schlecht gealtert.

    Ach komm, Travolta/Dannenergs genervtes "Würdest Du bitte nicht auf den thermonuklearen Sprengkopf schießen?" Ist ein Klassiker! Ich finde der Film macht mehr Spaß als er irgendein Recht dazu hätte.


    Für mich ist eher The Rock schlecht gealtert (Bayisms at it's worst) aber bei Last Boy Scout bin ich bei Dir. Ein Film der durch eine fast schon Blödelsynchro im deutschen leicht ramponiert ist, aber im Original sind die Noir-Anleihen dafür umso deutlicher.

    An die Prime Besitzer... schon mal jemand von euch eine Serie/einen Film mit 'Kostenlos mit Werbung auf Freevee' gesehen? Wie viel Werbung bekomme ich da vorgesetzt? Wie nervig wird das? Reicht dass an RTL, Pro7 und co heran? Oder kommt da 'nur' einmal vorher und einmal zur Halbzeit Werbung?

    fast genau wie privat-TV, so alle 15 Minuten würde ich schätzen, dafür dann nur 2-3 spots.

    Hmpf, blöd! Was ist denn die qualitativ beste Version, die man von den "alten" Versionen noch bekommen kann? Wenn ich mich nicht irre, gibt es sogar 3? Die ursprüngliche Kino-Fassung, die Remastered Version von Anfang der 2000er? (Ich kann mich zumindest erinnern damals alle Filme nochmal im Kino gesehen zu haben. Gefolgt von den Recuts?

    An den klassischen Filmen hat Lucas für jede Veröfffentlichung aufs Neue rumgeschnippelt. Du kriegst auf Heimmedien nur das was Disney+ auch hat, den aktuellen Stand der Überarbeitungen. Die letzte Veröffentlichung der Kinofassungen war Anfang der 2000er als Bonus auf DVD, wobei da die Grundlage ein alter Laserdisc-Transfer ist.


    Die Fan Edits sind grandios, da wurde mit viel Liebe alles wieder ruckgängig gemacht.

    Hat jemand einen Tipp, für das klassische Star Wars in BluRay-Qualität?


    Gibt es eine BR-Version von Episode 4-6 in der Remastered-Version, die nicht die Recuts für Episode 1-3 enthält?


    Auf Disney+ gibt es leider nur die Recut-Versionen.

    Nein natürlich nicht. Das Originalmaterial wurde damals zerstört um die Special Editions zu kreieren.


    Wenn du lang genug suchst gibt es Mittel und Wege Rekonstruktionen auf Basis von privat abgetasteten Kinokopien der Originale im Netz zu finden. Das sind dann sog. fan edits, die in den USA zumeist "geduldet" werden, auch wenn es sich natürlich effektiv um illegale Kopien handelt.

    Ich fand den leider ziemlich dröge (es ist auch nichts hängengeblieben, keine einzige Szene) und den thematisch recht ähnlich gelagerten "Freaks" (von 2019, mit Emile Hirsch) deutlich interessanter.
    Dankbar bin ich Midnight Special, dass er Jaeden Martell (vormals Lieberher) noch etwas bekannter gemacht hat, den mach ich nämlich sehr gern. :)

    Ja, der ist schon ziemlich speziell. Mich hat er voll abgeholt, und in den USA ist er einer der wenigen "Kultfilme" der letzten Jahre (was auch an tatsächlichen Mitternachtsveranstaltungen in Tarantinos Alamo-Kino lag). Aber er ist auch sehr langsam und nicht so richtig Mainstream. Was ihn für mich umso spannender macht, denn dann haut das Ende so richtig rein.

    Nur weil ich es gerade sehe: Prime hat aktuell wieder eine ganze Reihe guter oder zumindest unterhaltsamer Filme im Angebot, die in der Pandemie oder auch schon davor untergegangen sind. Als kleine Tipps:

    - Midnight Special: Jeff Nichols' Versuch, einen SF-Film für Warner zu drehen. Leider hat der kommerzielle Misserfolg dafür gesorgt, dass er seit 2016 keinen großen Kinofilm drehen konnte, aber es lohnt sich definitiv, dieses verkannte kleine Meisterwerk nachzuholen. Der Film erzählt todernst die Geschichte eines Vaters, der sein übernatürlich begabtes Kind vor Sektenanhängern und dem militärischen Abschirmdienst in Sicherheit bringen will. Es passiert nur wenig, aber wenn das Kind dann loslegt, dann hat die SFX-Crew Überstunden. Wer jemals ein echtes Arthaus-Drama auf der Basis eines Spielberg-Skriptes sehen wollte wird hier fündig.


    - Freaky: Trash, aber von der guten Sorte. Sehr lustiger, aber auch hübsch blutiger Slasher mit Vince Vaughn als Killer, der mit einer 19jährigen qua Ritualdolch versehentlich den Körper tauscht. Der Titel bezieht sich auf die Körpertauschkomödien Freaky Friday, nur eben mit deutlich mehr Blut. Wer mehr von der Sorte will, auf den wartet aktuell in Prime auch noch Happy Death Day 1 und 2.


    - Nobody: Postmoderne "Ein Mann sieht rot"-Abwandlung auf den Spuren von John Wick. Ziemlich unterhaltsam und nicht jugendfrei.


    - Suicide Squad: James Gunns Einstieg ins DCU, hochgradig selbstironisch und viel besser als der erste Suicide Squad (Will Smith zu ersetzen hilft da auch immens). Zum einen kann man ganz gut nachvollziehen wie das neue DCU unter Gunn wohl so wird, zum anderen ist es einfach grandios, dass man Starro ernsthaft auf die Leinwand gebracht hat.

    Dann doch eher der großartige "The Wizard", ein 90-minütiger Teenir-Werbefilm für den Power Glove aus den 80ern mit dem schönen deutschen Titel Joy Stick Heroes. Aber das streckt jetzt beides den Begriff schon ziemlich.

    Mir fällt tatsächlich gar nicht soviel ein. EXistenZ und Possessor sind für mich da immer noch die zukunftsfähigsten Versionen des Themas, da fehlt es dann halt an Punk, dafür ist der Biotech-Ansatz sehr gibsonisch. Battle Angel Alita hatte Ansätze dazu das Thema zu aktualisieren. Dark city fehlt oben noch, außerdem thirteenth Floor.

    Lighthammel In 80 Tagen habe ich vor kurzem noch mit beiden Kindern geguckt, und die beiden hatten daran mehr Spaß als ich zu hoffen gewagt hätte. Seltsamerweise vor allem beim Stierkampf waren sie voll dabei, da überlegte ich schon ob ich noch etwas zum Thema Tiere quälen hinterher schieben muss (es war ja wenigstens kein blutiger Kampf, trotzdem...)


    Klaus_Knechtskern Ja genau, der gute alte Arthur c. Clarke-Aufzug feiert fröhliche Urständ. Soweit ich es richtig gelesen habe wollen die Chinesen sowas ja in mittelbarer Zukunft gerne Mal bauen, da passt es ja wenn sie es jetzt schon im film tun.

    Mir war heute nach Komödie zumute, ich habe mir Das große Rennen rund um die Welt gegönnt. Tony Curtis als Der große Leslie liegt im ewigen Streit mit Prof. Fate, gespielt von Jack Lemmon und viele der Kabbeleien zwischen den beiden erinnern teilweise an Roadrunner & Coyote. Komödien-Großmeister Blake Edwards hat Regie geführt, die Musik kommt von Mancini und die größte Tortenschlacht der Filmgeschichte ist auch noch zu sehen. Große Unterhaltung.

    ICH LIEBE DIESEN FILM! Großartiges Komödien-Meisterwerk einer längst vergangenen Ära. Ich hoffe, Du hast auch ordentlich mitgebuht, wann immer Professor Fate auf der Leinwand zu sehen ist. Das "Sequel", Monte Carlo Rallye, ist leider nicht mehr ganz so gut, aber auch noch guckbar. Erstaunt bin ich immer wieder darüber, wie ähnlich sich Das große Rennen und der im gleichen Jahr gedrehte "Tollkühne Männer in ihren fliegenden Kisten" anfühlen, auch wenn der etwas weniger mit direkter Ansprache des Publikums spielt.


    Übrigens war Auslöser für diese kleine "Welle" an Fortbewegungskomödien damals zuerst "In 80 Tagen um die Welt" mit David Niven, der auch heute noch prächtig unterhält, und natürlich Stanley Kramers "Eine total, total verrückte Welt" mit Spencer Tracy und allem, was je in der Comedy herumgelaufen ist. Letzteren sollte es endlich mal in einer anständigen Veröffentlichung auch in Deutschland geben (er wurde ja vor einigen Jahren in den USA soweit möglich für die Langfassung rekonstruiert).

    The Wandering Earth 2:


    [... ] Wer diese Handlung der ersten beiden Stunden sinnvoll in logischer Reihenfolge nacherzählen kann, hat wahrscheinlich das Buch gelesen, oder ist durch chinesisches Kino bereits abgehärtet worden.

    Bei dem Buch handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung, bei der die titelgebende Story "Die wandernde Erde" keine 70 Seiten umfasst (+ nochmal 40 Seiten Fortsetzung). Cixin Liu packt eine Fülle von Ideen in diese Geschichte, wie sie andere Autoren in 3 Romanen nicht zusammengekommen. Das wird alles recht straff und stringent erzählt. Ich habe die Filme zwar nicht gesehen, aber bei dem geringen Umfang gehe ich einfach davon aus, dass die literarische Vorlage für die Filme nicht viel mehr gewesen sein kann als eine grobe Stichpunktsammlung.

    Ah danke. Ich kenne von Liu nur die DreiSonnen-Trilogie, und da ist die dramaturgische Umsetzung des Plots jetzt nicht unbedingt die größte Stärke des Buchs (wie so oft bei HardSF, ein Subgenre, das ich an und für sich sehr mag, gerade die Niven/Pournelle-Bücher). Dass der zweite Film keine literarische Vorlage hat, war mir daher nicht klar, es wirkt alles derart fragmentarisch, dass ich eigentlich davon ausging, dass hier irgendwas aus 1000 Seiten Material wild zusammengestückelt wurde - offenkundig schaffen das chinesische Drehbuchautor:innen auch ohne Vorlage. Das erklärt aber auch, warum so vieles aus älteren Hollywoodstreifen zusammengeklaut wirkt.

    Heute gab es viel Spaß mit schlechten Filmen, die ich noch nie gesehen hatte:


    Diabolique: Das Remake mit Sharon Stone, Isabell Adjani, Chazz Palmintieri und Kathy Bates. Ich weiß nicht ob das Ganze ein erstgemeintes Remake des französischen Originals aus den 1950ern ("Die Teuflischen") sein soll; wenn ja, dann scheitert der Film grandios. Oder aber es ist absichtlich eine Parodie des damals populären Erotikthrillers, dann ist der Film auf seine Weise brilliant. Sharon Stone spielt die Signoret-Rolle ungemein schlampig und hat mit Haarwicklern im Bademantel und Fluppe im Mund offenkundig viel Spaß; Adjani gibt das waidwunde Reh, das wirkt als hätte man sie wie einst Ingrid Bergman komplett darüber im Unklaren gelassen wie der Film wohl endet, Palmintieri ist ein so unglaubliches sadistisches Riesenarschloch dass man keine Sekunde glaubt dass sich eine der Frauen jemals für ihn hätte interessieren können, und Bates gibt die coole feministische Postkrebsdetektivin, als hätte sie aus einem Noir der 1940er herübergeschaut. Erlesene, kühlblaue Bilder, wie sie damals seit Basic Instinct so populär waren, wechseln sich laufend ab mit den warmen Brauntönen eines Sommersby, so dass man nie genau weiß, ob man nicht doch in eine frühe lesbische Liebesgeschichte geraten ist. Wer heute ein Buch von Boileau/Narcejac liest, wird feststellen, dass die Texte überwiegend unerträgliche Kolportage mit einigen sehr guten Twists sind - insoweit ist das hier wohl die konsequenteste (wenn auch sicher nicht die beste) Verfilmung ihrer Texte. Ich hätte den Film 1996, als er rauskam, mangels ausgeprägter Trashantennen wahrscheinlich abgrundtief gehasst (und verzeihe Chechik auch nicht so schnell, dass er Mit Schirm, Charme und Melone derart in den Sand gesetzt hat), aber aus heutiger Sicht verkörpert der Film derart viel 1990er-Patina, dass ich ihn nur mögen kann.


    Nathalie küsst: Audrey Tatou küsst nach drei Jahren Trauer um ihren Freund einen durchschnittlich aussehenden Schweden, der unter ihr arbeitet. Wirklich, das ist der ganze Plot. Der Schwede mit dem dünnen Resthaar sieht jetzt wirklich eher durchschnittlich aus, aber ist nett und humorvoll. Der Film aber will uns erzählen, dass wirklich alle Menschen in Tatous Umfeld ob dieses Ungleichgewichts an optischer Attraktivität kurzfristig den Verstand verlieren, und die Beziehung dadurch erst einmal eine gewaltige Belastungsprobe überstehen muss. Einen ähnlichen Film hat Bertrand Blier bereits 1988 mit "Zu schön für Dich!" gedreht, nur war das damals eine hochironische Gesellschaftssatire um Depardieu, der sich nicht zwischen attraktiver Ehefrau und durchschnittlicher Geliebter entscheiden kann und so beide verliert; hier aber nimmt der Film den Titel des alten Films todernst und konstruiert das komplette Drama über die "10", die sich mit einer "5" einlässt. Und macht sich damit komplett lächerlich. Irgendwie ein Film vom Mars, den wahrscheinlich nur Menschen verstehen können, für die die Vogue ein Nachrichtenblatt ist.


    Bitte lasst die Blumen leben: 1986 ist verflucht spät für eine Simmel-Verfilmung (die ca. 15 Jahre früher populär waren). Warum auch immer spielt Klausjürgen Wussow einen französischen Anwalt (wahrscheinlich bekam er die Rolle nach dem Sensationserfolg der Schwarzwaldklinik), der eine Flugzeugkatastrophe dazu nutzt, ein neues Leben unter neuem Namen in Deutschland zu beginnen. Die ganze Optik ist trotz Duccio Tessari, der ja mal richtig gute Italo-Western gedreht hat, komplett dem deutschen Fernsehen der Zeit entlehnt. Die schauspielerischen Leistungen sind grausig, Hannelore Elsner war glaube ich nie schlechter. Als Trashorgie ist das Ganze trotzdem unglaublich spaßig, gerade wenn man Radost Bokel (Momo) in der Endszene wie in einer schlechten Dorfdisko beinschienenbefreit ins Scheinwerferlicht von Wussows verheulten Augen schreiten sieht, um seinem Leben einen neuen Sinn zu geben. Neben der unsäglichen Konsalik-Verfilmung "Unter Palmen stirbt man nicht", absurderweise ebenfalls mit Wussow, wohl mein neuer Lieblingstrashstreifen zur unfreiwilligen Belustigung aus deutschen Laden.


    The Wandering Earth 2: Prequel zum ersten Wandering Earth, den ich damals vorrangig abgrundtief langweilig fand. Das ist Teil 2 jetzt nicht mehr. Die CGI ist besser, die chinesische Staatspropaganda nicht mehr zu überbieten (und macht sich dabei selbst lächerlich), Logik spielt irgendwann keine Rolle mehr (in den Credits enthüllt sich der "Bösewicht", und es wird einfach zu einem kleinen Lacher herunterstilisiert, obwohl es den gesamten Film ad absurdum führt), aber neben wirklich gelungenen Einfällen wie dem "Aufzug zu den Sternen" ist es hier vor allem die absolut hanebüchene Dramaturgie, die tatsächlich viel Spaß machen kann, wenn man sich auf die Absurdität einlässt. Es ist wie ein Emmerich-Film aus China, funktioniert nach den gleichen Mustern wie Independence Day und 2012, wirkt zugleich aber so, als hätte man das Drehbuch von der fünfjährigen Tochter des Regisseurs durcheinanderwirbeln lassen und sich hinterher nicht mehr getraut zuzugeben dass keine Seitenzahlen auf dem Manuskript waren. Wer diese Handlung der ersten beiden Stunden sinnvoll in logischer Reihenfolge nacherzählen kann, hat wahrscheinlich das Buch gelesen, oder ist durch chinesisches Kino bereits abgehärtet worden. In jedem Fall "lohnt" sich der Film für hartgesottene SF-Freaks mit Spaß an Trash durchaus.

    Meet Joe Black ist abgesehen von dem lächerlichen Autounfall mit der Puppe einer der schönsten Liebesfilme, die es je gegeben hat mit extrem vielen Lehren für das Leben, denkwürdigen Dialogen und Zitaten sowie einem einmaligen Hopkins, der wie so oft oscarwürdig ist. Fight me.
    Lg

    Da muss ich nicht fighten. Für mich hat der Film zwei Schwächen: Brad Pitt in einer unglücklich angelegten Rolle (er selbst hat sich mehrfach dazu geäußert, dass der Film ihm nicht lag), und man sieht den geschäftlichen Rivalen von Hopkins nicht, was diese ganze (fast einstündige) Wirtschaftsrivalität dramaturgisch verpuffen lässt. Im Drehbuch war noch vorgesehen, dass die beiden Rivalen sich gen Ende begegnen, das hätte diesem Plotteil sehr gut getan, glaube ich. Ansonsten vorzüglich gespielt, in Claire Forlanis Augen kann ich mich stundenlang verlieren, und es gibt viele brilliante Dialoge.

    Da hast du doch glatt "Meet Joe Black" unterschlagen, der zwar nicht an Gigli ranreicht, aber auch für reichlich unfreiwillige Lacher im Kinosaal und ein heute noch populäres Videomeme sorgte ...

    Der ist auch nicht mein Favorit, aber immerhin war er für ein paar Oscars nominiert und hatte seine Momente... Den Film den ich von Brest aber hätte erwähnen sollen ist going in style, aka Die Rentnergang von 1979. Der lohnt sich heute immer noch.

    Midnight Run (auf Deutsch mit dem Beititel "5 Tage bis Mitternacht" versehen), eine herrliche Actionkomödie mit Robert de Niro und Charles Grodin aus dem Jahr 1988, ist vor kurzem in den USA als UHD erschienen, mal gucken ob der in Deutschland immer etwas unter dem Radar gelaufene Film (der de Niro immerhin seine einzige Comedy-Nominierung bei den Globes einbrachte) es auch hierhin in 4K schafft. De Niro spielt einen Kopfgeldjäger auf der Jagd nach dem ehemaligen Buchhalter eines Mafioso, und natürlich hat er sehr schnell nicht nur den widerwilligen Buchhalter geschnappt, sondern auch FBI und Mafia an den Hacken. Soweit, so stereotyp, aber zum einen hat der Film wunderbare Dialoge ("You have two emotions, silence and rage"), einen ungewöhnlichen Ablauf, vor allem aber nimmt er sich Zeit für seine Figuren, die einem bei aller Kantigkeit so richtig ans Herz wachsen. Regie führte Martin Brest, der zuvor den ersten Beverly Hills Cop drehte und danach noch "Der Duft der Frauen" kongenial remakte, um dann mit Gigli einen der katastrophalsten Flops der letzten 30 Jahre verantworten zu müssen (das Ausmaß, in dem er dazu beigetragen hat, ist dabei unklar, da die Produktionsfirma ihm den Film wegnahm und allein fertigstellte). Brest verschwand danach von der Bildfläche und ließ sich erst 20 Jahre später bei einer Filmaufführung wieder sehen. Wirklich sehr sehr schade, aber auch typisch, da seine Art sich Zeit zu nehmen und die Figuren in den Vordergrund zu stellen in den letzten 30 Jahren aus Hollywood wohl endgültig ins Independent-Kino abgewandert ist.


    Die UHD ist die erste Heimkinoveröffentlichung, die einen solchen Namen auch verdient - Midnight Run war wie viele 80er-Filme auf DVD und BD grauslig, die Körnung dieser Eastman-Filme der 1980er ist immer heftig (siehe z.B. Ghostbusters), da man mit besonders lichtempfindlichen Material drehte, um Kosten zu sparen, und die bisherigen Veröffentlichungen basierten offenkundig nicht auf dem Kameranegativ, sondern auf einer Verleihkopie. Die 4K-Fassung ist jetzt vom Negativ abgetastet, anders als In the Line of Fire und Untouchables (für mich die Referenz im Bereich 35mm-UHD dieser Hollywood-Ära) ist hier vermutlich mit leichter DNR nachgeholfen worden, aber noch in sehr verträglichem Maße - und selbst im Kino (wo ich den Film schon mehrfach bei 35mm-Sammlern sehen durfte, die einen besonderen Narren daran gefressen zu haben scheinen) sah der nicht so gut aus wie hier. Ich hoffe, dieses Schmankerl schafft es bald auch hierher, wenigstens als 4K-Stream - in jedem Fall ein Tipp für eine baldige Revisite (oder wer ihn noch gar nicht kennt: Unbedingt mal gucken!).

    Accountant kann ich auch nur empfehlen, der macht Spaß und gibt mehr her als man auf den ersten Blick denken würde. Vor allem mal eine dankbare Rolle für Ben Affleck.


    Hier gab es heute die 4K-Heimpremiere von "Der aus dem Regen kam", einem der erfolgreichsten Filme mit Charles Bronson und der Film, der ihn neben Spiel mir das Lied vom Tod zum großen Kinostar gemacht hat - zumindest im europäischen Raum. Dabei ist es ein total ungewöhnlicher Film für ihn - er kommt erst nach 30 Minuten in die Handlung, die zuvor eine junge Frau zeigt, die in ihrem Haus von einem Einbrecher vergewaltigt wird und diesen dann tötet und verschwinden lässt. Nun suchen mehrere Fraktionen nach dem Mann - so auch Bronson mit dickem amerikanischen Akzent (den auch die Synchro unerwartet breit ausspielt). Überhaupt ist die Synchro gewöhnungsbedürftig, da man auch Marlene Jobert (Mutter von Eva Green) eine sehr kindliche Frauenstimme verpasst hat, was ansatzweise zur Rolle passt, aber doch etwas überzeichnet wirkt. Aber der Film ist ein absolut großartiges Kammerspiel, ein Katz- und Maus-Spiel zwischen dem allwissend erscheinenden Bronson und der erstaunlich wehrhaften Jobert, mit einem sehr langsamen Erzähltempo (das muss man mögen), dabei aber auch extrem feinfühligen Charakterisierungen und einigen wirklich überraschenden Plotwendungen, auf die ich nicht gekommen wäre (und die mich tatsächlich auch beim wiederholten Sehen noch überraschen). Der Film hat viel von heutigen Mysterythrillern, und wenn man am Ende nicht aufpasst verpasst man die Auflösung beinahe, so beiläufig wird sie präsentiert.


    Also, wer 70er-Thrillern aus Frankreich nicht abgeneigt ist, wer Charles Bronson in seiner besten Rolle sehen will, und wer mit langsamen Erzähltempo klarkommt, für den ist das hier imho eine klare Empfehlung.


    Übrigens: Die UHD wurde verschoben, weil Koch noch eine DDR-Synchro aufgetrieben hat, die tatsächlich Marlene Jobert eine deutlich "normalere" Frauenstimme zuordnet. Ich muss den Film noch einmal komplett mit dieser Synchro sehen, da die Tonqualität nicht gut ist, habe ich mich fürs erste Sehen doch wieder für die vertraute BRD-Fassung entschieden.

    der der Ablenkung von den Kriegsvorbereitungen dienen sollte

    Würde der Film damit nicht wieder der Definition "Propagandafilm" im weitesten Sinne entsprechen?

    Also jedenfalls nicht meiner, und auch nicht der des Historikers. "Propaganda" heißt ja erstmal nur Werbung, so gesehen ist fast jeder Film - indem er kulturelle Werte verkörpert und vertritt - Propaganda des kulturellen Wertesystems seiner Zeit, oder bekämpft Aspekte dieses Systems. Aber wenn man es so weit fasst, wird der Begriff m.E. unproduktiv. Jedenfalls lässt sich in "Sieben Ohrfeigen" wirklich nichts, aber auch rein gar nichts finden, was einer solchen Definition zugehörig wäre. Der britische Magnat wird für einen Großkapitalisten und Engländer extrem positiv gezeichnet, ebenso der von Willy Fritsch dargestellte Schotte. Auf Deutschland und seine Kultur bezieht sich im Film gar nichts, viel weniger noch als etwa in den Edgar-Wallace-Filmen. Sicher gibt es eine ganze Reihe deutscher Filme der Zeit, die man besser nur mit Begleitkommentar zeigen sollte (v.a. die sog. Vorbehaltsfilme, wobei die Liste von den Allierten etwas willkürlich zusammengestellt wurde), aber zumindest die meisten von mir gesehenen Filme der Zeit sind aus Sicht reiner Unterhaltung unbedenklich. Und ob man jetzt "reine Unterhaltung" als bedenkliche Kategorie einstufen will, wie es die Frankfurter Schule mit ihrer Kulturindustrie getan hat, das halte ich hoffentlich im Sinne der Cultural Studies dann doch mittlerweile für etwas überholt. Was man jedenfalls gut ablesen kann: Das Frauenbild der Filme (weibliche Selbstbestimmung etc.) der 1950er Jahre ist definitiv ein Rückschritt gegenüber dem den 1940er Jahre - eine Tatsache, die ich für sehr erstaunlich halte.


    Klaus_Knechtskern und Huutini : Es war nicht Goebbels, sondern der Reichserziehungsminister Rust, der eine Aufführung verhindern wollte. Hitler hat den Film nicht gesehen, sondern nur auf die Bestätigung hin, dass der Film lustig sei, einer Aufführung für die Bevölkerung zugestimmt. Seinen Ruhm hat der Film in Deutschland zum einen Fernsehausstrahlungen ab den 1960ern zu verdanken, vor allem aber einer seltsamen Tradition, die sich in den 1980er Jahren an deutschen Universitäten entspann, den Film mitsamt Alkoholgelage zur Weihnachtszeit in den Uni-Kinos zu zeigen (da durfte ich ihn auch ein paarmal vorführen). Damals war das eigentlich konterkulturell gemeint, also als bewusster kleiner Affront gegen die Lehrenden (so wie der Film ja auch ein Affront gegen Lehrer und überholte pädagogische Konzepte ist). Diese Aufführungspraxis hat den Film über die Jahre m.E. vom Herstellungskontext entkoppelt, wo er auch deshalb besonders ist, weil er genauso gut für nationalsozialistische Einstellungen wie dagegen gelesen werden kann - vordergründig aber überwiegt da m.E. der antiautoritäre Touch.


    Leider machen diese Aufführungen heute keinen Spaß mehr, denn die Filmaufführungsrechte liegen mittlerweile bei einer AFD-Politikerin, die z.B. die Aufführung im Deutschen Museum im Rahmen einer Reihe zum Film im Dritten Reich verhindert hat.


    Edit: Und natürlich habt ihr recht, Rühmanns Rolle war total ambivalent, aber genau deshalb hat er m.E. die Nachkriegszeit so unbeschadet überstanden. Sein Image, seine Filme lassen sich fast durchgängig als "kleiner Widerstand" lesen, auch wenn sie voll ins Konzept des damaligen Kinos passten.

    So, jetzt mal was richtig Schwieriges: Ich habe heute einen der besten deutschen Filme gesehen, die ich bisher kennenlernen durfte. Der Titel: "Sieben Ohrfeigen". Und der ist von 1937. Richtig gehört: Ein unter Goebbels produzierter Unterhaltungsfilm, der der Ablenkung von den Kriegsvorbereitungen dienen sollte und sich nebenbei über britische Schrullen lustig macht. Und trotzdem: Es handelt sich um eine richtig gute deutsche Adaption einer Screwball Comedy (die ja als Genre durchaus enge Verwandtschaft zu den sehr europäischen Lubitsch-Filmen der 1920er und frühen 1930er Jahre unterhält), Lilian Harvey und Willy Fritsch sind ein sehr nachvollziehbares Traumpaar, das heute noch wirkt. Vor allem aber hat der Film eine Leichtigkeit, die dem deutschen Kino danach fast vollkommen abhanden gekommen ist (wahrscheinlich aus guten Gründen). Und er hat ein modernes Frauenbild, das man so bis weit in die 1990er Jahre im deutschen Film nicht mehr wiederfindet - letzteres gilt übrigens überraschenderweise für eine ganze Reihe dieser Unterhaltungsfilme des Dritten Reichs, man denke nur an "Frauen sind die besseren Diplomaten" mit Marika Rökk, die so ziemlich jeden männlichen Darsteller des Films ungestraft ins Bett zerren darf). Im Mittelpunkt der Handlung steht ein junger Mann, dem seine gesamte Barschaft von 7 Pfund durch eine Börsenmanipulation eines Stahlmagnaten abhanden gekommen ist - und diesem droht er nun an, ihn fortan siebenmal in der Öffentlichkeit zu ohrfeigen. Natürlich darf er sich parallel in die durchaus belustigte Tochter des Magnaten verlieben. Den Plot könnte man heute noch fast 1:1 so inszenieren (auch wenn es mir schwer fiele sich vorzustellen, dass der Magnat dabei weiter so semi-positiv dargestellt würde).


    So, und jetzt das Problem: Finde ich es schade, dass diese Filme heute so gut wie nicht zu sehen sind? Einerseits ja. Dann müsste man sich nicht so einen Quatsch anhören wie neulich in einem Podcast (Tatort Geschichte), wo ein gestandener Historiker die deutsche Filmproduktion 33-45 als einzige Propagandamaschine bezeichnet - das war sie ganz dezidiert nicht, natürlich wurden propagandahaltige Filme gedreht, aber gemessen an der großen Zahl der Produktionen (über 100 pro Jahr) war das nur ein Bruchteil. Und es ist eben auch deutsche Filmgeschichte, und es ist schade, dass die Nachkriegsproduktion diese handwerkliche Qualität nur selten erreicht hat. Andererseits normalisiert es natürlich auch die Hitlerzeit, wenn man ihre kulturellen Artefakte als Alltagskultur zeigt (wie es bis in die 1970er Jahre übrigens in Seniorenveranstaltungen und bis in die 1990er Jahre im BR-Sonntagnachmittagsprogramm übrigens noch üblich war). Schwierig, ich habe da keine einheitliche Meinung. Aber wenn mich jetzt jemand nach den besten deutschen Komödien fragt, wird Sieben Ohrfeigen neben den Drei von der Tankstelle und der Feuerzangenbowle definitiv von mir mit genannt werden.

    Aber er kriegt halt wirklich wenig Gegenwind. Und den lautesten, den er überhaupt bekommt, ist deswegen

    Ich sag mal so: Sei froh dass wir beide nicht die gleichen filmbezogenen Texte lesen bzw. Foren besuchen. In meinen "alte weiße Männer"-US-Foren ist Peele sicher der meistgehasste Mann in Hollywood. Nope wurde aber auch sonst in den USA in großer Breite zerrissen, weil der vielen zu unklar und zu allegorisch war, ohne dass sie die Allegorie verstanden hätten. Merke: Wenn ein Film in den Cahiers Du Cinema hymnisch besprochen wird, ist er entweder von Jerry Lewis oder er hat das US-Publikum abgehängt. ;).

    Gibt es auch beides in der Mediathek nehme ich an. Hier sah das, via Satellit, nicht nach 720 aus

    mal heruntergeladen, ist auch in der Mediathek nur 720p dort (1280x720)

    Und das Senderlogo haben sie auch hübsch ins Bild gerückt - da wär doch im schwarzen Balken Platz gewesen. Egal, hab eh den Silberling daheim.

    Während der Ausstrahlung stand daneben noch "Thementag Wüste" in großen Lettern eingeblendet. So kann man einen Film dann auch versauen. Aber sehr erstaunlich, dass Lawrence es in die Mediathek geschafft hat - Sony scheint weich zu werden. Eigentlich ein guter Trend, was die Verfügbarkeit älterer Filme betrifft, in die Streamingdienste schaffen die es ja kaum.

    LookAtTheBacon Ich bin soweit bei Dir, der Film wurde in der Erinnerung immer besser und hatte viele Bilder, die hängenbleiben. Ich glaube nur, Du kriegst die "Wokeness" nicht aus Peele raus, denn race history und die soziale Situation von Schwarzen sind nunmal die wichtigsten Themen seiner Filme - auch bei Nope ist das ja das undercurrent, was durch den gesamten Film läuft. Und insoweit muss der glaub ich keine Weißen besetzen, genauso wenig wie in den letzten 125 Jahren die größte Zahl weißer Produzenten keine Schwarzen in Hauptrollen besetzt haben.

    Ich habe ein 7-Tage Paramount+ Probe-Abo abgeschlossen einzig und allein um Airplane und die ersten beiden Naked Gun-Filme zu schauen und ich bereue gar nichts!

    Witzig, ich habe für meinen Geburtstag diese Woche genau das vor: Erst Zero Hour!, dann das deutsche Remake Flug in Gefahr (Klassiker!) und dann Airplane, der ja zu 80% aus dem Drehbuch von Zero Hour! besteht.

    Gibt es auch beides in der Mediathek nehme ich an. Hier sah das, via Satellit, nicht nach 720 aus

    Nein, Satellit ist Full-HD, leider sind die Frequenzen im Kabel zugunsten der SD-Kanäle immer noch arg limitiert, obwohl die kaum noch jemand brauchen dürfte (bzw. ja doch, solange RTL und Co. für HD Geld nehmen, nutzen die ja noch viele).