Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Flop 3 - Die größten Enttäuschungen 2020“

    Ich kann die ewige Kritik an #Viticulture nicht nachvollziehen.

    Wenn einem das nicht gefällt, dann wage ich mal die These, dass einem WP-Spiele eh nicht gefallen.

    Ich sehe das Problem ehrlich gesagt nicht im Worker-Placement-Teil des Spiels, der gefällt mir ganz gut, ist aber auch 08/15 , wenn man Fresko und Säulen der Erde schon lange vorher gespielt hat. Was bei mir sehr lange gedauert hat bis ich es akzeptiert hab/halbwegs gut fand, war die Stärke der Karten, und dass "einmal den ganzen Stapel durchziehen und dann gucken was man zusammen kriegt" eine durchaus valide Option ist (klar, das war jetzt etwas überspitzt). Gerade mit Tuscany wird eigentlich keine Partie mehr über den Arbeitereinsatz gewonnen, zumindest in unseren Runden nicht, sondern über die Helfer- und Besucherkarten (und natürlich die z.T. absurd starken Special Worker). Das ist dann aber auch kein klassisches Worker-Placement mehr und bedarf der Umstellung. Wie gesagt, mittlerweile spiele ich es ganz gerne mal mit, aber mein Lieblingsspiel ist es wegen dieser Dynamik nicht.


    Der "Hass" auf Lords of Waterdeep dürfte ähnlich liegen (wobei ich das wiederum aufgrund des Ärgerfaktors und der Verknappung der Einsetzmöglichkeiten sehr mag). Auch da spielt man vorrangig über die Intrigen- und Questkarten Boni aus, die spielentscheidend sind.

    #SwitchandSignal

    Ist mir hier von allem zu wenig. Ich habe diese ganzen vielen Karten und auf allen ist dasselbe drauf. Die mechanischen Stellschrauben des Spiels sind auch sehr begrenzt. Ich hatte mir das Spiel auch gekauft um es in Kinder-und Jugendgruppen zu nutzen und dafür ist es auch irgendwie gemacht. Mir macht es doch eher wenig Spaß.

    Also mal ehrlich, Hrundi V. Bakshi, mit dem Nutzernamen hattest Du echt das Potential mein Lieblingsuser hier zu werden. Und dann sowas. Pfui!
    :airball::thumbdown2:

    . Also auch wenn ich Spirit Island von ganzem Herzen liebe und es als absolut großartiges Solospiel sehe (wobei bei uns auch im Multiplayer immer Leben war am Tisch) - wenn Rednax das Spiel als Arbeit empfindet und sich mit seinem Geist nicht identifizieren kann, wage ich zu bezweifeln, dass sich das im Solo ändert. Das Spiel bleibt ja akkurat das gleiche.


    Eventuell mal einen Soloversuch mit 2 Geistern starten, dann bekommst du einen besseres Gefühl für das Zusammenspiel der Geister untereinander und kannst da vielleicht Spaß rausziehen. Aber das Spiel selbst bleibt halt, wie es ist ;)

    Ein klares Jein: Man arbeitet auch solo weiterhin sehr indirekt auf seine Ziele hin, das stimmt zwar, aber Spirit Island ist auch für mich zu zweit eine eher unschöne Erfahrung gewesen, da hier Kooperation zwar notwendig, aber nur schlecht vereinbar ist. Man kann dem Gegenüber zwar grob verklickern, was man gerade gern von ihm oder ihr hätte, aber ob der/die das dann auch hinkriegen kann, überblickt man selbst nicht wirklich, da man genug mit seinem eigenen Geist zu tun hat. Solo mit zwei Geistern, die dann noch mechanisch halbwegs zueinander passen, ist das Spiel für mich deutlich besser, da ich so direkter auf das hinbauen kann, was beide Geister ja am Ende gemeinsam erreichen wollen (also meistens Siedler zerstören). Will sagen: Spirit Island ist einer der wenigen Fälle, wo mich das kooperative Spiel wirklich eher genervt hat, während ich es solo toll finde.

    #Klonk

    den Hype um das Spiel verstehe ich auch nicht. Da gibt es viel bessere Deckbuilder. Direkt wieder verkauft.

    Welche sind denn die besseren Deckbuilder?

    Also, ich mag Klong, aber das Deckbuilding ist jetzt echt nicht die stärkste Seite des Spiels. Man kriegt die Karten kaum von der Hand und spielt lustig das runter, was man sich so zusammen gekauft hat - ein Deck baut man sich da nicht zusammen. Da geht es wirklich eher um Risikomanagement und sich gegenseitig eins auswischen. In Klong im All ist das etwas besser, aber immer noch mit Fokus auf das Spielbrett ausgerichtet.


    Bessere Deckbuilder sind Aeon's End und Alien: Legendary als kooperative Alternativen, El Dorado, Study in Emerald und in Grenzen auch Rokoko als Deckbuilder/Brett-Hybride und konfrontativ Star Realms oder das gute alte Dominion als unthematischer Deckbuilder.


    Ach ja: Ascension ist ein großer Spaß wenn man damit leben kann, dass die einzelnen Sets in keiner Art und Weise zueinander kompatibel sind. Wie oft bin ich da beim Spielen schon in eine reproduzierbare Endlosschleife geraten, wo man seine 30-40 Karten immer wieder und wieder spielen kann.

    Ihr Glücklichen! Oder spielt Ihr so wenig Neues?

    Ich kann jetzt nur für mich antworten, in 2020 habe ich mir 6 (in Worten sechs) neue Spiele gekauft. Die wiederum wurden ganz gezielt ausgesucht und boten genau das, was ich mir davon versprach. Eigentlich ganz einfach, man darf eben nicht diesem ganzen Standardkram hinterher hecheln wo sich die spielerischen Inhalte nur vom Namen unterscheiden.

    Au contraire, mon ami - gerade wenn Du außergewöhnliche Spiele finden willst, musst Du manchmal auch Dinge ausprobieren, die auf den ersten Blick absurd, eigenartig oder schlicht seltsam wirken. Meine persönliche "Entdeckung" 2020 war Skull Tales, ein in weiten Teilen von Rezensenten zerrissener Kickstarter-Piraten-Seeabenteuer-Handels-Dungeon-Crawler. Ich würde nie behaupten, dass das das beste Spiel 2020 für mich war - wohl aber sicher das einzigartigste, mit vielen Ecken und Kanten, aber auch immens viel Spaß im völlig überbordenden, viel zu langen Kampagnenmodus. Auf der anderen Seite war gerade Tawantinsuyu, der x-te Maya-aber-eigentlich-Italienischer-Worker-Placer, jetzt am Jahresende eine sehr positive Überraschung, gerade weil er viele bekannte Dinge neu zusammen bringt, sich dabei aber ganz anders und um einiges komplexer als seine Vorgänger spielt. Will sagen: Die Perspektive des "Man muss nicht durch jede Pfütze springen, um zu merken, dass es geregnet hat" lässt einen manchmal auch den Spaß vergessen, den man haben kann, wenn man sich mit Anlauf mit beiden Füßen mitten in eine riesige Pfütze hineinstürzt.

    "Hype" und "absoluter, totaler, arrivierter, sehr geschätzter Klassiker" sind halt zwei verschiedene Konzepte. Heißt wie gesagt nicht, dass es Dir gefallen muss, aber das Spiel wird nicht umsonst seit 12 Jahren durchgehend gut bis sehr gut verkauft.

    So wie Monopoly...

    Mit Verlaub, nicht wie Monopoly. Stone Age hat viele Menschen für Euro-Spiele begeistert, hat den Worker-Placement-Mechanismus popularisiert und auch der breiten Masse zugängig gemacht, und wird von vielen Menschen als wirklich gutes Spiel gesehen. Auch von Spielern; es ist nicht umsonst 112 im BGG-Ranking und sogar Platz 12 im Familienranking. Du kannst ja mal den BGG-Rang von Monopoly ergooglen zum Vergleich.

    Ich glaub Dir ja, dass es Dir nicht gefallen hat, das ist ja auch völlig in Ordnung. Aber gerade im Bereich Gateway ist das auch bei mir nach wie vor einer der ersten Titel, den ich Wenigspielern als Einstieg vorsetze, und ein guter Beckmesser um festzustellen, ob Menschen generell überhaupt Interesse an Spielen mit etwas Niveau haben.


    Gleiches gilt übrigens auch für Zug um Zug, Carcassonne etc. Das sind keine Titel, die ich etablierten SpielerInnen neu vorsetzen würde, aber als Gateway sind die heute noch richtig gut.

    Sieh mal einer an, auf die Idee, daß es einen Hype um dieses Spiel geben könnte, wäre ich gar nicht gekommen. Stammt das nicht aus einer Zeit, als es noch keine Hypes gab? :)

    Na ja, Hype ist vielleicht falsch aber es taucht sehr oft auf wenn man nach Worker Placement fragt. Häufige Empfehlung bei Gateway Spielen und bei BGG auch gar nicht so niedrig bewertet. Aber ich hatte wirklich keinen Spaß dran, es war belanglos und die Würfelei hat mich irgendwie "genervt".

    "Hype" und "absoluter, totaler, arrivierter, sehr geschätzter Klassiker" sind halt zwei verschiedene Konzepte. Heißt wie gesagt nicht, dass es Dir gefallen muss, aber das Spiel wird nicht umsonst seit 12 Jahren durchgehend gut bis sehr gut verkauft.

    Uiiii. Also gleich dreimal Spiele, die in meiner Top10 des Jahres sind (na gut, Tuscany vielleicht auf Platz 11). Ich muss mir offenbar mehr Berichte von Dir durchlesen und dann alles kaufen, was Dir nicht gefällt...



    Gentes unbedingt noch einmal spielen!!! Nach der Erstpartie hätte ich das auch am Liebsten verbrannt, inziwschen würde ich es niemals mehr hergeben.

    Mist, klappt doch nicht. :P

    Ich halte Stone Age auch immer noch für einen veritablen Familienklassiker, mit dem man in der richtigen Runde nichts falsch machen kann. Gerade das Würfeln sorgt dafür, dass man auch mit weniger überlegenen (bzw. überlegten) Strategien bei viel Würfelglück noch eine Chance hat (und umgekehrt). Viticulture hingegen kann ich total verstehen, das war bei mir auch erst Zuneigung auf den vierten, fünften oder sechsten Blick, von Liebe will ich da nicht sprechen. Der Clou des Spiels liegt halt weniger im klassischen Arbeitereinsetzen, sondern vielmehr in der Kenntnis was da so an Karten existiert und wie man die kombinieren kann.

    Reden wir jetzt eher über Flops im Sinne von wirklich schlechten Spielen oder von Enttäuschungen? Das sind für mich zwei sehr unterschiedliche Kategorien. Echte Flops 2020 waren für mich Detective - Doppelter Boden (aufgrund der Fehler schlicht nicht spielbar), Gold (schlechtester Knizia in Jahren, der zudem einem richtig guten Schacht-Spiel den Namen klaut) und Fantastische Reiche (ödes, überhyptes Kartenspielchen - da kann man auch einfach wechselseitig Karten aus einem Skatblatt aufdecken, die Punkte zusammen zählen und Bonuspunkte für gleiche Farben geben, das macht in etwa genausoviel Spaß wie diese Zufallsorgie).


    Enttäuschungen waren, obwohl das für die richtigen Spieler sicher gute Spiele sind, Tekhenu (zu einseitige Strategievorgaben, ich fühle mich zu sehr gespielt, ohne größere Freiheiten zu haben), Eine wundervolle Welt (ziemlich substanzloser Engine Builder, für meinen Geschmack zu zufällig und mechanisch langweilig) und Aqualin (eine der gaanz gaanz wenigen Enttäuschungen in der Kosmos-2er-Reihe für mich, erinnert sehr stark an Rosenkönig minus dessen Wiederholungsanreiz, gottseidank gab es dieses Jahr dann als Wiedergutmachung noch Paris - Stadt der Lichter, das man getrost zu den Highlights der Reihe zählen darf).