Beiträge von ScreamingCookie im Thema „Lands of Galzyr“

    Becki wertet das Spiel aus seiner Sicht und den von ihm festgelegten "Qualitätsstandards". Auf dieser Basis ist die Kritik gerechtfertigt und völlig legitim. Ist man sich als Leser/Zuhörer/Zuschauer dieser Basis bewusst, bekommt man großartige, detaillierte und unbefangene Reviews. Kennt man aber diese Basis nicht und sucht z.B. ein Abenteuerspiel mit ähnlicher Länge und Komplexität wie Galzyr, dann würde ich dringend davon abraten zu einem HexploreIt, Zerywia o.ä. zu greifen. Für eine solche Entscheidung ist Die Nische aber wahrscheinlich auch der falsche Kanal. Entscheidend ist die Basis der Bewertung, das macht sie aber nicht weniger legitim.


    In diesem Zusammenhang nochmal ne andere Frage, kann man auf BGG die Kategorie Abenteuerspiele nach Spieldauer und Komplexität sortieren? Das bekomm ich irgendwie nicht hin.

    Zu deiner Aussage mit dem Abenteuerspiel in unter einer Stunde - geht Robin Hood nicht ähnlich schnell? Ich habe mir davon nur (positiv) von meinen Mitspielern berichten lassen und die sagten, dass das auch extrem fix geht, aber deutlich mehr Spiel zu bieten hat.

    Ja, #RobinHood ist grundsätzlich ne Alternative, wobei ich die Story da belanglos und ausgelutscht finde. Und persönlich hatte ich überhaupt kein Interesse ein Szenario zu wiederholen nachdem wir gescheitert waren. Dafür ist Kooperation da wesentlich höher geschrieben und man muss sich wirklich gut absprechen. Mechanisch tut sich zwischen den beiden nicht viel. Hier wird aus dem Sack gezogen, dort gewürfelt. Ich finde #LandsOfGalzyr besser weil die Story interessanter ist.


    Aber auch hier gilt, dass die Sprachbarriere entscheidend sein kann. Das Englisch in Galzyr ist allein aufgrund der vielen verschiedenen Tierarten nicht trivial und das "On Fly" übersetzen demnach an der ein oder anderen Stelle schwierig. Und da auch die Karten Texte haben muss man Kinder hier natürlich unterstützen, von daher ist #RobinHood als reines Familienspiel wahrscheinlich die bessere Wahl.

    Lands of Galzyr schon. Das ist eben ein Abenteuerbuch mit Brett. Klik's Madness ist ein Brettspiel mit Abenteuerbuch.

    Ines hat in ihrem Video ja auch die Frage aufgeworfen, wie viel Spiel ein Galzyr tatsächlich noch ist. Wenn ich deinen Satz, gandrasch dann demzufolge so richtig lese, würde ich dann soweit gehen, dass Leute, die ein Spiel suchen, hier falsch wären. Du sagst ja, es sei ein Abenteuerbuch mit Brett. Dem würde ich zustimmen. Ob dann Freunde von AbenteuerSPIELEN dann hier richtig sind, wäre gleich die anschließende Frage.


    Zu mechanischen Herausforderungen nochmal: Ich kann auch mit Dulce, Brimstone, Fang, Lost Tomb und auch Talisman meinen Spaß haben, so isses nicht. ;) Dort stecken dann trotzdem mehr Spiele und Mechanismen dahinter.


    Zu Klik's Madness: Man beachte unbedingt die Warnung vor Chapter 3. ;)


    Wobei ich finde, das man #LandsOfGalzyr eher mit Spielen wie #MausMystik , #Aftermath oder #FamiliarTales vergleichen müsste. #HEXploreIt ist da imho einfach thematisch/inhaltlich zu weit weg.


    Letzten Endes läuft es doch auf die Frage raus, die du immer stellst: "Für wen ist das was?". Und hier sehe ich klar Leute, die Bock auf ein einfaches, schnelles und unkompliziertes Abenteuerspiel unter der Woche zum Feierabend haben, dass man innerhalb von einer Stunde spielen kann. Und Familien mit Kindern, denen die oben genannten zu komplex geraten sind. Hier steht (zumindest bei uns) dann eher die sprachliche Hürde im Wege.


    Ganz klar ist aber auch: Wenn ich Bock auf eine epische Partie ala #ArkhamHorror2nd oder #Shadows_of_Brimstone etc. habe, dann greife ich nicht zu #LandsOfGalzyr. Alle von dir genannten Kritikpunkte treffen da natürlich voll zu. Ist halt alles irgendwie eine Frage der Perspektive.


    Als ich damals die Kampagne gebacken hab, hab ich aber auch zugegebenermaßen aber auch nichts anderes erwartet als ich letzten Endes bekommen hab. Von daher hat mich das in keiner Weise enttäuscht. Das macht natürlich auch einen Unterschied aus.

    Beckikaze

    Ich denke, es gibt einfach Vielspieler, die auch gerne mal ein nettes, harmloses Spiel spielen (und die den Erzählanteil mehr wertschätzen als Du).

    Ich schätze Erzählanteile sehr wert. Es kommt halt darauf an, wie sie gemacht sind.


    thomasd87 : Und da kommen wir zum Problem: Wann ist Galzyr denn "durch"? Diese Kodierung exisiteirt ja quasi nicht. Galzyr ist wie Herr der Ringe ohne Sauron, Saruman oder überhaupt eine Bedrohung. Bilbo läuft heute mal zum Teich, morgen mal zur Straße, übermorgen zum Postkasten. Dann bringt er die Kröte zur Stadt und danach geht er zum Volksfest, bringt ein paar Blumen zum Nachbardorf. Und wenn er nicht gestorben ist, geht er morgen wieder zum Teich. ;)

    Tatsächlich gibt es eine übergeordnete Storyline die sich - sehr langsam - entwickelt. Es geht dabei um den Krieg mit dem Nachbarland, das bekommt man aber erst mit wenn man ein paar Partien gespielt hat. Das ist, soweit ich es bislang mitbekommen habe, auch der einzige Teil des Spiels bei dem getroffene Entscheidungen Konsequenzen nach sich ziehen. Das das in anderen Bereichen nicht so ist, ist mein größter Kritikpunkt am Spiel. Übertrieben gesagt könnte ich in einer Partie ein Dorf niederbrennen und werde im nächsten Zug dort trotzdem wieder mit offenen Armen empfangen. Aber ich Pack das auch regelmäßig gerne auf den Tisch. Es ist in ner knappen Stunde gespielt und man erlebt ein paar nette Geschichten. Kein großes Tokengeschiebe, Auf- und Abbau in 5 Minuten, kein ständiges Regeln nachschlagen. Für mich für unter der Woche n super Ding. Ich kenn sonst kein Abenteuerspiel, das ich um 21 Uhr noch auf den Tisch packen kann und trotzdem um spätestens 23 Uhr im Bett liege. Bin aber offen für Vorschläge...

    Oder endet es nach der Main quest ?

    Soweit bin ich noch nicht, aber ich glaube nicht, dass es in dem Sinne ein "Ende" hat, aber ich kann mich auch irren. Wir werden uns wohl überraschen lassen müssen... ;)

    Mir gefällt es aber weiterhin sehr gut. Es ist einfach so schön entspannt auf Entdeckungstour zu gehen.

    Aber ich frage mich — hat das Spiel ein „Ende“ jetzt ?


    Oder laufe ich nur munter rum und adventurere?

    Also es scheint eine Art übergeordnete Handlung zu geben, die sich aber nur sehr langsam entwickelt. Dazu muss eine bestimmte Karte aus dem allgemeinen Eventstapel getriggert werden. Dann kommt ein neues Ereignis aufs Spielfeld und wird an einen Ort angehängt. Ist das abgehandelt kommt ne neue Karte ins Deck die, sobald sie gezogen wird, die Story fortsetzt. Das läuft aber über mehrere Spiele ab.

    Aber ja, prinzipiell bleibt es beim rumlaufen und Abenteuer erleben...

    Bernd68 , ob man das öfter spielt wird wahrscheinlich davon abhängen, ob man den Stories etwas abgewinnen kann oder nicht. Für mich muss es nicht unbedingt aufregend sein um interessant zu bleiben. Aber ich wart auch erst mal noch ab bevor ich mir da ne finale Meinung bilde. Möchte nicht ausschließen, dass es mir nach ner Zeit auch zu wenig wird. Und um es mit meinen Neffen zu spielen ist die Sprachbarriere leider zu groß. Gibt es die nicht ists aber bestimmt auch ein gutes Spiel um es mit Kindern zu spielen könnt ich mir vorstellen.

    Und ja, ich möchte die Welt erleben. Ich möchte dabei aber tatsächlich etwas erleben. Wenn ich in der vierten Partie und danach noch weiteren Partien Szenen auf dem gleichen Niveau wie in der ersten Partie erlebe, ist mir das zu wenig.

    Ja, kann ich nachvollziehen. Ich versuche es mal so zu formulieren (zumindest soweit ich das nach einer Partie beurteilen kann, wer weiß was noch kommt), wir erleben hier eher Geschichten, die auch in Everdell hätten spielen können, nicht so sehr in Root. ;)

    Ich habe gerade meine erste Runde hinter mir. Solo mit Aysala, dem Eisvogel. Eigentlich wollte er in Galzyr seine Vergangenheit hinter sich lassen, doch direkt beim Erkunden von Rienshtum holt sie ihn wieder ein.


    Ich habe die erste mehrteilige Quest in dieser Partie durchgespielt, ohne großartig nach links und rechts zu schauen - und es gab da verdammt viel zu entdecken. Die Dauer des Spiels war ca. 70 Minuten, richtete sich aber nicht nach dem Fortschritt in der Story, sondern dem Ablauf einer zuvor festgelegten Anzahl von Runden. Ist man durch kann abgespeichert werden oder man macht einfach weiter und lässt die Zeit voranschreiten. Der Ablauf des Spiels ist dabei komplett simpel. Zu Anfang unseres Zuges bewegen wir uns um zwei Felder (wobei die Reichweite durch Karten beeinflussbar ist), können auf dem Weg Quests annehmen oder handeln. Im zweiten Schritt handeln wir einen Encounter im Abenteuerbuch ab, wobei wir in der Regel aus mehreren Optionen wählen können. Immer zur Verfügung stehen Begegnungen aus dem Begegnungsdeck oder es stehen weitere Optionen durch Orte, Karten, Begleiter oder Quests zur Wahl. In der Regel handelt man bei den Begegnungen Fähigkeitsproben ab, insgesamt gibt es dabei 6 Skills. Zur Verfügung hat man dabei fünf Standardwürfel, auf denen jeder Skill mit einem Symbol einmal vertreten ist. Die Anzahl an gewürfelten mit dem Test übereinstimmenden Symbole bestimmt die Anzahl der Erfolge. Ist man in einer Fähigkeit besonders geübt, kann man bis zu zwei schwarze Würfel durch farbige Würfel austauschen, auf denen die entsprechende Fähigkeit häufiger vertreten ist. Je nachdem ob die Probe leicht, mittel oder schwer ist bestimmt die Anzahl der Erfolge den Ausgang. Item, Begleiter oder Zustandskarten beeinflussen die Anzahl an Würfeln oder geben zusätzliche Erfolge oder Misserfolge. Die Fähigkeiten in denen man geübt ist, kann man während des Spiels wechseln. Der Charakter kann entsprechend nach Wunsch angepasst werden, es gibt aber keinen Fortschritt oder Level-up im eigentlichen Sinne – die Gesamtzahl der Würfel überschreitet fünf nicht. Fürs Lösen von Quests gibt es Prestige Punkte. Spielt man Gegeneinander gewinnt derjenige, der am Ende der Partie am meisten Prestige hat, spielt man Solo oder Kooperative versucht man so viel Prestige wie möglich zu sammeln. Und das war es dann auch schon an eigentlichem Spiel.


    Was Lands of Galzyr ausmacht ist eindeutig die Spielwelt. Ich hatte das Gefühl, dass alles sehr liebevoll ausgearbeitet ist. Vom Artwork über die Texte im Abenteuerbuch bis hin zum Soundtrack, der zum Teil ins Buch integriert ist, hat sich alles sehr stimmig ineinander gewoben und wirklich Lust darauf gemacht, diese Welt zu erkunden (und die ist wirklich riesig). Die Story war dabei nicht besonders aufregend, aber ich habe sie auch nicht als langatmig oder langweilig empfunden. Allerdings scheint es eindeutig eher in Richtung Familienspiel zu gehen. Hier könnte die Sprachbarriere dann etwas schwierig werden. Das Englisch war zwar nicht zu schwer, aber ab und an gab es schon ein paar Worte, die mir auf Anhieb nicht geläufig waren. Da das Buch per Website abrufbar ist kann man hier, wenn man zu Abstrichen bereit ist und sich ein wenig was zusammenreimen kann, auf eine Google-Translator Autoübersetzung setzen. Ist nicht so elegant, aber es funktioniert. Darüber hinaus könnte ich mir auch vorstellen das Leute, die Probleme damit haben beim Spiel viel zu lesen, hier nicht auf Ihre Kosten kommen werden. Und die Prestige-Punkte hätte man sich meiner Meinung nach schenken können, das scheint – soweit ich das bisher überhaupt beurteilen kann – überflüssig zu sein.


    Soweit meine (eher positiven) Eindrücke. Wie gesagt, die Partie hat jetzt etwas mehr als eine gute Stunde gedauert, von daher ist das alles wirklich nur als allererster Ersteindruck zu sehen. Ich hoffe ich werde diese Woche noch ein paar Ausflüge nach Galzyr machen und dann berichten können!