Ich habe gerade meine erste Runde hinter mir. Solo mit Aysala, dem Eisvogel. Eigentlich wollte er in Galzyr seine Vergangenheit hinter sich lassen, doch direkt beim Erkunden von Rienshtum holt sie ihn wieder ein.
Ich habe die erste mehrteilige Quest in dieser Partie durchgespielt, ohne großartig nach links und rechts zu schauen - und es gab da verdammt viel zu entdecken. Die Dauer des Spiels war ca. 70 Minuten, richtete sich aber nicht nach dem Fortschritt in der Story, sondern dem Ablauf einer zuvor festgelegten Anzahl von Runden. Ist man durch kann abgespeichert werden oder man macht einfach weiter und lässt die Zeit voranschreiten. Der Ablauf des Spiels ist dabei komplett simpel. Zu Anfang unseres Zuges bewegen wir uns um zwei Felder (wobei die Reichweite durch Karten beeinflussbar ist), können auf dem Weg Quests annehmen oder handeln. Im zweiten Schritt handeln wir einen Encounter im Abenteuerbuch ab, wobei wir in der Regel aus mehreren Optionen wählen können. Immer zur Verfügung stehen Begegnungen aus dem Begegnungsdeck oder es stehen weitere Optionen durch Orte, Karten, Begleiter oder Quests zur Wahl. In der Regel handelt man bei den Begegnungen Fähigkeitsproben ab, insgesamt gibt es dabei 6 Skills. Zur Verfügung hat man dabei fünf Standardwürfel, auf denen jeder Skill mit einem Symbol einmal vertreten ist. Die Anzahl an gewürfelten mit dem Test übereinstimmenden Symbole bestimmt die Anzahl der Erfolge. Ist man in einer Fähigkeit besonders geübt, kann man bis zu zwei schwarze Würfel durch farbige Würfel austauschen, auf denen die entsprechende Fähigkeit häufiger vertreten ist. Je nachdem ob die Probe leicht, mittel oder schwer ist bestimmt die Anzahl der Erfolge den Ausgang. Item, Begleiter oder Zustandskarten beeinflussen die Anzahl an Würfeln oder geben zusätzliche Erfolge oder Misserfolge. Die Fähigkeiten in denen man geübt ist, kann man während des Spiels wechseln. Der Charakter kann entsprechend nach Wunsch angepasst werden, es gibt aber keinen Fortschritt oder Level-up im eigentlichen Sinne – die Gesamtzahl der Würfel überschreitet fünf nicht. Fürs Lösen von Quests gibt es Prestige Punkte. Spielt man Gegeneinander gewinnt derjenige, der am Ende der Partie am meisten Prestige hat, spielt man Solo oder Kooperative versucht man so viel Prestige wie möglich zu sammeln. Und das war es dann auch schon an eigentlichem Spiel.
Was Lands of Galzyr ausmacht ist eindeutig die Spielwelt. Ich hatte das Gefühl, dass alles sehr liebevoll ausgearbeitet ist. Vom Artwork über die Texte im Abenteuerbuch bis hin zum Soundtrack, der zum Teil ins Buch integriert ist, hat sich alles sehr stimmig ineinander gewoben und wirklich Lust darauf gemacht, diese Welt zu erkunden (und die ist wirklich riesig). Die Story war dabei nicht besonders aufregend, aber ich habe sie auch nicht als langatmig oder langweilig empfunden. Allerdings scheint es eindeutig eher in Richtung Familienspiel zu gehen. Hier könnte die Sprachbarriere dann etwas schwierig werden. Das Englisch war zwar nicht zu schwer, aber ab und an gab es schon ein paar Worte, die mir auf Anhieb nicht geläufig waren. Da das Buch per Website abrufbar ist kann man hier, wenn man zu Abstrichen bereit ist und sich ein wenig was zusammenreimen kann, auf eine Google-Translator Autoübersetzung setzen. Ist nicht so elegant, aber es funktioniert. Darüber hinaus könnte ich mir auch vorstellen das Leute, die Probleme damit haben beim Spiel viel zu lesen, hier nicht auf Ihre Kosten kommen werden. Und die Prestige-Punkte hätte man sich meiner Meinung nach schenken können, das scheint – soweit ich das bisher überhaupt beurteilen kann – überflüssig zu sein.
Soweit meine (eher positiven) Eindrücke. Wie gesagt, die Partie hat jetzt etwas mehr als eine gute Stunde gedauert, von daher ist das alles wirklich nur als allererster Ersteindruck zu sehen. Ich hoffe ich werde diese Woche noch ein paar Ausflüge nach Galzyr machen und dann berichten können!