EBR ist schon in vielerlei Hinsicht sehr ökologisch - von der Null-Plastik Philosophie (auch nicht in der Umverpackung - wo ich auch erwarte, dass mir tausend Leute Sturm laufen werden, weil die Sticker nicht spurlos abkommen, außer man fönt sie ab, oder nimmt ein feuchtes Tuch), bis hin zum Voll-FSC Papier. Die Karten haben auch keinen Greycore, weil der nicht wiederverwertbar wäre. Die Farbe ist umweltfreundlich … etc.
Das finde ich auch einen sehr tollen Ansatz. Alles was man da machen kann ist sinnvoll! Ich will den Umweltgedanken und die Nachhaltigkeit nicht wegdiskutieren, ganz im Gegenteil finde ich es toll und richtig. Es ist sehr lobenswert so etwas umzusetzen, das möchte ich explizit NICHT kritisieren, z.B. ein Spiel ohne Plastik-Umverpackung auszuliefern, Umweltfreundliche Farbe zu verwenden etc., da würde ich auch viel mehr auch andere Verlage dazu motivieren wollen.
Ich wollte lediglich darauf hinaus, dass man nicht nur darauf achten sollte in meinen Augen, sondern als Beispiel in dem Fall auch im Auge behalten sollte, dass z.B. die Karten länger halten.
Mal als ganz fiktive Beispiele auf diesen Fall bezogen, um zu erklären was ich meine:
- Wenn durch eine Beschichtung mit 0,1% Kunststoff die Karten 10x länger halten würden, und es so kommuniziert werden würde, dann könnte das der Umwelt deutlich mehr bringen, als auf diesen zu verzichten, weil die Leute eben nicht sleeven (ähnlich wie bei Too Many Bones).
- Wenn man auf Mechaniken wie ständig Mischen verzichtet, z.B. indem man die Karten nicht im Dominion-Stil ständig mischen muss sondern auf Alternativmechaniken setzt, dann würden auch weniger Leute diese sleeven.
Also nochmal: Ich wollte lediglich darauf hinaus, solche Dinge auch zu beachten. Ganz ohne Kritik an der in meinen Augen sehr positiven, nachhaltigen Produktionsweise. Alleine schon mehr darüber nachzudenken würde oft sooo viel helfen, in dem man z.B. nicht jeden Terraforming-Mars-Metallwürfel einzeln in einen Plastikbeutel verpackt...
Dominion ein gutes Beispiel - öfter kann man ein Deck in einem Spiel wohl nicht mischen. Mein nicht gesleevetes Dominion wurde wirklich viel gespielt und trotzdem sind die Karten noch in einem Zustand, wo man noch gut mit spielen kann und an den Karten nicht erkennt, welche es ist.
Da habe ich wie oben schon geschrieben völlig andere Erfahrungen gemacht, und ist eines der besten Beispiele FÜR das Sleeven:
- Z.B. 2-3 Karten "Dorf" waren so stark auf der Rückseite markiert, dass du die sofort erkennen konntest.
- Außerdem konnte man den Alterszustand der häufig gespielten Karten von den kaum gespielten unterscheiden. Dadurch konnte man insbesondere das Geld sofort erkennen, wenn es als nächstes kam.
- Daher habe ich das Spiel neu gekauft und gesleeved. Das hält nun noch viel mehr gespielte Jahre als das erste Exemplar.
Naja, ich, der ebenfalls fast alles sleevt, kann die Argumentation von ravn schon nachvollziehen:
Dass ganz alleine das Spiel Schuld ist, wenn du es sleevst und du da keinerlei Einfluss drauf hast und völlig wehrlos bist?
Nein, ravn schrieb viel mehr "Aber gerade einen Deckbuilder zu produzieren, der geradezu nach Kartenhüllen schreit", und damit hat er halt nicht unrecht in meinen Augen (siehe oben).
Natürlich entscheiden wir uns am Ende fürs Sleeven oder eben nicht. Aber wie auch Ben2 schreibt, kann Sleeven bei vielgespielten Spielen auch nachhaltiger sein. Daher kann man dann durchaus darüber nachdenken, einen Bedarf dafür von vornherein schon bei Produktion zumindest zu reduzieren.